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P. 496, 8: Auch Trevrecent focht
vor dem berc ze Fâmorgân.
b) Erec. v. 5155: ditz phlaster, ...
daz hâte Fâmurgân,
des küneges swester, dâ
verlân

lange vor, dô sî erstarp.
waz starker liste an ir verdarp
unde fremder sinne!
5160. si was ein gotinne.

Man mac diu wunder niht gesagen
von ir, man muoz ir mê verdagen,
der diu selbe frowe phlac...
swenne sî begunde
ougen ir zouberlist,

sô hete si in kurzer frist die werlt umbevarn dâ 5170. unde kam wider sâ.

ichn weiz wer siz lêrte.
ê ich die hant umb kêrte
oder zuo geslüege die brâ
sô fuor sî hin und schein doch dâ.

sî lebete ir vil werde.

im lufte als ûf der erde mohte sî ze ruowe sweben, ûf dem wâge und drunder leben. ouch was ir daz untiure, 5180. sî wonte in dem fiure als sanfte als ûf dem touwe. ditz kunde diu frouwe: unde sô sî began, sô machte sî den man ze vogele ode ze tiere. dar nach gap sî im schiere wider sine geschaft:

sî kunde ouch zoubers die kraft. si lebte vaste wider gote: 5190: wand ez warte ir gebote

daz gefügel zuo dem wilde an walde und an gevilde,

und daz mich daz meiste
dunket, die übelen geiste,
die da tievel sint genant,
die waren alle undr ir
hant.

sî mohte wunder machen,
wand ir muosten die trachen
von den lüften bringen
5200: stiure zuo ir dingen,
die vische von dem wâge.
ouch hete sî mâge
tief in der helle:

der tiuvel was ir geselle. der sante ir ze stiure

ouch ûz dem fiure,

swie vil si des wolde.

und swaz sî haben solde,
von dem ertrîche,

5210: des nam si magenliche
alles selbe genuoc.

diu erde deheine würzen truoc,

ir enwaere ir kraft erkant
alse mir mîn selbes hant.
Sît daz Sibille erstarp,
und Erictô verdarp,
von der uns Lucânus zalt,
daz ir zouberlich gewalt
swem sî wolde gebôt ...
5225: so gewan daz ertrîche
nie bezzer meisterinne
danne Fâmurgân ...
5239: .. sô krefteclîche liste,
die sî wider Criste

uopte sô des gerte ir muot.
c) P. 96, 20: dô was des abrillen

schîn

zergangen, dar nâch komen was
kurz kleine grüene gras:
daz velt was gar vergrüenet;
daz ploediu herzen küenet

und in gît hôchgemüete.

vil boume stuont in blüete

von dem süezen luft des meien.

sin (Gahmurets) art von der feien muose minnen oder minne gern. des wolt in friundîn dâ gewern.

Kap. IV.

Teufel und Hölle.

§. 45. Wir haben im vorigen Kapitel in Lucifer und den gefallnen Engeln so wie den Dämonen die persönlichen Gegner Gottes und die Verfolger, Verführer und Peiniger der Menschen kennen gelernt; allein da den Menschen wie den Engeln Vernunft und Freiheit verliehen war, aus freier Wahl das Böse zu meiden, und das Gute sich anzueignen, weil nur dadurch die Tugend verdienstlich werden konnte, so konnte nicht Gotte der Ursprung des Bösen zur Last gelegt werden, sondern es kam die Sünde, als Frucht des Bösen, durch den Mißbrauch der Freiheit in die Welt. Obwohl hierzu die Dämonen anreißen, so kann der Mensch doch ihren Versuchungen widerstehn, und seine Seele befindet sich in einem steten Kampfe bei seiner Entscheidung zwischen gut und böse. So wirkt das Böse im Menschen zwar nicht ohne Gott, aber doch nur durch seine Zulassung (ovyzwgnois), nicht durch seine Wirkung (évégyeia). Auch diese eigne geistige Kraft des Menschen, das Böse zu ergreifen, faßte schon die h. Schrift, wie die Sprache der Kirchenväter und aller christlichen Völker, insbesondre der mit lebendigem Wort zu der Menge redende Lehrer des Christenthums unter den Namen Teufel, und personificirte sie so, daß Ausdruck und Begriff mit den Vorstellungen von den gefallnen Engeln und Dämonen fast völlig zusammenfiel. Demnach ist der Teufel der Widersacher Gottes, der zerstörungswüthige Verfolger des Guten, von Haß und Grimm gegen Gott und seine Geschöpfe erfüllt, und der Peiniger derer, die ihm sich hingegeben und ihm verfallen sind. Mit ihm tritt der Mensch in persönlichen Kampf, und wie Ephes. 6, 11 (,,Ziehet an den Harnisch Gottes, daß Ihr bestehen könnt gegen die listigen Anläufe des Teufels," 2c.) die Waffen des Gläubigen gegen den Bösen beschrieben werden, so fand die Kirche in dem Glauben an Gott, in der Anrufung seines Namens, in dem Zeichen des Kreuzes, in Gott wohlgefälligem Wandel, im Kampf gegen die Ungläubigen, die Waffen des guten Christen gegen den Erzfeind, von dem es heißt 1. Joh. 3, 8:

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Wer Sünde thut, der ist vom Teufel, denn der Teufel sündigt von Anfang. Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, daß er die Werke des Teufels zerstöre." 1. Petr. 5, 8:,,Seid nüchtern und wachet, denn euer Widersacher, der Teufel gehet umher wie ein brüllender Löwe, und suchet welchen er verschlinge." Jac. 4, 7: „Widerstehet dem Teufel, so fliehet er von Euch." Offenb. 2, 10:,,Der Teufel wird etliche von Euch in's Gefängniß werfen, auf daß Ihr versuchet werdet.“ Demnach greift der kleine Parcival zum Speer, als er die Ritter kommen hört, um den zorngrimmigen Teufel abzuwehren; belehrt Gurnemanz ihn über die Wirkung der Messe, des Kreuzens und sich Seg= nens: und Parcival wieder den Feirefiß vor dessen Taufe über deren Bedeutung a). Im Scherz gesteht Kaylet dem Gahmuret, erfreut über dessen Siege im Turnier, die verlockende Kraft des Teufels zu b), und als ein ironischer Widerspruch klingt es, wenn der Riese, das Zaubergeschöpf Klinschors, und böser dem Teufel bereits untergebner Dämon, dennoch Gawanen auf dem Zauberbette zuruft: vons tievels kreften ir noch lebt! P. 570, 20. Und wenn Flegetanis, ein so großer Weiser, dennoch ein Kalb anbetete, so kann ein solcher Widersinn nur durch Verwirrung des Teufels herbeigeführt sein c). Wie bei Gott das Reich des Lichtes, so ist im Reich des Teufels (§. 32.) Finsterniß, und schwarz ist der helle wirt P. 119, 20; nach der helle gevar sind die heidnischen Mohren zu Zassamank P. 51, 24; schwarz trägt der unstaete geselle, nâch der vinster var P. 1, 10. Kundrie schilt den Parcival: ir sît des hellehirten spil! P. 316, 24.

a) P. 120, 18: wolt et nu der tiuvel P. 817, 12: ir sult gelouben,

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P. 816, 29: muostu immer gerne W. 218, 8: in Eva war ein gelust

rechen

den widersatz des hôhsten gots und mit triwen schônen sîns gebots.

erwachsen :

der si brâhte in arbeit,
in des tievels gesellekeit,
der unser immer vâret.

W.371, 30: Jésus hant ein voget ist, c) P. 454, 4: wie mac der tievel

unde ein scherm fürs tievels list. b) P. 50, 12: ich muoz des eime tiuvel jehen,

des fuor ich nimmer wirde vrô:
het er den prîs behalten sô
an vrävelen helden sô dîn lîp,
für zucker gaezen in diu wîp.

selhen spot

gefüegen an sê wîser diet,
daz si niht scheidet ode schiet
dâ von der treit die hôhsten hant
unt dem elliu wunder sint be-
kant.

§. 46. Weder das Reich der nordischen Hel, noch der griechische Hades, noch das altjüdische Todtenreich Scheol war ein Ort der Verdammten und Sünder, sondern nur der dumpfe, öde, stille Aufenthalt der Gestorbnen, welche die Gottheit nicht in ihre Gemeinschaft aufgenommen hatte. Der spätere jüdische Glaube nahm jedoch einen Aufbewahrungsort der Verdammten, die Gehenna, an, und das Christenthum, gestützt auf die vielfachen Aussprüche des N. T., konnte denselben, die Hölle, nicht schrecklich und qualvoll genug schildern. Verschieden waren die Meinungen, wo dieser Ort sich befinde. Augustin läßt ihn unbestimmt, Gregor d. Gr. sezt ihn unter die Erde, Chrysostomus ganz außer dieser Welt, Andre dachten sich die Gehenna in der Tiefe neben dem hochgelegnen Paradiese, doch durch eine unendliche Kluft davon geschieden, so daß die Gerechten aus jenem in diese hinabsehn und sie mit den Verdammten reden konnten. Lezteres ist noch jezt die Lehre der griechischen Kirche. Die Parabel vom Reichen und Armen, Luc. 16, 23 ff. gab dazu den Unterstüßungsgrund, und der Koran hegt über den Ort der Verdammten fast dieselbe Ansicht (Koran, v. Sale, S. 119, 165, 170.). Eine Hauptquelle für die phantastischen Beschreibungen dieses Ortes des Grauens und der Schrecken, wie sie im ganzen Mittelalter und noch heute erzählt und selbst gepredigt werden, ist das Elucidarium, sive Dialogus, summam totius Christianae Theologiae complectens," unter den Werken des Anselmus Cantuar. in Append. p. 457 seq., das jedoch wahrscheinlicher nach Angabe der ältesten Handschrift Guibert von Nogent (Guibertus Novigentinus, Abt von Nogent im Sprengel von Laon von 1104-1124) verfaßt hat. Das ganze dritte Buch dieser Schrift, de vita futura, beschäftigt sich mit einer genauen Beschreibung der Hölle, des Paradieses und Fegefeuers, und läßt erkennen, daß aus ihm Thomas v. Aquino (Summae, P. III. in Supplem. Qu. 69 ff.) seine genaue Kenntniß dieser Behausungen der Verdammten geschöpft hat. Aus ihm ging dann wieder die dichterische Behandlung dieser Gegenstände in die Divina Comedia seines

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großen Anhängers und Verehrers Dante Alighieri († 1321) über. Unser Dichter hält sich in seinen Aeußerungen über die Hölle mehr an die h. Schrift, als an jene Schilderungen einer rothglühenden Phantasie; sie ist ihm der Aufenthalt der von Gottes Gnade Zurückgewiesenen, zur Quaal Verdammten; wo der Ort derselben in Wirklichkeit zu finden, läßt er dahin gestellt. Sie liegen in der Hölle wie Schaafe, der Tod naget sie. Aber die Frommen werden bald über sie herrschen und ihr Troß muß vergehen. In der Hölle müssen sie bleiben. Aber Gott wird meine Seele erlösen aus der Hölle Gewalt," Pf. 49, 15. — ,,In der Hölle und in der Quaal" 2c. Luc. 16, 23. -- ,,Aber die Kinder des Reichs werden ausgestoßen in die äußerste Finsterniß, hinaus, da wird sein Heulen und Zähnklappen," Matth. 8, 12 (13, 42; 22, 13; 24, 51; 25, 30.) a). - Die Hölle ist sûr (quaalvoll) unde heiz, sagte der Heide Terramer, der Lehre des Korans gemäß, und von dem ewigen höllischen Feuer, welches die Seelen der Sünder martert und doch nicht vernichtet, sprechen Matth. 18, 8, 9. Marc. 9, 43, 45, 47. Sud. 7, 23. Offenb. 14, 10; 18, 8; 20, 9; 21,

8 2c.
,,Gottes Engel werden die
Matth. 5, 22 (13, 42.) b).

Bösen in den Feuerofen werfen,"

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Die Hölle wird als ein Kerker gedacht, in welchem die Seelen gefesselt sind, und in Banden schmachten, im wörtlichen wie bildlichen Sinne. „Der Hölle Banden umfingen mich und des Todes Stricke überwältigten mich," 2. Sam. 22, 6 (Pf. 18, 6.). „Auch die Engel, die ihr Fürstenthum nicht behielten, sondern verließen ihre Behausung, hat er behalten zum Gericht des großen Tages, mit ewigen Banden in Finsterniß,“ Jud. 6. ,,Denn so Gott die Engel, die gesündigt haben, nicht verschont hat, sondern hat sie mit Ketten der Finsterniß zur Hölle verstoßen" 2C. 2. Petr. 2, 4. c). Danach war die Hölle, als ein Kerker, mit Schloß und Riegel und festen Pforten versehn, wie es da heißt: „Auf diesen Felsen will ich bauen meine Gemeinde, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen," Matth. 16, 18.,,Und ich sah einen Engel vom Himmel fahren, der hatte die Schlüssel zum Abgrund ... und warf den Teufel in den Abgrund und verschloß ihn,“ Offenb. 20, 1, 3. „Ich habe die Schlüssel der Hölle und des Todes," Offenb. 1, 18. -Wie Jêsus die helleporten brach (W. 218, 16; 219, 19; 331, 29.) haben wir bereits oben §. 27. angeführt. -- Nach der altnordischen Dichtung reiten und fahren die Verstorbnen zur Hel in die Unterwelt, und der hellweg, hölleweg, höllephad heißt in mehreren Gegenden Deutschlands die breite Straße zum Kirchhof. Zur Hölle fahren heißt in Sünden sterben. Die h. Schrift redet in ähnlichen

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