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Ich bin auch in der Ausswahl mit,
Ich trag ein Pick im vierdten Glied,
Man trillt mich offt, ich muss hinaus,
Es geh nun, wie es wöll, im Hauss.

Im Wirtshauss wär mir trefflich wol,
Wann ich wird Bier vnd Taback voll;
Doch borgt der Wirth mir nimmermehr,
Ich geb dann einen Acker her.

Jetzt über alles hab ich noch
Daheim ein überschwäres Joch;
Was meint jhr wol, dass dieses sei?
Es ist mein Weib voll Schelmerey.

Sie hält allzeit das Widerspiel,
Sie thut mit Lust, was ich nit will.
Sie trägt mirs Muss in dStuben nein
Vnd brocket böse Wort darein.

Ich wolt, sie wär im Himmelreich,
So geb sie mir, ich jhr kein Streich;
Den Hader macht das lose Gelt,
Sonst stünds viel besser in der Welt.

Das ist nu kürtzlich meine Klag,
Wiewol ich kaum die Helffte sag;
Es glaubts kein Mann, als ders erfährt,
Wie jetzt der Baursmann ist beschwärt.

Wer ist, der vns diss Liedlin sang?
Ein schwäbischer Bauer ist er genannt,
Er hats gesungen vnd wol bedacht,
Er wünscht allen Bauren ein gute Nacht.

Zwey schöne newe weltliche Lieder, Das Erste: Die Schwäbische Bawren-Klag, Wie sich der Baur beklagt wegen der grossen Contribution vnd Beschwärnussen. | Im Thon: | Man sings oder sags, so ist es doch wahr, etc. | Oder: Wie man den Bäyerischen Bauren singt. Das Ander: Eines Goldschmids zu Straubingen mit seiner Frawen vnd Haussgesind Vbelhausen, |

eines einigen Pfenning allmosens halber.
mein Annele wo wöllen wir nauss.
Jahr. 4 Bl. 8° o. O. und J. (17. Jahrh.).

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- Das hier angeführte Lied vom Bayerischen Bauern ist ein 1632 entstandenes Gespräch zwischen einem Soldaten und einem Bauern: 'Gott grüss dich, lieber Bayrischer Bauer', abgedruckt unten als Nr. 32.

B.

1. Das Baurenwerck ist nix mehr werth,
Der Handel hat sich bald verkehrt,
Ist nix dabey als Müh vnd Gschwär,
Wolt, das der Teuffel ein Baur wär.

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Träidt vnnd Viech gilt ä nix mehr,
Schmoltz vnd anders ä nix her;

Bring ix int Statt ä äff den Marck,
So brest vnnd köfft man mit mir so hart.

Vnd lassn än knöckhä vor der Thür,
Geben äm schir lieber nix darfür;
Kömbt aber Michely für das Hauss,
So haists: Baur, gib Gelt vnd Stoir auss!

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3,1 knöckhä, knicken, sich verbeugen

werk, Vorspanndienst

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4,1 Schar4,4 Verherr zlan, Verhör zu

leiden [?]

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nur

(?)

Ä Zimmerman, das thut mir Zarn,
Gwint schir all Tag ain Metzen Khairn;
Will y eim nit göben, was er will,

So lät mir all mein Arbeit still.

Sie sein Herrn, mir sein Knecht,
Das ist vns Baurn gar nit recht.
Soltnerwerck kombt heur vnd ferth
Schir eyben anderhalben werth.

Käff ich nä scheldt ä lödters Gröss,
Ä Joppen vnd ä bloders Gsäss,
So geht glei dräff vnd ist scha hin
Ä gantz Schaff kein, so klai y bin.

Die Gelder setzen ain ä nit auss,
Läffen äm Tag vnd Nacht vmbs Hauss,
Thun än stäts antasten vnd schenden,
Wöllen äm nur Ross vnd Khüe ausspfenden.

Der Knecht vnd Diern wollen jhren Lahn,
Zahl iss nit auss, so läffens davon,
Auff allen Seiten geht mir halt a,
Wo ich hin schau, so ist nix da.

Y waiss ä nit ain Kreitzer zuschätzen,
Liess mi ja sonst kain Gelter drätzen.
Y ha drey Khüe, ist khaine mein,
Khören all drey int Stott hinein.

Y ha drey Ross, ist kaiss nix werth,
Hinckt ais drünter heur vnd ferth,
Das ander hat kein Zant im Maul,
Das dritt ist blind vnd sonst stockfaul.

Bin darzu die zwey noch schuldig,
Das macht ain frayliger vngedultig;

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7,3 ferth, vor einem Jahr 8,1 scheldt, 1. schledt = lödters, ledernes 8,2 bloders Gesäss, Pluderhose 9, 1 Gelter, Gläubiger - 11,2 drätzen, reizen.

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Och ha sibn Hennen, machn vil Gschray,
Vnnd löt dabey kaine kain Ay.

Inn Stall ist weder Stra noch Hew,
Der Holtzmist ist mein gröste Streu;
Es raucht im Hauss vnd regnt mir ein,
Es kündt ä ja nit schlimer sein.

Das Wirthshauss stund mir halt ä wol an,
Ja wann ich hätt einen guten Gspan;
Vnd ist der Gürg Doffl ä narger Bue,
Setzt mir auff allen Seiten zu.

Ist vo[n]stadt vnd im Schuss auff mir,
Wann er än nur derdapt beyn Pier:
Hau nächt mit meinen Nachbauren gehögelt,
Schledt ein wenig vnter Nassn geschnöglt.

Hat mi der Pflöger vnverhofft

Von stadt vmb zway Pfund Pfenning strofft.
Y wanss nit, macht ain das Pier so doll,
Oder hauss y öppen sonst nit wol.

Bin in die Musterung ä darzue,

Vnd han der Gschäfft vnnd Handl gnue,
Das no ä kau Wunder wär,

Y gieng davon, liest Hörber lär.

Y hau darzu ein böss Weib daheimb,
Das ist ä gar ein übles Bain,

Vnd ist schon eine auss den Alten,

Hat ein Gsicht ä wol hundert Falten.

Ä kholschwartz Haar gleich wie mein Schimel,
Wär grosse Zeit mit jhr gen Himmel,
Zanckt vnd greint ä gantze Wochen

Vnnd kan kain gute Suppen kochn.

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1.

16,1 Von Stadt

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Schuss, sofort, vgl. 17, 2. 24,1 16,3 heggeln, necken 16, 4 schnögeln bair. schnackeln, ein Schnippchen schlagen - 18,1 Musterung, vgl. v. Maurer 3, 485.

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Heut zangts mir diss, morgen dass,

Hausts für vnd für: Du Schelm, du Frass;
Rauffen offt ä halben Tag

Die Stuben wol vier mal äff vnd ab.

Plitzt vnd donnert vmb im Hauss
Vnd jaugt än offt wol gar darauss:
Sie setzt mir halt so lang nit auss,
Biss y jhr den Schedl wol derzauss.

Lieff offt von Hertzen gern davon,
Greifft ain die Höppin selbst wider an;
Y wolt, iss läg tief in Grab,

So käm y meiner Marter ab.

Y wolt im Schuss ein andere nemmen,
Möcht y a wider vnter Gelt kemmen,
Über diss hau y ä no Plag,
Vnd ist ä schir mein gröste Klag.

Hirschen machen ain gar dertrelt,
Ligen ain Tag vnd Nacht im Felt,
Frössen vmb in Traidt vnd Kraut,
Äss wanss für sie allein wärt haut.

Es gehn zwey grosse Hörner weit vnd ferr
Znagst an meiner Höcken her;

Das ain wär ein dickher faister Knopff,
Hat wol vierzehen Zackhen auff dem Kopff.

Ist oben braun vnd vnden gelb,
Mein offt, es sey der Teuffel selb,
Springen änher zwerg der Strassen,
Thain mir schaden übert Massen.

Y muss mich Tag vnd Nacht müeten,
Vnd kan halt denne nix dä hüeten,

zerplagt = Hirsche.

23,2 Höppin, Kröte 25, 1 dertrelt, 1. baut? 26,1 Hörner, Geweihe; hier

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