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Dem Reiche Thsin war es indessen gelungen, ein Bündniss der beklagenswerthesten Art gegen Thsi, seinen damals gefährlichsten Gegner, zu Stande zu bringen. In Folge dessen unternahmen (285 vor Chr.) die unter dem Oberbefehle des Feldherrn Lo-I stehenden Heere von Tschao, vereint mit den Heeren der Reiche Thsin, Han, Wei und Yen einen Kriegszug gegen Thsi, dessen Ergebniss die Eroberung von Ling-khieu. Tschao hatte hierauf zur Befestigung des Bündnisses eine Zusammenkunft mit

지스,

Thsin in Tschung - yang '). Ebenso bezeigte König Tschao von Yen seine Freundschaft, indem er (284 vor Chr.) zu einem Besuche an dem Hofe von Tschao erschien.

Noch in demselben Jahre richteten die Reiche Thsin, Tschao, Han, Wei und Yen, denen sich nach einer Nachricht) auch Thsu beigesellte, einen neuen gewaltigen Angriff gegen Thsi, dessen König geschlagen, auf der Flucht aus seinem Reiche das Leben verlor. Das Heer von Yen drang hierauf für sich allein in das Innere von Thsi bis Lin-thse 3), dessen Schätze von ihm geplündert wurden.

Auch jetzt noch wiederholten Thsin und Tschao ihre Angriffe gegen Thsi, dessen neuer König I Siang zwar (283 vor Chr.) in der Fremde erhoben, jedoch noch nicht in das Reich zurückgekehrt war. Da die Bewohner von Thsi sich desswegen ängsteten, übersandte Su-li in ihrem Namen dem Könige von Tschao einen Brief, worin die Lage der Dinge vollkommen der Wahrheit gemäss geschildert wird und zu dem nur bemerkt werden muss, dass Thsi zu verschiedenen Zeiten sich selbst sehr oft jener Fehler schuldig gemacht hatte, welche es jetzt dem Reiche Tschao vorwarf.

Der Brief lautete wie folgt: „Ich habe gehört: Die weisen Landesherren der alten Zeit stellten ihren tugendhaften Wandel nicht zur Schau innerhalb der vier Meere. Ihre Lehren und ihre Rechtlichkeit träufelten sie nicht auf die Menschen des Volkes. Die Opfer reichten sie zu ihrer Zeit, sie gewöhnten nicht durch Vervielfältigung an deren Beständigkeit die Götter und Geister. Dennoch senkte sich hernieder der milde Thau, der rechtzeitige Regen fiel, die Jahre waren fruchtbar, das Getreide reif. Das Volk litt nicht an Krankheit und Seuchen; die Menschen insgesammt hielten deren Wandel für gut. Desswegen richteten sich nach ihnen die weisen Herrscher. Jedoch in der gegenwärtigen Zeit besteht der Wandel der Weisen, Verdienst und Stärke darin, dass man nicht oft zu nahe tritt dem Reiche Thsin. Das Gift des Grolles, der verhaltene Zorn äussern sich dadurch, dass man nicht oberflächlich dringt in das Reich Thsi. Thsin und Tschao verkehren mit den Reichen durch Gewalt; sie begehren Streitkräfte von Han. Hegt Thsin in Wahrheit Liebe gegen Tschao? Ist es wirklich von Hass erfüllt gegen Thsi? Wenn die Dinge zu weit gediehen, so untersucht sie ein weiser Herrscher. Thsin hegt keine Liebe gegen Tschao, aber es ist von Hass erfüllt gegen Thsi. Es will zu Grunde richten Han und verschlingen die beiden Tscheu1); desswegen macht es Thsi zu einer Lockspeise für die Welt. Es fürchtet, dass die Sache ihm nicht gelinge; desswegen schickt es hervor seine Kriegsmacht und bedient sich der Einschüchterung gegen Wei und Tschao. Es fürchtet, dass die Welt sich vor ihm scheue; desswegen schickt es hervor seine Geiseln und gewinnt dadurch das Vertrauen. Es fürchtet, dass die Welt sich schnell wieder auflehne; desswegen begehrt es Streitkräfte von Han und sucht sie zu schrecken. Dem Namen nach verkehrt es mit den Reichen durch die Tugend, in Wahrheit erschöpft es durch seine Angriffe Han. Ich halte dafür, dass die Pläne von Thsin auf dieses hinauslaufen. Es gibt Wesen, deren Stärke verschieden, aber die Besorgniss dieselbe. Thsu wurde lange Zeit angegriffen, und Tschung-schan ging zu Grunde. Jetzt wird Thsi lange Zeit angegriffen, und Han geht gewiss zu Grunde. Wenn man Thsi zertrümmert, wirst du, o König, dich mit den sechs

1) In dem heutigen Kreise Fen-tscheu, somit Gebiet von Tschao.

2) Nach der Geschichte des Hauses Tien-king.

*) Die Hauptstadt des noch heute diesen Namen führenden Districtes in dem Kreise Tsing-tscheu, Provinz Schantung.

4) Wie an einem andern Orte angegeben worden, war das Reich der Tscheu damals in zwei Hälften getheilt.

Denkschriften der philos.-histor. Cl. IX. Bd.

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Reichen theilen in den Nutzen. Wenn Han zu Grunde geht, wird Thsin allein an ihm festhalten. Wenn zusammengerafft werden die beiden Tscheu, im Westen geraubt die Geräthe des Opfers 1), wird Thsin allein sich dieses zueignen. Wenn die Felder des Tributs berechnen ihre Verdienste ), wie gross wird der Nutzen sein, den du, o König davonträgst im Verhältniss zu Thsin? Die nachdenkenden Staatsdiener rechnen wie folgt: Han richtete zu Grunde San-tschuen3). Wei richtete zu Grunde das Reich Tsin. Die Märkte und der Hof waren noch nicht verändert, aber das Unglück war bereits hereingebrochen. Yen ist durchaus ein Land im Norden von Thsi. Es ist entfernt von Scha-khieu und Khiü-lŏ1) im Ganzen dreihundert Meilen. Schang-thang) in Han ist entfernt von Han-tan hundert Meilen. Yen und Thsin sind verschworen, o König, gegen dein Ho-kien und Schan-kien"), durch welche verkehrt wird auf einer Strecke von dreihundert Meilen. Die erste Landschaft) von Thsin, die nahe Thing-kuan bis Yü-tschung), begreift eine Strecke von eintausend fünfhundert Meilen. Wenn Thsin mit seinen drei Landschaften überfällt, o König, dein Schang- hang), ferner den Westen von Yang-tschang 10), den Süden von Keu-tschü11), so bist du, o König, nicht mehr in deren Besitze. Es überspringt Keu-tschü, es schneidet hinweg Tschangschan. Auf einer Strecke von dreihundert Meilen tritt es in den Verkehr mit Yen. Die Pferde von Tai die Hunde von Hu kommen im Osten nicht herab, die Edelsteine des Berges Kuen 12) kommen nicht zum Vorschein. Was diese drei kostbaren Güter betrifft, so bist du, o König, ebenfalls nicht mehr in deren Besitze. Du, o König, hast lange Zeit angegriffen Thsi und Gebrauch gemacht von der Gewalt. Wenn Thsin gegen Han jetzt andringt, so ist auch das Unglück hier hereingebrochen. Auch wird Thsi aus dem Grunde angegriffen, weil es dir, o König, Dienste geleistet. Die Welt vereinte sich zum Handeln und war verschworen gegen dich, o König! Das Übereinkommen zwischen Yen und Thsin war getroffen, und ihre Kriegsmacht sollte hervorbrechen an einem bestimmten Tage. Die fünf Reiche wollten in drei Theile theilen dein Land, o König 13). Thsi verletzte das Übereinkommen der fünf Reiche und schickte in das Grab, o König, deine Furcht vor den Waffen des Westens. Es hielt ab und trug den Sieg davon über Thsin. Thsin entsagte der kaiserlichen Würde und erklärte sich bereit zur Unterwerfung. Es gab zurück

1) Die neun Dreifüsse der Dynastie Tscheu.

2) Die Besitzer der Felder stellten gleichsam als Tribut eine gewisse Anzahl Krieger. San-tschuen „die drei Flussbette" ist die Gegend des heutigen

3)川

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Ying-schi, Kreis Khai-fung. Das Gebiet

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Scha-khieu, das Gebiet, welches durch den Tod des Königs Wu-ling von Tschao bekannt geworden. Khiü-lö entsprich dem noch heute diesen Namen führenden Districte des Kreises Schün-te.

5) Das heutige

Liao-tscheu, Provinz Schan-si. Han-tan ist die früher oft genannte Hauptstadt von Tschao.
PJ Ho-kien entspricht dem heutigen gleichnamigen Kreise der Provinz Pe-tschi-li. Schan-kien, ein Gebiet

von Tschao, dessen eigentliche Lage nicht angegeben wird.

*) Das Reich Thsin war damals in drei Provinzen, Kiün genannt, abgetheilt.

8) Die eigentliche Lage des Passes

Thing-kuan wird nirgends angegeben.Yu-tschung war Gebiet des

früher genannten Reiches Hu.

9)

Schang-thang, das Gebiet von Tschao, lag im Süden dieses Reiches, in dem heutigen Kreise

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11) Die Lage von

Yang-tschang ist ein Übergangspunct des Berges
Keu-tschü ist nirgends angegeben.

Khotan in der kleinen Bucharei.

Thai-hang in dem heutigen Kreise Schi-tscheu.

12) Der Berg Kuen liegt vierhundert chinesische Meilen nordöstlich von dem Reiche

13) Dieses Planes, das Reich Tschao zu theilen, wird sonst nirgends, auch nicht in der Geschichte der übrigen Reiche, Erwähnung gethan.

闐千 Yü-thien, welches das heutige

Kao-ping und Ken-jeu 1) an Wei. Es gab zurück Hing-fen und Sien-yü 2) an Tschao. Die Dienste von Thsi solltest du, o König, halten für dein festestes Bollwerk. Jetzt aber gelten sie dir für ein Verbrechen: ich fürchte, dass die Welt, welche künftig Dienste leistet dem Könige, es nicht wagen wird, dieses auf sich zu nehmen. Ich wünsche, dass du, o König, dieses reiflich überlegest. Wenn du jetzt, o König, nicht mehr mit Hilfe der Welt überfällst das Reich Thsi, so wird die Welt dich halten für gerecht. Thsi wird festhalten seine Landesgötter und mit Eifer dienen dir, o König. Die Welt wird insgesammt schätzen deine Gerechtigkeit. Du, o König, wirst mit Hilfe der Welt bessern das Reich Thsin. Wenn Thsin Bedrückung üben sollte, wirst du, o König, mit Hilfe der Welt es ihm wehren. Ein Name in dem ganzen Zeitalter würde hierdurch in grossem Massstabe erworben werden durch dich, o König!“

Wie überzeugend auch die in diesem Schreiben vorgebrachten Vernunftgründe waren, hatte dasselbe doch nur einen sehr vorübergehenden Erfolg, der übrigens von Thsin für bedeutend genug gehalten wurde, um seinetwegen gegen das kaum erst verbündete Tschao wieder feindlich aufzutreten. Thsi hatte sowohl jetzt, als auch später zahlreiche Einfälle von Seite des Reiches Tschao zu erleiden, welche, da sie mit geringerem Kraftaufwand und ohne Thsin unternommen wurden, hinsichtlich ihrer Gefährlichkeit allerdings zu denen der letzten Jahre in keinem Verhältnisse standen. Der einzige Gewinn den dieser Schritt des Reiches Thsi zur Folge hatte: die Auflösung des Bündnisses zwischen Thsin und Tschao, kam zu spät, als dass eine Verbesserung der damaligen Weltlage noch wahrscheinlich gewesen wäre.

Nach Lesung des oben angeführten Briefes stellte der König von Tschao die Feindseligkeiten gegen Thsi sogleich ein und entschuldigte sich bei Thsin, dass er die Hand zum Angriffe gegen Thsi nicht mehr bieten könne. Nachdem jedoch der König von Tschao mit dem Könige von Yen eine Zusammenkunft gehabt, richteten die Heere von Tschao unter Anführung des Feldherrn Lien-pho noch in demselben Jahre (283 vor Chr.) einen Angriff gegen Si-yang3), eine feste Stadt des Reiches Thsi,

welche sie eroberten.

Das nächste Jahr (282 vor Chr.) sah sich Tschao in Kriege mit den Reichen Wei und Thsin verwickelt. Während dessen Heere, von dem Feldherrn Lo-I befehligt, Pe-yang, eine feste Stadt des Reiches Wei, überfielen, ersah Thsin die Gelegenheit, sich dafür zu rächen, dass der König von Tschao die gemeinschaftlichen Einfälle in Thsi nicht fortgesetzt, griff dessen Reich an und eroberte zwei feste Städte. Bei dem nächsten Einfalle (281 vor Chr.) eroberte es die feste Stadt tsching *).

Schi

Kao-ping, der noch heute diesen Namen führende District des Kreises # Schitscheu. Die Lage von

Ken-jeu nicht zu ermitteln.

Hing-fen nicht bekannt.Sien-yü ist das heutige Yen-men in dem Kreise Tai

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2) Die Lage von

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4) Die Lage nicht zu bestimmen. Nach einer Note zu dem Sse-ki lag Schi-tsching in dem ehemaligen Kreise

tscheu. Übrigens wird auch dieser Gebietsabtretungen an keinem anderen Orte Erwähnung gethan.

Ping-yeu

schi, was allerdings wahr, jedoch nicht in Bezug auf die hier genannte Stadt dieses Namens. Der Kreis Ping-yeu-schi lag nämlich im Osten des heutigen Schün-thien und war Gebiet des Reiches Yen, auch für Thsin damals ganz unerreichbar. Zu den vielen Städten. welche im Verlauf der Zeiten den Namen Schi-tsching führten, gehören die Districtshauptstädte Phu in Ping-yang und Kuo in Thai-yuen. Das erstere war unzweifelhaft Gebiet des Reiches Han. Das letztere, Kuo, gehörte zu Tschao und mag der hier genannten Stadt entsprechen. Der Umstand, dass dasselbe den Namen Schi - tsching erst lange nach der Dynastie Han erhielt, steht dieser Annahme nicht im Wege, da bei Veränderungen von Ortsnamen gewöhnlich eine Benennung aus irgendeiner früheren Zeit zu Grunde gelegt ward.

Um diese Zeit begab sich

Wang-tsai nach

Tung-yang'), einem Gebiete des Reiches

Wei und leitete das Wasser des (gelben ?) Flusses ab3), wodurch das von ihm gleichzeitig bekriegte Reich Wei einer grossen Überschwemmung ausgesetzt wurde. Auch der weiter nördlich strömende Fluss Lú BIL Tschang trat aus seinen Ufern, wodurch jedoch das Reich Tschao betroffen wurde.

Die Feindseligkeiten von Seite des Reiches Thsin dauerten indessen ununterbrochen fort. Die Heere von Tschao erlitten (280 vor Chr.) eine neue Niederlage, in der die Sieger dreissigtausend Köpfe abschlugen und in deren Folge nochmals zwei Städte verloren gingen. Die feste Stadt Pe-yang, welche Tschao früher erobert, wurde jetzt von diesem an Wei zurückgegeben. Dagegen wurde Mi-khieu, eine Stadt des Reiches Thsi, von dem Feldherrn Tschao-sche erobert. Nach einem erneuerten Überfalle des Reiches Thsi, den (279 vor Chr.) der Feldherr Lien-pho leitete, hatten die Könige von Tschao und Thsin eine persönliche Zusammenkunft, welche jedoch keine gegenseitige Verständigung zur Folge hatte. Der Fluss Tschang, der Tschao vor Kurzem überschwemmt hatte, wurde (278 vor Chr.) nach dem Westen des Gebietes Wu-ping3) abgeleitet. In Tschao herrschte hierauf (277 vor Chr.) eine verheerende Pest. Um dieselbe Zeit, in dem zwei und zwanzigsten Regierungsjahre des Königs Hoei-wen, wurde Prinz Tan zum Thronfolger in Tschao ernannt.

Tschao errang jetzt einige Erfolge gegen das Reich Wei. Der Feldherr

Leu-tschang unter

nahm (276 vor Chr.) einen Kriegszug gegen Ki, eine feste Stadt in Wei, welche dessen Angriffen

zwar eine Zeit lang widerstand, jedoch im Winter dieses Jahres von dem Feldherrn Lien-pho erobert wurde.

Derselbe Feldherr eroberte im folgenden Jahre (275 vor Chr.) die im Norden des Reiches Wei gelegene

Stadt Fang-tse'), welche er befestigte und hierauf den Rückzug antrat. Ausserdem eroberte 子房

er die Stadt Ngan-yang3).

Nicht minder glücklich war Tschao gegen das Reich Thsi. Der Feldherr

gerte und eroberte (274 vor Chr.) die Städte

Tschang-tsching) und

Yen-tscheu bela

Kao-thang ').

Unglücklich war hingegen Tschao, als es mit plötzlich veränderter Politik in Gemeinschaft mit Han dem durch Thsin hart bedrängten Reiche Wei zu Hilfe kam. Nachdem Thsin (275 vor Chr.) bis zu der Hauptstadt von Wei vorgedrungen, hierauf (274 vor Chr.) neuerdings vier Städte dieses Reiches erobert und vierzigtausend Krieger enthauptet hatte, schickten Wei, Han und Tschao, durch ein rasch zu Stande gekommenes Bündniss vereint, alle ihre Streitkräfte dem fremden Eroberer entgegen. In der Schlacht von Hoa-yang) jedoch, welche hierauf (273 vor Chr.) erfolgte, erlitten die Heere der drei Verbündeten durch Pe-khi, Feldherrn von Thsin, eine ungeheure Niederlage und verloren durch den Tod hundertfünfzigtausend Streiter, denen die Sieger die Köpfe abschlugen. Die drei Oberfeldherren

1) In dem heutigen Kreise

Tschang-te, Provinz Ho-nan, wobei jedoch nicht gewiss, ob dieses das hier genannte Gebiet. 2) Der Kreis Tschang-te liegt noch in bedeutender Entfernung von dem linken Ufer des gelben Flusses, so dass es zweifelhaft erscheint, ob unter dem Ausdrucke Ho „Fluss" wirklich derselbe zu verstehen, wenn auch dessen Lauf vielfachen von dem Verfasser übrigens nicht untersuchten Veränderungen unterworfen war. Grössere Wahrscheinlichkeit hat es für sich, dass das Wasser des nächst Tschang-te strömenden Flusses Wei abgeleitet wurde, wodurch auch der Austritt des an den Wei einen Verbindungsarm abgebenden Flusses Tschang leichter erklärt wird.

3) Die Lage eines Gebietes, welches hier gemeint sein könnte, wird nirgends angegeben.

*) Das heutige

5) Diesen Namen führen heut zu Tage eine Stadt und ein District des Kreises Tschang-te in Ho-nan.

6) In dem heutigen Kreise

7) Das heutige

Lin-tsching in dem Kreise Tschin-ting.

南濟 Thsi-nan.

Tschang-khieu in dem Kreise Thsi-nan.

8) Hoa-yang ist der Name eines Lusthauses in dem heutigen Districte Mi, Kreis Khai-fung in Ho-nan.

geriethen in Gefangenschaft. Wei erkaufte den Frieden durch Abtretung des in seinem Herzen gelegenen Gebietes Nan-yang ') an Thsin.

Nachdem Tschao (373 vor Chr.) das Gebiet ft Ngeu-tai in dem östlichen Reiche Hu erobert und (272 vor Chr.) den Fluss Tschang jetzt nach dem Süden von Wu-ping abgeleitet hatte, belehnte es Tschao-piao, einen Mutterbruder des Königs Hoei-wen, denselben, der später durch seine heilsamen, zum Unglücke nicht befolgten Rathschläge berühmt wurde, mit dem Gebiete Ping-yang),

in Folge dessen er den Titel „Landesherr von Ping-yang" erhielt.

Der Feldherr Lin-siang-ju, einer der berühmtesten des Reiches Tschao, unternahm hierauf (271 vor Chr.) einen Kriegszug gegen Thsi, wobei er bis zu der weit im Osten gelegenen Stadt Ping-yĭ3) vordrang. Das nördliche Khieu-men und ★ Ta-tsching1), Städte an

den Grenzen von Tschao, wurden befestigt.

Das nächste Jahr (270 vor Chr.) ist durch einen gegen Thsin errungenen Erfolg bemerkbar. Die Heere dieses Reiches, welche ihren Weg durch das jetzt verbündete Han genommen, belagerten die fast im Herzen von Tschao gelegene Stadt Yen-yü3). Der von Tschao zum Entsatze abgesandte Feldherr Tschao-sche schlug und zerstreute die Heere von Thsin in einer grossen Schlacht unter den Mauern von Yen-yü und erhielt zum Lohne seines Sieges den Titel eines Landesherrn von Ma-fo. König Hoei-wen von Tschao starb im drei und dreissigsten Jahre seiner Regierung (266 vor Chr.) und hatte zum Nachfolger den Prinzen Tan, dessen Name in der Geschichte König Hiao-tsching. Das jugendliche Alter dieses Fürsten, so wie der Umstand, dass die Königinn Hoei-wen die Zügel

der Regierung führte, ermuthigten Thsin zu einem neuen Einfalle in Tschao, welches durch diesen Feind (265 vor Chr.) in rascher Folge drei feste Städte verlor.

Tschao, durch Thsin bedrängt, wandte sich an das früher von ihm so oft bekriegte Thsi um Hilfe. Dieses Reich erklärte, Tschao möge den Landesherrn von Tschang-ngan, der ein Sohn der Königinn Hoei-wen, als Geisel stellen, erst wenn dieses geschehen, werde das Heer von Thsi aufbrechen. Die Königinn wollte in dieses Begehren nicht willigen. Allen Vorstellungen ihrer Minister zum Trotz beharrte sie bei ihrer Weigerung und äusserte sich zuletzt rückhaltslos gegen ihre Umgebung: „Wer mir wieder davon spricht, dass der Landesherr von Tschang-ngan Geisel werden solle, in dessen Gesicht spucke ich."

Tscho-lung den Entschluss, die

Unter diesen Umständen fasste der königliche Lehrer
Königinn zur Einwilligung zu bewegen und bat zu diesem Behufe um eine Unterredung.

Die Königinn empfing ihn mit zorniger Miene. Der königliche Lehrer, anstatt, wie es die Gebräuche vorschreiben, mit schnellen Schritten vorwärts zu eilen, kam langsam daher gegangen und setzte sich sogleich nieder. Er entschuldigte sein Benehmen, indem er sprach: „Ich bin krank in den Füssen. Ich war nicht im Stande, schnell zu laufen und habe schon lange Zeit keinen Besuch abgestattet. Es wäre mir wohl zu Gute gehalten worden; da ich jedoch fürchtete, dass die Königinn sich übel befinden könne, hegte ich den Wunsch, die Königinn zu sehen."

Die Königinn erwiederte hierauf: „Ich kann in einem Handwagen umherfahren.“

„Hat die Esslust nicht abgenommen?"

„Ich halte mich an Grütze."

1) Der heutige am linken Ufer des gelben Flusses gelegene Bezirk Sieu-wu, Kreis Hoai-khing in Ho-nan.

武修

2) Heut zu Tage der gleichnamige Kreis und dessen Hauptstadt in der Provinz Schan-si.

3) Gleich nordöstlich von dem heutigen Tschang-lo, Kreis Thsing-tscheu in Schau-tung.

*) Eine Stadt dieses Namens liegt nordöstlich von dem heutigen Ho-kien in der Provinz Pe-tschĭ-li. Dieselbe ist jedoch ziemlich

weit nach Osten vorgerückt, daher es ungewiss ist, ob sie die hier gemeinte.

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