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1) Tschernings Vers 45 entspricht bei Barlaeus Vers 21 u. 22, Tsch. Vers 133 bei Barlaeus Vers 29. Auch könnte man auf die Vorrede des Barlaeus hinweisen. Hier entschuldigt sich Barlaeus, daß er nicht die „villissima munera Bilbilicae chartae" besinge, vielmehr das Erhabenste. Tscherning entschuldigt sich ebenfalls in der Vorrede, daß er nicht Schätze, wohl aber das Erhabenste, Christus selber, biete.

*) Ebenso Fleming in seinem lat. Natalitium von 1632. Vgl. Hermann von Staden „Paul Fleming als religiöser Lyriker" (Heidelberger Dissertation.) Stade 1908. S. 40.

*) Verzeichnis der Parallelstellen bei Tscherning, Opitz u. Heinsius. Ich zitiere die Zeilen des Heinsius'schen Gedichtes nach Georg Witkowski „Martin Opitz, Teutsche Poemata"-Neudrucke deutscher Literaturwerke des 16. u. 17. Jahrhunderts. Halle 1902. S. 165 ff. Die Zeilen des Opitzischen Gedichtes nach der Breslauer Ausgabe von 1690. B. III. S. 193 ff.

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1o) Z. B. Vers 35. Den keine Zeit beschloß, das allerhöchste Gut. Vgl. das Lied „Gelobet seiß Du Jesus Christ."

11) Hierbei könnte man allerdings auch einen Einfluß von Flemings „Natalitium" von 1632 vermuten. Vgl. Hermann von Staden „Paul Fleming als religiöser Lyriker" a. a. o. S. 41. Sonstige Anklänge an diese Dichtung werden durch die gemeinsamen Vorbilder Heinsius und Barlaeus, die Fleming auch in der Vorrede nennt, erklärt.

12) Vgl. J. Bernhard Muth, Über das Verhältnis von Martin Opitz zu Dan. Heinsius a. a. o. S. 17.

18) Ganz richtig ist es nicht, wenn Rubensohn S. 148 behauptet, daß Tscherning des Opitz in der „Außlegung etlicher Reden" mit keinem Worte gedenkt. In den Anmerkungen zu Vers 1 und 198 (d. Rost. Ausg.) wird Opitz zitiert. Im „Früling" ist die erstere Note jedoch nicht enthalten.

14) Parallelen bei Opitz und Tscherning. Vorausgeschickt sei die Bemerkung, daß Tscherning selbst drei Stellen bei der Aufnahme des Lobgesanges in den „Früling" gestrichen hat, die sehr stark an Opitz erinnerten. So kommt es, daß die Verszählung im Erstdruck und im „Früling" von einander abweicht. Ich bezeichne die ausgefallenen Stellen im Folgenden mit a, b, etc., um dadurch deutlicher zu zeigen, wo sie im „Früling" ausgefallen sind. Es entspricht also Vers 114 ale meiner Zählung Vers 114-118 der des Erstdrucks, Vers 145 a-d den Versen 150-153, Vers 219 a-d den Versen 229-232. Die Zeilen des Opitzischen Werkes gebe ich nach Witkowskis Neudruck der Ausgabe von 1624 a. a. o. S. 199-220. Bei anderen Dichtungen ist die Opitzausgabe von 1690 zugrunde gelegt. Einige Anleihen bei Opitz hatte schon Eschenburg nachgewiesen, leider ohne genauere Angabe der Stellen bei Opitz. Ich führe auch diese Stellen an und zwar mit einem Fragezeichen, wo es mir nicht gelungen ist, die genaue Stelle zu ermitteln.

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Zu bemerken ist noch folgendes: Tschernings Vers 188 findet sich bei Opitz in folgender Weise: „Wo Kaurus um den Korb des hohen Mastes pfeift". Fast ebenso lautet der Vers bei Tscherning in dem Gedichte auf Rhenischs Geburtstag (Vers 9): „Wenn Kaurus um den Mast mit vollem Sturme sauset."

15) Anlehnung an die griechische Anthologie.

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Zu Vers 118, 120 sei bemerkt, daß Rubensohn die Vermittlung durch

Opitzens Judith (Tschernings Ausgabe IV. 4.) entgangen ist.

16) Vgl. Eduard Stemplinger, das Fortleben der Horazischen Lyrik seit der Renaissance. Leipzig 1906. S. 169, 264, 344, 349, 351. Tschernings Vers 41-43 lehnt sich an Horazens Ode, II. 14 an. Horaz sagt aber, man könne mit keinem Opfer die Todesstunde aufhalten. Tscherning dagegen faßt die Areceni tauri als Lösegeld nach dem Tode auf. Dadurch unterscheidet er sich von Weckherlin und Opitz. Im übrigen ist

aber das Bild der Einwirkung folgendes:

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Bei Stemplinger ist die Vermittlung der Verse 193-195 durch

Heinsius-Opitz, sowie die Stelle 217-219 übergangen worden.

ANMERKUNGEN ZU KAPITEL VIII.

1) Ich möchte dies aus einem Briefe Cunrads an Machner vom 8. März 1637 schließen, der allerdings nicht volle Klärung bringt. Da er zugleich für die Entstehungsgeschichte der Gelegenheitsschriften interessant ist, sei er hier auszugsweise mitgeteilt. Er ist in recht fehlerhaftem Latein abgefaßt. (Breslauer Staatsbibliothek Hs. Kl. 174. No. 88.) Tscherning und Machner hatten gemeinsam aus Bunzlau an Cunradus nach Breslau beim Hinscheiden eines seiner Verwandten, Trauergedichte geschickt. Darauf antwortet dieser: „Vos, Amici, pro candore vestro ultro condolentiam testabimini: inprimis autem Tscherningius noster, qui mirum est quamdiu e Manibus Maternis obstringitur. Utrisque seorsim suam Aram extruam. Licet enim hactenus ob insolentes quorundam mortis desideratissimae Magdalidi meae erigere suam nondum potuerim: pro more tamen seculi lachrymas non miscebo: cum distincta funera, distinctam per se requirant memoriam. Inscribi et tibi, mi Machnere, et Tscherningio quae vides Carmina destino. Habete vos illa pro consuetudine hoc est amice: atque ut verbo Epistoliarum perscribam: si qui videri vultis estis quantocyus Meorum Manibus fundite cymbia." Nach dieser Stelle hat es den Anschein, als ob Tschernings Mutter erst kürzlich gestorben sei. Dem widerspricht aber, daß Tscherning bereits im Sept. 1634 zur Regelung seiner Erbschaftsangelegenheiten in Bunzlau weilt. Man muß daher annehmen, daß die Erbschlichtung sich mehrere Jahre hingezogen habe.

*) Scultetus schrieb 1637 an Tscherning. Daraufhin schrieb dieser an Machner (Brief XVI.): Sculteto affini tuo commodissima occasione ad suas serius respondi, cuius in me studium Tibi parario ut alia acceptum

refero."

3.) Vgl. Grünhagen, Geschichte Schlesiens a. a. o. B. II. S. 279-282. *) Am 27. Juli 1637 schreibt er an Machner nach Bunzlau: „Apage, viros sublestae fidei, quorum foecunda seges apud vos." Eingehender schildert er die Zustände Bunzlaus in dem Briefe an Opitz vom 1. November 1637. Dort heißt es: „Boleslavia nostra animam agit: brevi exequias ire licebit, quibus commodum est. Qui de sterquilinio surgunt, et juxta cum ignarissimis norunt, quid distent aera lupinis (nisi quod tantum contradicant) publica rerum negotia tractant. Consilio nullus locus est: omne in deliberando pondus facit sententiis persona censentium. Utut tamen in consultando temerarii, in exequendo et torquendo conscientiosi sunt Viri. Amplissimus Seilerus [der Verfasser der Abominatio desolationis Boleslaviensis - exectus et exemtus honoribus suis cum paucis caeterarum Civitatum jamdudum in Aulis Principum omnem lapidem movet de reciperanda libertate Religionis: sed tantum abest ut prudentiorum praesagio incendium istud restinguant, ut potius suppliciorum flabellis ventilent. Quanto enim foediora exprobrantur Principibus, acrius accenduntur."

5) Die Vermutung, daß Boltein ihm dieses Mal geholfen hatte, wird durch die häufigen Grüße Tschernings an jenen gestützt.

*) Sein Nachfolger als Hofmeister bei den Söhnen Christians Schmidts war Christoph Cervin, ein Freund Tschernings, der mit ihnen und mit zwei adligen Polen Johann Adam und Johann Albert Krzymeczki aus Ronowa (jetzt Prov. Posen) nach Leyden zu zweijährigem Aufenthalt reiste. Christian Schmidt starb 1640. In den Trauergedichten auf seinen Tod finden wir die vier Jünglinge, Cervin und Tscherning vertreten, letzteren mit einem Gedichte an Cervin.

*) Am 1. November 1637 schreibt Tscherning an Opitz darüber nach der Schilderung der Bunzlauer Verhältnisse: „Quin nos etiam ipsi, Vratislaviae super ignes suppositos cineri doloso ingredimur, ut valde metuamus elegantissimae Civitati." Die Klagen über die Trostlosigkeit der Zeiten mehren sich wieder in Tschernings Briefen. Er spricht von einem „corruptum seculum quo simulatio et dissimulatio virtutum nomina apud plerosque obtinere videntur." (Brief 16.) Als er Opitz die Besserung seiner Lage mitgeteilt hat, fügt er hinzu: „Etsi quidem quocunque in loco quisque est, idem ei sensus est, et eadem ferm acerbitas ex interitione rerum et publicarum, et suarum, tamen acerbius semper est videre, quam audire, et oculi plus augent dolorem.

*) Grünhagen, Geschichte Schlesiens B. II. a. a. o. S. 277-278. Der Gegensatz zwischen den kaiserlichen Beamten und dem Rate war wohl weniger ein religiöser, als ein politischer. Man erkennt das auch daraus, daß Tscherning seine Gelegenheitsgedichte bald an kaiserliche Räte, bald an Mitglieder des Rates richtete.

*) Vgl. Grünhagen a. a. o. S. 282-292.

18 Borcherdt, Tscherning.

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