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148 Primbs: Eine Wanderung durch die Sammlung v. Siegelabg, etc.

Wertheim v. Abth. I. An einer Urkunde der Gräfin Kuni von 1260 soll
ihr Siegel hängen, statt dessen befindet sich jedoch hieran das Reiter-
Siegel des Grafen Boppo.
Wetzhausen, Truchsess v. Abth. I. In der Siegelumschrift ist zu lesen

...

Truchsessin domina de Betelburch. Die Bettenburg gehört gleich Wetzhausen schon Jahrhunderte hindurch dem Geschlechte. Sie war aus dem Geschlecht der Bibra.

Wolfstein. Abth. I. Als die Wolfsteiner in den Herrenstand erhoben wurden, dünkte dies dem Joh. Andreas so wichtig, dass er auf seinem Siegel zwischen den Helmen eine Tafel anbrachte, auf der männiglich in zwei Zeilen das Wort FREY-HERR lesen konnte.

Nachtrag.

Alndorf v., Con. Burggraf v. Seiseneck. 1330. Drei Rauten schräggestellt. Oest Backenhofen. S. 110. Muss Gattenhofen heissen.

Bichisberg. Con. nob. de. 1274. Zwölfmal gequerter Schild, gleich getheilte Büffelshörner.

Boczano v., Marq. Gestürztes quergestelltes Stainbockgewaff. Oest.

Pirchinger, Hektor. 1571. Drei Rauten in geschrägtem Schilde. B.

Püttrich, Heinrich. civ. mon. 1381. Im Dreipass ein Fischlagel.

Teufel, Heinrich. 1336. Zwei mit Veh belegte Spitzen.

B.

Truchsess v. Kraichen, Pabo. 1366. Fünf in Gestallt einer Rose zusammen

gestellte geschrägte Schilde. Oest.

Vogt v. Winstein, Hans. 1288. ▼ Spitze.

Gaeumann, Schweicker. 1317. Fünfblätterige Staude. Oest.

Gumppenberg v., Helena, geb. v. Rechberg. 1465. Zwei Schilde, rechts Gumppenberg, links Rechberg: abgekehrte Löwen.

Gunse v., Richard, mil. 1297. ▼ Geschränkte Schwerter in mit Rosen be

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Halsheim v., Herold. 1301. Schräggestellter Kesselhacke.

Heldenberg v., Sibold. 1304. ▼ Schrägbalke. F.

Hirsdorf v, Hartmann. 1349. Gebandeter Brackenkopf.

Huetzkofer, Ortlieb. 1282. 0 Lilie im Feld.

Maerschner, Ulrich. 1379. Wappen: Heel-Albegg. S.

Marschalk v. Montfort, Walther. 1260. Drei Sensen übereinander. Oest. Messenbeck v., Seifried. 1571. Geviert, 1. 4. Balke, 2. 3. gelängt, links 4mal gequert. Zwei gekrönte offne Helme, Ritter als Schildhalter. B.

Moos vom, Hugo. 1338. Fünfblätterige Staude. B.

Rieneck Gf. v., Kuni. 1377. Steh. Frau zwisch. den Schild. v. R. u. Sponh. Rosenberg v., Conrad. 1379. Rose zwischen abgekehrt. Schwanenhälsen. F. Schalchheim v., Ottokar. 1319. Drei Winde übereinander. B.

Schott, Luz. 1348. Geviert mit Rose auf der Kreuzung. F.

Schwanberg v., Bohuslaw. 15. Jahrh. Im Siegelfeld ein Schwan. Boeh, Stopfenheim v., Con. 1340. Geflügelte aufrechte Scheere. F.

Walchsing v., Ulrich. 1311. Fünfblätterige ausgerissene Staude. B.

Walhen v., Albero. 1333. Vorbrechender Hirsch.

Wittelshausen v., Rudolph. 1333. Taube zwischen Zweigen.

VII. Das kgl. Kreisarchiv Neuburg an der Donau und

seine Vorläufer seit 1785.

Von

Otto Rieder, k. Kreisarchivar in Bamberg.

(Fortsetzung.)

2. Die Zentralregistratur in Ulm.

Eine der ersten Verwaltungsstellen für Archivalien und Registraturgegenstände ward in Ulm organisirt, und zwar mit der Bildung eines Regierungszentrums, dessen Zwecken sie zunächst zu dienen hatte. Bekanntlich fand nach Besitznahme der an Bayern gekommenen Entschädigungslande im Jahre 1803 eine neue Territorialeintheilung des Staates in sechs Provinzen statt. Zwei derselben fallen in unser Gebiet: das ehemalige Herzogthum Neuburg als,Provinz Neuburg und die sogenannte, Provinz Schwaben“. Beide erhielten gleich den übrigen eine Landesdirektion und später ein Generalkommissariat: die eine in der alten Residenz der PfalzNeuburger Herzoge, die andere in Ulm. Während aber Neuburg schon 1808, bei der Errichtung des Altmühlkreises, seine bevorzugte Stellung einbüsste 1), wurde Ulm im gleichen Jahre noch die Hauptstadt des neuen Oberdonaukreises und blieb es bis zum Uebergang an Württemberg im Jahre 1810, als man die fünfzehn Kreise auf neun reduzirte und für den Oberdonaukreis, welcher den aufgelösten Altmühlkreis grösstentheils in sich aufgenommen, die Stadt Eichstätt zum Regierungsmittelpunkt bestimmte.

Einer Kreisregierung mit den ihr untergeordneten Aemtern

1) Nur das von Amberg translozirte Appellationsgericht durfte die Stadt behalten.

erfreute sich Ulm demnach von 1803-1810. Einzelne Sparten der Verwaltung hatte man selbstständig gestellt und organisirt, wie die Schulkommission, die Kommunal- und Stiftungskuratel u. a. Ausserdem war die Stadt der Sitz eines obersten Justizgerichts (bis Ende 1808), sowie mancher durch die politischen Umwälzungen in's Leben gerufenen Behörden. Als solche erscheinen die schon 1803 etablirte Klosterkommission, welche mehrere Jahre bestand und die meisten ihrer Akten sowohl Generalien, wie spezielle Klosteraufhebungsakten der Provinz Schwaben an die General-Klosterkommission in München abgab; ferner für die durch den Pressburger Frieden erworbenen Acquisitionen derselben Provinz ein Organisations bureau, dessen Protokolle allein auf sieben Bände anwuchsen, und in dessen Akten 1807 eine Ausscheidung in die separirte Registratur der II. Deputation der Landesdirektion erfolgte; endlich eine Kriegskommission, von welcher Registraturtheile 1809 in das Generalkommissariat des Lechkreises gelangten, jedoch in höchst ungeeignetem Zustand und ohne alle Verzeichnung.

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Es ist begreiflich, wie die vielen Stellen und Behörden, deren Geschäftskreis in der Regel sehr ausgedehnt war, nicht blos eine Menge neuen Akten materials erzeugten, sondern auch der überkommenen Registraturen zur Lösung der auftauchenden Verwaltungsund Rechtsfragen bedurften. In Folge dessen fand ein starker Zusammenfluss von Akten nach Ulm statt, und was nicht den einzelnen Aemtern zum kurrenten Dienstgebrauche nöthig war, musste den Kern einer gemeinsamen Registratur bilden. In Verbindung mit dieser Zentral- oder zentralisirten Registratur" trat das von Anfang an projektirte Provinzialarchiv, worin die einzelnen Archive der an die Krone Bayern gefallenen Stifte, Klöster und Reichsstädte in Schwaben vereinigt werden sollten. Das Organisationsreskript für die Landesdirektion vom 18. Juli 1803 zeigt, wie man an allerhöchster Stelle der Bedeutung der Sache sich wohl bewusst war. An einer vollständigen Einrichtung der Archive und an ihrer genauen Erhaltung liegt oft allein der Gewinn oder Verlurst der wichtigsten Staatsangelegenheiten." Mit diesen Worten empfiehlt genanntes Reskript das Archivwesen der Aufmerksamkeit der neugebildeten Landesdirektion und speziell der Aufsicht ihrer I. Deputation. Hiezu gab es die wichtige Anordnung, dass der neue Archivar zu den Rathssitzungen beigezogen werde und Sitz (den nächsten Platz nach den Räthen) und Stimme daselbst habe, „damit die nöthigen archivalischen

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Aufschlüsse mit mehr Beschleunigung und voller Sachkenntniss gegeben werden".1)

Der durch obiges Reskript mit der Leitung des Archivwesens betraute Mann war Ludwig Maria von Bally, in seiner neuen Stellung Provinzial- oder Landes- Direktionsarchivar, auch „Oberregistrator" geheissen; dass er dabei den Titel „Landesdirektionsrath“ führte, hatte in der angegebenen allerhöchsten Verfügung seinen Grund. Eine bedeutende Arbeitskraft und reiche Erfahrung standen ihm zur Seite; schon vor der Säkularisation hatte er zehn Jahre hindurch und davon fünf als Archivar und Hofrath der Hochstift Augsburgischen Regierung in Dillingen Dienste geleistet. Zu seiner Unterstützung berief man den ehemaligen Archivar und Konsulenten des Augsburger Domkapitels, Karl Ferdinand Landes2), indem man ihn als zweiten Archivar der Provinz Schwaben" anstellte. Landes wurde indessen vornehmlich auswärts beschäftigt; zunächst hatte er in Augsburg während des Sommers 1804 den grössten Theil der dortigen Stifts- und Klosterarchive zu verzeichnen, deren Inhalt fast ausschliesslich nach Dillingen geschafft ward; dann wirkte er auch an anderen Orten als Ausscheidungskommissär- im März 1805 z. B. treffen wir ihn in dem Archive des Benediktinerklosters Fultenbach, dessen Akten zuerst in die kurfürstlich bayerische Registratur zu Dillingen kamen. Noch ein anderer fürstl. Augsburgischer Bediensteter fand in der Zentralregistratur eine Stelle: der seit 1786 als hochstiftischer Archiv- und Regierungskanzlist beschäftigt gewesene Johann Nepomuk Grimm, welcher 1775 zu Innsbruck die Rechte absolvirt hatte und 1784 in Hochstift Augsburgische Dienste gekommen war; nach der Auflösung des Fürstenthums ward er „Archivoffizial" und durch Dekret vom 12. März 1804 „Registrator". Man übertrug ihm unter anderm die Bearbeitung der von den äusseren Aemtern der Provinz (Landgerichten, Rentämtern etc.) gesammelten Registraturen.

Vorstand v. Bally hatte in seiner eigentlichen Berufsphäre, dem Archivdienst, Anfangs wenig zu thun, da, abgesehen von den in den ersten Jahren nach Ulm verbrachten Dokumenten des Kanonikatstifts St. Gertraud zu Augsburg, des Klosters Fultenbach,

1) Man vergleiche damit die pfalz-neuburgischen Bestimmungen von 1792 und 1795. (Vorig. Jahrgang, S. 210.)

2) In einem Schriftstück von 1787 wird er Registraturadjunkt im domkapitel'schen Archive genannt; 1793 war er bereits Archivar des Domkapitels.

des Reichsstifts Elchingen und des Ritterkantons Donau, welch' letzteres allein bedeutenderen Umfang zeigte, die übrigen Archive in der Provinz zerstreut waren und fast durchweg an ihrem ursprünglichen Verwahrungsorte lagerten; noch 1809 zählte man ihrer nicht weniger denn sechzig. Weitaus das Meiste befand sich in Dillingen: das Hochstift Augsburgische Archiv mit seinem reichen Vorrath an Urkunden in 51 tragbaren Kästen mit Schubladen und Schlössern — und Urbaren in einem Gewölbe des ehemaligen bischöflichen Residenzschlosses (die Mehrzahl der Akten war bereits nach Ulm gekommen); zweitens das Domkapitel'sche Archiv, welches in mancher Hinsicht dasjenige des Hochstifts übertraf; weiter die spärlichen Archiv reste des grossen und kleinen Klosters, sowie des Kanonikatstiftes St. Peter; endlich, wie bemerkt, die Archive der säkularisirten Augsburger Klöster und Stifte (ausser St. Gertraud). In Kempten ruhte noch, ausschliesslich der für die Landesdirektion anbefohlenen Ausscheidungen, das fürstliche Archiv, vereint mit der „Aktenrepositur", von welcher früher alle zehn Jahre die entbehrlichen Stücke an ersteres abgegeben zu werden pflegten; Urkunden und Akten waren vielfach miteinander vermischt. Lindau besass ein vielversprechendes Stiftsarchiv, Günzburg das Archiv der Markgrafschaft Burgau und der übrigen ehemals vorderösterreichischen Graf- und Herrschaften. In Immenstadt lag dasjenige der Grafschaft Königsegg-Rothenfels, zu Tettnang das der Grafschaft Montfort und der Herrschaft Wasserburg. Dazu gab es viele zerstreute Stadt- und Klosterarchive, Von den letzteren wollen wir die der bei Bayern verbliebenen Reichsstifte kurz charakterisiren: Ottobeuren - ohne entsprechende Ordnung; Wettenhausen - wie fast bei allen übrigen, Urkunden und Akten vermengt, aufbewahrt in fünf wohlverschlossenen Kästen mit ebensovielen Repertorien; Roggenburg - gleichfalls ungeordnet; Irsee nur fragmentarisch und von geringem Werthe, da es bereits zweimal in Rauch aufgegangen; Ursberg — in zwei Kästen mit einem Repertorium. Von allen genannten und ungenannten Archiven ist keines mehr nach Ulm gelangt, obwohl man ursprünglich die feste Absicht hegte, sie sämmtlich daselbst zu vereinigen. Die Kriegszeiten und dringende Geschäfte, zu welchen man die beiden Provinzialarchivare heranzog, ferner der Mangel an Raum und die Rücksicht auf Transportersparnisse verhinderten die Ueberführung und systematische Ordnung.

Archivar v. Bally, der immer in Ulm blieb, konnte somit seine

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