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nahm und sich in Tsin-yang festsetzte, fällte über ihn in dem Tschün-thsieu das folgende ungünstige Urtheil: Herbst. Tschao-yang von Tsin dringt in Tsin-yang und lehnt sich auf." Ein ähnliches Urtheil fällt er über die beiden anderen Urheber der Empörung: „Winter. Siün-yin und Sse-ke-sche von Tsin dringen in Tschao-ko und lehnen sich auf." Eigentlich hatte jedoch Tschao-yang nur seinen Feinden Widerstand

geleistet.

Zu der wachsenden Grösse des Hauses Tschao hatte auch ein Hausminister Kien-tse's, Namens ♫ Tscheu-sche, durch seine freimüthigen Vorstellungen vieles beigetragen. Nach dem Tode dieses Mannes fand Kien-tse niemals Gefallen an den Vorträgen welche ihm an seinem Hofe gehalten wurden. Die Hausminister und die ihm untergeordneten Grossen fragten ihn einst, was sie verschuldet, worauf Kien-tse antwortete: „Die Grossen des Reichs haben nichts verschuldet, aber ich habe gehört: Das Fell von tausend Schafen ist weniger werth als das Rippenfell eines einzigen Fuchses. Sämmtliche Grosse haben für mich an dem Hofe nur Worte der Zustimmung; sie haben keine Worte des Widerspruchs, wie Tscheu-sche sie hatte. Dieses ist der Grund meines Kummers.“ Eine Note zu dem Sse-ki citirt folgende Stelle aus den Lebensbeschreibungen des Werkes Han-schi (Gedichte des Hauses Han): „Tscheu-sche stand unter dem Thore drei Tage und drei Nächte. Kien-tse liess ihn fragen: In welcher Angelegenheit wünschest du mit mir zu sprechen? Jener antwortete: Ich wünsche zu werden ein Minister der Worte des Widerspruchs. Ich will niederschreiben und fest halten die Schreibtafel, indess ich verfolge die Spur deiner Fehler und täglich verzeichne, allmonatlich vollende, alljährlich vergleiche.“

Tschao-kien-tse, der sich auf diese Weise der Anhänglichkeit seiner eigenen Städte versicherte und auch dem Volke von Tsin seine Sorgfalt angedeihen liess, unternahm es im achtzehnten Jahre des Fürsten Ting von Tsin (494 vor Chr.) die Geschlechter Fan und Tschung-hang in Tschao-ko, wohin dieselben sich geflüchtet, zu belagern. Tschung-hang-wen-tse, d. i. Tschi-wen, floh nordwärts nach Han-tan.

Im folgenden Jahre war die Thätigkeit Kien-tse's nach aussen gekehrt. Er und Yang-hu, der geflüch

tete Minister von Lu, begleiteten nach dem Tode des Fürsten von 衛 Wei den Thronfolger聵蒯 Khuai-I

nach Wei, woselbst der letztere jedoch nicht aufgenommen wurde und in Tsi, einer Grenzstadt dieses Reiches, sich festsetzte. Ferner schlug er das Heer des Reiches Tsching in Thie, einem Gebiete

des Reiches Wei.

Im ein und zwanzigsten Jahre des Fürsten Ting von Tsin (491 vor Chr.) stürmte er die Stadt Hantan, und Tschung-hang-wen-tse floh noch weiter nordwärts nach Pe-jin '). Als hierauf Kien-tse auch Pe-jin belagerte, flohen Tschung-hang-wen-tse und Fan-tschao-tse in das Reich Thsi. Kien-tse nahm jetzt Han-tan und Pe-jin für sich in Besitz, während die übrigen Städte der Geschlechter Fan und Tschung-hang dem Reiche Tsin zufielen.

In den folgenden Jahren unternahm Kien-tse mehrere Feldzüge gegen die Reiche Wei und Thsi, welche für die zwei aufständischen Geschlechter Partei ergriffen hatten. Unter dem Namen eines Reichsministers von Tsin vereinigte er jetzt in der That in seiner Person alle Macht dieses Reiches, so dass er in den ihm gehörigen Lehenstädten selbst die Besuche chinesischer Reichsfürsten empfing.

Später (482 vor Chr.) begleitete Tschao-yang den Fürsten Ting nach Hoang-tschi, einem Gebiete des Reiches Wei, woselbst die Fürsten von Lu und Tsin mit Fu-tschai, König von U, der damals seine Ansprüche auf Hegemonie geltend gemacht hatte, einen Vertrag schlossen. Bei dem Beschwören dieses Vertrages stritten der Fürst von Tsin und der König von U gegenseitig um den Vorrang. Nach dem in einer Note zu dem Sse-ki citirten Werke U-schi-kia wäre Tschao-yang bereit gewesen, U den Krieg zu erklären, in Folge dessen U dem Fürsten Ting von Tsin den Vorrang liess. Nach den

2) Mas heutige 山 唐 Thang-schan, Kreis 德順

Schün-te, Provinz Pe-tschi-li.

Überlieferungen Tso-schi's hätte man Tsin ebenfalls den Vorrang gelassen, nach den Überlieferungen, welche Wai-tschuen genannt werden, hätte jedoch der Fürst von U bei dem Beschwören des Vertrages zuerst das Blut des Opferthieres gekostet, worauf ihm erst der Fürst von Tsin gefolgt wäre. Auch in früheren Zeiten, wie bei den Verträgen von Sung und Kue, hätte der Streit um solche Kleinigkeiten, wie der Vorrang bei dem Kosten des Blutes, zwischen den Reichen Tsin und Thsu beinahe zu einem Kriege geführt.

Als Tschi-pe im sieben und dreissigsten Jahre1) des Fürsten Ting von Tsin (475 vor Chr.) mit der Macht des Reiches Tsin einen Kriegszug gegen das Reich Tsching unternahm, liess Tschao-kien-tse, der damals schon erkrankt war, seinen Sohn und erklärten Nachfolger Wu-sŭ als Anführer eines Heeres an dem Zuge theilnehmen. Während der Belagerung von Tsching, welche hierauf erfolgte, vergass sich Tschi-pe in der Trunkenheit so weit, dass er Wu-su mit einer Weinkanne schlug. Die Hausminister von Tschao wollten sich selbst um den Preis ihres Lebens wegen dieser Beschimpfung rächen; Wu-su aber sprach: „Unser Gebieter hat mich gestellt auf meinen Platz, weil ich im Stande bin zu ertragen die Schmach und dennoch zürne über Tschi-pe." Nach der Rückkehr aus Tsching führte Tschi-pe hierüber bei Kien-tse Klage und verlangte, dass dieser seinen Sohn Wu-sŭ von der Nachfolge ausschliesse, wobei er jedoch kein Gehör fand. In diesen Vorfällen wurzelt der Hass Wu-su's gegen Tschi-pe.

Tschao-yang, dessen posthumer Name, wie schon früher angegeben, Kien-tse, starb entweder in dem sieben und dreissigsten und letzten Regierungsjahre des Fürsten Ting von Tsin (475 vor Chr.), oder in dem ersten des nächstfolgenden Fürsten Tschhu (474 vor Chr.), nachdem er zwei und vierzig oder drei und vierzig Jahre dem Hause Tschao vorgestanden 2).

Kien-tse hatte zum Nachfolger seinen Sohn Wu-să, dessen posthumer Name

Siang-tse 3).

Im ersten Jahre Siang-tse's belagerte Keu-tsien, König von Yue, die Haupstadt des Reiches U (475 und 474 vor Chr.), bei welcher Gelegenheit der Herrscher von Tschao die Trauer um seinen Vater Kien - tse unterbrach und dem König Fu-tschai durch einen Gesandten sein Beileid bezeigen liess, was in der Geschichte des Reiches U ausführlicher erzählt worden.

Gleich in den Regierungsantritt Siang-tse's fällt die wichtige Erwerbung des Barbarenreiches H

Tai) für das Haus Tschao. Die Art wie dieselbe bewerkstelligt wurde, ist wenig ehrenhaft. Ehe er noch die Trauerkleider um Kien-tse abgelegt, begab sich Siang-tse auf den im Norden gelegenen Berg

Hia-uŏ3), lud den König von Tai zu sich und hiess die Köche mit kupfernen Schöpflöffeln in den Händen zur Verabreichung der Speisen bereit stehen. Als der König und dessen Gefolge der Reihe nach bedient wurden, ertheilte Siang-tse den Köchen heimlich den Befehl, den König mit den Schöpflöffeln anzufallen

1) Das Sse-ki nennt irrthümlich das eilfte Jahr des nächstfolgenden Fürsten Tschhu von Tsin, was eilf Jahre später. Die Geschichte des Reiches Tsching setzt diese Begebenheit richtiger Weise in das sechs und zwanzigste Jahr des Fürsten Sching von Tsching (475 vor Chr.).

2) Sowohl in dem Texte als in den chronologischen Tafeln des Sse-ki ist irriger Weise des siebzehnte Jahr des Fürsten Tschhu von Tsin als das Todesjahr Tschao-kien-tse's angegeben, was um siebzehn oder achtzehn Jahre später. Bei Tso-schi ist Kien-tse zur Zeit der in das zwanzigste Jahr des Fürsten Ngai von Lu (475 vor Chr.) fallenden Begebenheit: „Keu-tsien belagert U" nicht mehr am Leben. Da jedoch König Keu-tsien von Yue die Hauptstadt von U erst im dritten Jahre der Belagerung (473 vor Chr.) eroberte, so füllt dieses Ereigniss eigentlich zwei Jahre, das oben angegebene und das nächstfolgende, während das Ereigniss der Eroberung in das zwei und zwanzigste Jahr des Fürsten Ngai von Lu (473 vor Chr.) gesetzt wird. Siang-tse war also in den zwei Jahren der Belagerung von U seinem Vater in der Regierung gefolgt.

3) Bei Tso-schi Tschao-meng genannt.

同太

*) Der Mittelpunct dieses Reiches der nördlichen Barbaren war das heutige Yo-tscheu, Kreis Thai-tung, Provinz Pe-tschĭ-li.

原太

5) Dieser Berg liegt in dem heutigen Districte Tai-tscheu, Kreis Thai-yuen.

Denkschriften der philos.-histor. Cl. IX. Bd.

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und zu tödten. Nachdem dieses geschehen, entfalteten die im Gefolge des Herrschers von Tschao befindlichen Würdenträger ihre Kriegsmacht und unterwarfen sich das Reich Tai. Die Gemahlinn des Königs von Tai war Siang-tse's ältere Schwester. Als diese den Tod des Königs erfuhr, rief sie unter Thränen den Himmel an, erfasste ihre Haarnadel und erstach sich. Die Bewohner von Tai bedauerten sie und nannten die Gegend, woselbst sie starb: Berg Mo-khi (d. i. sie erfasste die Haarnadel).

Siang-tse belehnte hierauf Tscheu, den Sohn seines Bruders Pe-lu, mit dem Reiche Tai. Die Wahl fiel auf den Sohn, weil Pe-lu, der erklärte Erbe des Hauses Tschao, schon vor längerer Zeit gestorben war. Tscheu führt in der Geschichte den Namen Sching, Landesherr von Tai.

Im siebzehnten Jahre ') des Fürsten Tschhu von Tsin (458 vor Chr.) theilte sich Tschi-pe mit den Geschlechtern Tschao, Han und Wei in sämmtliche Länder, welche früher Eigenthum der jetzt vertriebenen Geschlechter Fan und Tschung-hang. Der Fürst von Tsin, hierüber aufgebracht, weil bei solchen Gelegenheiten das herrenlose Land dem Landesherrn anheim zufallen pflegte, begehrte die Hilfe der Reiche Thsi und Lu zu einem von ihm gegen die vier Reichsminister aus den Geschlechtern Tschi, Tschao, Han und Wei beabsichtigten Angriffe. Die vier Reichsminister kamen ihm jedoch zuvor, indem sie ihrerseits den Fürsten Tschhu angriffen, der, die Flucht nach Thsi nehmend, auf dem Wege nach diesem Reiche starb. Tschi-pe erhob hierauf einen Urenkel des früheren Fürsten Tschao, den Fürsten Ngai, auf den Thron von Tsin 2).

Von diesem Augenblicke wurde Tsi-pe immer anmassender. Er begehrte Land von den Häusern Wei und Han, welche ihm dieses bereitwillig gaben. Als er hierauf auch Land von dem Hause Tschao begehrte, wurde ihm dieses wegen des noch im frischen Gedächtnisse lebenden Vorfalles während der Belagerung von Tsching abgeschlagen. Tschi-pe hierüber unwillig, bewog die Häuser Han und Wei, sich mit ihm zu einem Angriffe gegen das Haus Tschao zu vereinigen. Siang-tse, einen solchen Angriff scheuend, entfloh und suchte sich in Tsin-yang, dem Hauptsitze seiner Macht, zu vertheidigen.

Das Haus Tschao war jetzt wieder dem Untergange nahe, als es durch eine übernatürliche Kundgebung, deren Einzelnheiten hier zwar erzählt, jedoch nicht beleuchtet werden können, seinen Muth neu aufgerichtet fühlte. Auf dem Zuge nach Tsin-yang gelangte ein Mann, Namens Yuen-kuo, der den Übrigen nachfolgte, an den Sumpf Wang-schi. Daselbst begegneten ihm drei Männer welche von ihrem Gürtel aufwärts sichtbar, von dem Gürtel abwärts aber unsichtbar waren. Sie gaben ihm ein Bambusrohr, dessen Knoten, wie dieses bei Briefen gewöhnlich, nicht mit einander in Verbindung standen und sprachen: „Sende dieses in unserem Namen an Wu-su von Tschao."- Bei der Ankunft in Tsin-yang richtete Yuen-kuo seinen Auftrag bei Siang-tse aus. Dieser fastete drei Tage, trennte hierauf mit eigener Hand das Bambusrohr und fand eine rothe Schrift folgenden Inhalts: 0 Wu-su von Tschao, wir sind die Götter des Berges Thai-schan 3) in Huo, die himmlischen Gesandten des Fürsten von Schan-yang 1). Im dritten Monate, Tag drei und zwanzig werden wir dich heissen zurückkehren und vernichten das Geschlecht Tschi. Du mögest uns dafür auch einsetzen in den hundert Städten. Wir werden dir verleihen das Land von Lin-hu 3). Wann kommt die Zeit der nachfolgenden Geschlechtsalter, werdet ihr gesellt werden zu

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1) Nach den chronologischen Tafeln des Sse-ki das achtzehnte, nach Andern das zwanzigste Jahr dieses Fürsten.

2) Das erste Jahr dieses Fürsten entspricht nach dem Sse-ki dem Jahre 456 vor Chr. Nach derselben Quelle regierte der vorhergehende Fürst Tschhŭ achtzehn Jahre.

3) Der schon früher vorgekommene Berg

4) Über dem Fürsten von

Thai-schan in dem Reiche

Huō.

Schan-yang findet der Verfasser nirgends eine Aufklärung; jedoch war

陽 Yang ein altes

in dem Gebiete des späteren Tsin eingeschlossenes Reich, dessen Landesherr in einem Flusse ertrank und seitdem unter dem Namen „Fürst von Yang" als Gott der Wasser verehrt wurde.

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den Königen, roth und schwarz, mit den Gesichtern der Drachen und den Schnäbeln der Vögel. Das Haar der Schläfe, die Brauen, der Seitenbart, der Lippenbart, grosse Arme, grosse Brust, steigen hernieder, sind gewaltig. Den Mantel tragen sie auf der linken Schulter1), fahren in Eingespannen. Unverhofft werden sie besitzen Ho-thsung, gelangen bis Hieu-hoen 2). Die Stämme von Me3) werden im Süden angreifen das Reich Tsin und im Norden ausserdem vernichten das schwarze Ku *).“ zweimal zur Erde und gelobte den Befehl der drei Götter zu vollziehen.

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Siang-tse fiel

Indessen begann die Macht der drei Lehenreiche den Angriff auf Tsin-yang. Nach Jahresfrist dämmten die Feinde den Fluss Fen und setzten dadurch die Stadt unter Wasser, in der nur ein Raum von dem Umfange dreier Breter 5) unüberschwemmt blieb. Die Bewohner mussten, wenn sie kochen wollten, ihre Kessel in die Luft hängen. Der Mangel an Lebensmitteln hatte bald einen solchen Grad erreicht, dass die Leute, wie einst bei der Belagerung von Sung, unter einander die Kinder austauschten und diese verzehrten. Die Minister des Hauses Tschao zeigten unter diesen Umständen Neigung zum Abfall und wurden in ihrem Benehmen immer trotziger. Hiervon machte allein Kno-kung, der niemals die seinem Gebieter schuldige Rücksicht bei Seite setzte, eine Ausnahme. Siang-tse, der das Schlimmste besorgte, schickte in der Nacht seinen ihm zunächst stehenden Minister [Tschang-meng-tung in das Lager der Feinde, damit er mit den Geschlechtern Han und Wei abgesondert in Unterhandlungen trete. Diese zwei Geschlechter gingen auch wirklich in einen Plan ein, dem zu Folge dieselben die Belagerung aufhoben, hierauf mit der Macht Siang-tse's vereinigt, Tschi-pe angriffen und tödteten. Dieser plötzliche Abzug der feindlichen Heere von Tsin-yang geschah, in Übereinstimmung mit der oben angeführten Schrift des göttlichen Bambusrohres, im dritten Monate des Jahres und am drei und zwanzigsten Tage des Cyklus. Das Geschlecht Tschi wurde auf diese Weise vollständig vernichtet, und blos zwei Sprösslinge desselben, die Grossen Tschi-khai und Tschi-pe-khuan retteten sich später mit der Bevölkerung der ihnen verbliebenen Städte in das Reich Thsin. In die Länder des vernichteten Geschlechtes theilten sich die drei Sieger (453 vor Chr.).

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Als Siang-tse nach der glücklichen Ausführung des Planes die Seinigen der Reihe nach belohnte, hatte der Minister Kao-kung den Vorzug vor den Übrigen. Der Minister Tschang - meng-tschung, der vordem die Unterhandlungen mit so grossem Erfolge geleitet, erlaubte sich hierbei die Bemerkung: „In den leidenvollen Tagen von Tsin-yang war Kao-kung der einzige, der nichts geleistet. Siang-tse erwiederte hierauf: „Zur Zeit der Bedrängniss von Tsin-yang waren sämmtliche Minister gegen mich unehrerbietig. Kao-kung allein wagte es nicht, ausser Acht zu lassen die Gebräuche desjenigen, der Minister unter den Menschen. Aus diesem Grunde gab ich ihm den Vorzug." Das Haus Tschao, welches schon früher im Norden das Reich Tai besessen und jetzt noch im Süden seinen Antheil von den Ländern des Geschlechtes Tschi erhielt, war auf diese Weise mächtiger geworden, als die zwei Häuser Han und Wei. Siang-tse errichtete den drei Göttern, durch welche ihm die Grösse seines Hauses vorhergesagt worden, in seinen sämmtlichen Städten Altäre und ernannte Yuen-kuo, der ihm die Schrift des Bambusrohres überbracht, zum Vorsteher des Opfers für den Berg Thai-schan in Ho.

Siang-tse, der mit einer Tochter aus dem Geschlechte Khung-tung vermählt war, hatte fünf Söhne. Da jedoch sein Halbbruder Pe-lu einst zurückgesetzt worden war, wollte er keinem seiner eigenen

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Me heissen acht Stämme nördlicher Barbaren.

Hieu-hoen ebenfalls nicht zu ermitteln.

He-ku (das schwarze Ku) scheint ein Reich der nördlichen Barbaren gewesen zu sein.

5) Ein Bret entspricht der Länge von acht Schuhen.

Söhne die Nachfolge in dem Hause Tschao überlassen, sondern bestimmte hierzu den Sohn Pe-lu's, den sogenannten Landesherrn Sching von Tai. Da dieser noch vor der Zeit starb, wurde dessen Sohn der erklärte Nachfolger in dem Hause Tschao.

Hoan

Nachdem Siang-tse im ein und fünfzigsten Jahre') seiner Regierung (425 vor Chr.) gestorben, wurde Hoan, genannt Fürst Hien, als Herrscher des Hauses Tschao eingesetzt. Dieser, der noch sehr jung zur Regierung gelangte, befasste sich vor allen Dingen mit der Verwaltung von ɇ Tschung-meu3).

Hoan-tse, der jüngere Bruder Siang-tse's, fand hiedurch Gelegenheit, den Fürsten Hien zu vertreiben und sich an dessen Stelle in dem Reiche Tai niederzulassen (424 vor Chr.). Derselbe starb jedoch in Jahresfrist. Die Bewohner des Reiches, welche dieses für ein Zeichen hielten, dass Siang-tse die Einsetzung Hoan-tse's nicht gewollt habe, tödteten den Sohn des letzteren und zogen dem vertriebenen Fürsten Hien entgegen, um ihn nochmals als Landesherrn einzusetzen (423 vor Chr.).

th

Im zehnten Jahre des Fürsten Hien (414 vor Chr.) wurde Fürst Wu, der Enkel des Königs✯ Ting von Tscheu, des Himmelssohnes in Tschung-schan3) als Lehensträger des Hauses Tschao eingesetzt. Im dreizehnten Jahre (412 vor Chr.) befestigte man die Stadt Ping*).

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Fürst Hien starb im fünfzehnten Jahre seiner Regierung (409 vor Chr.) und hatte zum Nachfolger seinen Sohn Thsĩ, genannt Fürst Lie. Im ersten Jahre dieses Fürsten (408 vor Chr.) richtete Tío 文 Wen, Fürst von Wei, einen Angriff gegen Tschung-schan, das Lehen des Prinzen von Tscheu, und hiess den Thronfolger Ke von Wei sich daselbst mit bewaffneter Macht behaupten. Im sechsten Jahre (403 vor Chr.) erhoben die Herrscher der Häuser Tschao, Wei und Han sich selbst zum Range von Reichsfürsten, eine Würde, in welche auch Prinz Hoan, der vorhergehende Herrscher nachträglich eingesetzt wurde. Derselbe, dessen posthumer Name bisher Hien-tse, erhielt jetzt den Titel Fürst Hien von Tschao. Der damals regierende Himmelssohn, König Wei-lie nahm keinen Anstand, der Gründung dieser drei Reiche durch die übliche Belehnung die Weihe zu geben. Das kleine Reich der Tscheu war übrigens um diese Zeit noch grösserem Verfalle entgegen geschritten, indem schon früher König Khiao seinen jüngeren Bruder, den Fürsten Hoan mit dem Gebiete Ho-nan3) in Tscheu belehnt hatte, jetzt aber Fürst Hoei, der Enkel des Fürsten Hoan, seinem Sohne überdies das Gebiet Kung) als Lehen gab. Die Herrscher der somit gebildeten Seitenlinie erhielten den Titel „Fürsten

1) Das Sse-ki nennt es das drei und dreissigste.

2) Aus einer Note zu dem Sse-ki erhellt, dass die Lage dieses Tschung-meu ziemlich zweifelhaft ist. Eine angeführte Stelle des topographischen Werkes Ti-li-tschi lautet: „District Ho-nan. Fürst

Tschung-meu, Provinz 南河

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Zu dieser Stelle wird weiter bemerkt: „Das Tschung-meu aus der Zeit

des Tschün-thsieu befand sich innerhalb der Grenzen des Reiches Tsching. Als die drei Reichsminister das Reich Tsin theilten, war es Gebiet des Reiches Wei. Die Grenze von Tschao befand sich im Norden des Flusses 姚

Tschang und reichte

nicht bis dahin. In den Überlieferungen des Tschün-thsieu wird gesagt: Der Fürst von Wei begab sich nach Tsin und reiste über Tschung-meu. — Dieses Tschung-meu liegt jedoch nicht auf dem Wege von Wei nach Tsin." Das ÷ ⇓ » 文古郡汲

Khi-kiün-ku-wen (Kritik alter Texte über Ortsnamen) sagt: „ Das Heer von Thsi machte einen Angriff gegen die östlichen Grenzstädte von Tschao und belagerte Tschung - meu. Dieses Tschung - meu liegt jedoch nicht im Osten von Tschao, sondern im Norden des Flusses Tho." Der Fluss Tho entspringt im Osten des heutigen Districtes Hoa, Provinz Ho-nan, nordöstlich von Wei-hoei, ist jedoch auf den Karten (muthmasslich seiner Unbedeutendheit wegen) nicht gezeichnet. Das jenseits des gelben Flusses im Süden gelegene Tschung-meu führt noch heute diesen Namen. Es gehört zu dem Kreise Khai-fung.

*) Das heutige Ling-scheu, Kreis

PPO
시스

Tschin-ting, Provinz Pe-tschi-li.

Thai-tung, Provinz Schan-si.

*) Nach dem Ti-li-tschi lag diese Stadt in dem heutigen Kreise

5) Die Gegend des noch heute denselben Namen führenden Ho-nan. Der Sitz der Himmelssöhne war das heutige ngan, westlich von Ho-nan.

6) Noch heute der gleichnamige District Kung, östlich von Ho-nan.

Sin

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