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40 tugs dges bar mdzod cig odir byon

rnams

žes gsuns pas | ston pa Šākya gu nas pyag pul te da lan gyi ka ba c'en | po de odra bas rje btsun sku ma nons par byon pa dan | ned slob obans rnams la oan si tsad med par dpon slob žal odzom pa odi šin tu dga tsor c'e ba žig byun žin | de rin gi skabs su ned rnams la drin lan du cos kyi skyes ke gnan gsun ba bka drin ce bas sku skyes la da lo dgun rje btsun ran gi tugs ñams su okruns pai c'os žig gnań bar žu žus pas rje btsun gyis ston pa Šakya gu nai žus lan na ma rnams la byon skyes su tugs ñams gnad kyi mdo drug odi mgur du gsuns so.

Freut euch in euerm Herzen, die ihr hierher ge- 40 kommen seid!

Als er so gesprochen hatte, sagte der Lehrer Çakyaguna, indem er sich verneigte: Der Ehrwürdige ist dieses Mal heil und unversehrt von einem solchen grossen Schnee hierher zurückgekehrt; auch uns Schülern ist ausserordentlich grosse Freude darüber entstanden, dass wir vor dem Tode den Ehrwürdigen noch einmal getroffen haben. Für die Worte, mit denen du uns am heutigen Tage als Gegengabe den Nutzen eines religiösen Geschenkes gewährt hast, sei vielmals bedankt! Gewähre uns nun bitte als Geschenk eine religiöse Erbauung, wie sie im Winter dieses Jahres in des Ehrwürdigen eigenem Herzen erwuchs. Da trug der Ehrwürdige als Antwort auf die Bitte des Lehrers Çakyaguņa zum Willkommengeschenk für die Hörer die sechs Kernpunkte, wie sie in seinem Herzen entstanden waren, in folgendem Liede vor.

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dben gnas bdud odul pug pa der

15 rnal obyor Mi la ras pa nas zla drug sgom pai nams šar ba gnad kyi mdo drug glu ru len pyi yi yul drug dper bžag nas nan gi skyon drug gtan la obebs 20 mi tar ocin bai sgrog drug la tabs kyis grol bai lam drug mton

klon drug gden du gyur pa las ñams la bde ba rnam drug šar glu de rjes bskyar nas ma blans na

25 don de tugs su mi byon pas

tsig brda yis ogrol na odi skad yin
yons togs brdugs yod na nam mka min

grans kyis lan na skar pran min
ryo ogul yod na ri bo min

30 pri bsnan yod na rgya mtso min
zam pas sleb na cu bo min
bzuń du yod na oja tson min
de ni pyi yi dpe drug yin

yons bza gtad yod na blta ba min

35 byin rgod yod na sgom pa min blan dor yod na spyod pa min rnam rtog yod na rnal obyor min šar nub yod na ye ses min

skye oci yod na sans rgyas min 40 de ni nan gi skyon drug lags

yons že sdań c'e na dmyal bai sgrog
ser sna ce na yi dags sgrog
gti mug ce na byol son sgrog

odod cags ce na mi yi sgrog

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Sechs Monate lang die Kraft der Meditation.
Nun singe ich das Lied von den sechs Kernsätzen.
Die sechs Gebiete der Sinne als Gleichnis nehmend,
Bringe ich die sechs inneren Mängel in Ordnung.
Für die sechs bindenden Fesseln der Nicht-Befreiung 20
Sehe ich die sechs Wege zur Befreiung durch die
verschiedenen Mittel.

Aus den sechs zuversichtlichen Unermesslichkeiten
Entsteht das sechsfache geistige Wohlbefinden.
Wenn man dies Lied nicht auch später wiederholt
singt,

Dringt sein Sinn nicht ins Herz;

Nun will ich ihn mit Worten erklären wie folgt. Wenn sich ein Hindernis entgegenstellt, gibt es keinen Himmel;

Wenn sie gezählt werden können, gibt es keine kleinen Sterne;

Wenn Bewegung und Erschütterung ist, gibt es keine Berge;

25

Wenn Abnahme und Zunahme ist, gibt es kein Meer; 30
Wenn man über Brücken geht, gibt es keinen Fluss;
Wenn er ergriffen wird,' gibt es keinen Regenbogen;
Das sind die sechs Gleichnisse der Aussenwelt.
Wenn man mit reichen Vorräten lebt, ist keine
Beschauung;

Wo Zerstreuung ist, gibt es keine Meditation;
Wo ein Schwanken zwischen Für und Wider ist,
gibt es keine Übung;

Wo Skepsis ist, gibt es keinen Yoga.

Wo Aufgang und Untergang ist, gibt es keine
Weisheit.

Wo Geburt und Tod ist, gibt es keinen Buddha.
Dies sind die sechs inneren Mängel.

Wo grosser Hass herrscht, ist die Fessel der Hölle;
Wo grosser Geiz herrscht, ist die Fessel der Preta;
Wo grosse Unwissenheit herrscht, ist die Fessel der

Tiere;

Wo grosse Leidenschaft herrscht, ist die Fessel der Menschen;

1 Wohl von dem die Epilepsie verursachenden Planetendämonen, der herabsteigt, um von dem Wasser zu trinken, in welches das eine Ende des Regenbogens getaucht ist. S. Ramsay, Western Tibet, p. 130, v. rainbow.

2 Tib. blan dor, über diesen Ausdruck s. Sitzungsberichte der bayerischen Akademie 1898, S. 537.

35

40

45 prag dog ce na tha min sgrog

na rgyal ce na tha yi sgrog odi mi tar ocin bai sgrog drug lags

yons dad pa ce na tar pai lam
mk'as btsun bsten na tar pai lam

50 dam tsig gtsan na tar pai lam
ri krod ogrim na tar pai lam
gcig pur sdod na tar pai lam
sgrub pa byed na tar pai lam
odi tabs kyis ogrol bai lam drug lags

55 yons than cig skyes pa gnug mai klon pyi nan med pa rig pai klon gsal ogrib med pa ye ses klon kyab gdal c'en po cos kyi klon op'o ogyur med pa tig lei klon 60 rgyun cad med pa ñams kyi klon de dag gden can klon drug lags yons lus la gtum mo bar bas bde rlun ro rkyan dhu tir cud pas bde

stod byan cub sems kyi rgyun bab bde

65 smad dans mai tig les kyab pas bde

bar dkar dmar tug prad brtse bas bde

lus zag med bde bas tsim pas bde de rnal obyor ñams kyi bde drug lags

Wo grosser Neid herrscht, ist die Fessel der Asura; 45 Wo grosser Stolz herrscht, ist die Fessel der Götter: Dies sind die sechs bindenden Fesseln der NichtBefreiung.

Grossen Glauben hegen ist ein Weg zur Befreiung; Auf gelehrte Geistliche vertrauen ist ein Weg zur Befreiung;

Ein reines Gelübde haben, ist ein Weg zur Be- 50 freiung;

In der Bergwildnis umherwandern ist ein Weg zur Befreiung;

Allein leben ist ein Weg zur Befreiung;

Bannungen vollziehen ist ein Weg zur Befreiung. Dies sind die sechs Wege zur Befreiung durch die verschiedenen Mittel.

Das Mitgeborenwerden ist die natürliche Uner- 55 messlichkeit;

Die Uebereinstimmung des Äusseren und Inneren ist die Unermesslichkeit des Wissens; Die Uebereinstimmung von Licht und Schatten ist die Unermesslichkeit der Weisheit;

Das grosse Allumfassen ist die Unermesslichkeit der Religion;

Das Unwandelbare ist die Unermesslichkeit der

Beschauung;

Das Ununterbrochene ist die Unermesslichkeit der 60

Seele;

Dies sind die sechs zuversichtlichen Unermesslichkeiten.

Wenn im Leibe die innere Glut entfacht ist, fühlt sich der Yogin wohl;

Wohl, wenn die Luft aus der rechten und linken
Ader des Herzens in die mittlere eintritt;
Wohl im Oberleib durch das Herabfliessen der Bodhi;

Wohl im Unterleib durch die Verbreitung des Chylus- 65

samens;

Wohl in der Mitte durch die Liebe des Erbarmens

beim Zusammentreffen des weissen Samens der rechten Ader und des rothen Blutes der linken Ader;

Der ganze Leib fühlt sich wohl durch die Befriedigung des glücklichen Gefühls der Sündlosigkeit; Dies ist das sechsfache geistige Wohlbefinden des Yogin.

na gnad kyi mdo drug don gyi glu 70 zla drug bsgoms pai ñams dbyans odi kyed bu slob ots'ogs pai dga ston mdzod lar mi dga ba otsogs pa da res tsam

can bdud rtsir otun ba kun kyan mñes mi rgan glu rgan len pa de

75 Kyed bu slob rnams kyi no ma cogs da res kyi cos skyes de la mdzod

tugs dges par bkra šis cos la obuns

las dag pai smon lam grub par sog ces gsuns pas | gŠen rdor mos rje btsun rin po ce dus gsum sans rgyas lta bu dan mjal run | žabs tog byed pa dan pyags p'yi la obrens nas cos byed pa dag lta smos te mos pa tsam yan mi byed pa odi rnams byol son bas kyan glen pa odug žus pas rje btsun gyi žal nas na la dag mos pa ma byas kyan run ste mi lus rin po ce sans rgyas kyi bstan pa dar dus tob nas cos mi byed pa rnams šin tu glen pa yin gsun mgur odi gsuns so.

Dies ist mein Lied vom Sinn der sechs Kernsätze; Dies ist der Sang der Seele, die sechs Monate medi- 70 tiert hat.

Ihr, meine Schüler, veranstaltet den Versammelten ein Fest!

Jetzt, wo die Männer in froher Stimmung versammelt
sind,

Schlürft alle freudig den Nektar des Bieres!
Mit diesem alten Lied, das ich alter Mann gesungen,
Habe ich nun euren Wunsch, meine Schüler, erfüllt. 75
Es ist denen ein Schatz, welchen jetzt erst die
Lehre aufgegangen ist.

Werft euch freudigen Sinnes mit Macht auf die
Religion des Segens!

Möge das Gebet, das reiner That entspringt, in
Erfüllung gehen!

Als er so gesprochen, sagte gšen rdor mo: ,Es gibt Leute, die, obwohl sie mit dem ehrwürdigen Rin po che, vergleichbar dem Buddha der drei Zeiten, zusammentreffen, thörichter als Tiere ihm nicht die geringste Achtung bezeigen, geschweige denn Dienste leisten und in seinem Gefolge als Diener einen religiösen Wandel führen. Der Ehrwürdige erwiderte: Mögen sie mir immerhin keine Hochachtung bezeigen! Wer zur Zeit der Ausbreitung von Buddha's Lehre in dem kostbaren menschlichen Leibe' wiedergeboren wurde und keinen religiösen Wandel führt, ist sehr thöricht. Darauf trug er folgendes Lied vor.

sgra bsgyur Mar pai žabs la odud

kyod gsan dan yon bdag dad ρα can dam cos t'an mar gdal ba la

sdig pa lab bcol du byed pa šin tu glen

4.

Dem sprachgewandten Marpa zu Füssen verneige ich mich.

Du, merke auf und auch ihr, gläubige Gabenspender! Jetzt, da die heilige Religion wie in einer Ebene ausgebreitet vor euch liegt,

Ist es sehr thöricht, durch irriges Reden Sünden zu begehen.

1 D. i. Edelstein, Titel eines jeden Lama höherer Classe (Jäschke). In der mongolischen Erzählung,von dem Knaben, der ohne Sattel auf dem schwarzen Ochsen ritt (A. Popov, Mongolische Chrestomathie, Kasan, 1836, p. 20) heisst es: ene yirtintsü teghere chamuk amitan ene amitu dsayaghan tu kümün ētse basa teghere türükü üghei bui; kümün-ü beye-yi olbasu erdeni-tü beye kemekteyü . . . ‚In dieser belebten Natur aller Geschöpfe auf dieser Welt wird kein höheres Wesen geboren als der Mensch; da ich nun den Leib eines Menschen erlangt habe, welcher der kostbare Leib genannt wird. . .

...

5 dka yan tob pai dal obyor lus po odi Das Leben dieses Leibes, dessen innerer Friede 5

mi t'se stoń zad la skyel ba šin tu glen

gron kyer gyen ra žig pai dur krod

du

dus rtag tu sdod pa šin tu glen
bza mi tson odus ogron po lta bu la

10 nan sags otab mo byed pa šin tu glen tsig sñan grags sgyu mai ran sgra la že nan gal du odzin pa šin tu glen sdan dgra me tog bžin du yal rgyu la otab mos ran srog skyel ba šin tu glen

15 gñen tsan blo brid rdzun gyi zol kan la

ši tse mya nan byed pa šin tu glen nor rdzas zil pa lta bui yyar po la

ser snai mdud pas ocin ba sin tu glen

pun po mi gtsan rdzas kyi rkyal ba

la

20 bzań odod byi dor byed pa sin tu glen

gdams nag bdud rtsii zas mcog odi zas nor don du ots'on ba sin tu glen

glen pa man po otsogs pa la bcad na lha cos ran mgo ton

25 po druń na rnal obyor na bžin mdzod

ces gsuns pas | der tsogs pai ña ma rnams kyis tugs rjes bzun | bdag rnams kyan rje btsun lta bui bean po drun po ran ma byun run | glen pai zla la ma lus tsam gcig e yod lta ba lags pas | rje btsun yul pyos odir tugs pab nas ned gson po rnams la cos

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Auf dem Begräbnisplatz einer Stadt mit verfallener
Erdmauer

Beständig seine Zeit hinzubringen ist sehr thöricht.
Unter Ehegatten, Marktleuten, Fremdlingen, unter
solchen

Durch schlechte Scherze Streit zu erregen ist sehr 10 thöricht.

Mit hochtönenden trügerischen Worten der eigenen.
Stimme

Die Bosheit hochschätzen ist sehr thöricht.
Wenn der übelgesinnte Feind wie eine Blume ver-
schwindend abzieht,

Ist es sehr thöricht, durch einen Kampf sein Leben
aufs Spiel zu setzen.

Wenn die Verwandten in dem trügerischen Hause 15 der Tücke und Lüge

Verschieden sind, ist es sehr thöricht zu klagen.
Da der Reichtum nur ein geliehener Gegenstand,
einem Tautropfen gleich, ist,

Ist es sehr thöricht, vom Knoten des Geizes um-
schlungen zu sein.

Da der Leib nur ein mit unreinen Stoffen gefüllter
Sack ist,

Ist es sehr thöricht, sich mit Eitelkeit zu schmücken. 20

Der Nektar guter Lehren ist die köstlichste Speise: Solche Speise gegen Geld zu verkaufen ist sehr thöricht.

Ja, in grosser Zahl sind die Thoren angesammelt; Wenn sie unschädlich gemacht sind, wird die Götterreligion ihr Haupt erheben.

Wenn ein Mann klug ist, möge er handeln wie ich, 25 der Yogin!

Als er so gesprochen, wurden die dort versammelten Hörer von Mitleidsgefühl ergriffen. Wir sind zu der Ansicht gelangt, sagten sie, dass wir alle Gefährten der Thoren sind, ausgenommen du allein. Doch da ja ein so gescheiter und kluger Mann wie der Ehrwürdige sich nicht von selbst entwickelt, so bitten wir dich, weil du dich ja doch

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