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und vernichteten dessen ganzes Geschlecht. Der Sprössling des Hauses Tschao erhielt die der Familie ursprünglich gehörenden Städte und Felder1).

Als Tschao-wu erwachsen und ihm, was jedesmal im zwanzigsten Lebensjahre geschah, die Mütze aufgesetzt worden war, nahm Tsching-ying von den Grossen des Reiches Abschied und sprach zu Tschaowu: „In früherer Zeit, als sich ereignete das Unglück des unteren Palastes, hatten Alle die Kraft zu sterben. Mir fehlte nicht die Kraft zu sterben, aber ich gedachte einzusetzen die Nachkommen des Geschlechtes Tschao. Jetzt, nachdem Tschao-wu bereits eingesetzt, da er erwachsen und sich wieder befindet auf seiner früheren Stufe, werde ich mich begeben unter die Erde und die Meldung bringen Siuen-meng von Tschao und dem Fürstenenkel Hiü-khieu." — Tschao-ku weinte, senkte sein Haupt zu Boden und erschöpfte sich in Bitten, indem er sprach: „Ich hätte gewünscht, abmühen zu dürfen Rippen und Gebeine, damit ich dir vergelte bis an den Tod. Du aber erträgst es, dich von mir zu entfernen und zu sterben?“ Tschingying antwortete: „Es ist nicht anders möglich. Jener Mann hielt dafür, dass ich im Stande, die Sache zu vollenden; desswegen ging er mir voran im Tode. Wenn ich es ihm jetzt nicht melde, so würde er glauben, dass ich die Sache nicht vollendet." Hierauf tödtete er sich. Tschao-wu trug für Tsching-ying Trauerkleider durch drei Jahre und bestimmte eine Stadt des Opfers, wo den Manen desselben im Frühling und im Herbst geopfert wurde, ein Gebrauch der durch alle folgenden Geschlechtsalter niemals aufhörte. In Tsin folgten unterdessen auf den Fürsten King die Fürsten Li und Tao und dieses Reich machte in Folge der gewonnenen Schlacht von Yen-ling von Neuem seine Ansprüche auf Oberherrschaft geltend. Bei dem Regierungsantritte des Fürsten Tao (572 vor Chr.) wurde Tschao-wu einer der vier Reichsminister von Tsin, im zwölften Jahre des Fürsten Ping (546 vor Chr.), sieben und dreissig Jahre nach Wiederherstellung des Hauses Tschao, wurde er erster Reichsminister. Als der berühmte Prinz Ki-tschǎ von U (544 vor Chr.) den Hof von Tsin besuchte, äusserte er sich: „Die Regierung des Reiches Tsin wird zuletzt gelangen an die Nachkommen Tschao-wu-tse's, Han-siuen-tse's und Wei-hientse's." Tschao-wu erhielt nach seinem Tode den posthumen Namen Wen-tse.

Der Nachfolger Wen-tse's war dessen Sohn

King-scho. Zur Zeit desselben (539 vor Chr.) kam Nyan-ying als Gesandter des Reiches Tsi nach Tsin und äusserte sich in einer Unterredung mit Scho-hiang: „Die Regierung des Reiches Tsi wird zuletzt übergehen an das Geschlecht Tien❝ 2). Scho-hiang bemerkte hierauf: „Die Regierung des Reiches Tsin wird übergehen an die sechs Reichsminister). Die sechs Reichsminister sind bereits übermüthig und unser Landesherr ist nicht im Stande sich um uns zu kümmern."

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Auf Tschao-king-scho folgte dessen Sohn

Tschao-yang mit dem posthumen Namen M 子簡 Kien - tse. Bei dem Regierungantritte des Fürsten Khing von Tsin (525 vor Chr.) war die

1) Wie oben bereits angedeutet worden, verzeichnet der Tschün-thsieu im achten Jahre des Fürsten Sching von Lu (583 vor Chr.): ,,Tsin tödtet Tschao-tung und Tschao-ko, die Grossen des Reichs." Tso-tschuen, der, wie immer, diese Begebenheit in demselben Jahre erklärt, erwähnt zugleich der Wiedereinsetzung Tschao-wu's in Folge der Verwendung Han-kiue's bei dem Fürsten von Tsin. Eine Note zu dem Sse-ki sagt, dass Tso-tschuen hier die Begebenheit nachträglich erklärt habe, und dass dieselbe nicht in das genannte Jahr gehöre. In diesem Falle hätte aber auch der Tschün-thsieu sich eines chronologischen Fehlers schuldig gemacht, was, obwohl das einzige Beispiel seiner Art, dadurch zu erklären, dass zwei Begebenheiten, von denen die letztere sich drei und dreissig Jahre vor Confucius' Geburt ereignete, mit einander verwechselt wurden. Tso-tschuen sagt ferner, dass die Gemahlinn Tschao-so's dessen Oheime Tschao-tung und Tschao-ko bei dem Fürsten von Tsin verläumdet habe, weil dieselben Tschao-ying-tsi, mit welchem Tschuang-yi geheimen Umgang gehabt, nach Tsi verbannt. Übrigens musste Tschao-ying-tsi, der noch vor dem zwei und zwanzigsten Jahre des Fürsten Hien von Tsin (653 vor Chr.) in Tsin geboren wurde, zur Zeit der Tödtung Tschao-so's durch Thungan-ku wenigstens das acht und fünfzigste Lebensjahr zurückgelegt haben.

2) Das aus Tschin nach Tsi geflüchtete Geschlecht B Tschin verwandelte daselbst diesen Namen in

3) Die sechs Reichsminister von Tsin heissen die Geschlechter Tschao, Fan, Tschi, von denen die drei letzteren ihr Amt erst nach dem Zeitraume des Tschün-thsieu bekleideten.

Tien.

Sin, Wei und Han,

Macht der genannten sechs Reichsminister im Zunehmen und das Ansehen des fürstlichen Hauses von Tsin sank immer tiefer. Als nach dem Tode Königs King des Himmelssohnes (520 vor Chr.) in Tscheu Unruhen entstanden, in deren Folge Prinz Tschao als König Tao den Thron bestiegen hatte, ging Tschao-kien-tse so weit, dass er (517 vor Chr.) in seinem eigenen Namen die Reichsfürsten zu einer Versammlung berufen und eine Besatzung nach Tscheu legen wollte. Im folgenden Jahre (516 vor Chr.) führte er in Verbindung mit dem Reichsminister Tschi-li wirklich ein Heer gegen Tscheu, welches 1 den Prinzen 15 Kai, den nunmehrigen König King einführte und den König Tao absetzte. Im zwölften Jahre des Fürsten Khing (514 vor Chr.) liessen die sechs Reichsminister nach einem Urtheilsspruche die eine Seitenlinie der Fürsten von Tsin bildenden Geschlechter Khi und Yang-schu hinrichten und theilten deren Städte in zehn Districte, denen sie ihre eigenen Seitenlinien, deren Zahl ebenfalls zehn, zu Vorstehern gaben, ein Verfahren, wodurch das fürstliche Haus von Tsin noch entschiedener geschwächt wurde. Dreizehn Jahre später, im eilften Jahre des Fürsten Ting von Tsin (501 vor Chr.) kam Yang-hu, Minister von Lu, der sich zu wiederholten Malen Gewaltthätigkeiten gegen die in diesem Reiche damals angesehensten drei Familien erlaubt hatte, als Flüchtling nach Tsin und fand bei Tschao-kien-tse die ehrenvollste Aufnahme.

Um diese Zeit verfiel Kien-tse in einen Zustand dessen Schilderung, wenn auch an derselben die Phantasie des Erzählers offenbar grossen Antheil hat, schon aus dem Grunde in allen ihren Einzelheiten wiedergegeben zu werden verdient, weil wir es hier mit einem merkwürdigen Fall von Katalepsis, der schon im chinesischen Alterthume beobachtet worden, zu thun haben. Kien-tse war nämlich erkrankt und bereits durch fünf Tage nicht mehr im Stande, Jemand zu erkennen. Die Grossen des Reichs, in deren Namen Kien-tse alle Geschäfte der Regierung führte, geriethen in Besorgniss und schickten um den damals in Tsin anwesenden berühmten Arzt Pien-tsio. Nachdem dieser den Kranken gesehen, antwortete er, von Tung-ngan-yü, dem Hausminister Kien-tse's, befragt, Folgendes: „Der Puls ist regelmässig, aber liegt hierin Wunderbares? In früherer Zeit befand sich Fürst Mŏ von Thsin') in eben diesem Zustand, und er erwachte nach sieben Tagen. An dem Tage wo er erwachte, sprach er zu dem Fürstenenkel Tschi und dem Prinzen Yü2): Bei unserem Himmelskaiser ist die höchste Freude. Warum ich so lange dort geblieben: ich war hinüber gegangen, mich zu belehren. Der Himmelskaiser sprach zu mir: In dem Reiche Tsin) werden entstehen grosse Unordnungen, durch fünf Geschlechtsalter wird ihm nicht zu Theil werden die Ruhe. Nach dieser Zeit wird einer gelangen zu der Oberherrschaft; ehe er noch das Alter erreicht, wird er sterben. Der Sohn des Trägers der Oberherrschaft wird einen Befehl erlassen, und in dem Reiche ist kein Unterschied zwischen Männern und Weibern. -Der Fürstenenkel Tschi schrieb dieses nieder und bewahrte es. Für Thsin ist die Vorhersagung in Erfüllung gegangen. Die Unordnungen zur Zeit des Fürsten Hien, die Oberherrschaft des Fürsten Wen, ferner dass Fürst Siang geschlagen das Heer von Thsin in Hiao und dass er bei seiner Rückkehr Nachsicht hatte mit der Unzucht, alles dieses hast du gehört1). Jetzt ist die Krankheit des Gebieters und Herrn ganz dieselbe. Ehe drei Tage vergehen, wird die Krankheit sich lösen. Wenn sie sich löst, wird er auch sprechen. Nach dritthalb Tagen erwachte Kien-tse und sprach zu den versammelten Grossen: „Bei unserem Himmelskaiser ist die höchste Freude. Mit den hundert Göttern lustwandelte ich auf der Ebene des Himmels. Die umfangreiche Musik wurde neunmal gespielt, die zehntausend Tänze waren alle verschieden. Die Musik der drei Herrscherhäuser, ihr

1) Der bekannte Fürst 穆

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2) Die Namen der Prinzen Tschi und Yu finden sich in der Geschichte von Thsin nicht erwähnt.

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*) Alle hier erwähnten Begebenheiten, mit Ausnahme des nach der Rückkehr von Hiao Vorgefallenen, sind bei Tso-schi unter den Zeiten des Fürsten Hi von Lu ausführlich erzählt.

Ton bewegt das Herz des Menschen. Ein Bär wollte auf mich zukommen und mich ergreifen. Unser Himmelskaiser befahl mir, ihn zu schiessen. Ich traf den Bären; der Bär war todt. Es war auch ein gelber Bär der auf mich zukam. Ich schoss ihn ebenfalls; ich traf den gelben Bären; der gelbe Bär war todt. Der Himmelskaiser war sehr darob erfreut. Er schenkte mir zwei Truhen, deren jede getheilt in zwei Hälften. Ich sah ein Kind, das stand an des Himmelskaisers Seite. Der Himmelskaiser gab mir zum Begleiter einen Hund von den nördlichen Barbaren und sprach: Wenn dein Sohn erreicht haben wird das dreissigste Jahr, wirst du ihn damit beschenken. Der Himmelskaiser sprach zu mir: Das Reich Tsin wird von nun an die Geschlechtsalter hindurch schwinden. Nach sieben Geschlechtsaltern geht es zu Grunde. Die Familie Ying wird eine grosse Niederlage beibringen den Menschen von Tscheu im Westen von Fan-khuei') und dennoch nicht im Stande sein, sie zu besitzen. Jetzt gedenke ich der hohen Verdienste Schün's von dem Herrschergeschlechte der Yü; ich werde seine Enkelinn Meng-yao) zur Gefährtinn geben dem Enkel deines siebenten Geschlechtsalters.

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Tung-ngan-yü merkte sich diese Worte und schrieb sie auf. Nachdem Kien-tse durch seinen Hausminister erfahren, was Pien-tsio gesprochen, machte er diesem Arzte ein Geschenk von vierzigtausend Morgen Landes.

Den anderen Tag ging Tschao-kien-tse aus, als sich auf dem Wege ein Mensch an seine Seite drängte und nicht von ihm wich. Das Gefolge, darüber unwillig, wollte von den Schwertern Gebrauch machen. Der Mann auf dem Wege jedoch sprach: „Ich habe eine Meldung für den Herrn und Gebieter.“ Als Kien-tse, dem dieses berichtet wurde, ihn zu sich kommen liess, rief er: „O, ich habe dich deutlich genug gesehen!" - Der Mann von dem Wege sprach: „Entferne die Begleiter; ich will dir etwas melden.“ — Nachdem Kien-tse seine Begleiter entfernt, fuhr Jener fort: „Als du, o Herr und Gebieter, krank warst, befand ich mich zur Seite des Himmelskaisers." — Meng-tse erwiederte: „So ist es. Du hast mich gesehen; sage mir, was that ich?" Der Mann des Weges sprach: „Der Himmelskaiser befahl dir, o Herr und Gebieter, zu schiessen einen Bären, ferner einen gelben Bären, und beide blieben todt." —— Auf die Frage Kien-tse's, warum dieses geschehen, antwortete jener: „Dem Reiche Tsin steht bevor ein grosses Leiden; du, o Herr und Gebieter, stehst an dessen Spitze. Der Himmelskaiser heisst dich, o Herr und Gebieter, vernichten die zwei Reichsminister3). Jener Bär, sowie der gelbe Bär sind beide deren Ahnherren.“ Kien-tse fragte weiter: „Der Himmelskaiser schenkte mir zwei Truhen, deren jede getheilt in zwei Hälften. Warum geschah dieses?" Jener antwortete: „Dein Sohn, o Herr und Gebieter, wird überwinden zwei Reiche bei den nördlichen Barbaren, beide von der Familie Tse 1).“ „Ich sah ein Kind an der Seite des Himmelskaisers. Der Kaiser gab mir zum Begleiter einen Hund von den nördlichen Barbaren und sprach: Wenn dein Sohn erreicht haben wird das dreissigste Jahr, wirst du ihn damit beschenken. Was bedeutet dieses Kind, dass ich ihm schenken sollte den Hund von den nördlichen Barbaren?"- ,,Das Kind, o Herr und Gebieter, ist dein Sohn. Der Hund von den nördlichen Barbaren ist der Ahnherr des Reiches Tai3). Dein Sohn, o Herr und Gebieter, wird einst besitzen das Reich Tai, und deine Nachkommen werden verändern die Regierung und tragen Kleider von Hu). Sie werden vereinigen die zwei Reiche bei den nördlichen Barbaren." Kien-tse fragte jetzt den Mann des Weges nach dessen Familie, indem er ihm zugleich ein

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des Gebietes 魁范

Fan-khuei wird nirgends angegeben. Auch wird nicht klar, von welcher Niederlage hier die Rede

ist und ob unter der Familie Ying die Herrscher von Thsin oder jene von Tschao zu verstehen.

Meng-yao, die Gemahlinn des späteren Königs Wu-ling.

*) Dieses die später vorkommenden Geschlechter

*) Die alte Familie Tse.

Fan und Tschung-hang.

5) Das Reich Tai lag im Norden von Tsin.

*) Die Kleidung des Reiches Hu wird im Verlaufe dieser Geschichte ausführlich besprochen werden.

Amt antrug. Dieser aber erwiederte: „Ich bin ein Mann der Felder und vollziehe nur die Befehle des Himmelskaisers." In diesem Augenblicke war er verschwunden. Kien-tse schrieb dessen Worte nieder und bewahrte die Schrift in seiner Urkundenkammer.

An einem anderen Tage erhielt Tschao-kien-tse einen Besuch von

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Ku-phu-Tse-khing '),

dem er bei dieser Gelegenheit seine Söhne vorstellte. Der Gast äusserte dabei: „Unter ihnen ist keiner, der ein Feldherr. Kien-tse rief verwundert: Ist denn das Geschlecht Tschao vernichtet?" Tse-khing erwiederte: „Ich habe einst einen Sohn auf dem Wege gesehen; es wird wohl der deinige sein."— Kientse liess jetzt seinen Sohn Wu-sŭ kommen. Sobald Tse-khing diesen erblickte, stand er auf und rief: Dieser ist der wahre Feldherr."Kien-tse sprach: „Dessen Mutter ist von niedriger Herkunft; sie ist eine Sclavinn von den nördlichen Barbaren. Wie kannst du sagen, dass er vornehm?" Jener erwiederte: „Wem der Himmel gibt seine Gaben, der, so niedrig er auch sei, ist gewiss edel."

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Seit dieser Zeit liess Kien-tse immer alle seine Söhne zu sich kommen und sprach mit ihnen, wobei er erkannte, dass Wu-sŭ mit hohem Verstande begabt. Eines Tages sprach er zu seinen Söhnen: „Ich habe auf dem Tschang-schan') eine kostbare Abschnittstafel3) verborgen. Wer sie zuerst findet, erhält sie als Geschenk."Sämmtliche Söhne eilten auf den Berg, um die Tafel zu suchen, fanden jedoch nichts. Wu-su kehrte zurück und meldete, dass er sie gefunden. Kien-tse hiess ihn die Schrift entziffern, worauf Wu-să las: „Von dem Tschang-schan blickt man herab auf Tai1). Tai kann erobert werden." Kien-tse, der jetzt an dem Verstande seines Sohnes nicht mehr zweifelte, setzte Pe-lu, den anerkannten Nachfolger

in dem Hause Tschao, zurück und erwählte Wu-su an dessen Stelle.

Zwei Jahre später, im vierzehnten Jahre des Fürsten Ting von Tsin (498 vor Chr.), empörten sich in Tsin die zwei Geschlechter Fan und Tschung-hang, was der Anfang der aus dem Gesichte Tschao-kien-tse's vorhergesagten Leiden. Im folgenden Jahre (497 vor Chr.) stellte Kien-tse, offenbar zur Verstärkung seiner Macht, an 4 Wu von Han-tan) folgende Forderung: „Schicke mir die fünfhundert Häuser der Krieger von Wei; ich gedenke sie zu versetzen nach Tsin-yang." Drei Jahre früher hatte nämlich Kien-tse als Feldherr von Tsin die Hauptstadt des Reiches Wei belagert. Die Bewohner von Wei gaben als Tribut fünfhundert Familien, denen Kien-tse damals Wohnsitze in Han-tan anwies. Dieselben Familien wollte er jetzt nach Tsin-yang) versetzen. Wu, der Herr von Hantan, willigte ein, hatte jedoch die Brüder seines Vaters und die Ältesten der genannten Stadt dabei nicht um ihre Meinung gefragt. Da diese bei seiner Rückkehr sich dagegen erklärten, brach er sein gegebenes Wort. Tschao-yang liess ihn desswegen ergreifen und in ein Gefängniss von Tsin-yang setzen. Den Bewohnern von Han-tan liess er sagen, dass er ihren Gebieter Wu heimlich habe hinrichten lassen und fragte zugleich, wen man an dessen Stelle zu wählen gedenke. Er sagte dieses, weil Wu zu derselben Seitenlinie wie Tschao-yang gehörte und besonders mit Han-tan belehnt wurde. Die Bewohner von Han-tan sollten dadurch bewogen werden, den nächsten Verwandten aus der Seitenlinie, der kein anderer als Tschao-yang selbst, als Nachfolger einzusetzen.

Nachdem er solchergestalt seinen Wunsch zu erkennen gegeben, liess Tschao-yang wirklich Wu von Han-tan hinrichten. Tschao-tsi jedoch, der Sohn des Getödteten, lehnte sich mit der Stadt gegen

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verfertigt. Dieselbe bestand aus zwei Hälften welche genau zu einander passten, und von denen jede der zwei Personen eine behielt. Tai, das oben genannte Reich.

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平廣

5) Auch heut zu Tage noch Han-tan, eine Stadt des Kreises Kuang-ping.

6) Das heutige

Thai-yuen, eine Stadt und District des gleichnamigen Kreises Thai-yuen.

Tsin auf. Der Fürst von Tsin liess jetzt die Stadt Han-tan durch Tsi-thsin, den Anführer der Streitwagen für das erste Heer von Tsin, belagern, Siün-yin und Fan-ke-sche '), Grosse des Reiches Tsin, waren mit Wu von Han-tan verwandt und zugleich dessen Freunde. Sie weigerten sich daher, dem Feldherrn Tsi-thsin eine Hilfsmacht zu stellen und verschworen sich zur Erregung eines Aufstandes, wovon Tung-ngan-yü, der Hausminister Tschao-yang's, wusste.

Im Herbste dieses Jahres machten die Geschlechter Fan und Tschung-hang einen Angriff gegen Tschao-yang. Dieser floh nach Tsin-yang, woselbst er von der Macht des Reiches Tsin belagert wurde. Dass der Fürst von Tsin zuerst gegen Tschao-yang's Feinde, dann wieder gegen diesen selbst Partei nahm, ist ein Beweis, dass er ziemlich willenlos dem Einflusse seiner Grossen preisgegeben war.

ke-sche's und entwarfen einen Plan, sie zu vertreiben. Siün-yin sollte dabei durch

Tschi-wen, Han-kien und Wei-siang waren die Feinde Siün-yin's und FanLiang-yingfu, Fan-ke-sche durch Fan-kao-to, den Abkömmling einer Seitenlinie des Geschlechtes Fan, ersetzt werden. Zu diesem Zwecke sprach Siün-lĭ, d. i. der oben genannte Tschi味 wen3), zu dem Fürsten von Tsin: „Du, o Herr, hast einen Befehl erlassen an die grossen Minister, welcher lautet: Wer der Urheber der Empörung, wird bestraft mit dem Tode. Jetzt sind drei Minister 3) die

Urheber der Empörung, aber man vertreibt allein Tschao-yang. Die Anwendung der Strafe ist nicht gleichmässig; ich bitte, dass du sie alle vertreibest." Hierauf erwirkten Siün-li, Han-pŭning und Wei-tsche von dem Fürsten einen Befehl zum Angriffe der Geschlechter Fan und 哆 姚

Tschung-hang. Dieser Angriff blieb jedoch erfolglos, worauf die Geschlechter Fan und Tschung-hang ihrerseits den Fürsten von Tsin angriffen. Dieselben unterlagen diessmal und die beiden Anführer

Siün-yin und Fan-ke-sche flohen nach Tschao-ko*).

Die Geschlechter Han und Wei baten jetzt bei dem Fürsten von Tsin um Verzeihung für das

im Vergleiche zu Fan und Tschung-hang minder schuldige Geschlecht Tschao. Gegen das Ende des Jahres

erschien Tschao-yang in Kiang, der Hauptstadt von Tsin, und beschwor daselbst in dem fürstlichen Palaste einen Vertrag der Treue.

Im nächsten Jahre äusserte sich

Tschi-pe3) gegen Tschao-yang folgendermassen: „Wenn

die Geschlechter Fan und Tschung-hang, obgleich sonst treu, eine Empörung erregt haben, so hat Nganyü ) dieselbe hervorgerufen. Ngan-yü war mit ihnen im Einverständniss. In dem Reiche Tsin gibt es ein Gesetz, welches lautet: Wer der Urheber der Empörung, wird bestraft mit dem Tode. — Jene beide Männer haben bereits ihr Verbrechen gebüsst, Ngan-yü allein ist noch übrig.“ Tschao-yang gingen diese Worte sehr zu Herzen, da er jetzt das Leben seines treuen Hausministers gefährdet sah. Tung-ngan jedoch sprach: „Wenn ich sterbe, ist das Geschlecht Tschao befestigt, das Reich Tsin beruhigt. Es ist die höchste Zeit dass ich sterbe." Hierauf tödtete er sich. Tschao-yang brachte Tschi-wen die Meldung dieses Ereignisses, worauf das Geschlecht Tschao sich in der That der Ruhe erfreute. Confucius der erfahren, dass Tschaokien-tse, ohne vorher den Fürsten von Tsin um Erlaubniss gebeten zu haben, Wu von Han-tan gefangen

1) Siün-yin war von dem Geschlechte Tschung-hang, Fan-ke-sche, der auch Sse-ke-sche genannt wird, von dem Geschlechte Fan.

2) Der Familienname Tschi findet sich auch häufig Tschi geschrieben.

*) Die Geschlechter Fan, Tschung-hang und Tschao.

4) Der heutige District 淇 Khi, Kreis 輝衛

5) Tschi-pe, d. i. Siün-li, war von dem Geschlechte

子文伯知 Tsehi-pe-wen-tse.

Wei-hoei, Provinz Ho-nan.

Tschi, welches ursprünglich der Name einer Stadt, und heisst auch

*) Tung-ngan-yü, Tschao-yang's Hausminister der, wie früher angegeben, von der Empörung der Geschlechter Fan und Tschunghang wusste.

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