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Jugend
und Tugend

steht artig beisammen;
Jugend
und Tugend

in eifrigen Flammen

leider! gar selten man findt

Itzund zu unseren Zeiten entzündt.
Müssiggang, Laster und eitele Sachen,
itzund an tugend und Künste stat wachen:
lässet sich einer zur tugend schon an,
folget d'tugend und findet die ban,
wird er geneidet in allen

kan keinem gefallen.

Künste vergehen,

Laster entstehen,

bis alles vergehet

was stichelt und schmähet,

das unsrige vollend zerrinnt,

und stäubet wie wellen und wind:

Achtest du dieses, so bist du ja blind!

In Bergk's Anthol. Lyric. p. 510 sq. finden sich von dieser Art: Σύριγξ Θεοκρίτου, von Simmias: πέλεκυς, ᾠόν, πτέρυγες, von Dosiadas und Besantinus: Buós. Des letzteren carmen figuratum ist als „ara Pythia" nachgeahmt bei Wernsdorf, Poet. min. II, 379.

Wir erwähnen endlich noch der Centonen, von denen Isidorus (or. I, 38, 25) angiebt: Centones apud Grammaticos vocari solent, qui de carminibus Homeri sive Vergilii ad propria opera more centonario ex multis inde compositis in unum sarciuntur corpus, ad facultatem cujusque materiae. Denique Proba, uxor Adelphi, centonem ex Vergilio de Fabrica mundi et Evangeliis plenissime expressit. Materia composita secundum versus, et versibus secundum materiam concinnatis. cet. (cf. auch Tertull. de praescript. haeret. 39 und Hieronym. ad Paulin. Ep. 103.) Eustath. (zu Ilias I, p. 6): οἱ κέντρωνες, τουτέστι τὰ λεγόμενα Ομηρόκεντρα Κέντρωνές τε γὰρ κυρίως λέγονται τὰ ἐκ διαφόρων χροιῶν συνερραμένα εἰς ἕν, οἷς ὁμοίωνταί

Κέντρων.).

πως τὰ Ὁμηρόκεντρα, καὶ ῥαψῳδία δὲ ἡ ἐξ ἑκατέρων τῶν Ὁμηρικῶν ποιήσεων συρραφεῖσα ᾠδὴ ἀναλόγως τῷ ὑποκειμένῳ πράγματι γάμῳ τυχὸν ἢ ἑορτῇ. (vid. ib. p. 1308) (cf. auch Suidas s. v. Kevrowv.). Die Homero centra erzählen das Leben Christi und sollen von der Kaiserin Eudokia oder von Pelagius verfasst sein; ganz aus Stellen des Euripides war zusammengesetzt die Tragödie Xororós núσxwv, welche Gregorius Nazianzenus zum Verfasser haben soll. Aus der Römischen Literatur ist sehr bekannt der Cento nuptialis des Ausonius, aus Versen des Virgil bestehend. Der Verfasser selbst beschreibt diese Art der Leistung: accipe igitur opusculum de inconnexis continuum, de diversis unum, de seriis ludicrum, de alieno nostrum, und giebt dann Regeln, wie ein Cento zu verfertigen sei. Andere Centones Virgiliani (namentlich von Hosidius Geta: Medea) sind aufgenommen in der Anthol. Lat. ed. Riese I, 7-19; II, 719 cet. Sehr umfangreich ist die noch 1664 erschienene Christias (libr. XIII) des A. Rosaeus. Als Beispiel einige Verse aus Ausonius, die coena nuptialis schildernd:

Exspectata dies aderat. dignisque hymenaeis (A. V, 104;

XI, 355)

Matres atque viri, juvenesque ante ora parentum (A. VI, 306;
Ge. IV, 477.)

Conveniunt: stratoque super discumbitur ostro. (A. I, 700)
Dant famuli manibus lymphas, onerantque canistris (A. I,
701; VIII, 180)

Dona laboratae Cereris; pinguisque ferinae (A. VIII, 181;

I, 215)

Viscera tosta ferunt. series longissima rerum: (A. VIII, 180;

I, 641)

Alituum, pecudumque genus, capreaeque sequaces (A. VIII, 27; Ge. II, 374)

Non absunt illis (Ge. II, 471) cet. Es können solche Flickarbeiten ergötzen, wenn sie als leichte Waare von geringem Umfang Stellen aus allgemein bekannten Dichtungen der Art verbinden, dass die Worte gleichsam widerwillig zum Ausdruck eines ihnen bisher ganz fremden Sinnes gezwungen erscheinen; man hat dann ein gewissermassen parodis ches, heiteres Spiel, wie z. B. bei Petronius (132, 11), wo

die Verse Virgils (Aen. VI, 469, 470 und Ecl. 5, 16; Aen. IX, 436) zu einer komischen, freilich unsauberen Anrede an: „quem nec nominare quidem inter res serias fas est", dienen müssen: Illa solo fixos oculos aversa tenebat,

Nec magis incepto vultus sermone movetur,

Quam lentae salices, lassove papavera collo.

Gehaltvolle, z. B. religiöse Stoffe in solches Gewand zu kleiden, ist widriger Mönchsgeschmack.

Noch eine andere Art von Lautspiel bildete Ausonius, indem er nämlich die Klänge zweier Sprachen neben einander hören lässt, entweder so, dass er lateinische Wörter und griechische untereinander mischt, wie z. B. (Ep. XII, 12): Primitias Пavų nostro ε ɛλindɛiç, oder so, dass er lateinischen Wörtern griechische Endungen giebt, wie z. B. (ib. 29): juvenaλos idows, (42) νέκταρ vinoto bonoro. Es ist dergleichen in der späteren Zeit unter dem Namen der Macaronischen Poesie nicht wenig geliefert worden. In Lessing's „Kollektaneen zur Literatur" (Werke ed. Lachm. Maltz. Bd. XI, 1, p. 448) wird bemerkt, dass ihr Urheber Teofilo Folengo († 1544) gewesen ist, und dass unter dessen Nachahmern in Italien Caesar Ursinus (unter dem Namen Magister Stopinus) „Capriccia Macaronica" herausgegeben habe.*) Unter den Macaronischen Spielen der Deutschen ist am bekanntesten geworden die Floïa (1593) (später, 1822 u. sonst, erneuert als „Flohiade") mit dem Titel „cortum versicale, de flois schwartibus, illis deiriculis, quae omnes fere Minschos, Nonnas, Weibras, Jungfras etc. behuppere, et spitzibus sui schnaflis steckere et bitere solent; autore Gripholdo Knickknackio ex Floilandia. Der Anfang heisst:

Angla floosque canam, qui wassunt pulvere swarto
Ex watroque simul fleitenti et blaside dicko,
Multipedes deiri, qui possunt huppere longe,
Non aliter, quam si floglos natura dedisset,
Illis sunt equidem, sunt, inquam, corpora kleina,

Sed mille erregunt menschis martrasque plagasque etc.

*) Am frühesten scheint Typhis Odarius (oder Leonicus) macaronische Verse in Italien gemacht zu haben, unter den Franzosen Arena (de la Sable). Das (veraltete) Wort macarone bedeutete einen ungebildeten Menschen (vid. Archiv für das Stud. d. neueren Spr. Jahrg. I, p. 260 sq.)

Aus einigen Hochzeits - carminibus (mit dem Titel: Rhapsodia Versu Heroico-Macaronio ad Braut-Suppam in Nuptiis ButschkioDenickianis praesentata a Scholae Dresdensis Petri Alumno. s. 1. et a.) führt W. Wackernagel (Gesch. d. dtsch. Hexam. p. 34 sq.) u. A. folgende Verse an (Anfang):

Lobibus Ehstandum quis non erheberet hôchis

Himmelorum sternis gläntzentium ad usque Gewölbos? und (Schluss): De tischo surgite pfeiffri,

Blasite trompetas et kessli schlagite pauckas.

Schluss eines anderen:

O utinam hunc Tagum videam, quo glaubo futurum,
Ut post Fürhangum lateat foecunda marita

Sex gantzis Wochis et juxta schlaffiat infans

In kleinis Wiegis, Vatris Muttrisque voluptas.

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Molière hat in makaronischen Versen eine Doktorpromotion in seinem Malade imaginaire dargestellt (Troisième Intermède). Der Praeses eröffnet:

Savantissimi doctores,

Medicinae professores,
Qui hic assemblati estis;
Et vos, altri messiores,
Sententiarum facultatis
Fideles executores,
Chirurgiani et apothicari,
Atque tota compania aussi,
Salus, honor et argentum,
Atque bonum apetitum.

Non possum, docti confreri,

En moi satis admirari,

Qualis bona inventio

Est medici professio;

Quam bella chosa est et bene trovata,

Medicina illa benedicta,

Quae, suo nomine solo,

Surprenanti miraculo,

Depuis si longo tempore,

Facit à gogo vivere

Tant de gens omni genere etc. *)

*) Komische Contraste durch possenhafte Zusammenstellung von Klängen

Es gehört endlich hierher die eigentliche Parodie, von welcher, sofern sie der Darstellung eines grösseren Redeganzen

sind auch auf andere Weise hervorgebracht worden. Dergleichen ist z. B. wenn bei Aristophanes (Ran. 1200 sq.) Aeschylus dem Euripides sagt: our Toiov θεοῖς ἀπὸ ληκυθίου σου τοὺς προλόγους διαφθερώ, ihm dann an jeden Prolog das ληκύθιον ἀπώλεσεν“ anfickt und ihm Euripides dies nachher durch seine Musik vergilt: τὸ φλαττόθραττοφλαττόθρατ, welche er dessen aus verschiedenen Dramen zusammengeholten Versen anhängt. Aehnlich schliessen den Studentenvers bei Moscherosch (Wackern. 1. 3. p. 33) allerlei Interjektionen: Nocte studens graditur ludens testudine bom bom, Personat huic alter cithara seretrum teretrum trum, Tunc reliqui clamant tollentes brachia juch juch, Pellio tunc grunnit, mox huic submurmurat huy Katz, Post sequitur miseros ictis vulneribus: o weh!

Auch ungewöhnliche Zusammenstellungen in Bezug auf den Rhythmus sind zu scherzenden Versen verwendbar, wie etwa die in der Vita Virgilii von Donat dem Virgil zugeschriebenen auf einander folgenden Pentameter:

Hos ego versiculos feci: tulit alter honores:

Sic vos non vobis nidificatis aves.

Sic vos non vobis vellera fertis oves.

Sic vos non vobis mellificatis apes.

Sic vos non vobis fertis aratra boves

Ferner Reimspiele, wenn statt des erwarteten Reimes ein anderes Wort eintritt, wie im Kladderadatsch (1851):

(„Holze" ist

„Kommt Hassenpflug heut nach Berlin,

Kann Niemand es verwehren,

Wenn seine Herrn Collegen ihn

Mit Festlichkeiten ehren!

Und ginge untern Linden er

Einher mit edlem Stolze,

Wer weiss, ob es nicht möglich wär,

Er kriegte dennoch hohe Meinung vom Berliner Volke."

=

Prügel.) oder wenn der Reim gewaltsam durch Verunstaltung der Wörter herbeigeführt wird, wie:

Der Saal erglänzt im hellsten Kerzenstrahle,

Und lustger Sang ertönt aus jeder Kahle.
Lenoren sieht man mit dem Ritter Kunzen
Schon etliche Galops zusammen tunzen.

Da nahet Ritter Veit und stösst, o Grausen,

Lenoren seinen Dolch tief in den Bausen.

Auch Accent und Rhythmus können in komischen Contrast gestellt werden, wie z. B. in dem Scherz von J. v. Eichendorff (Werke, Th. I, p. 413), dessen erster Vers heisst:

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