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brach seine Gemahlin fast alle Gemeinschaft mit ihm ab, drohte ihn zu verlassen, und schrieb einen heftigen Brief an ihren Bruder, den regierenden König von Preußen, mit der Aufforderung, alles aufzubieten, um ihren Gemahl zum Lutherthum zurückzuführen. Mehrere protestantische Fürsten und die namhaftern lutherischen Theologen Preußens ließen nichts unversucht, um ihn zu diesem unglücklichen Schritte zu bringen. Ihre Mühe war nicht umsonst. Den legten Ausschlag zu feinem Abfall gab endlich der Umstand, daß sein Vetter, der Churfürst August von Sachsen und König von Polen, ihn des Bestges des Bisthums Naumburg für unfähig erklärte und sich solches selbst aneignete. Dabei stüßte er sich auf den schon erwähnten fünften Artikel des Friedens von Westphalen, nach welchem, sowie nach dem Testament des berühmten Churfürsten Johann Georg I. (5. März 1585

8. September 1656), die sämmtlichen Erbstaaten von Sachsen seinen vier Söhnen, von denen der Erstgeborne die churfürstliche Linie fortsette, die andern drei die Nebenlinien von Weiffenfels, Merseburg und Zeiß gründeten, der Besiz der leztern drei Staaten, im Falle deren Regenten den katholischen Glauben je annehmen. follten, dann der churfürstlichen Linie anheim fallen mußte. Der Kaiser und Klemens XI., sowie der Kardinal von Sachsen, warfen dem König in ernsten Worten dieses eben so unkluge wie lieblose Verfahren gegen den Herzog Moriz Wilhelm vor, und wiesen ihn gemeinschaftlich auf die Gefahr hin, in die er diesen hierdurch rücksichtlich feines Glaubens leicht stürzen könnte. Diese gerechte Besorgniß ging leider bald in Erfüllung. Alle protestantischen Fürsten nahmen Antheil an dem Loose des enterbten Herzogs. An ihre Spize stellte sich der König von Preußen und erklärte öffentlich, er werde diesen mit Waffengewalt in den Besiz seiner Staaten einseßen, wenn er solche nicht zurückerhalte. Der bedrängte Herzog warf sich nun ausschließlich in die Hände seines mächtigen Beschüßers, und fah sich genöthigt, irdisches Gut mit dem Verlust seines Seelenheiles zu erkaufen. Seine Gemahlin und der König von Preußen, ihr Bruder, verdoppelten ihre Mühe

più volte avea implorato il lume divino per assicurarsi quanto poteva di non errare nella elezione dello stato, con avere presa a tal fine la Santissima Communione, e che si era sempre trovato più fermo

nella sua vocazione.

und bestachen des Herzogs schwankendes und zerrüttetes Gewissen mit Geld und durch Lehrer des Irrthums. Es ist bekannt, daß dieser unglückliche Fürst wegen seines glänzenden Hofstaates viele Schulden hatte. Seine Gemahlin gab ihm seitens der Proteftanten 100,000 Thaler, um sich von den Gläubigen zu befreien, unter der Bedingung jedoch, daß er wiederum lutherisch würde.®)

6) Vergleiche hierüber die einstimmitgen Berichte des Pater Bermeitinger aus Regensburg vom 10. November 1718 und des Pater Salerno aus Wien vom 3. Dezember 1718 an den Kardinal - Staatssekretär. Der Erstere: Mando all' Eminenza Vostra la copia della risposta data dal Sig. Duca di Sassonia Zeits all' Eminentissimo suo Sig. Fratello; la quale tanto più gli trafigge il cuore, quanto meno è segreto che nel giorno della data, di già sia stato d'accordo col Dottor Franc concernente l'infelicissimo suo ritorno al Luteranismo. Non potevano sopraggiungere a un Principe convertito tentazioni più pericolose dal mondo, e dal demonio. La sua consorte Calvina, zia del Rè di Prussia l'ha abandonato, ed empito di lamenti la Corte di Berlino. Li luterani hanno concitato contro di lui una folla di Creditori. II Rè di Polonia, benchè Cattolico, e attuale possessore del vescovato di Misnia gli ha levato il Principato, e Vescovato di Naumbergo. Essendo poi ricorso a Vienna per far supplicare sua Maestà Imperiale acciochè si rallentasse l'impeto di suoi creditori per un moratorio; un certo Ministro gli ha rescritto maliziosamente e contro ogni verità: che " S. M. Cesarea non voglia fermar il corso della giustizia nel consiglio Imperiale aulico a nessuno, ne si faccia caso d'esser convertito Cattolico o Luterano, mentre bisogna amministrare la giustizia secundum allegata, e probata.» Quale risposta diede l'ultimo tracollo alla sua costanza, perchè buttatosi nella protezione del Rè di Prussia, non essendogli accorso altro mezzo d'ajutargli nella necessita, e di meritare in altro modo il soccorso di danaro fattogli, che col rinegare la religione Cattolica; quale attualmente seguita il Rè di Prussia, gli ha promessa la reintegrazione nello stato di Naumburgo, o per via di buoni ufficj, o se non riescono a forza d'armi. Und Sas lerno: Oltre la naturale inconstanza del fù Duca Saxenzeitz ben conosciuta nelle altre sue risoluzioni, è d'un temperamento ipocondriaco in estremo che a mio credere hanno potuto molto contribuire alla di lui rovina, i motivi che hanno dato l'ultimo, ed immediato impulso al precipizio, sono stati due, prima, li molti debiti, da quali non sapendo, come tirarsi fuori, e come liberarsi dalle molestie de suoi creditori, ha facilmente creduto all' invito della moglie, che servendosi destramente della congiura si offriva sollevarlo collo sborso di cento mila talleri, a condizione pero che ritornasse all'antica religione. Aggiuntesi a cio le perverse insinuazioni di un principal Pre

Der König von Preußen sendete ihm den berühmten protestantischen Theologen Frauk, Profeffor an der Universität von Halle zu, um ihm die Annahme der alten Irrlehre wiederum beliebt zu machen. Der Herzog hatte in der That im Laufe des Jahres 1718 mehrere Unterredungen mit diesem Theologen, und bald verbreitete sich das Gerücht, er sei zum Lutherthum zurückgekehrt. Doch es kostete ihn großen Kampf diesen unglücklichen Schritt zu thun, und dem Glauben, den er mit so vielem Eifer bekannt hatte, zu entsagen. Er versuchte nochmals den König August von Polen zu billigern Ansichten zu bringen und ihn zu bewegen, ihm den Besiz des Bisthums zu lassen, und erst nachdem dieser legte Versuch nochmals scheiterte, that er aus reiner Verzweiflung und Rache den lezten Schritt. Wie sehr sich sein Gewissen noch felbst im fürchterlichen Augenblicke der Ausführung dieses Vorhabens dagegen sträubte, beweiset deutlich sein Schreiben vom 8. September 1718 an seinen Bruder, den Kardinal von Sachsen. Dieser hatte ihm, da bereits falsche Gerüchte über seinen Abfall verbreitet waren, in einem liebevollen Schreiben vom 4. dieses Monats seine That vorgeworfen. Der Herzog antwortete unter anderm: „Ich kann Eure Eminenz aufrichtig versichern, 7) daß „auch vom niederträchtigsten Bösewichte keine verruchtere Lüge „gegen mich hätte ersonnen werden können, da ich einer solchen Unbeständigkeit weder gewachsen noch fähig bin." Und doch vollzog der unglückliche und geisteszerrüttete Herzog die unselige That. Am 16. Oktober 1718, einem Sonntage, entsagte er in der Kirche des heil. Lorenz zu Zeiß, Morgens in aller Frühe und Stille um 612 Uhr, dem katholischen Glauben. Der GeneralSuperintendent Andreas Walter verrichtete hierbei die Funktion, während welcher nicht ohne Bedeutung der 50. Psalm: „Herr,

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dicante, che si è studiato persuadergli, trovarsi la via della salute in ambo due le religioni, e potersi con buona coscienza mutare la professione dell' una in quella dell' altra, quando come nel caso presente, vi sia gran ragione di farlo. Tanto il Sig. Cardinale, quanto il suo nipote hanno fatto cessione al Rè de' stati, che loro dovevano appartenere dopo la morte del detto Duca, ricevendone in cambio pensione. Questa pensione è stata ideata dal Fleming, ed eseguito poi dal Manteifel, portatosi perciò due mesi sono, a Ratisbona ne io l'ho saputo, che dopo il fatto del medesimo Fleming. 7) Dokument No. 110.

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erbarme dich meiner!" gesungen wurde. Die Gewissensbisse begleiteten den Unglücklichen bis zur Vollziehung dieser That; denn kaum hatte er diesen theatralischen Akt vollzogen, so zog er sich in tiefster Bestürzung in seinen Pallast zurück. Einige Stunden später fand er sich zum gewöhnlichen sonntäglichen Gottesdienste ein, begleitet von Ihrer königlichen Hoheit, seiner Gemahlin, und mehrern andern hohen Standespersonen, die sich sämmtlich geschämt hatten, dem schmachvollen Akte seiner Abschwörung beizuwohnen. Auch hier fungirte wiederum der erwähnte Superintendent, und hielt auf Kosten der katholischen Kirche eine mit lutherischen Tiraden ausgeschmückte Spottrede, die dann mit dem lutherischen Dankliede: „Nun lobe den Herrn meine Seele," geschloffen wurde.

Der Triumph, den der Protestantismas von der unglücklichen That dieses beklagenswürdigen Fürsten sich versprach, war unbedeutend, und dauerte nur kurze Zeit. Der Herzog erkrankte wenige Tage nach seiner Abschwörung an den Blattern, und starb schon den 16. November dieses Jahres im kräftigsten Mannesalter von 54 Jahren, am Tage des heiligen Leopold, deffen Namen er bei seiner Zurückkehr zur katholischen Kirche angenommen hatte.

Der fromme Kardinal von Sachsen war über die unglückliche That seines Bruders, und über das traurige Loos, das ihn deßhalb getroffen hatte, so sehr erschüttert, daß er schwer erkrankte. Um Troft für sich, und Erbarmen für die Seele seines unglücklichen Bruders von Gott zu erflehen, machte er von Regensburg aus, wo er dem Reichstage vorstand, eine fromme Wahlfahrt nach Eichstädt zum Grabe der heil. Walburga, und hielt sich hier beim Fürstbischof, seinem Freunde, mehrere Wochen auf.

Nachtrag

zur Note 3 der zweiten Abtheilung, Seite 95.

Schon im J. 1692 scheint der Churfürst entschloffen gewesen zu seyn, die Katholische Religion anzunehmen, wie dies aus einer geheimen Instruktion, welche der Kardinal-Präfekt der hl. Kongregation der Propoganda in Rom an den Apostolischen Nunzius in Wien den 21. Juni 1692 ergehen ließ, deutlich hervorgeht. Dieser Nunzius erhielt nämlich den Auftrag, sich über die Wahrheit dieses Faktums genau zu unterrichten, und im Falle der Churfürst wirklich Neigung zur Katholischen Kirche verrathe, solche in ihm burch würdige Missionäre zu unterhalten und zur Reife zu bringen. Wir feßen zum Belege den fraglichen Paragraph dieser Instruktion bei: Roma dalla Segretaria di Propaganda Fede li 21 Giugno 1692: Quanto poi al Serenissimo Elettor di Sassonia potrebbe il medesimo Nunzio Apostolico in Vienna procurare di penetrare più oltre qual susistenza abbia la notitia data dell' inclinatione del medesimo Elettore verso la Religione Cattolica, ed investigare circa i mezzi d' introdurvi operarii per coltivarla. Hieraus erklärt sich auch das falsche Gericht, der Churfürst fei schon im I. 1693 in Nom zum Katholischen Glauben übergetreten. Siehe Andreæ Chrysostomi Zaluski Episcopi Varmiensis Epistolæ historico-familiares Brunsberga 1711. in fol. T. II. pag. 359, 391, 408, 410 et 781.

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