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Thsin brach diesen Frieden, indem es (258 vor Chr.) den Feldherrn Wang-ke gegen Tschao vorrücken liess. Derselbe belagerte gleich im Anfange des folgenden Jahres (257 vor Chr.) Han-tan, die Hauptstadt von Tschao, welche jedoch durch neun Monate kräftigen Widerstand leistete.

Tschao-sching, der Landesherr von Ping-yuen begab sich unterdessen nach Thsu, um dieses im Ganzen bereits gesunkene Reich zur Hilfleistung zu bewegen, was ihm endlich in so weit gelang, dass der Landesherr von Tschün-schin, Feldherr von Thsu, mit einem Heere nach Tschao entsendet wurde. 釉

Nachdem auch

Wu-ki, Prinz von Wei, an der Spitze einer Streitmacht zu Hilfe gekommen,

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schritten die vereinten Heere in der Stärke von mehreren hunderttausend Mann zum Entsatze von Han-tan, dessen Bewohner, in Folge der Einschliessung, bereits dem äussersten Elend preisgegeben waren. Während Li-tung, einer der Befehlshaber in Han-tan, mit nur dreitausend verwegenen Streitern einen Ausfall machte, griffen die drei Verbündeten das Heer von Thsin an, welches, nachdem es einen sehr bedeutenden Verlust erlitten, zur Aufhebung der Belagerung gezwungen wurde. Li-tung, der mit seinen Tapfern, Alles vor sich niederwerfend, dreissig chinesische Meilen vorgedrungen war, bis er sich mit dem Entsatzheere vereinigte, fiel übrigens in diesem Kampfe. Tschao lohnte die kühne That, indem es den Sohn des Gefallenen zum Lehenfürsten ernannte.

In demselben Jahre, in welchem Han-tan entsetzt wurde, fand auch der Feldherr Pe-khi, der furchtbarste Gegner des Hauses Tschao, den Tod. Derselbe litt an einer Krankheit der Füsse und weigerte sich, dieses Leiden als Grund angebend, beharrlich, das Heer vor Han-tan zu befehligen. Schon früher hatte er auf die Schwierigkeiten einer Belagerung dieser Hauptstadt aufmerksam gemacht und eine Niederlage für Thsin in Aussicht gestellt, welches, obgleich in Tschang-ping siegreich, in den daselbst stattgefundenen Kämpfen mehr als die Hälfte seiner Kriegsmacht eingebüsst und jetzt einen Angriff von Seite der vereinigten Reiche zu fürchten habe. Als nach dem Entsatze von Han-tan der König den Befehl ertheilte, Pe-khi mit Gewalt zum Heere zu führen, entfernte sich dieser von seinem Aufenthaltsorte, worauf der König seinem Feldherrn ein Schwert übersandte, eine Sendung die gleichbedeutend mit einem Todesurtheil. Durch dieses Schwert, mit welchem er sich den Hals abschnitt, starb Pe-khi, nicht, weil er sich gegen den König von Thsin eines Verbrechens schuldig gemacht, sondern, wie er vor seinem Tode selbst bekannte, zur gerechten Strafe für seine in Tschang-ping verübten Grausamkeiten.

Auf dem Rückzuge von Han-tan eroberte das Heer von Thsin noch die feste Stadt Sintschung1), wurde jedoch von den Heeren der Reiche Tschao, Wei, Han und Thsu, welche der Stadt zu Hilfe kamen, ereilt und geschlagen.

Die eben erzählten Ereignisse waren auch die Veranlassung zu dem Untergange der uralten Dynastie Tscheu. Als nämlich Thsin in der letzten Zeit mehrere Verluste erlitt, vereinigte König Nan, der Himmelssohn, der eigentlich der Beherrscher des westlichen Tscheu, seine Kriegsmacht mit den gegen Thsin vorrückenden Heeren der Verbündeten. König Tschao von Thsin, hierüber um so mehr ungehalten. als Tscheu durch ein solches Vorgehen einem eben mit Thsin abgeschlossenen Vertrage zuwider handelte, entsandte sofort einen Feldherrn zum Angriffe gegen das Land der westlichen Tscheu. König Nan eilte sofort nach Thsin, warf sich zu den Füssen des Königs Tschao und bot, indem er sich schuldig bekannte, diesem sein ganzes Besitzthum, bestehend aus sechs und dreissig Städten mit dreissigtausend Einwohnern zum Geschenk, welches Thsin annahm und dafür den König wieder in Tscheu seinen Wohnsitz nehmen liess. König Nan starb jedoch noch in demselben Jahre, dem neun und fünfzigsten seiner Regierung (256 vor Chr.). Das Volk seines Reiches wanderte nach Osten, worauf Thsin (255 vor Chr.) sich des

1) In dem heutigen Districte Ngan-yang, Kreis Tschang-te in Ho-nan. Die Stadt wird auch 梁信 Sin - liang

genannt.

westlichen Tscheu, welches das Reich des Himmelssohnes, so wie der neun Dreifüsse, der Unterpfänder der Weltherrschaft, bemächtigte. Die gänzliche Einverleibung des Landes der Tscheu, sowohl des östlichen als des westlichen, erfolgte sechs Jahre später (249 vor Chr.).

Nachdem Tschao sich mit Hilfe seiner Verbündeten der Angriffe Thsin's mühevoll erwehrt, trat der Eigennutz des an seiner Nordostgrenze gelegenen Reiches Yen seinem Wirken für die gemeinschaftliche Sache hemmend in den Weg. Der Grund zur Feindschaft zwischen beiden Reichen ward schon früher (257 vor Chr.) beim Beginne der Belagerung von Han-tan gelegt, um welche Zeit die Vorsteher des Districtes Wu-yuen ') an der Spitze sämmtlicher Einwohner sich mit diesem Gebiete von Yen, welches früher zu Tschao gehört, der Botmässigkeit des letzteren Reiches wieder unterwarfen. Yen hatte desswegen (256 vor Chr.) die Stadt Tschang-tschuang in Tschao überfallen und zuletzt genommen. In Tschao war unterdessen (252 vor Chr.) Tschao-sching, der Landesherr von Ping-yuen, gestorben, worauf (231 vor Chr.) der erste Minister und Feldherr Lien-pho zum Landesherrn von

ernannt wurde.

11⁄2 Sin-ping

Li-fu mit dem

Der König von Yen entsandte jetzt (251 vor Chr.) seinen ersten Minister Auftrage, das Wohlwollen des Königs von Tschao zu gewinnen und demselben Wein im Werthe von fünfhundert Pfund als Geschenk darzureichen. Als der Minister zurückgekehrt war, meldete er seinem Gebieter: „Die volljährigen Männer in Tschao haben sämmtlich den Tod gefunden in Tschang-ping. Deren Waisen welche noch nicht volljährig, können wir leicht bekriegen.“ []

Der König fragte Lo-kien, den Landesherrn von Tschang-kue, um Rath. Dieser antwortete: „Tschao ist ein Reich der vierfachen Kämpfe. Sein Volk ist geübt in den Waffen: wir können es unmöglich bekriegen."

Der König erwiederte: „Mit den Vielen bekriege ich die Wenigen; mit dem Doppelten bekriege ich das Einfache. Ist dieses möglich?“ Lo-kien sprach: „Es ist unmöglich."

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Wenn ich mit dem Fünffachen bekriege das Einfache, ist dieses möglich?“

wieder: „Es ist unmöglich."

Jener antwortete

Der König von Yen gerieth über diese Worte in Zorn, und da alle übrigen Minister das Unternehmen für ausführbar hielten, wurden zwei Kriegsheere mit zweitausend Wagen ausgerüstet, von denen das eine unter den Befehlen Lĭ-fu's die Stadt Hao angriff, das andere unter den Befehlen in Tai, das Nebenreich Tschao's einfiel.

King-thsin's

Bloss Tsiang-khiü, ein Grosser des Reiches Yen, wagte es, dem Könige Gegenvorstellungen zu machen, indem er sprach: „Wir verkehren mit den Menschen an den Grenzpässen, und es besteht ein Bündniss der Freundschaft. Wir gaben dem König der Menschen zu trinken einen Wein im Werthe von fünfhundert Pfund. Der Abgesandte hat sich seines Auftrags entledigt, und wir greifen jetzt wieder sie an: aus einer solchen Handlung geht Unheil hervor. Unsere Krieger werden kein Verdienst erwerben.“

Der König, weit entfernt diese Worte zu beachten, übernahm selbst den Oberbefehl eines halben Heeres und begleitete den Zug. Jetzt noch zog Tsiang-khiü den König bei den Schnüren des Gürtels zurück und rief: „Der König darf nicht mitgehen. Wenn er mitgeht, erwirbt er keine kriegerischen Verdienste." Der König jedoch versetzte ihm einen Fusstritt, worauf Tsiang-khiü weinend sprach: „Ich wollte mir nicht anmassen, das Amt des Königs zu üben."

Die Heere von Yen waren bis

Sung-tse) vorgedrungen, als der Feldherr Lien-pho an der Spitze der Streitmacht von Tschao herbeieilte. Derselbe schlug und zerstreute das erste Heer von Yen in

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dem Gebiete der Stadt Hao, wobei Li-fu, Feldherr von Yen, in dem Kampfe fiel. Hierauf schlug und zerstreute er das zweite Heer von Yen in dem Reiche Tai, wobei King-thsin und Lo-sching, Feldherren von Yen, gefangen wurden. Der Feldherr Lo-kien floh nach Tschao.

Lien-pho verfolgte die Trümmer des geschlagenen Heeres auf einer Strecke von fünfhundert chinesischen Meilen und belagerte zuletzt (250 vor Chr.) die Hauptstadt des Reiches Yen. Als jetzt Yen um Frieden bat, wollte Tschao diesen so lange nicht gewähren, bis nicht Tsiang-khiü, derselbe der von dem Könige von Yen den Fusstritt erhalten hatte, als Bevollmächtigter bei dessen Abschlusse erscheinen würde. Nachdem Tsiang-khiü zum ersten Minister erhoben und mit der Leitung der Verhandlungen betraut worden, nahm Tschao dessen Vorschläge an und hob die Belagerung der Hauptstadt von Yen auf.

Unterdessen war König Tschao von Thsin, der das Übergewicht seines Reiches auf so furchtbare Weise begründet hatte, in seinem sechs und fünfzigsten Regierungsjahre (251 vor Chr.) gestorben. Als ein Beweis der Achtung welche man Thsin bezeigen zu müssen glaubte, ist es zu betrachten dass der König von Han, dessen Haus immer feindlich von Thsin behandelt worden, in Trauerkleidern dem Leichenbegängnisse des verstorbenen Königs beiwohnte und die Herrscher der übrigen Reiche ihre Feldherren und ersten Minister zu gleichem Zwecke nach Thsin entsandten.

Auf König Tschao folgte dessen Sohn König Hiao-wen, der jedoch schon drei Tage nach Beendigung der Trauerfeierlichkeiten (250 vor Chr.) starb, worauf der Sohn des letzteren, König Tschuang-siang, den Thron bestieg.

Noch werde hier erwähnt, dass im ersten Regierungsjahre Königs Tschuang-siang von Thsin (249 vor Chr.) das Reich Lu, Confucius' Vaterland, durch Thsu vernichtet wurde.

Ungeachtet des geschlossenen Friedens stand Tschao wieder an der Seite von Wei, als dieses Reich (248 vor Chr.) feindlich gegen Yen auftrat. Der Statthalter von Yen-ling') führte bei dieser Gelegenheit ein Heer, welches sich mit dem von Tschao gestellten Hilfsheere unter Anführung Lien-pho's, des Landesherrn von Sin-ping, vereinigte. Thsin, das sich von seinen kleinen Niederlagen schnell wieder erholt hatte, benützte jedoch den Augenblick, wo seine Gegner im fernen Nordosten kämpften und entriss Tschao noch in diesem Jahre die Stadt Yü-thse) nebst sieben und dreissig anderen festen Plätzen. Tschao schloss hierauf (247 vor Chr.) mit Yen einen Vergleich, worin zwischen beiden Reichen ein gegenseitiger Austausch von Gebieten festgesetzt wurde. Tschao überliess Lung-tai, Fen-men3) und

an Tschao abtrat.

Lin-lo1) an Yen, wogegen dieses

Ko-wu-yang") und Ping-schü®)

Thsin indessen eroberte (247 vor Chr.) von Neuem das an Han zurückgefallene Gebiet Schangthang, wodurch die Selbstständigkeit der in seinem Nordwesten gelegenen Staaten auf das Äusserste gefährdet wurde. Im Angesichte dieser Gefahr führte Prinz Wu-ki von Wei nochmals die vereinte Macht der Reiche Tschao, Han, Wei, Yen und Thsu zu einem Angriffe gegen Thsin, dessen Heer, an den Ufern des gelben Flusses geschlagen, den Rückzug antreten musste. Dieser gemeinsame Angriff konnte auch diesmal die Lage der Dinge nicht wesentlich verbessern, da die Verbündeten, mit der Erreichung des unmittelbaren Zweckes, der Befreiung von Schang-thang sich begnügend, ihren Sieg nicht weiter verfolgten.

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König Tschuang-siang von Thsin starb schon im dritten Jahre seiner Regierung (247 vor Chr.) und hatte zum Nachfolger seinen Sohn Tsching, den späteren Kaiser Schi der Dynastie Thsin 1). Dieser neue König, durch den die Verhältnisse in China eine gänzliche, für alle Zeiten verderbliche Umgestaltung erfahren sollten, war in Han-tan, der Hauptstadt von Tschao, wo sein Vater als Geisel lebte (259 vor Chr.), geboren und zählte zur Zeit seiner Erhebung erst dreizehn Jahre. Während seiner Minderjährigkeit führte der bekannte Liü-pu-wei alle Geschäfte der Regierung.

Tschao, der Hilfe seiner Verbündeten beraubt, erlitt bald wieder einen sehr empfindlichen Verlust, indem Thsin (246 vor Chr.) das wichtige, im Nordwesten von Tschao gelegene Gebiet Tsinyang2) in raschem Angriff eroberte und besetzt hielt. So wie früher von Schang-thang im Süden, sah sich Tschao jetzt im Norden durch die Besetzung von Tsin-yang in seinem Innersten bedroht.

陽紧

König Hiao-tsching von Tschao starb im ein und zwanzigsten Jahre seiner Regierung (245 vor Chr.). Zur Zeit seines Todes hatte der Feldherr Lien-pho von Tschao an der Spitze eines Heeres die Stadt Fan-yang3) in Wei angegriffen und erobert, was eine thatsächliche Lossagung von dem mit diesem Reiche früher geschlossenen Bündnisse. Als König Tao-siang, der Sohn des vorhergehenden Königs, die Regierung antrat, berief er den Feldherrn Lien-pho und ersetzte ihn durch Lo-sching, der ein Eingeborner des Reiches Yen. Lien-pho leistete jedoch dem Befehle keine Folge, vertrieb Lo-sching mit Waffengewalt und begab sich hierauf als Flüchtling nach Ta-liang, der Hauptstadt des Reiches Wei.

An den entgegengesetzten Grenzen von Feinden bedroht und seinem früheren Verbündeten, dem Reiche Wei, entfremdet, traf Tschao gleich im Anfange der Regierung des neuen Königs Tao-siang grossartige Anstalten zu seiner Vertheidigung. In der That geschieht eine besondere Erwähnung der Bestrebungen Wei's zur Gewinnung einer Heerstrasse von der Stadt Ping-yĭ) bis ✈ 4 Tschung-meu3), von denen das erstere im Osten von Thsi, das letztere im Süden des gelben Flusses. Durch eine Stellung auf dieser Strecke hätte Wei die Südostgrenze von Tschao bedroht, hätte Thsi im Osten überflügelt und wäre mit dem nordwärts gelegenen Reiche Yen in Verbindung getreten. Der Plan scheiterte jedoch, wahrscheinlich weil die Strasse verschiedene Gebietstheile der Reiche Thsi und Thsu, namentlich das neueinverleibte Lu, durchschnitten haben würde, wozu die Einwilligung versagt wurde. Nach der Entfernung Lien-pho's stellte Tschao den ausgezeichneten Feldherrn Li-mo an die Spitze seiner Heere. Derselbe war früher Oberbefehlshaber in dem Nebenreiche Tai und hatte daselbst die Nordgrenze von Tschao mit dem glänzendsten Erfolge gegen den Barbarenstamm der Hiung-nu vertheidigt. Von dem Könige von Tschao mit dem Angriffe gegen Yen betraut, entriss er (243 vor Chr.) diesem Reiche die Städte Wu-sui und Fang-tsching o).

Um diese Zeit bediente sich die Regierung von Thsin, ohnedies im Vortheile, noch eines besonderen Kunstgriffes, um Tschao zu Gebietsabtretungen geneigt zu machen. Nach dem Wunsche jener Regierung und durch die königlichen Räthe des eigenen Landes bewogen, hatte sich der Thronfolger von Tschao, der den Titel eines Landesherrn von Tschün-ping führte, nach Thsin begeben, woselbst er nebst Ping-tu als Geisel zurückbehalten wurde. I-kiün, ein Grosser des Reiches Thsin, äusserte sich gegen den Fürsten von Wen-sin (diesen Titel führte der erste Minister Liü

dem Prinzen

1) Bei uns mit Beibehaltung der chinesischen Laute gewöhnlich Thsin - schi - hoang - ti genannt.

2) Das heutige

3) In dem heutigen

Thai-yuen, Provinz Schan-si.

Thsing-fung, Kreis Thai-ming in Pe-tschí - li.

4) Gleich nordöstlich von dem heutigen Tschang-lo, Kreis Thsing-tschen in Schan – tung.

5) Der heutige gleichnamige District und dessen Hauptstadt in dem Kreise Khai-fung, Provinz Ho-nan. 6) Beide in dem heutigen Kreise Ho-kien, Provinz Pe-tschĩ - li.

pu-wei) mit folgenden Worten; „Der Landesherr von Tschün-ping wird von dem Könige von Tschao in hohem Grade geliebt; jedoch die königlichen Räthe 1) hassen ihn. Dess wegen entwarfen sie einen Plan, indem sie sprachen: Wenn der Landesherr von Tschün-ping in Thsin eintritt, wird ihn Thsin gewiss zurückbehalten. Dieser Verabredung gemäss schickten sie ihn nach Thsin. Wenn du ihn jetzt zurückbehältst, so brichst du dadurch mit Tschao, und zugleich ist der Plan der königlichen Räthe gelungen. Du musst den Landesherrn von Tschün-ping entlassen, aber Ping-tu zurückbehalten. Der Landesherr von Tschün-ping, er spreche oder handle wie er wolle, geniesst das volle Vertrauen des Königs. Der König wird grosse Stücke von Tschao abtrennen, um Ping-tu loszukaufen.“ -- Der Fürst von Wen-sin, hiermit einverstanden, schickte den Thronfolger nach Tschao zurück.

Zu den wenigen Grossthaten, durch welche das sinkende Haus Tschao noch verherrlicht werden sollte, zählten vorerst dessen Siege über Yen. Die Veranlassung zu dem Feldzuge, der für beide Theile in seinen Folgen jedenfalls nur verderblich sein konnte, bot nebst dem kleinlichen Ehrgeize des Hauses Yen der unbegründete Ausspruch eines einzelnen Mannes. Khie-sin, der Feldherr von Yen, lebte früher in Tschao und stand zu Lung-nuan, einem anderen ausgezeichneten Feldherrn dieses Reiches, in freundschaftlichen Beziehungen. Später jedoch floh er aus einem unbekannten Anlasse in das Reich Yen, während Lung-nuan in Tschao zum Oberfeldherrn ernannt wurde. Als Yen bemerkte, dass Tschao durch Thsin mehrere Niederlagen erlitten, dass der Feldherr Lien-pho sich entfernt und an seiner Stelle Lungnuan erhoben worden, wollte es Tschao durch dessen eigene Kräfte zu Grunde richten, und man befragte Khie-sin wegen Lung-nuan. Khie-sin äusserte sich wegwerfend: „Mit Lung-nuan ist leicht anzubinden. “ — Yen ernannte jetzt Khie-sin zum Oberfeldherrn und schritt zum Angriffe gegen Tschao. Lung-nuan schlug jedoch (242 vor Chr.) das Heer von Yen entscheidend und machte zwanzigtausend Gefangene. Der Feldherr Khie-sin befand sich unter der Zahl der Gebliebenen.

In demselben Jahre hatte Thsin gegen Wei sehr bedeutende Erfolge errungen und zwanzig feste Plätze dieses Reiches erobert. In Folge dessen führte der Feldherr Lung-nuan noch einmal die auserlesenen Heere der zu einem letzten Bündnisse vereinigten Reiche Tschao, Wei, Han, Wei und Thsu zu einem Angriffe gegen Thsin. Die Verbündeten, in schnellem Zuge bis in das Innere des feindlichen Reiches vordringend, versuchten den Überfall der Stadt und des Gebietes Thsai') in Thsin. Der Angriff indessen misslang, 取 worauf die Verbündeten, ihren Zug nach Osten richtend, in das mit Thsin noch immer befreundete Reich Thsi einfielen und die in der Nähe des Ostmeeres liegenden Städte Jao und Ngan3) eroberten.

Im folgenden Jahre (241 vor Chr.) nahm Tschuen-ti, Feldherr von Tschao, eine feste Stellung in der früher genannten, in der Nähe des Ostmeeres gelegenen Stadt Ping-y'). Der Feldherr Khing-sche besetzte zum Schutze gegen Thsin die Gebiete Tung-yang) und PJ Ho-wai, von denen das letztere an den Ufern des gelben Flusses. Das übrige Heer bewachte den Übergang des gelben Flusses auf dem Gebiete Liang).

Tschao belehnte jetzt (240 vor Chr.) den Landesherrn von Tschang-ngan, denselben der unter dem früheren Könige Hiao-tsching als Geisel nach Thsi gegangen war, mit der diesem Reiche vor zwei

') È Lang-tschung, eine Würde, welche zuerst an dem Hofe von Thsin eingeführt wurde. Dieser Stelle zu Folge kannte

man sie damals auch an dem Hofe von Tschao.

2) In dem heutigen Districte

3) In dem heutigen Districte

Lin-thung, Kreis Si-ngan in Schen-si.

Pin-tscheu, Kreis Wu-ting in Schan-tung.

定武

4) In dem heutigen Kreise Thsing-tscheu, Provinz Schan-tung.

5) In dem heutigen Kreise Tschang - te, Provinz Ho-nan.

6) In dem heutigen Kreise Khai-fung, Provinz Ho-nan.

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