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tung erlangt hat. 3. Grimm, Myth. ed. 2. S. 822 folg. hat der saelde unter Heranziehung einer reichen Literatur eine ausführliche Erörterung gewidmet, weßhalb wir uns auch hier, wie bisher überhaupt, auf das beschränken, was Wolfram uns über sie berichtet und überliefert hat.

Dem gläubigen Christen blieb kein Raum für eine Schicksalsgöttin, wie die Alten sie in der Tvxy und Fortuna verehrten, da ihnen nur der dreieinige Gott der Geber alles Guten wie Schlimmen sein konnte. Gleichwohl blieb in Vorstellung und Sprache die Idee von einem heilbringenden, Segen verleihenden Wesen, dem eine besondre, den einzelnen Menschen begleitende, ihn schirmende, sein Thun mit Glück krönende, sein Herz mit Freude erfüllende Persönlichkeit verliehen ward, wie die Alten sie in jenen Göttinnen und Genien erkannten, ohne jedoch daran die Vorstellung eines besondren, dem Menschen beigegebenen Engels nach christlichen Glaubem zu knüpfen. Diese Spenderin alles Guten und Werthen, was das äußere Leben verschönen, und das Herz des Menschen erfreuen und beglücken kann, ist personificirt in der frou Saelde, die ihrem ältesten Ursprunge nach noch in die germanische Heidenwelt hineinragt. Wie eine Segensgöttin erscheint und begegnet sie, neigt sich ihren Günstlingen mit dem Antlig, hört und belehrt sie, lächelt ihnen, sinnt auf ihr Wohl und wacht darüber, ist ihnen hold und bereit als Botin und Beschüßerin, aber auch gram, kehrt sich unwillig von ihnen ab oder flieht sie; ihre Wege führen zu beglückenden Zielen. Die Saelde gewährt das Beste und Ausgesuchteste ihren Lieblingen, und ein besonders vom Glück mit einem frohen Ereigniß gesegneter Tag ist der saelden tac.

P. 65, 10: mîn saelde ist niht der P.
veigen (dem Tode verfallen. S.
Grimm, Mythol. ed. 2. S. 816)
sagt Kailet, wenn ihm Gawan beisteht.
P. 175, 18: Wenn Gurnemanz ei= P.
nen Schwiegersohn erhält, hât saelde
in niht vermiten.

P. 322, 12: Gawan will sterben oder
leben mit Ehre, swenz wil diu
saelde lêren.

P. 827, 18: der Dichter hat Parciv. dahin geführt, dar sîn doch saelde het erdâht.

431, 12: Gawan von Antikonien
scheidend:

iuch kan saelde lêren,
daz ir habt valsche an gesigt.
720, 30: Als Gramoflanz durch
Bene Botschaft von 3tonien erhält:
sin herze jach,

im waere alsolhiu maere brâht,

der saelde gein im het erdâht. W. 451, 4: Den Christen ir saelde daz geriet, daß sie im Kampf gegen die Heiden starben.

der Mutterbrust gestohlen und kam aus rîcheit in armuot. diu saelde künsteclichen tuot.

P. 175, 28: Gurnemanz ermahnt | W. 283, 2: Rennewart ward von seine Tochter: biut im (Parc.) êre: er vert mit saelden lêre. P. 416, 4: Kingrimursel mit der Versicherung, Gawan zu beschüßen: des sî mîn saelde gein im bote. P. 548, 12: Als Gawan sich auf die Zauberburg begiebt: bî manheit saelde helfen mac (gewöhn lich hilft gelücke im Kampf.) P. 550, 10: Bene zu Gawan:

W. 403, 2: Gîburc, heilec vrouwe,
dîn saelde mir die schouwe
noch füege, daz ich dich gesehe,
aldâ mîn sêle ruowe jehe.
W. 331, 27: Wilhelm zu den fran-
zös. Häuptlingen: nun mahne Euch
ellen, daz iuch her wider
hât gesant iwer saelde ân ende
zer krefteclîchen hende,
diu die helleporten brach.
470, 26: Wen der Gral zu sich
berufen, der begiebt sich ûf der
saelden vart.

ir hât uns rîche gemachet, hêr; unser saelde wachet. T. 31: mîn sorge slâfet, sô dîn saelde wachet. P.

P. 689, 20: die wîle es mîn saelde

ruochte,

so gestreit ich ie wol einer hant. P. 689, 8: do des strîtes wart

begunnen,

do was mir saelde entrunnen. T. 3: op der minnen süeze ie

P.

P.

saelden kraft an mir begienge. W. 5, 29: Heimrich überließ seinen P. Söhnen sich selbst ihre richeit ze mêren

ob si ze dienste iht töhten; stieze in diu saelde rehtiu zil, si erwurben rîches lônes vil.

8, 16: Gahmuret beim Scheiden von der Heimath:

got wîse mich der saelden wege. 164, 4: Von Parcival heißt es: an im lît der saelden spaehe mit reiner süezen hôhen art. 373, 4: Lippaut, als Obilot ihm

Gawans Beistand meldet: dîn geburt was der saelden tac. P. 565, 25: Den Bewohnern von Schastelmarveile war Gawans An= funft ir freuden kunft, ir saelden tac.

§. 120. Auch in den folgenden Bedeutungen des Wortes wirkt die Personification noch so weit fort, daß die saelde, d. h. das, was die Saelde beschert und gewährt, als etwas außerhalb des Menschen Liegendes, äußerlich an ihn Herantretendes oder von ihm Weichendes gedacht wird, wodurch zwar seine Seelen- und Gemüthsstimmungen bedingt werden, ohne daß jedoch die saelde eine Gemüthsstimmung selbst bezeichnet oder sich damit identificirt. Als ein wohlthätiges, Glückbringendes Wesen kann die Gabe der Sälde natürlich auch nur in Gutem und Erfreulichem bestehn, was der Mensch zum Glück und zu beglückender Begabung rechnet. Wenn, wie schon oben

§. 119 in mehreren Stellen von mîn oder dîn saelde die Rede ist, so scheint öfters darin die Kraft günstiger Begabung, welche der Saelde (als Person) beiwohnt, auf die Person übertragen, als der angehörig die saelde (als Saeldengabe) genannt wird. Ehre war dem adligen Mittelalter erste Bedingung des weltlichen werthen Lebens; verbanden sich damit die Gaben der Saelde, so war alles Wünschenswerthe erreicht, daher so häufig saelde und êre in Verbindung genannt werden; saeldehaft ist, wer mit den Kräften der Saelde begabt, saeldebaere, wer mit den Gaben der Saelde beschenkt ist; saeldebernd, wer sie entsprießen macht, salutifer.

P. 139, 28: Sigune zu Parcival: T. 19: Schoysîâne gebar mit tôde gêret sî dîn süeziu jugent eine tohter, diu vil saelden haete; unt dîn antlüzze minneclîch. sie hatte elliu magtlîch êre, und deiswâr, du wirst noch saelden pflac sô vil triuwen.

rich.

P. 159, 8: Ithêr, tôt sô minneclich. W. 1, 14: lâz, hêrre, mich niht

số

lebende was er saelden rich. P. 161, 30: Parcival in der Meinung von Artus, daß er Thürme säen und wachsen lassen könne, pries W. dies an ihm als Heiligkeit,

und daz sin saelde waere breit. P. 179, 27: Lîâze, der meide saelden rîche. P. 227, 30: Von Parc. zu Munsalwäsche:

si jâhen, er waere saelden rîch. P. 427, 19: Antifonie, diu süeze saelden rîche. P. 670,21: Gâwân, der saelden rîche. P. 676, 2; Gâwân âne valschen haz

manlîcher triwen nie vergaz. kein unbilde dran geschach, swâ man in bî saelden sach.

übersehen, swaz mir saelden ist geschehen und endelôser wunne.

332, 6: ir sît an zwîvel ê gesehen (in zweifelhafter Gesinnung befunden) nu muoz man saelde und ellens jehen durch reht ieslichem Franzoys. W. 463, 9: des sin saelde immer blüete und sîn unverswigeniu güete, sîn triwe mit lobe begozzen, bekennt Matribleis dem Marquis. P. 734, 24: ich befehle al sîn gelücke sîm herze, der saelden stücke.

P. 696, 2: ich wil iwer frouwen P.
saelden jehen.
T. 58: Schianatulander zu Sigunen

269, 30: Parcival beschwört Je= schutens Unschuld:

des sî pfant mîn saelde und êre.

um Liebe flehend: dîner saelden P. 675, 21: Gâwân pflac saelde

an mir schône!

und êre.

T. 32: Sigune, ûz ir herze blüete | P. 655, 28: Gawan zur hülfreichen

saelde und êre.

P. 742, 22: Parcival und Feirefiß:
ir strît galt niht mêre,
wan freude, saelde und êre.

P. 431, 15: gelücke iuch müeze
saelden wern.
P. 688, 30: mîn ungelücke schiet
mich von der saelden kür.

P. 325, 26: Herzeloyde, diu

saeldebaere magt.

W. 154, 20: Alice, diu saeldebaere.

Arnive:

sagt mir, saeldehaftez wîp. P. 733, 2: diu minne ist den saeldehaften undertân.

W. 342, 16: Dich möchte ein saelde-
haftez wîp stets minnen.
W. 307, 26: dem saeldehaften tuot
vil wê,

§. 121. Saelde begreift ferner stände a) sowohl, als glücklicher

a) P. 366, 8: Lippaut zu Gawan : euer Kommen, daz mac an saelden uns gefrumn.

ob dem vater sîniu kint hin zer flust benennet sint, sagt der Heide Terramer. P. 217, 30: Orgelûse, diu saeldebernde herzogîn.

bona fortuna, glückliche UmErfolg b).

o wol diu wîp dich sulen sehn! waz den doch saelden ist geschehn!

W. 320, 26: swem got der sael-b) P. 371, 16: Obilot zu Gawan,

den gan, daß er durch den Kampf mit den Heiden noch endelôse heil erwirbt.

P. 547, 8: Als Gawan dem Fährmann den besiegten Lischoys überläßt:

wenn ich Euch beistehe: saelde und ellen iuch niht lât.

P. 803, 13: Parcival: mit saelde

ich gerbet hân den grâl. P. 545, 8: Plippalinot beglückwünscht Gawan zum Siege über Lischoys: grôz saelde iuch hât gerüeret.

man prüefet mirz für saelde grôz, P. 748, 20: Feirefiß: min kreftec behalt ich alsus werden man.

P. 688, 22: Als Parcival in Gawan

feinen Gegner erkannte: aller saelden mir gebrast, daz mîner gunêrten hant dirre strît ie wart bekant (die unglücklichste Verknüpfung von Umständen führte mich zum Streit mit ihm).

P. 749, 2: Feirefiß zu Parcival:

got Jupiter dirre saelden was mîn wer.

P. 781, 23: Kundrie zu Parcival :

waer dir niht mêr saelden kunt
(wärst du auch nur des glücklichen
Erfolges gewiß, Amfortas nun hei=
len zu können -).

P. 781, 30: wâ wart an saelde ie
dîn genôz?
L. 8, 19: hât diu minne an sael-
den teil,

1

diu helfe mir, daz ich dich noch W. 225, 7: Mögen jene uns auch mit vröiden müeze vinden. tapfer bekämpfen, sô sul ab wir mit saelden sîn.

§. 122. Endlich ist saelde das, was Herzensglück und Herzensfreude schafft (felicitas), sowohl in Beziehung auf irdische Wohlfahrt und irdische Verhältnisse a), als auch das, was Glückseligkeit, Seelenglück und Seelenfreude gewährt, im Hinblick auf Gott (und den heiligen Gral) und die ewige Seligfeit b).

a) P. 282, 30: Parcival beim An= P. 743, 22: mit rehter kiusche blick der Blutstropfen: erworben kint, mich wil got saelden rîchen, ich waen, diu s'mannes saelde sint. sît ich dir gelîchez vant! W. 293, 12: bin ich von werder diet erborn, P. 800, 7: Kyot, Schoysîân sîn kiusche wip

ze Munsalwaesche im saelde er-
warp.

P. 792, 2: die Steine am Bette des
Amfortas:

ze saelde unt ze erzenie guot
(zu geistigem und leiblichem Wohlsein)
was dâ maneges steines sun-
der art.

P. 559, 12: Plippalinot, dankbar
für Parcivals Siege:

got in mit saelden lâze lebn. P. 600, 27: Gawan zu Orgelusen daz rîs, daz alsô hôhen pris mir ze saelden mac bejagn.

P. 624, 27: Als Arnive den Gawan zum Brautbett führt:

ir mugts im jehen ze heile, daz im diu saelde ie geschach.

P. 685, 29: Gramoflanz:

:

ob mir diu saelde sol geschehn, daz si (Itonie) mîn dienst ruochet sehn.

die hânt ir saelde an mir verlorn. T. 126: vil saelde unde minne ûf in gerbet hât sîn vater und diu talfinette. L. 9, 25: möht ich die saelde reichen, diu số hôch ob miner froide stêt gezilt! T. 10: Schoysîâne in ir herze besliuzet

so vil der guoten dinge,

dês diu werlt an saelden geniuzet.. W. 155, 12: swem ir munt ein griezen bột,

der brâhte saelde unz an den tôt. W. 155, 24: wer Alicen nahte, von dem sagte man:

daz dem grôz saelde waere ge-
schehen,
swen dâ reichte ir ougen

swanc.

blickes

W. 48, 28: mich jâmert durch die saelde min (obwohl Vivianzes Tod mein Herz betrübt).

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