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na ni p'yi tsis1 bsam med mkan na ni odir sdod odir gnas med 50 na ni spyod pa byun rgyal mkan

na ni sod pa ši skyid mkan na ni can med dgos med mkan dgos pai yo byad bsgrub dgos na

mi kyod la non mons dka tsegs yod 55 yon bdag oo rgyal log pa bžud

rnal byor gan byun odun ma byed tugs bsam pa bzań žin dge ba yis sbyin gton byed pa tugs la btags tse odir tse rin nad med cin

60 dal obyor bde skyid lons spyad nas pyi ma dag pai žin kams su mjal nas cos la spyod dar šog

de nas gžan don grub par šog

ces gsuns pas | ko sin tu dad par gyur te | kyed grub tob Mi la yin par gda bas de kas cog par gda ste ned mi nag pa tsogs rdzogs pyir du odir bžugs rin otso c'as bdag gis sgrub pas

cis kyan bžes pa žu žes žus nas | byan cub rdzon du bžugs rin gyi otso brgyags pyug po lha obar gyis pul lo de nas rje btsun la tugs dam šin tu bogs ce bar byun bas | tugs mñes bžin pai nan la rag mai ña ma oga mjal du byun ba rnams na regnas la tugs ogro ba dan tugs dam dmar po byun nam žu ba la rje btsun gyis gnas la yid mgu | dge sbyor yan opel bar byun gsuns pas kon rnams na re | de ka yon žus Ignas dga mo odi la bstod pa žig dan kyed ran gi tugs dam mdzad

Ich bin der nicht an Berechnung Denkende.
Ich bin nicht hier wohnend, hier weilend.

Ich bin der König derer, denen die Übung der Me- 50 ditation obliegt.

Ich bin der erfreuliches Glück Besitzende.

Ich bin, der nichts hat und nichts braucht. Wenn ich die notwendigen Lebensbedürfnisse selbst erwerben müsste,

Wäre das eine schwere Sünde von dir. Die Mühen der Gabenspender werden sich abwenden 55 und dahingehen,

Denn der Yogin weiss für alle Fälle Rat zu schaffen. Durch die guten und tugendhaften Gedanken deines. Herzens

Geschenke darbringend hast du dich meiner liebevoll angenommen.

Mögest du in dieser Existenz langes Leben, Freisein von Krankheit,

Das Glück inneren Friedens geniessen!

Möchten wir uns in Zukunft in dem reinen Gefilde Wieder begegnen! Möge religiöser Wandel sich aus

breiten

Und darauf das Heil anderer erzielt werden!

Als er so gesprochen, wurde jener sehr gläubig und sagte:,Da du Mila bist, der die Heiligkeit erlangt hat, und das eben mich befriedigt, so bitte ich, der nur ein einfacher Laie ist, um die Ansammlung der Verdienste zu vollenden, dich während deines Aufenthaltes hier mit wertvollen Lebensmitteln versehen zu dürfen und alles anzunehmen.' So gab ihm, während er in Byang chub rdzong verweilte, Lha obar wertvolle reichliche Lebensmittel. Als darauf dem Ehrwürdigen grosse Förderung der Meditation zu teil wurde, wodurch er in frohe Stimmung geriet, erschienen einige seiner Anhänger von Rag ma und sagten: Findest du Wohlgefallen an diesem Orte, und ist die Beschauung gewinnreich gewesen? Der Ehrwürdige erwiderte: ,An dem Orte habe ich meine Freude, auch in der Kunst der Meditation habe ich. gewonnen.',Vortrefflich! sagten sie, geruhe uns ein Preislied auf diesen lieblichen Ort und die Art, wie du deine Beschauung vollziehst, zum besten zu geben.'

1 ts'is, nach Jäschke wahrscheinlich secundäre Form von rtsis; p'yi in dieser Verbindung ist nicht recht verständlich.

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1 Dieses Lied wurde als Probe aus Milaraspa in Text und Übersetzung mit ausführlichen grammatischen und lexikalischen
Noten von Jäschke in ZDMG, Bd. XXIII, p. 543-558 mitgeteilt. Unabhängig von dieser Arbeit ist, wie es scheint,
Rockhill's Übertragung desselben Liedes in Proc. AOS 1884, p. CCX, in welcher V. 1-3 und 13-14 fehlen. Meine
Übersetzung weicht in einigen Punkten von Jäschke's Auffassung ab. Rockhill's Text, der nach seiner eigenen Aussage
sehr uncorrekt ist, muss von den Jäschke und mir vorliegenden Originalen starke Abweichungen bieten. Ganz unverständlich
ist mir Rockhill's Übersetzung von V. 21-25.

2 Jäschke's Erklärung von rkań t'un (1. c., p. 553): ,eig. Kurzfuss, poetische Benennung für Baum' kann ich nicht billigen,
da das Wort offenbar eine Übersetzung von Skr. pādapa ist (t'un ot‍un trinken).
Denkschriften der phil.-hist. Classe. XLVIII. Bd. II. Abh.

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1 Jäschke fasst mig yor als ,Luftspiegelung, Fata Morgana' und übersetzt: die Lustgenüsse betrachte ich als durch die Mirage vorgespiegeltes Wasser. Doch da über die Bekanntschaft der Tibeter mit dieser Naturerscheinung nichts sicheres feststeht, scheint mir die obige ebenso gut mögliche Auffassung die einfachere zu sein.

2 Jäschke's Übersetzung der V. 31–33 kann ich nicht zustimmen:

Mannigfach Gedanken steigen auf;

der drei Weltgebiete Kreiseslauf

wird zum Nichts vor mir! O Wunder gross!

Die dazu gegebene Erklärung: ‚Das Erscheinen der Lehre vom Kreislauf der drei Welten als nicht existierend ist mir
ein Wunder gross! d. h. dass ich mir die Lehre vom Kreislauf, oder nach der anderen Erklärung: den Kreislauf, die Welt
selbst, als nicht existierend denken kann, ist mir ein (dankenswertes) Wunder' ist keineswegs plausibel. Denn was sollte
dem Buddhisten an der Erkenntnis des Samsara wunderbares sein? Viel näher scheint mir der Wahrheit Rockhill's Wieder-
gabe zu kommen:
All the different images which may appear
Forsooth, 'tis but the universal law of things
They all, whate'er we see, are of a truth unreal.

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Beide Übersetzer haben die Vergleichspartikel bžin in V. 33 übersehen und die Interjektion des Bedauerns,e ma in V. 32 nicht scharf genug erfasst. Der Kreislauf, und damit die Nichtexistenz (med) der Dinge, bezieht sich sowohl auf das Ich (V. 31) wie auf das Nicht-Ich (snan ba); wie unser Denken nicht wirklich ist, so ist auch die uns umgebende, sichtbare Natur irreal, und das ist vom Standpunkt des Dichters bei ihrer wunderbaren Schönheit, die er in den vorhergehenden Versen geschildert, lebhaft zu beklagen (,e ma). Mit dieser grammatisch wie sachlich annehmbaren Erklärung, die den Gedankengang des Gedichtes folgerichtig abschliesst, fällt der von Jäschke gesuchte Widerspruch des V. 31 mit dem vorhergehenden Verse von selbst.

3 Dieser kurze Abschnitt wurde als Probe aus Milaraspa von Rockhill in Proc. AOS. 1884, p. VI-VIII (oder p. CCVIII-CCX der ganzen Serie) übersetzt; für diese Arbeit gilt dasselbe wie oben zu III Nr. 10 Bemerkte. Den Anfang in Prosa und Lied Nr. 20 hat Sandberg, The Nineteenth Century 1899, p. 618, ferner Nr. 21 und 22 ibid. p. 627 übertragen. Meine Übersetzung ist von den beiden genannten völlig unabhängig und vor der Bekanntschaft mit denselben entstanden. Von

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du byon te bžugs pai dus nam žig gi tse spreu ri bon la žon pa žig šo mai pub gyon | sog mai mda gžu togs nas glags bltar byun ba la | rje btsun bžad mo žig sor bas ko na re kyod jigs su re nas oons pa yin te | mi ojigs na ogro zer ba la | rje btsun gyis na snań ba sems su tag cod cin sems ñid cos skur no oprod pas | odre kyod kyi co oprul ci bstan yan

rnal obyor ǹa yi gad moi gnas ces gsuns pas kos žabs tog bsgrub par kas blans te oja yal ba bžin son ba de gro tan rgyal po yin no | de nas gro tan gi yon bdag | rje btsun gyi žal ltar byun ba rnams na re | gnas odi la yon tan ci gda žu bai lan du mgur 。di gsuns so ||

geschah es eines Nachts, als er dort verweilte, dass ein auf einem Hasen reitender Affe vor ihm erschien, der einen Pilz als Schild trug und Bogen und Pfeil aus Stroh hielt, als wenn er auf eine Gelegenheit lauerte. Der Ehrwürdige stiess ein Gelächter aus. Jener sprach: In der Hoffnung, dich zu vernichten, bin ich hierher gekommen; doch wenn du nicht zu vernichten bist, gehe ich weg. Der Ehrwürdige erwiderte: Da ich die sichtbare Welt für imaginär halte und meine eigene Wesenheit in der Nichtexistenz wahrnehme,1 sind deine, eines Kobolds Trugspiele, welche auch immer du zeigen mögest, ein Gegenstand des Gelächters für mich, den Yogin!" Da verpflichtete sich jener ihm Dienste zu leisten. und verschwand wie ein verblassender Regenbogen. Es war der Herrscher von Gro thang. Darauf kamen die Gabenspender von Gro thang, um den Ehrwürdigen zu besuchen, und sagten:,Welche Vorzüge haften an diesem Orte? Als Antwort auf ihre Frage trug er folgendes Lied vor.

bla ma rje la gsol ba odebs

gnas odii yon tan ses ma šes gnas odii yon tan ma šes na

dben gnas rkyan p'an namka rdzon

5 namka rdzon gi po brań na
sten na lho sprin dmug po otibs
oog na gtsan cab sǹon po bab
rgyab na brag dmar namkai dbyins
mdun na spaň po me tog bkra

20.

Zu meinem Lama, dem Gebieter, sende ich mein
Flehen!

Kennt ihr, kennt ihr nicht die Vorzüge dieses Ortes?
Wenn ihr die Vorzüge dieses Ortes nicht kennt,
So wisst, die Einsiedelei ist rKyang phan namkha
rdzong.

In dem Palast dieser Himmelsfestung

Sammeln sich oben purpurfarbene Südwolken,2
Unten strömt der blaue Brahmaputra dahin,
Hinter mir rote Felsen gleich dem Himmelsraum,*
Vor mir Wiesen mit buntfarbigen Blumen;

Abweichungen habe ich nur die wichtigsten in den Noten angemerkt; auf Rockhill's Übertragung im einzelnen einzugehen verbietet schon der Umstand, dass ihm ein stark verdorbener Text vorgelegen hat. Sandberg's Arbeit ist ein populärwissenschaftlicher Aufsatz mit fragmentarischen Proben; keine Geschichte ist vollständig mitgeteilt. Schon deshalb liegt mir jeder Gedanke an eine Polemik gegen diesen Artikel völlig fern, der ein ganz anderes Ziel als meine Abhandlung verfolgt. 1 Rockhill's Übersetzung,My mind has embraced the body of the truth (dharmakaya!)' muss als verfehlt bezeichnet werden. Sandberg bietet: ,understanding the imagination itself to be as impalpable as the body of Buddha in Nirvana'.

2 Sandberg hat irrtümlich: above it, to the south, lie clouds etc.: lho sprin stellt bei Milaraspa stets ein Compositum vor. 3 Rockhill: the crystal stream; Sandberg: waters transparent and green. Mit gtsan cab ist aber der Brahmaputra gemeint.

Rockhill: behind it the red rocks and heaven's expanse, und übereinstimmend Sandberg: behind are red rocks and the expanse of the heavens. Ich kann diese Auffassung nicht teilen, sondern construiere diesen Vers als Parallelvers zu dem folgenden: Wie die Wiesen solche sind, die bunte Blumen haben, so haben die Felsen die Ausdehnung des Himmels, was ganz im Geiste des Dichters gedacht ist.

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2 Rockhill übersetzt diesen Vers: ,The voice of time and unworthy friends', mit der Bemerkung, dass der Text uncorrect scheine, doch dass er nicht sehe, wie derselbe zu verbessern sei, und fährt dann fort: ,Trouble not the dream of this place's sweetness'. Sandberg gibt die Übertragung: Their voice is the voice of Time of friends whose friendship has degenerated. Der Sinn, den beide Übersetzer mit ihren Auslegungen verknüpfen wollen, ist mir unverständlich. Dus ,Zeit erscheint im Tibetischen nicht als ein philosophisches Abstraktum; dus kyi hat vielmehr nach Jäschke's ausdrücklicher Angabe bei Milaraspa den Sinn zeitweilig, jeweilig, happening sometimes', eine Bedeutung, die in den Sinn der obigen Stelle sehr gut passt. Der Dichter meint nämlich offenbar die in den vorhergehenden Versen aufgezählten, zeitweilig oder von Zeit zu Zeit ertönenden Stimmen der verschiedenen Tiere, die zugleich seinem Herzen (ñams) ein lange befreundeter Klang sind. Wäre ñams in dem Sinne von hurt, injured, imperfect zu fassen, wie dies Rockhill und Sandberg thun, deren Übersetzungen unworthy und degenerated auch dann noch nicht gerechtfertigt erscheinen, so würde der Text auch ñams pai und nicht ñams kyi bieten. Zum Überfluss citiert auch Jäschke, Dictionary p. 185 b, ñams kyi grogs,companions of the soul, viz. the murmuring springs and rivulets in the solitude of alpine regions'.

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