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22, 134: ἀμφὶ δὲ χαλκὸς ἐλάμπετο εἴκελος αὐγῇ ἢ πυρὸς αὐτο μένου ἢ ηελίου ανιόντος. Als mit der Epanxesis gleichbedeutend nennt Anon. Eckst. (schem. dian. bei Halm p. 74) die Tois; bei Cicero (de or. III, 54) scheint diese Figur mit progressio bezeichnet. Beispiele sind: Göthe (Epilog):

Nun glühte seine Wange roth und röther
Von jener Jugend, die uns nie entfliegt,
Von jenem Muth, der, früher oder später,
Den Widerstand der stumpfen Welt besiegt,
Von jenem Glauben, der sich stets erhöhter
Bald kühn hervordrängt, bald geduldig schmiegt,
Damit das Gute wirke, wachse, fromme,

Damit der Tag dem Edlen endlich komme.

Schiller (Kab. u. L.): Neid, Furcht, Verwünschung sind die traurigen Spiegel, worin sich die Hoheit eines Herrschers belächeltThränen, Flüche, Verzweiflung die entsetzliche Mahlzeit, woran diese gepriesenen Glücklichen schwelgen, von der sie betrunken aufstehen und so in die Ewigkeit vor den Thron Gottes taumeln. - Dem. (Phil. II, p. 73) ὅταν οὖν μηκές' ὑμῖν ἀμελεῖν ἐξου σία γίγνηται των συμβαινόντων, μηδ' ακούης ὅτι ταῦτ' ἐφ' ὑμᾶς ἐστὶν ἐμοῦ μηδὲ τοῦ δεῖνος, ἀλλ' αὐτοὶ πάντες ὁρᾶτε καὶ εὖ εἰδῆτε, ὀργίλους καὶ τραχεῖς ὑμᾶς ἔσεσθαι νομίζω. Eur. (Hipp. 1026): όμνυμι τῶν σῶν μήπος ἅψασθαι γάμων μηδ' ἂν θελήσαι μηδ' ἂν ἔννοιαν λαβεῖν. Hor. od. III, 3, 1) : Justum et tenacem propositi virum Non civium ardor prava jubentium, Non vultus instantis tyranni Mente quatit solida neque Auster, Dux inquieti turbidus Hadriae, Nec fulminantis magna manus Jovis; Si fractus illabatur orbis,' Impavidum ferient ruinae. Plaut. (Capt. III, 1, 1): Miser homo'st, qui ipse sibi, quod edit, quaerit, et id aegre invenit; sed ille est miserior, qui et aegre quaerit et nihil invenit; ille miserimu'st, qui cum esse cupit, quod edit, non habet. Geschraubt bei Vellej. (II, 67): id notandum est, fuisse in proscriptos uxorum fidem summam, libertorum mediam, servorum aliquam, filiorum nullam. Racine (Britt.): Remords, craintes, périls, rien ne m'a retenue; J'ai vaincu ses mépris; j'ai détourné ma vue Des malheurs qui dès lors me furent annoncés: J'ai fait ce que j'ai pu; ib. Burrh.: Et qui de ce dessein vous inspire l'envie? Nér.: Ma gloire, mon amour, ma sûreté, ma vie.

Molière (l'Avare): Der Geizige ruft: Je suis perdu, je suis assassiné; on m'a coupé la gorge: on m'a dérobé mon argent; und weiter: C'en est fait; je n'en puis plus; je me meurs; je suis mort; je suis enterré. Dickens (A Tale of two Cit.): The time went very slowly on, and Mr. Lorry's hope darkened, and his heart grew heavier again, and grew yet heavier and heavier every day. The third day came and went, the fourth, the fifth. Five days, six days, seven days, eight days, nine days. Shakesp. (Macb. IV, 1): I conjure you, by that which you profess, Howe'er you come to know it, answer me: Though you untie the winds, and let them fight Against the churches; though the yesty waves Confound and swallow navigation up; Though bladed corn be lodg'd, and trees blown down; Though castles topple on their warders' heads; Though palaces, and pyramids, do slope Their heads to their foundations; though the treasure Of nature's germẹn tumble all together, Even till destruction sicken, answer me To what I ask you.

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Die Hyperbel wurde meist zu den Tropen gezählt (cf. Bd. II, 1 p. 30, 32; Bd. II, 2. p. 2) und definirt als ein Ausdruck, der über die Wahrheit hinausgehe und Unmögliches aussage. So Tryphon (π. τρόπ. Sp. V. III p. 198): Υπερβολή ἐστι φράσις υπεραίρουσα τὴν αλήθειαν αυξήσεως ἢ μειώσεως χάριν, wie Ilias 13, 837: ἠχὴ δ' ἀμφοτέρων ἵκετ' αἰθέρα καὶ Διὸς αὐγάς; and Diphilos: „ ἐπὶ αἰσχρᾶς γυναικός “, ἣν ὁ πατὴρ ἐφίλησεν οὐδὲ πώποτε· παρ' ἧς τὸν ἄρτον ἡ κύων οὐ λαμβάνει, μέλαινα δ' οὕτως, ὥστε καὶ ποιεῖν σκότος, und Demetrius (π. έρμι. ib. p.290): πᾶσα μὲν οὖν ὑπερβολὴ ἀδυνατός ἐστιν. Aehnlich Anon, л. 79ол. (ib. p. 211); Greg. Cor. (ib. p. 221); Kokondr. (ib. p. 237); Georg. Choerob. (ib. p. 252); Ps. Plut. (vit. Hom. 71). Bei Cornificius (IV, 33) heisst die Figur superlatio; bei Cicero (de or. III, 53): augendi minuendive causa veritatis superlatio atque trajectio; (or. 40): „supra feret quam fieri possit"; (top. c. 11): „aliquid, quod fieri nullo modo possit, augendae rei gratia dicatur aut minuendae, quae hyperbole dicitur"; bei Macrobius (sat. IV, 6): nimietas; Quintilian (VIII, 6, 67) nennt Hyperbolen: decens veri superjectio; ähnlich Jul. Rufin. (H. p. 47); Beda (ib. p. 615); Donatus (III, 6, 2); dictio fidem excedens; Charisius, der sie als

tropus aufführt (IV, 4, 13) und als schema dianoeas (IV, 7, 7); Diomedes (p. 457 P.); Isidorus (I, 36, 21).

Die Hyperbel zeigt sich als ein Streben nach Steigerung des Ausdrucks, welches unmittelbar an der Darstellung des Sinnes selbst hervortritt, so dass an Stelle angemessener und genauer Bezeichnungen möglichst hohe Grade von Erscheinungen aus der hervorzuhebenden Begriffssphäre angegeben werden. Es ist schief, die Hyperbel als Ueberschreitung des Wahren und Möglichen zu fassen, denn sie hat an sich mit dem objektiven Thatbestande nichts zu thun, ist nicht Uebertreibung, die als unwahr oder lächerlich zurückzuweisen wäre, wie auch Isidor (1. c.) (zu Virg. A. 3, 423: sidera verberat unda) bemerkt:,,hoc modo ultra fidem aliquid augetur, nec tamen a tramite significandae veritatis erratur, quamvis verba quae_indicantur excedant, ut voluntas loquentis, non fallentis appareat." (cf. Quint. VIII, 6, 74.) Die bekannte Anekdote, welche u. A. Cicero (Tusc. 1, 42) erzählt, giebt also keine rhetorische Hyperbel: E. Lacedaemoniis unus, cum Perses hostis in conloquio dixisset glorians: Solem prae jaculorum multitudine et sagittarum non videbitis: In umbra igitur, inquit, pugnabimus; ebenso wenig gehören z. B. die Aufschneidereien hierher, durch welche Shakespeare (K. Henr. IV, 3, 1) Glendower charakterisirt: I can call spirits from the vasty deep, worauf Percy: Why, so can I, or so can any man; But will they come, when you do call for them? Glend. Why, I can teach you, cousin, to command the devil. Percy: And I can teach thee, coz, to shame the devil, By telling truth.*) Dagegen ist es Hyperbel, wenn es bei Schiller (Fiesko) heisst: Ich weiche um keines Haares Breite, oder bei Göthe (Faust): Setz' Dir Perrücken auf von Millionen Locken, Setz Deinen Fuss auf ellenhohe Socken, Du bleibst doch immer, was Du bist, oder wenn Percy bei Shakesp. (1. c.) sagt: in the way of bar

*) Wenn Uebertreibung in Bezeichnung des Inhalts nicht schon Hyperbel ist, so entsteht diese andrerseits auch nicht durch blosse Steigerung mittelst grammatischer Formen oder besonderer Wörter, mit welchen die Sprache sie ausdrückt, auch wenn sie eine „veritatis superlatio" enthielte, etwa augens, wie bei Göthe (Faust): Monate lang, des grossen Werkes willen, Lebt er im allerstillsten Stillen; oder minuens (ib.): Denkt ihr an mich ein Augenblickchen nur; dann nämlich ist keine Figur vorhanden.

gain, mark ye me, I'll cavil on the ninth part of a hair; obwohl der Ausdruck den Sinn gar nicht erreicht, ihn durch die gewählten Worte vielmehr nur mit Lebhaftigkeit hervorhebt. Denn der Sinn ist: ich weiche gar nicht; mach' dich so gross, als immer möglich, du bleibst doch derselbe; ich will Alles bekritteln; woneben freilich richtig ist, dass das Ausgesprochene weder wirklich ist, noch wirklich werden soll. Soll durch die Hyperbel komische Wirkung erreicht werden, so bietet sich allerdings für diese in der Uebertreibung des Inhaltes ein geeignetes. Mittel, denn diese Carikirung der Steigerung im Ausdruck erheitert durch Darstellung eines erhabenen Nichts oder belustigt durch das Missverhältniss der Gradangabe zur Bedeutung des Sinnes. So sagt etwa bei Platen (Verhängnissv. Gabel) Mopsus: O Gabel, du bist in der Hand mir jetzt, der plutonische, grässliche Zweizack! Jetzt könnt ich mit dir, in titanischer Kraft, aufgabeln als Kugel den Erdball, Ihn laden, und dann todtschiessen mit ihm die gestirnten Armeen des Himmels! Dann Schmuhl: Was ich will, vermag ich auch. Den Mond vom Himmel zieh' ich, wenn es mir beliebt, Als Negromant, und als ein zweiter Archimed Nehm' ich der Erde Hemigloben in die Hand! Mopsus: Die Hemigloben allenfalls, worauf man sitzt. Schmuhl: Die ohnedem. Der ew'gen Sphären Harmonie Sperr ich, wie ihr die Nachtigall, in Käfige Mopsus: Sprich doch von dir bescheidener, o Crusoe! *) Dickens (Our Mutual Friend I, ch. V) beschreibt so Wegg's Verkaufsstand: this stall of Silas Wegg's was the hardest little stall of all the sterile little stalls in London. It gave you the face ache to look at his apples, the stomach ache to look at his oranges, the toothache to look at his nuts; und dessen Abmagerung (IV, 14): So gaunt and haggard had he grown at last, that his wooden ley showed disproportionate, and

*) Der komischen Uebertreibung bei Platen (Romant. Oed.): „Schon plätschert herab sein Zährenerguss, Und dem Haidegefild droht Sündfluthschmach! Wo entdeck' ich des Heils noachidischen Kahn?" kommt die ernste bei Shakesp. (J. Caes. I, 1) allerdings gleich: Assemble all the poor men of your sort: Draw them to Tiber banks, and weep your tears Into the channel, till the lowest stream Do kiss the most exalted shores of all.

presented a thriving appearance in contrast with the rest of his plagued body, which might almost have been termed chubby.")

Es ist zu erwägen, wodurch dem hyperbolischen Ausdruck die Unbekümmertheit um seine objektive Richtigkeit ermöglicht, sein Verständniss gesichert wird. Allgemein ist zu sagen, dass dieselbe Bewegung der Vorstellung, welche den Wechsel der Bedeutung bei den Tropen verständlich macht, auch hier in dem uneigentlichen Ausdruck den Schein der Unwahrheit als solchen erkennt und diese dadurch aufhebt. Die Darstellung durch Tropen giebt in diesem Falle jedoch nicht ein dem Begriff entsprechendes Bild, wie die ästhetischen Figuren es zeigen, sondern sie verwendet jene lediglich als Mittel zum Zwecke der Steigerung. Handelt es sich z. B. bloss um eine quantitative Steigerung, so ist das Verständniss in der Art gesichert, wie bei der Synek doche (cf. Bd. II, 1 p. 35 sq.; 39 sq.). Statt farbloser und allgemeiner Versicherung, es müsse eine Zahl, ein Raum recht gross gedacht werden, wie sie die Sprache durch grammatische Formen oder Partikeln ausdrückt, werden bestimmte Zahl- oder Raumgrössen genannt, welche der Vorstellung einen Anhalt geben. Ist so der eigentliche Sinn in dem uneigentlichen Ausdruck erkannt worden, so erweist sich dann weiter aus dem Zusammenhang der Rede, ob dieses Uneigentliche blosses Bild ist, oder ob es dazu dient, die Vorstellung zu steigern, während es doch als Bild davor gesichert ist, beim Worte genommen zu werden. Aesthetische Figur und Hyperbole sind also wohl zu unterscheiden: erstere ist es z. B., wenn bei Göthe (Faust) Mephistopheles sagt: Der Luft, dem Wasser wie der Erden Entwinden tausend Keime sich Im Trocknen, Feuchten, Warmen, Kalten! dagegen findet der Uebergang zur Hyperbole statt in Göthe's "Blumengruss": Der Strauss, den ich gepflücket, Grüsse dich viel tausendmal! Ich habe mich oft gebücket Ach wohl ein tausendmal, Und ihn ans Herz gedrücket Wie hunderttausendmal. Ein auf der Synekdoche beruhendes hyperbolisches napadeyua ist z. B. 3 Mos. 26, 36:

*) Die Verwendbarkeit der Hyperbel für die Komik betonen u. A. Cicero de or. 2, 66; Quintilian VIII, 6, 74; Demetrius, εдì quηy. Sp. Vol. III, p. 290; 298; Longin, aɛoì vy. Sp. Vol. I, p. 288 sq.

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