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werde. (Fab. 61): Jäger und Fischer tauschen ihre Beute, die nun jedem von beiden besser schmeckt. Aber es sagt ihnen Jemand: ἀλλὰ καὶ τούτων τὸ χρηστὸν ἐξολεῖτε τῇ συνηθείᾳ, πάλιν δ' ἕκαστος ἃ πριν εἶχε ζητήσει. Fab. 117: Als ein Schift untergeht, nennt Jemand die Götter ungerecht, welche Viele zu Grunde richten, um etwa Einen Gottlosen zu strafen. Da beisst ihn eine Ameise aus einem Schwarm, und als er nun diesen zertritt, sagt Hermes zu ihm: εἶτ ̓ οὐκ ἀνέξῃ τοὺς θεοὺς ὑμῶν εἶναι δικαστὰς οἷος εἶ σὺ μυρμήκων; Fab. 92: Der Jäger

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fragt den Holzfäller nach der Spur des Löwen. Dieser will den Löwen selbst zeigen, aber der Jäger (ouxi Toλne) wünscht nur die Spur zu sehn. Fab. 23: Der Kuhhirt gelobt Opfer, wenn ihm die Götter den Räuber seines Rindes zeigen, und als ihm der Löwe gezeigt wird, grössere, el quyo yε Tоv xλÉπτην. Fab. 57 (cf. Fab. Aes. 136.): Die Araber lügen so abscheulich, weil sie einmal den Wagen des Hermes geplündert hatten, der vollgepackt war von Lug und Betrug. Fab. 55: Aus Mangel eines zweiten Stieres spannt Jemand seinen Esel mit in den Pflug, was dann so kümmerlich sich machte. Wer wird aber nun dem Alten das Gepäck tragen? fragt Esel den Stier. Der sagt: ὅσπερ εἰώθει. Paramythie wäre F. 68: Apollo fragt, wer besser als er schiessen könne. Zeus geht scherzend auf den Wettstreit ein. Apollo's Pfeil fliegt zu den Hesperiden. 6 Zevs δὲ διαβὰς ταὐτὸ μέτρον εἱστήκει καὶ ποῦ βάλω, παῖ," φησίν οὐκ ἔχω χώραν. “ Aus Phaedrus: Soror et frater (III, 8): Der Vater sagt zur hässlichen Tochter und zum hübschen Sohn: quotidie speculo vos uti volo, Tu formam ne corrumpas nequitiae malis; Tu faciem ut istam moribus vincas bonis. Arbores in deorum tutela. (III, 17): Die Götter wählen unter den Bäumen, welche sie beschirmen wollen, die unfruchtbaren „honorem fructu ne videamur vendere", aber Minerva wählt die Olive wegen der Früchte; und Jupiter sagt: nisi utile est, quod facimus, stulta est gloria. (Paramythie). De vitiis hominum (IV, 10): Jupiter hing uns den Sack mit unseren Fehlern auf den Rücken, den mit den fremden auf die Brust. Hac re videre nostra mala non possumus; alii simul delinquunt, censores sumus." (cf. Babr. 66.). - Von Neueren erwähnen wir nur bei Göthe (unter dem Gesammtnamen: „Parabolisch"): Die Freude. Man

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fängt die farbige Libelle; sie zeigt „ein traurig dunkles Blau So geht es dir, Zergliedrer deiner Freuden.“ Regen und Regenbogen; Fliegentod (cf. Babr. 60); Katzenpastete; - Séance; - Neologen; Kläffer; Fuchs und Kranich; Die Frösche; Die Hochzeit; Die Originalen; Eins wie's andre; Ein Meister einer länd lichen Schule; Im West-östlichen Divan": Buch der Parabeln"; Der Zauberlehrling; Der Schatz

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gräber. Bei Schiller: Der Pilgrim; bei Kleist: Der gelähmte Kranich; bei Rückert: „Es ging ein Mann im Syrerland"; „Im Feld der König Salomon"; - bei Chamisso: Die Kreuzschau; Unter Fröhlich's Fabeln" würden z. B. als Parabeln zu bezeichnen sein: Lebensworte; Wiederfinden; Neuer Tag; Die Jünglinge; Dichter-Sehnsucht; Bessere Naturen; Erdenlicht; Der Lebensbote; Zions-Nachtwächter; Zeichen deuter; Die Malediktiner; Der Zehrstand; Gastrollen; Volksvertreter u. a. m.

III. Die Allegorie.

Die ästhetische Figur des Gleichnisses, d. h. die entfaltete Metapher wird, wenn sie selbstständig auftritt, zur Allegorie. Während das Bild der Fabel von der Anschauung so erblickt wird, dass es ihr einen Gedanken bedeutet, das Bild der Parabel vom Nachdenken erkannt wird als einen Gedanken bewährend, stellt das Bild der Allegorie den Gedanken so dar, damit er eben für die Vorstellung in Form eines Bildes vorhanden sei. Es handelt sich also bei der Allegorie lediglich um die Darstellung des Gedankens in dieser von der Phantasie gewählten Form, welche ihren Zweck erfüllt, wenn alle Züge des Bildes der Bestimmtheit des Gedankens im ganzen Umfange entsprechen, wenn also von diesem kein Rest bleibt, der seine Verbildlichung nicht gefunden hätte. Es ist damit der Gedanke in dem Bilde völlig verschwunden, und die Allegorie ist wie die Metapher, wenn sie für sich stünde in Beziehung auf das, was sie bedeutet, unverständlich. Fabel und Parabel sprechen, die Allegorie ist stumm; und wer also ihr Bild als solches nicht erkennt, es für das eigentlich Darzustellende hält, würde von ihr

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aus eines Besseren nicht belehrt werden. Somit bedarf sie einer besonderen Erklärung, einer Ergänzung von aussen her durch jenes Wissen, welches dem Künstler beiwohnte, und erst, wenn diese erfolgt ist, kann man überhaupt von einer Versinnlichung und Veranschaulichung des Gedankens sprechen. Auch bei der Fabel und Parabel finden sich häufig, wie wir gesehn haben, dergleichen Erklärungen des Bildes als Pro- oder Epimythien, aber dort bestätigen sie lediglich den inneren Zusammenhang, welchen für das Bild der Fabel die Anschauung, für das der Parabel der Gedanke mit dem zu Grunde liegenden Satze vermittelt, wie ihn dann auch die Darstellung namentlich in den Reden der BildFiguren hervortreten lässt; sie sind dort also überflüssig, während die Allegorie eine Erklärung von aussen her nothwendig fordert, weil ihr Bild durch kein in ihm liegendes Moment nur durch das Spiel eines abstrakt ästhetischen Beliebens mit seinem Gedankengehalte zusammenhängt. Die Allegorie im Zusammenhang der Rede ist also wohl zuzulassen, denn dort kann eben der Zusammenhang das Verständniss sichern*) (vid. oben Bd. II, 1,

*) In den beiden Reihen der Künste, wie wir sie (Bd. I p. 34) aufstellten: Architektur Plastik

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Malerei
Poesie

sind nur die beiden mittleren Künste allegorischen Darstellungen günstig. Architektur und Musik sind in ihren Wirkungen zu wenig bestimmt, um ein Bild als solches entschieden herausstellen zu können. Nur ganz von ferne deutet der Charakter der Baustile, wie z. B. der hellenische und der des christlichen Mittelalters auf ein Allegorisches; es kommt nur bis zur Andeutung und Ahnung eines Gleichniss-Bildes; bis zu einer Symbolik, aber nicht zur Allegorie. Ebenso gelingen der Musik anziehende Wirkungen durch die ihr mögliche Ton- und Klangsymbolik, aber die Ausarbeitung eines in festen Strichen entworfenen Bildes ist ihr versagt, da die ihr zu Grunde liegenden Empfindungen und Stimmungen der Schärfe und Deutlichkeit des Gedankens ermangeln. Die allegorischen Ton-Bilder würden sich erkennbar, als nur dieses Bestimmte bedeutend, von sonstiger programmloser Musik nicht abheben. Auf der anderen Seite ist, was Malerei und Poesie hervorbringen, im Denken, Wollen, Handeln zu bestimmt, als dass es durch ein Bild erschöpfend und angemessen könnte zum Ausdruck gebracht werden. Beide Künste, wenn sie ihren Vorwurf allegorisch darstellen, setzen blasse, schwächliche, traumhafte Gebilde an Stelle farbiger, kräftiger, lebensvoller Gestaltung.. Dagegen bedienen sich Plastik und Sprachkunst der Allegorieen nicht ohne Reiz, weil beide den einzelnen Lebensmoment darstellen, der, als Bild ausgedrückt, sofort aus dem

p. 106), wie aber soll sie als selbstständiges Kunstwerk sich behaupten können? Dadurch, dass sie nichts weiter sein will, als was sie ihrem Wesen nach ist, ein ästhetisches Spiel mit der Form bildlicher Darstellung, bei welchem der Gedanke, der Gehalt des Bildes, nur so weit in Betracht kommt, als er diesem Spiele zur stofflichen Grundlage dient, damit an ihm der Reiz der Verbildlichung hervortrete. Wie also in dem ersten Abschnitt der selbstständigen Sprachkunstwerke solches Formenspiel sich darstellte in den zusammenhängenden Sprachbildern der Lautund Worträthsel und der Laut- und Wortwitze, im zweiten Abschnitt in denen des Sinnräthsels und des Sinnwitzes, so haben wir in diesem dritten zu betrachten: das allegorische Räthsel und den bildlichen Witz.

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Zusammenhange Licht erhält. Ein anschauender Blick umfasst die Werke dieser beiden Künste, und wenn diesen das allegorische Dunkel momentan auf sich zieht, lenkt es ihn doch nicht ab; dagegen wird Reflexion nöthig, ein erkältendes Vergleichen, wenn die Bedeutung einer Composition in der Malerei und Poesie unter ihrer allegorischen Verhüllung aufzusuchen ist. Wir haben allerdings allegorische Dichtungen. Auch kann viel Sinniges und Feines in diese Schattenwelt verwebt werden, wie es Göthe in den zweiten Theil des Faust geheimnisst hat, und viel Energie der Leidenschaft, der Liebe, des Grimmes, des Spottes kann so in vornehmer und erhabener Form sich geltend machen, wie in Dante's Hölle; aber alles Dies giebt doch mehr für Commentatoren eine Beschäftigung, als für Menschen einen Genuss. Muss ein Dichter, um einen Stoff zur Darstellung zu bringen, sich der Allegorie durchgängig bedienen, so ist solcher Stoff eben für dichterische Behandlung nicht geeignet. Was übrigens für die Allegorie der Sprachkunst der Zusammenhang der Rede ist, das leistet für die Plastik jener Zusammenhang, in welchen ihre Werke durch ihre Aufstellung gelangen, da sie für bestimmte Orte, Tempel, Hallen, Säle entworfen werden. Den sogenannten gemischten Allegorieen" der Sprachkunst (vid. Bd. II, 1 p. 106) lassen sich etwa diejenigen Gestalten der Plastik vergleichen, welche ihre Erklärung durch hinzugefügte Attribute erhalten. Die allegorischen Gedichte grösseren Umfangs betrifft eine Bemerkung Lessing's (Zum Laokoon". Ausg. Lachm. Maltz. Bd. 11 p. 160), an welche wir erinnern. Er sagt: „Eine von den schönsten kurzgefassten allegorischen Fiktionen ist beim Milton (Parad. 1. III, 685), wo Satan den Uriel hintergeht. though Wisdom wake, Suspicion sleeps At Wisdoms gate, and to Simplicity Resigns her charge, while Goodness thinks no ill Where no ill seems Und so gefallen mir die allegorischen Fiktionen, aber sie weitläufig ausbilden, die erdichteten Wesen nach allen ihren Attributen der Mahlerei beschreiben, und auf diese eine ganze Folge von mancherlei Vorfällen gründen, dünkt mich ein kindischer, gothischer, mönchischer Witz."

oft

1. Das allegorische Räthsel.

Die auf der Metapher beruhende Allegorie und das Räthsel (Aenigma) dachten die Alten eng verbunden. Aristoteles (Poet. 22) sagt, wenn die Rede sich durchgehends der Metapher bediene, so entstehe das Räthsel (aivyna), denn darin bestehe das Wesen des Räthsels, dass man, indem man sage, was sei, Unvereinbares verknüpfe (αινίγματος ἰδέα αὕτη ἐστί, τὸ, λέγοντα τὰ ὑπάρχοντα, ἀδύνατα συνάψαι), durch blosse Verbindung von Worten, die im eigentlichen Sinne gebraucht würden, lasse sich dies nicht machen, aber es werde möglich durch Verwendung der Metapher, wie wenn man z. B. sage: Einen Mann sah' ich, der mit Feuer Erz anklebte einem Andern (κατὰ μὲν οὖν τὴν τῶν ὀνομάτων σύνθεσιν οὐχ οἷόν τε τοῦτο ποιῆσαι· κατὰ δὲ τὴν μεταφορὰν ἐνδέχεται· οἷου, Ανδρ' εἶδον πυρὶ χαλκὸν ἐπ' ἀνέρι xonoarα). [cf. über dieses Räthsel auch oben Bd. II, 2, p. 151 und Arist. Rhet. III, 2. Gemeint ist das Schröpfen."] Von demselben Standpunkt aus sagt Quintilian (VIII, 6, 52; wozu ef. Jul. Victor, ars rhet. bei Halm p. 432): „Haec allegoria, quae est obscurior, aenigma dicitur, vitium meo quidem judicio, si quidem dicere dilucide virtus, quo tamen et poetae utuntur (Virg. Ecl. III, 104):

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„Dic, quibus in terris, et eris mihi magnus Apollo,
tris pateat caeli spatium non amplius ulnas"?

et oratores nonnunquam, ut Caelius „quadrantariam Clytaemnestram" cet. Namque ut nunc quidem solvuntur et tum erant notiora, cum dicerentur, aenigmata sunt tamen: nec ea, nisi quis interpretetur, intelligas." Quintilian hält indessen hierbei nur dies fest, dass die Allegorie eine dunkele Rede sei, nicht, dass diese Dunkelheit durch den bildlichen Ausdruck bewirkt wird, denn, wenn auch die Bezeichnung der Clodia, welche ihren Gemahl Q. Metellus Celer vergiftet haben soll und um ein Viertel-Ass käuflich genannt wird, als „Clytaemnestra quadrantaria“ auf einer Vergleichung beruht, so ist doch Virgil's Räthsel auf keine Weise. Allegorie. Es ist Sinnräthsel, wenn man mit Servius an einen Brunnen denkt, von dessen Inneren aus der Himmel nur 3 Ellen breit scheint, und Worträthsel, wenn Virgil den Verschwender "Caelius" aus Mantua im Sinne hatte, der beim Verkauf seines.

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