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kraft, folglich vereinigt sich in ihr Alles, was eine Figur nur anschaulich machen kann."

Wir kommen zu den Arten der Metapher. Man ist bei ihrer Aufstellung von verschiedenen Gesichtspunkten ausgegangen, hat aber alle offenbar dem Aristoteles entnommen. Wir führten oben (p. 27) aus ihm an (Poet. 21), wie die den Metaphern zu Grunde liegenden Proportionen immer deren zwei liefern, wie man also hat: τὴν φιάλην = ἀσπίδα Διονύσου und τὴν ἀσπίδα = φιάλην Αρεως. (Demgemäss citirt Eustathius p. 179, 9 sq. zu Ilias 4, 274: νέφος πεζών bei Pindar: στράτος νεφελῶν) Nun macht Demetrius (de eloc. § 78 sq. Sp. Vol. III, p. 280), ohne jedoch der Proportionen zu erwähnen, darauf aufmerksam, dass nicht alle Metaphern solche Umkehrungen zulassen: μεταφοραῖς χρηστέον — ἐκ τοῦ ὁμοίου, οἷον ἔοικεν αλλήλοις στρατηγός, κυ βερνήτης, ἡνίοχος· πάντες γὰρ οὗτοι ἄρχοντές εἰσιν. ἀσφαλῶς οὖν ἐρεῖ καὶ ὁ τὸν στρατηγὸν κυβερνήτην λέγων τῆς πόλεως, καὶ ἀνάπαλιν ὁ τὸν κυβερνήτην ἄρχοντα τῆς νηός. Οὐ πᾶσαι μέντοι ἀνταποδίδονται, ὥσπερ αἱ προειρημέναι, ἐπεὶ τὴν ὑπώρειαν μὲν τῆς Ἴδης πόδα ἐξῆν εἰπεῖν τὸν ποιητήν (Ilias 20, 59), τὸν δὲ τοῦ ἀνθρώπου πόδα οὐκέτι ὑπώρειαν εἰπεῖν. Nun lehrt zwar Aristoteles (Rhet. III, 4): ἀεὶ δὲ δεῖ τὴν μεταφορὰν τὴν ἐκ τοῦ ἀνάλογου ἀνταποδιδόναι καὶ ἐπὶ θάτερα καὶ ἐπὶ τῶν ὁμογενῶν, aber da doch der usus nicht immer beide Metaphern aufweist (Demetr. 1. c. § 86 bemerkt: πάντων δὲ καὶ τῶν ἄλλων ἡ συνήθεια καὶ μάλιστα μεταφορῶν διδάσκαλος), so theilte man nun die Metaphern ein in umkehrbare und einzeln stehende. So der Anon. (περί τρόπ. Sp. Vol. III, p. 223): τῶν μεταφορῶν αἱ μὲν ἀντιστρέφουσιν, αἱ δὲ οὔ. Es könne z. Β. nicht umgekehrt werden (Od. 10, 195): νῆσος τὴν πέρι πόντος ἀπείριτος ἐστεφάνωται, denn wenn Jemand das: ἐστεφανώσαι τὴν νῆσον = κύ. κλωθεν περιρρεῖσθαι so umkehrte: ὅτι στέφανος ἡμῶν κύκλῳ τὴν κεφαλὴν περιρρεῖ· so wäre das lächerlich. Was hinderte uns, Man findet zu sagen: „ein Kranz um fliesst sein Haupt“? diese Eintheilung oft erwähnt. Bei Diomedes (p. 453): Metaphorae quaedam sunt communes, quae a Graecis ακόλους οι appellantur, ut: „Tiphyn aurigam celeris fecere carinae", quia, quemadmodum in navi auriga dici potest, ita et in curru gubernator, ut cumque gubernator magna contorsit equos vi"; hie

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gubernatorem pro auriga posuit: quaedam non communes, quae a Graecis razóλovo appellantur, ut vertice montis", non enim potest invicem dici cacumen hominis", sicut dixit verticem montis. scire autem debemus esse metaphoras alias reciprocas, alias unius partis." Aehnlich: Charisius, Donatus, Isidorus. Mit Recht haben die Neueren diese Eintheilung aufgegeben, doch hat sie noch Vossius Or. inst. P. II, p. 88.

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Eine besondere Art der Metapher giebt der Anonymus (1. c. p. 229) noch an, nämlich: τῶν μεταφορῶν αἱ μὲν ἀπὸ γένους ἐπὶ γένη, wie wenn Jemand τὰς ναῦς als αλὸς ἵπποι bezeichnen wollte. Man sieht, wie der Vf die Aristotelischen Arten: ἀπὸ τοῦ γένους ἐπὶ εἶδος, ἀπὸ τοῦ εἴδους ἐπὶ γένος, ἀπὸ τοῦ εἴδους ini sidos ohne Verstand ergänzte. Bei der Relativität von doc und proc würde diese vierte Art zusammenfallen mit der dritten, sobald sie ohne Beziehung auf weiteren Umfang gesetzt würden Es erinnert dies an die vierte Galenische Schlussfigur Im Uebrigen ist αλὸς ἵπποι nach Aristot. die μετ. κατὰ τὸ ἀνάλογον.

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Andere Eintheilungen sind, dass die Metaphern angewandt würden: qάoews Quoσews Evexa". Tryphon (1. c. p. 192) führt zur ersten Art an Ilias 15, 542: αἰχμὴ δὲ διέσσυτο μαι μώωσα, zur zweiten Hlias 20, 59: πάντες δ' ἐσσείοντο πόδες πολυπιδάκου Ἴδης; oder dass sie entweder από πράξεως εἰς πράτ S“ übertragen würden, wozu Greg. Cor. (1. c. p. 217) citirt: ἤδη πού τινα κεῖνος ἐνὶ φρεσὶ μῆταν ὑφαίνει (Od. 4, 739) oder καπό σώματος ἐπὶ σώμα", Wozn Anon. (l. c. p. 228): Αἴας δὲ πρῶτος Τελαμώνιος ἕρκος Αχαιών. (Ilias 6, 5.)

Am meisten fand und findet die Eintheilung Beifall, welche Aristoteles andeutet, indem er von der Metapher vor Allem verlangt, dass sie dem Begriff, welchen sie vertritt, neues Leben verleihe. Er verlangt vom Ausdruck Veranschaulichung: „i To quάT TOLE" (Rhet. III, 10), diese aber werde dadurch bewirkt, dass man Etwas als in lebendiger Thätigkeit wirkend darstelle: λέγω δὴ πρὸ ὀμμάτων ταῦτα ποιεῖν ὅσα ἐνεργοῦντα onuaire (ib. c. 11). Nenne Jemand einen tüchtigen Mann TeT9ά. γωνον (wie Ar. Eth. 1, 10, 11: ὡς ἀγαθὸς ἀληθῶς καὶ τετράγωνος ἄνευ ψόγου etwa = solid), so sei dies zwar Metapher, bezeichne aber keine Lebensthätigkeit; dagegen sei es vigysia, wenn z. Β. es heisst: ἀνζούσαν ἔχοντος τὴν ἀκμήν (Isocr. ad

Phil. 5). Homer bewirke diese oft, indem er Unbelebtes als belebt darstelle und so einen glücklichen Eindruck mache (w xχρηται Ὅμηρος πολλαχοῦ τῷ τὰ ἄψυχα λέγειν διὰ τῆς μεταφοράς); so z. B. Od. 11, 598: λᾶας ἀναιδής, Ilias 13, 587: ἔπτατ' δϊστός, Ilias 4, 126 vom Pfeile: ἐπιπτέσθαι μενεαίνων, Ilias 11, 574 von Speeren: ἐν γαίη ἵσταντο λιλαιόμενα χρούς άσαι, Ilias 15, 542: αἰχμὴ δὲ στέρνοιο διέσσυτο μαιμώωσα. Diese η μεταφορά κατ' ἐνέργειαν“ hebt dann auch Demetrius (de eloc. § 81) als die beste hervor, ebenso Quintilian (VIII, 6, 11), bei dem es heisst: praecipue ex his oritur mira sublimitas, quae audaci et proxime periculum translatione tolluntur, cum rebus sensu carentibus actum quendam et animos damus, qualis est pontem indignatus Araxes" (Virg. A. 8, 728). — Duplicatur interim haec virtus, ut apud Virgilium (A. 9, 773): „ferrumque armare veneno“, nam et „veneno armare" et "ferrum armare“ translatio est.

Wenn man nun die Metaphern daraufhin untersuchte, wie weit ihnen dieser Vorzug eigen sei, so ergaben sich leicht die vier Arten, welche von den meisten Rhetoren aufgestellt werden. Ps. Plut. (de vit. et poes. Hom. 20) zählt auf: 1) dñò ¿μyúχων ἐπὶ ἔμψυχα, Ζ. Β. ἡνίοχος νηός statt ναύτης (Poll. 1, 98) oder: ποιμένα λαών (,ἀντὶ τοῦ βασιλέα") (Ilias 4, 296); 2) ἀπὸ ἐμψύχων ἐπὶ ἄψυχα, wie υπαὶ πόδα νείατον Ἴδης (statt υπώρειαν) (Ilias 2, 824), oder ούς ας αφούρης (st. τὸ γόνιμον) (Ilias 9, 141); 3) ἀπὸ αψύχων ἐπὶ ἔμψυχα, wie σιδήρειόν νύ τοι ἦτορ (st. σκληρόν) (Ilias 24, 205); 4) ἀπὸ ἀψύχων ἐπὶ ἄψυχα, wie σπέρμα πυρὸς σώζων (st. γόνιμον αρχήν) (Od. 5, 490). Ebenso Quintilian (VIII, 6, 9): hujus translationis vis omnis quadruplex maxime videtur: quum in rebus animalibus aliud pro alio ponitur, ut de agitatore „gubernator magna contorsit equum vi" (ex Ennii Ann. p. 26 Vahl.) aut ut Livius (38, 54) Scipionem a Catone adlatrari solitum refert; inanima pro aliis generis ejusdem sumuntur, ut classique inmittit habenas (Virg. A. 6, 1); aut pro rebus animalibus inanima: ferro anne fato moerus Argivom occidit"? (incerti tragici p. 208 Ribbeck) (moerus arch. = murus); aut contra: sedet inscius alto accipiens sonitum saxi de vertice pastor" (Virg A. 2, 307).

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Man findet diese Eintheilung weiter bei Tryph. (l. c. p. 192), Anon. 89 Tóл. (p. 208), Greg. Cor. (p. 216) mit der, oben p.84 angeführten, nicht dahin gehörigen fünften Art), Kokondrius (p. 232), Georg. Choerob. (p. 245), ebenso bei den Grammatikern Donatus, Charisius, Diomedes, bei Isidorus, bei Claud. Sacerdos (1, 173 p. 43), Beda (bei Halm p. 611); — und sie ist auch bei den Neueren die am meisten übliche geblieben. Gottschall zwar (Poetik, Bd. I, p. 190), dem Andere gefolgt sind, sagt: „Die erste Art der Metapher setzt einen sinnlichen Gegenstand für den andern, z. B. ein Wald von Masten, das Gold der Sonne"; „die zweite Art vergeistigt das Sinnliche, z. B. der Sturmwind zürnt"; die dritte Art versinnlicht das Geistige, z. B. der Glanz des Ruhms, die Säule des Staates"; die vierte Art setzt ein geistiges Bild für das andere", z. B. „Nur der verdient sich Freiheit, wie das Leben, der täglich sie erobern muss." (Göthe, Faust).

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Es hat nur den Anschein, als habe Gottschall mit dieser Eintheilung jene ältere in einer Verfeinerung wiedergeben wollen, denn schon seine erste Art: Setzung eines sinnlichen Gegenstandes für einen anderen sinnlichen, umfasst alle vier Arten der Alten. „Ein Völkerhirt" „ein Gebirgshaupt" „ein Pfeiler der Gerechtigkeit“ (= Richter), „des Winters Kleid“ (= Schnee), zeigen sämmtlich einen sinnlichen Gegenstand für den anderen“, gehören aber nach der Reihe als Beispiele zu den vier Arten des Ps. Plutarch. Aber Gottschall's Eintheilung ist überhaupt nicht haltbar. Man mag die Wörter immerhin danach unterscheiden, ob sie ein Lebendes oder Lebloses bezeichnen, aber nicht danach, ob sie Sinnliches oder Geistiges ausdrücken. Wörter bezeichnen weder ein Geistiges, noch ein Sinnliches in solcher Trennung, dass nicht innerhalb der Sphäre des Bildes, welches sie andeuten, sinnliche und geistige Bedeutung sich hinüber und herüber berührte. Schon bei den Substantiven deckt die Eintheilung in abstrakte und konkrete keineswegs die von geistig“ und „sinnlich", und noch weniger bei Verben oder Adjektiven. Gottschall selbst gebraucht für seine vierte Art den Ausdruck: sie setze ein geistiges Bild für das andere." Was ist aber ein geistiges Bild? Sich die Freiheit erobern" soll eins sein, oder: Noch war mein Name nicht der Welt zur Beute" (Platen).

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Aber erobern", „eine Beute sein" werden doch nur dadurch „geistig“, weil sie hier mit den Begriffen „Freiheit“ und „Name“, welche Gottschall geistig" nennt, verbunden sind; und warum. sollen ferner die Begriffe, für welche sie stehen, etwa: „nehmen" (= erobern), gegeben werden" (= „eine Beute sein") geistige Bilder" genannt werden? Fallen diese Thätigkeiten nicht unter die Wahrnehmung der Sinne? Gottschall kommt dahin, dass er z. B. p. 193 in den Ausdrücken: „Klippen, die sich bücken", Felsennasen, welche schnarchen" und „blasen" (Göthe), oder: „das Erdbeben schlummert" (Byron) die Verba für geistig hält, dagegen p. 191 in: das Schwert, welches in der Scheide, schläft", die Blume, welche „wogt" cet. „sinnliche Gegenstände" zu haben glaubt.

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Da übrigens das Lebende nicht auch schon das Vernunftbegabte ist, das Leblose ebensowohl ein Naturprodukt sein kann, wie ein Menschenwerk, oder ein Abstraktum, dann wieder die Naturprodukte cet. nach mancherlei Gesichtspunkten Eintheilungen zulassen, so bietet sich, wenn Neigung zum Eintheilen da ist, leicht Gelegenheit, diese Unterschiede durch Unterabtheilungen anzuerkennen. So führt Vossius (or. inst. P. II, p. 91 sq.) an zahlreichen Beispielen in 11 Unterabtheilungen den Satz durch: ,,Nihil esse, a quo non metaphora duci possit", und in unserer Zeit hat Mützell (de translationum quae vocantur apud Curtium usu p. 20 sq.) die vier Arten der Alten mit 18 Unterabtheilungen versehen. Die Möglichkeit, solche weiteren Abtheilungen zu bilden, deutete schon Quintilian an (VIII, 6, 13): secantur haec (die 4 Arten) in pluris species, ut a rationali ad rationale et item de inrationalibus cet., aber er setzt hinzu: sed jam non pueris praecipimus, ut accepto genere species intellegere non possint.*)

Wir halten aber überhaupt diese Eintheilung der Alten in vier Arten für verfehlt; einmal desshalb, weil sie das Wesen der Metapher nicht berührt, sondern nur den Stoff, aus welchem, wie

*) Qazwini (Mehren, Rhet. der Araber p. 31 sq.) unterscheidet als Arten der Metapher: einfache, zusammengesetzte: die metonymischen und die in der Phantasie begründeten; mit vielen Unterabtheilungen: solche, bei denen Vereinigung des ursprünglichen und des übertragenen Begriffs möglich oder unmöglich ist; gemeine, absonderliche; ursprüngliche und abgeleitete cet. Ein als Metapher gebrauchtes Gleichniss wird „Sprüchwort" genannt (p. 39).

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