Friedfertige Frauen und wütende Männer?: Theorien und Ergebnisse zum Umgang der Geschlechter mit Aggression

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Juventa-Verlag, 2002 - 296
Aggressionen wurden lange Zeit als ein männliches Phänomen verstanden. Der Mythos der "friedfertigen Frau" ist die Konsequenz einer einseitig auf Jungen- und Männergewalt ausgerichteten Forschung. Das Anliegen dieses Buches ist eine geschlechtsdifferenzierte Aggressionsanalyse. Dazu werden theoretische Erklärungsansätze und empirische Untersuchungen, die zu einem differenzierteren Verständnis eines geschlechtsspezifischen Umgangs mit Aggressionen beitragen, dargestellt und diskutiert. Von Interesse ist nicht mehr allein die quantitative Frage, welches Geschlecht mehr Aggressionen zeigt, sondern vor allem der qualitative Aspekt unterschiedlicher Motive, Formen und Wahrnehmungen beider Geschlechter bezüglich ihrer Aggressionen. Das empirische Schlusskapitel bestätigt die These, dass Frauen nicht weniger Aggressionen als Männer haben, sondern Frauen ihre Aggressionen auf andere Weise zeigen. Die Untersuchung des individuellen, alltäglichen Umgangs der Geschlechter mit Aggression zeigt in einer qualitativen wie quantitativen Analyse der Daten, dass das biologische Geschlecht als alleinige existentielle Kategorie zur Differenzierung eines geschlechtsspezifischen Umgangs mit Aggression ungeeignet ist. Dem Zusammenspiel von biologischem und psychischem Geschlecht kommt eine entscheidende Bedeutung zur Erklärung von aggressivem Verhalten und aggressiven Phantasien zu.

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