Obrazy na stronie
PDF
ePub

Der zwei Zoll hohe Degenknauf endiget oben in eine auf weiss emaillirten und darüber gelegten goldenen Weinblättern ruhende grün emaillirte Blume, welche eine Zapfenfrucht mit Spuren von rother Email in sich schliesst; der Knauf besteht aus sechs Rippen, deren jede mit einem goldenen Engelsköpfchen (mit je zwei nach unten gerichteten und gekreuzten und je zwei nach oben gerichteten Flügeln von Gold und licht-dunkelgrüner und rother Email) versehen, ferner mit weiss, grün und roth emaillirten Arabesken (Voluten und Akanthus) geziert und mit goldenen schwarz emailirten Rändern eingefasst; die hohlen Zwischenräume zwischen den einzelnen Rippen sind mit erhaben gearbeiteten, aus Voluten und Akanthusblättern bestehenden, roth, blau, grün, weiss emailirten Arabesken versehen, von einem zu dem anderen Engelskopf sind Bouquets von Blumen und Früchten mit blauer, grüner, violetter, rother, weisser Email an goldenen Bändern aufgehangen. Der Knauf ist oben von einer erhaben gearbeiteten Draperie in blauer Email umgeben, unten ruht er mit weissen, roth geränderten und blauen Arabesken auf eingebogenen grün emaillirten Blättern, und ist endlich von einem weit aus einander gefalteten Kelche von Akanthusblättern mit blauer Email umschlossen.

Der Bügel, von zwei Zoll sechs Linien in grösster Weite, schliesst sich mit einem Engelskopf aus Gold (mit zwei Flügeln von licht- und dunkelgrüner, blauer und rother Email) und einer blau emaillirten Volute an, oben mit grün emaillirten Akanthusblättern zu beiden Seiten geziert. Von letzteren beginnt zu beiden Seiten längs der Mitte des Griffes ein goldenes, schwarz emaillirtes Band; dasselbe ist zu beiden Seiten von vielfach gewundenen, aussen blau, innen weiss emaillirten Bändern, dann von grün emaillirten Lorbergewinden, aus denen an weiss emaillirten Bändern verschiedenartige Früchte herabhängen, mehrmals unterbrochen. In der Mitte sind vier Engelsköpfe mit je zwei Flügeln von licht- und dunkelgrüner, rother und blauer Email, von denen der obere nach links, der untere nach rechts gerichtet ist; zwischen den Flügeln mit rother Email geränderte goldene Voluten; unter den Köpfen Lorbergewinde und Früchte wie oben nur an einem blauen Bande hängend; unten eine blau emaillirte Draperie und vier weiss emaillirte Voluten. Das Ende ist von zwei langen, schmalen, blau emaillirten Blättern eingeschlossen, die, wie das gleich gestaltete Ende des Knaufes des grösseren Bogens und des rückwärtigen in einen Kelch von goldenem Akanthus und kurzen weiss emaillirten Blättern verlaufen.

Auf der drei Schuh langen Klinge ist das Zeichen und der oben angeführte Name des Messerschmiedes eingeschlagen.

Im Concepte der Zeichnung dieses spanischen Rapiers in der Ausführung des Details an Gold- und Schmelzarbeit übertrifft dieser Degen alle ähnlichen Arbeiten dieser Zeit.

Da Antonio Picinino auf der Klinge steht und seine Söhne Federico und Lucio berühmte Waffenschmiede und Künstler waren, so ist wohl kaum zu zweifeln, dass die meisterhafte Fassung auch dieser Künstler-Familie zuzuschreiben sein werde.

Der Degen wurde an einer Kuppel um den Leib getragen, wie ihn Kaiser Karl V.'), Don Juan) und König Philipp II. ) trugen.

Da im oft angeführten Inventare vom Jahre 1596 kein Name des Besitzers vorkommt und bis jetzt auf Gemälden oder anderen Kunstwerken und aus archivalischen Nachrichten kein Besitzer sicher ausgewiesen wurde, so bleibt die Benennung „Prachtdegen Kaiser Karl's V." noch immer die wahrscheinlichste.

Das 9" lange Degenkreuz besteht aus zwei Hälften, rechts und links von dem Griffe. Die rechte endet in einen nach aufwärts gewendeten goldenen, mit zwei Flügeln von licht- und dunkelgrüner, blauer, rother und schwarzer Email versehenen Engelskopf, bei der linken ist derselbe nach abwärts gewendet. Die Engels

1) Herrgott: Pinacotheca L, 6.

2) L. e. LIII.

3) L. c. LIV.

Denkschriften der philos.-histor. Cl. IX. Bd.

16

köpfe sind durch blau emaillirte Voluten eingeschlossen, beide Hälften sind wie der Bügel mit schwarz emaillirten längs des Kreuzes zu beiden Seiten laufenden Bändern geziert, welche auf dieselbe Weise von Bändern, Früchten, Gewinden und Draperien unterbrochen sind, auch enden die beiden Hälften wie der Bügel. Von dem Kreuze laufen nach vorne zwei Bögen, ein grösserer von 2" 9" und unter diesem ein kleinerer von 1" 3"" in grösster Weite aus. Jeder derselben ist in der Mitte mit vier goldenen Engelsköpfen verziert, welche mit vier licht und dunkelgrün, blau und roth emaillirten Flügeln versehen sind: auf jeder Seite sind zwei Flügel und zwar auf der rechten Seite ist der vordere nach unten und der rückwärtige nach oben, auf der linken der vordere nach oben und der rückwärtige nach unten gerichtet: zwischen den Flügeln sind roth geränderte Voluten wie bei dem Bügel, auch die übrige Verzierung ist der des Bügels und des Kreuzes gleich; der obere Ring verlauft auf dieselbe Weise, der untere schliesst sich aber mit zwei vorne gelb und schwarz, auf den Seiten weiss emaillirten Voluten an die unteren Enden der rückwärtigen Bögen an.

Rechts und links gehen von den beiden Hälften des Kreuzes zwei Bögen nach unten aus, welche in der Mitte mit je zwei mit weiss emaillirter Draperie behängten Löwenköpfen verziert sind, welche wie früher die Engelsköpfe durch roth geränderte Voluten mit den übrigen Theilen verbunden sind; die sonstige Verzierung ist wie die des Bügels, auch enden beide Bögen in ähnliche blau emaillirte Blätter.

Von der rechten Hälfte des Degenkreuzes lauft ein durch ein blau emaillirtes Blatt, wie das am Ende der früheren Theile, verzierter massiver Bogen von Gold aus; welcher in zwei Äste getheilt (einer wird durch einen Querbalken geführt), sich an die untern Enden des kleineren vordern Bogens anschliesst.

Der Griff, vom Kreuze an 5′′ 2′′ lang, ist oben und unten von grün emaillirten kurzen Blättern eingeschlossen, mit Gold beschlagen und mit Golddrath überwunden, und auf eine oblonge Basis gesetzt. deren Vor- und Rückseite, einander gleich, mit mehreren blau, grün, roth, weiss und schwarz emaillirten Arabesken geziert sind, unter welchen rechts und links Delphinköpfe von grüner, mit Augen von rother Email bemerkbar; auf der rechten und linken Seite haben sie die oben bei den Enden des Bügels beschriebenen Kelche, in deren rechten das untere Ende des Bügels, das Ende der rechten Hälfte des Kreuzes, der Anfang des rückwärtigen Bogens und des Bogens der rechten Seite zusammenlaufen, wie in dem linken das Ende der linken Hälfte des Kreuzes, das linke Ende des obern Bogens der Vorderseite und der Anfang des Bogens der linken Seite vereinigt sind; der untere Querbalken, in welchen die Klinge eingeklemmt ist. ist vorne offen und auf der oberen Seite rechts und links mit Rosetten von schwarzer, rother und grüner Email verziert.

Die Klinge, bis zum Kreuze 3′ 5′′ lang, hat oben auf der Vor- und Rückseite ein wappenähnliches Fabrikszeichen, welches ein Thor mit zwei Zinnen, von einer Krone bedeckt, eingegraben darstellt. In die Blutrinne von 7" Länge ist in Vor- und Rückseite obiger Name geschrieben.

Die Vorderseite des Ortbeschläges ist rechts, die Rückseite links auf der Tafel IX abgebildet. Das Ort endet in einem Kelche von goldenen Akanthus-Blättern, in welchem ein ähnlicher Zapfen aus Gold in einem Kelch von grün emaillirten Blättern nach abwärts gewendet angebracht ist, wie er an der Spitze des Knaufes nach aufwärts gerichtet ist, die Vorderseite ist in der Mitte mit einem goldenen Engelskopfe geschmückt mit vier licht und dunkelgrün, blau, roth und weiss emaillirten Flügeln, welche oben und unten gekreuzt sind, darüber befindet sich unter andern blau, roth, schwarz und grün emaillirten Arabesken, welche zu beiden Seiten in Voluten endigen, ein roth emaillirtes Akanthusblatt, darunter eine blau emaillirte Draperie und unter dieser ein grün emaillirtes Lorbergewinde mit Früchten in der Mitte; unterhalb des Engelkopfes eine ähnliche blau emaillirte Draperie von welcher ein Bouquet von Blumen und von Früchten nach abwärts hängt. Die Arabesken enden unten in zwei schwungvolle blau emaillirte Voluten.

Auf der Rückseite ist ein vielfach verschlungenes blau emaillirtes Band, welches oben und unten mit zwei gegen einander gekehrten goldenen Lilien geschlossen ist; die untere ist roth emaillirt.

Im Inventare vom Jahre 1596 heisst es Fol. 420, Nr. 72:

[ocr errors]

An der Casstentür hanngt ain spanisch Rapier, das Creuz unnd khnopf auch ortpanndt, von lauter golt geschmelzt herrlich schene Arbait daran, hat weder Messer noch Pfrinnb nit."

Würde dieser Degengriff und das Ortbeschläge von Benvenuto Cellini gearbeitet worden sein, so ist wohl nicht anzunehmen, dass dieser ruhmredige Künstler der so umständlich den Einband des Gebetbuches, den er auf Befehl des Papstes Paul III. für Kaiser Karl V. verfertigen musste, beschrieb und die Audienz erzählte, die ihm der Kaiser gewährte, - bei der übrigens keine Bestellung einer Arbeit gemacht wurde, nicht auch von dem Degen für den Kaiser würde gesprochen haben? indem er bei einer zweiten Gelegenheit, als er davon sprach '), dass Franz I. dem Kaiser bei seiner Durchreise durch Paris einen silbernen Hercules mit den beiden Säulen verehren wollte, bemerkte, dass dieser den französischen Künstlern nicht glückte; wenn Franz dem Kaiser einen von Cellini gefassten Degen gegeben hätte, wie würde dies Cellini ausposaunt haben!

[ocr errors]

Wie Antonio Picinino) der Verfertiger prächtiger Klingen war, so zeichneten sich seine Söhne in diesen wie im ganzen Waffenwesen aus; von ihnen erzählt Morigia 3):

„Federico Picinino. Sicome ancora hoggidì vive Federico Piccinino figliuolo ed herede delle virtù e secreti del padre e suo imitatore essendo parimente nominatissimo in tal professione tenendo il primo luogo nel lavorar di lame."

[ocr errors]

Lucio Picinino. Appresso vive Lucio Piccinino fratello di detto Federico: Questo nel lavorar di rilievo in ferro, ed in argento, si di figure come di groteschi ed altre bizzarie d'animali, fogliami e paesi

è molto eccelente e rarissimo nella Gemina e ha fatto armature di gran pregio al Serenissimo Duca di Parma Alessandro Farnese ed ad altri Prencipi, che sono tenute per cose rare.

66

Es ist demnach durch diese Stelle unzweifelhaft, dass eine der schönsten Rüstungen der k. k. Ambraser Sammlung, durch Primisser1) und Freiherrn v. Sacken ) sehr gut beschrieben, eine Arbeit des Lucio Picinino sei.

So wie die herrliche Rüstung Alfonso's II. von Este, ebenfalls von Primisser ) und Sacken) beschrieben, ohne Zweifel von Antonio Romero herrührt, denn Morigia) sagt: „Vive hora un Milanese nominato Antonio Romero, il qual, per fabricare una Armatura finita per armar' un Principe, è rarissimo in quella professione e forsi il principale fra Milanesi ed ha secreti bellissimi, ed è inventore di nuove bizzarie nell' armature tutte giovevole a chi le porta: Et hora stassi al servigio del Serenissimo Alfonso da Este Duca di Ferrara Secondo di questo nome.“

Es ist nichts erfreulicher, als so bestimmte Aussagen eines gleichzeitigen Schriftstellers zu haben, der seiner Sache so sicher war, dass er sie aller Welt zur Beurtheilung vorlegte. Solche gedruckte

1) Oreficeire: 166. „Un Ercole colle due colonne“ von Göthe ganz unrichtig übersetzt 1. c. II, 278. Hercules, der die Himmelskugel trug. Franz meinte ganz richtig den Hercules zwischen seinen beiden Säulen, Calpe oder den Gebirgen von Gibraltar in Europa und Abyla in Africa, die er entzwei gerissen und zwischen die er das Meer durchgeführt. Diese Säulen nahm Karl V. mit dem Wahlspruche PLVS VLTRA Weiter vorwärts zum sinnigen Emblem. Der Hercules mit der Weltkugel erscheint auf den Medaillen Philipp's II. nach der Niederlegung der Kronen von Karl V. mit der Umschrift: VT QVIESCAT ATLAS. Herrgott: Nummotheca. I, T. XXXIII, Nr. XIII.

[ocr errors]

2) Ed. Freiherr v. Sacken: K. k. Ambraser Sammlung I, 156. Ein Schwert mit gleichem Namen.

3) La Nobiltà di Milano, p. 298.

4) K. k. Ambraser Sammlung. Wien 1819. I, S. 49.

5) K. k. Ambraser Sammlung. Wien 1855. S. 224-227.

6) K. k. Ambraser Sammlung. Wien 1819. S. 62.

7) K. k. Ambraser Sammlung. Wien 1855. I, S. 242.

8) La Nobiltà di Milano, p. 298.

Quellenschriftsteller überwiegen in der Regel bei weitem die blos geschriebenen, weil diese nicht vor die Augen der Zeitgenossen zur Beurtheilung kamen.

Das Werk des Morigia ist ein äusserst brauchbares, schon im Jahre 1595 in Mailand gedrucktes Buch, welches eine Menge wichtiger Nachrichten enthält, daher ich in Bezug auf die Namen der Waffenkünstler die Namen nach diesem Werke anführe 1):

Di molti virtuosi Milanesi nell' arte dell' Azzimina e nel lavorar d'Armature e nel ferro.

Gio. Pietro Figino il primo inventore dell' Azzimina, Bartholomeo Piatti, Francesco Pelizone. Filippo Negrolo und sein Bruder, er machte Karl V. und Franz I. erstaunen über seine Arbeiten. Gio. Antonio Biancardi, Bernardo Civo, Vater Frederico, Söhne, Antonio, Lucio Piccinini, Martino Ghinello, Antonio Romero. Ich habe diese Namen') auch darum angeführt, weil sie die Künstler von zwei der schönsten Rüstungen der kaiserlichen Ambraser-Sammlung mit Sicherheit bestimmen, und daher die verlässlichsten Anhaltspuncte zur Bestimmung der noch ungewissen angeben.

Das Jagdhorn. (Taf. X.)

Dasselbe ist bei 8 Wiener Zoll lang, der Durchmesser des oberen Endes (des Mundstückes) beträgt 6 Linien, der des unteren Endes 1 Zoll 2 Linien.

Es ist von poncirtem Gold, an beiden Enden und in der Mitte mit feinen in Gold gearbeiteten Beschlägen versehen.

Das Mundblech besteht aus zwei die Ränder des Beschläges bildenden goldenen blau emaillirten Reifen, deren jeder nach seiner Länge in mehrere (3-4 oder 5) Theile getheilt ist, von denen wieder jeder eine grosse Anzahl von Querschnitten enthält, so dass der ganze Reif das Aussehen einer mehrmals herumgewundenen Kette erhält. Innerhalb dieser Reife sind drei Arabesken, deren jede durch Verschlingung von Voluten, Spitzbogen und einfachen Curven aus Gold mit rother, lichtblauer und weisser Email und goldenen Puncten gebildet wird und in der Mitte eine von blau emaillirten Lilien umgebene aus goldener Scheibe und weissem Blumenkelch bestehende Sternblume trägt.

Das mittlere Beschläge welches 3, und das untere welches 4 Blumen (die vierte ist beschädigt) der eben beschriebenen Art hat, zeigen in den Rändern und der Bildung der Arabesken genau dieselben Motive, nur werden diese bei jedem Beschläge grösser, daher manche unbedeutende Verbindungsglieder z. B. bei den unteren schwarz emaillirte Bänder, blau emaillirte Halbmonde u. s. w. erscheinen, so wie auch bei dem unteren Beschläge zwischen der 1. und 2., dann zwischen der 3. und 4. Blume durch die Arabesken Medaillons gebildet werden, in deren jedes eine weiss emaillirte bärtige Maske eingesetzt ist.

Ausserdem hat das mittlere und untere Beschläge ein ziemlich grosses ringförmiges Öhr von Gold, dessen obere Seite bei dem mittleren weiss, bei dem unteren schwarz, während die beiden Seiten blau emaillirt sind.

Mittelst dieser Öhre und zweier Ringe ist das Horn an eine 4 Fuss 3', Zoll lange schwere venetianische Kette als dem Gehänge aus feinem gedrehten Golddrath befestigt, deren beide Enden durch ein Querband verbunden werden, indem sie an dasselbe durch Knöpfchen befestigt sind; diese goldenen Knöpfchen sind an der Aussenseite mit Blumen ähnlicher Art bekleidet wie jene auf den Beschlägen des Hornes, innerhalb eines viereckigen weiss emaillirten Rahmens, an welchem wieder 4 blau emaillirte mit je 3 goldenen Perlen gezierte Halbmonde sitzen. Das zweite Knöpfchen hat diese Überkleidung verloren.

1) Morigia: L. c. p. 197.

2) Vergleiche Primisser: L. c. S. 48 (2). Sacken: L. c. I, S. 86 (1).

In der Mitte des Querbandes ist eine ähnliche Verzierung ohne weiteren Zweck angebracht, indem es mit einer Goldspange auf der innern Seite desselben durch zwei kleine am Ende umgebogene Nägel verbunden ist. Endlich werden die Enden dieses Querbandes von Beschlägen eingeschlossen, deren Vorderund Rückseite dem Charakter des Ganzen entsprechend durchbrochen und von ähnlichen Arabesken in blauer und weisser Email, von welchem die Beschläge des Hornes, ausgefüllt werden. Mit grossem Geschick ist die nach unten spitz zugehende und in eine blau emaillirte goldgeriffte Frucht mit goldenem Knopf endende Form des Beschläges zu einem Schilde benützt, der oben in eine blau und weiss emaillirte Lilie die aus einem Ringe hervorwächst, wie in eine Krone endet.

Das Gehänge besteht aus zwei Theilen, einem kleineren 1 Fuss 8/2 Zoll und einem grösseren 2 Fuss 7 Zoll gross. Das grössere hat gegen das Ende 3 Nestellöcher über einander, um das Gehänge nach Belieben kürzer oder länger schnallen zu können. Jedes dieser Löcher ist von einem goldenen Nestelblech-Beschläge eingefasst, welches an der äusseren Seite des Bandes mit einer blau und weiss emaillirten Einrahmung geschmückt ist, deren die letztere wieder mit 4 blau emaillirten den oben beschrieben ähnlichen Halbmonden besetzt ist. Das Ortbeschläge am Ende dieses grösseren Theiles des Gehänges ist den jüngst beschriebenen des Querbandes ähnlich. Die Enden der beiden Theile des Gehänges sind durch eine aussen blau emaillirte Nestelspange verbunden. Dagegen besteht das Ortbeschläge des kleineren Theiles aus blau und weiss emaillirten Voluten mit schwarz emaillirten Verbindungsgliedern und ist auf der einen Seite von blau emaillirten Streifen unten von einer goldenen Charnier begrenzt, in welcher der gekrümmte und oben mit einem schwarz emaillirten Ende versehene Dorn befestigt ist.

Beide Theile haben in der Nähe des Querbandes je 2 nur zur Zierde dienende kurze Bänder, von denen jedoch jene des kleineren Theiles nicht mehr vorhanden sind. Jene des grösseren Theiles sind an denselben durch ein Knöpfchen, ähnlicher Art wie die des Querbandes, und ein zweites befestigt, welches auf der äusseren Seite mit einer rosenartig verschlungenen blau emaillirten Arabeske, auf der inneren aber mit einem Sterne von blau emaillirten goldgeränderten Strahlen bekleidet ist.

Dieses letztere Knöpfchen aber passt so wie die weiter unten beide Bänder zusammenhaltende Schliesse, welche aus blau emaillirten mit Pflanzenblättern besetzten Voluten besteht, wenig zum Charakter der anderen Beschläge. Die Ortbeschläge an diesen beiden Bändern sind denen des Querbandes ähnlich.

An einem eigenen mit schwarz und weiss emaillirten Ortbeschlägen und blau und weiss emaillirten, denen des Hornes ähnlichen Öhren versehenen Bande von gedrehtem Golddrath hängen an einem länglichen goldenen und einem kleineren und einem grösseren wie die Öhre emaillirten Ringe goldene Fang

schnüre von demselben Drath.

Laut Inventar Fol. 418 nr. 57 der k. k. Ambraser - Sammlung heisst es: ain ganz guldines Jäger Horn an drei Orten erhebte Spanische Arbait die Gürtel daran von lauter gezogenem Golt, daran von gezogenem Golt ain Windtpanndt und ain guldenes Mundtstuickh, an den Orten mit gulden beschlacht wigt 3 mark 15 lot.

[blocks in formation]

Das Ganze abermals übersichtlich zusammenfassend, kann es keinem Zweifel unterliegen, dass die Saliera, die Leda Arbeiten des Benvenuto Cellini seien; die drei Becher hingegen, der aus Onyx, der mit dem Erzengel Michael und jener mit dem Mercur sind Werke mir unbekannter französischer Goldarbeiter; der Degengriff ferner und das Jagdhorn mailändische Arbeiten, denn diese Stadt zählte bedeutende Männer Waffen zu schmieden und sie zu verzieren, wie dies so viele Gegenstände, z. B. die herrliche Mailänder Rüstung 1) in der k. k. Ambraser-Sammlung beweisen. Wenn diese Kunstleistungen mit einander

1) Primisser: Die k. k. Ambraser Sammlung, S. 49. Ed. Freiherr v. Sacken: Die k. k. Ambraser Sammlung, I, S. 221.

« PoprzedniaDalej »