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gegeben ist, muss sie aus dem Inhalt und der Darstellung der Vergleichung sich ergeben, welche sonach als fingirt oder doch besonders herangezogen erscheint. So sagt Lessing in Bezug auf Gleim (über dessen Grenadierlieder, V, p. 113): „Sein Flug aber hält nie einerlei Höhe. Eben der Adler, der vor in die Sonne sah, lässt sich nun tief herab, auf der Erde sein. Futter zu suchen; und das ohne Beschädigung seiner Würde. Antäus, um neue Kräfte zu sammeln, musste mit dem Fusse den Boden berühren können." Die zwei Vergleichungen begründen und rechtfertigen die Darstellungsweise Gleim's; wenn bei der ersteren die Worte und das ohne Beschädigung seiner Würde" fehlten, so hätte man statt der Vergleichung ein Gleichniss; denn dem Gleichniss fehlt jene gedankliche Beziehung, welche beide Glieder der Vergleichung zum Ausdruck eines allgemeineren Satzes verbindet.

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Das Gleichniss stellt einen analogen Vorgang, welcher einer anderen Begriffssphäre angehört, neben die eigentliche Darstellung; die Berechtigung zu dieser Nebeneinanderstellung beruht bei ihm weder auf einem gegebenen noch auf einem durch die Reflexion vermittelten Zusammenhang der Begriffe, sondern auf der Gleichheit der Verhältnisse, welche die Phantasie bei Vorgängen innerhalb verschiedener Begriffssphären erschaut. bei Schiller (Jungfrau v. Orl. Prol. 3):

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Und wie der Bienen dunkelnde Geschwader

Den Korb umschwärmen in des Sommers Tagen, Wie aus geschwärzter Luft die Heuschreckwolke Herunterfällt und meilenlang die Felder

Bedeckt in unabsehbarem Gewimmel,

So goss sich eine Kriegeswolke aus

Von Völkern über Orleans Gefilde,

Und von der Sprache unverständlichem

Gemisch verworren, dumpf erbraust das Lager."

So

Trotz mancher Schwankungen kam die Terminologie der Alten im Wesentlichen zu denselben Unterscheidungen. Aristoteles spricht von dem napádɛiyua in dem hierher gehörigen Sinne (Rhet. II, 20) als einem der allgemeinen Ueberzeugungsmittel

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Ο

(κοιναί πίστεις) neben dem ἐνθύμημα und bezeichnet es als ὅμοιον ἐπαγωγῇ, wie Rhet. 1, 2 es heisst: καλῶ — παράδειγμα ῥητορικὴν ἐπαγωγήν (cf. Anal. post. I, 1). Es stelle sich in zwei Arten dar, indem man entweder etwas wirklich Geschehenes anführe, oder selbst einen zur Vergleichung passenden Vorgang erfinde. Diese selbst erfundenen Beispiele seien dann entweder παραβολή oder Fabel. Als Beispiel für das παράδειγμα giebt Aristot.: ὥσπερ εἴ τις λέγοι ὅτι δεῖ πρὸς βασιλέα παρασκευάζε σθαι καὶ μὴ ἐὰν Αἴγυπτον χειρώσασθαι· καὶ γὰρ πρότερον Δαρείος οὐ πρότερον διέβη πριν Αἴγυπτον ἔλαβεν cet. als Beispiele für die παραβολή: τὰ Σωκρατικά, οἷον εἴ τις λέγοι ὅτι οὐ δεῖ κληρωτοὺς ἄρχειν· ὅμοιον γὰρ ὥσπερ ἂν εἴ τις τοὺς ἀθλητὰς κληροίη μὴ οἳ δύνανται ἀγωνίζεσθαι ἀλλ ̓ οἳ ἂν λάχωσιν, ἢ τῶν πλωτήρων ὅν τινα δεῖ κυβερνᾶν κληρώσειεν, ὡς δέον τὸν λαχόντα ἀλλὰ μὴ τὸν ἐπιστάμενον. Zwischen παραβολή und εἰκών wird allerdings der Unterschied nicht besonders hervorgehoben, aber es heisst kurzweg (Rhet. III, 4): ἔστι δὲ καὶ ἡ εἰκὼν μεταφορά, und genauer (1. c. III, 10): ἔστι ἡ εἰκών μεταφορά διαφέρουσα προθέσει· διὸ ἧττον ἡδύ, ὅτι μακροτέρως· καὶ οὐ λέγει ὡς τοῦτο ἐκεῖνο· οὐκοῦν οὐδὲ ζητεῖ τοῦτο ἡ ψυχή. Als Ergänzung hierzu kann Minucian (περὶ ἐπιχειρημάτων, Rhet. Gr. Sp. Vol. I, p. 418 sq.) dienen, bei dem die „επιχειρήματα" den πίστεις“ des Aristoteles entsprechen. Er sagt, dass die rhetorische Induktion hervorgebracht werde durch παράδειγμα, παραβολή, εἰκών; Unterschied von Parad und Parab. sei: ὅτι τὰ μὲν παραδείγματα ἐξ ἱστορίας λαμβάνεται, αἱ παραβολαὶ δὲ ἄνευ ἱστορίας καὶ ἀορίστως ἐκ τῶν γιγνομένων dagegen: εἰκων ἔστι μὲν ἡ αὐτὴ τῇ παραβολῇ, ἐναργέστερον δὲ ποιεῖ τὸν λόγον, ὥστε μὴ μόνον ἀκούειν, ἀλλὰ καὶ ὁρᾶν δοκεῖν, οἷον πορεύεται διὰ τῆς ἀγορᾶς Ἀριστογείτων, ὥσπερ ὄφις ἢ σκορπίος ἠρκὼς τὸ κέντρον, άττων τῇδε κἀκεῖσε. (Dem. Aristog. p. 768) τὸ μὲν γὰρ ὥσπερ ὄφις παραβολή, τὸ δὲ ἠρκὼς τὸ κέντρον καὶ ἄττων δεῦρο κἀκεῖσε ἐπίκοινον, πρός τε τὴν παραβολὴν καὶ τοῦ ̓Αριστογείτονος ἐναργῆ παρέσχε τὴν ὄψιν τοῦ ὁρωμένου cet. Es ist deutlich, dass diese Terminologie der oben von uns angenommenen entspricht, nach welcher die Parabel der Gedankenentwickelung durch Vergleichung dient, das Gleichniss nur eben das Bild, die Metapher entfaltet. Andere De

finitionen sind schwankender; so die von similitudo, exemplum, imago bei Cornif. IV, 45 sq. und bei Cicero de or. III, 39, 53, 54; auch de inv. I, 29, wo лaрaß. mit collatio übersetzt wird. (cf. Victorinus, explanat. in Rhet. Cic. bei Halm p. 228.) Quintilian V, 11, 1 sagt: Graeci vocant παράSεyna, quo nomine et generaliter usi sunt in omni similium. adpositione et specialiter in iis, quae rerum gestarum auctoritate nituntur. nostri fere similitudinem vocare maluerunt, quod ab illis napapon dicitur, hoc alterum exemplum, quamquam et hoc simile est et illud exemplum. nos - utrumque παράSaya esse credamus et ipsi appellamus exemplum. nec vereor ne videar repugnare Ciceroni, quamquam conlationem separat ab exemplo. Mit dem Terminus six verbindet Quintil. ungefähr den von Aristot. gegebenen Begriff. Es ist ihm ein simile", „quo exprimitur rerum aut personarum imago", mehr für poetische als rednerische Darstellung geeignet (1. c. 24), und er bezeichnet das Verhältniss der Unterordnung unter einem gegebenen oder einem gesetzten Gedanken, welches Beispiel und Vergleichung von dem nur einem ästhetischen Bedürfniss dienenden Gleichniss unterscheidet, wenn er (VIII, 3, 72) sagt: „praeclare vero ad inferendam rebus lucem repertae sunt similitudines: quarum aliae sunt, quae probationis gratia inter argumenta ponuntur, aliae ad exprimendam rerum imaginem compositae."

Ohne genauere Bestimmung ist bei dem Ps. Plut. (de vit. Hom. II, 84) zusammengestellt: εἰκών, ὁμοίωσις, παραβολή; in unnützer Ausführlichkeit mit zum Theil willkürlichen Unterscheidungen stellt Jul. Rufinianus (de figg. sent. bei Halm p. 44) als allgemeinen Begriff die ὁμοίωσις auf, deren Arten παρά δειγμα und παραβολή seien; παράδειγμα sei dreifacher Art: ,,aut personas tantum exhibet sine sermone, aut sermonem sine personis, aut simul utrumque"; ebenso seien drei Arten der parabola: εἰκών, ὅμοιον, ἐπαγωγή (von welcher letzteren Quint. V, 11, 2: „dixeruntque παράδειγμα ῥητορικὴν ἐπαγωγήν). Die Grammatiker, wie Donat. (III, 6, 6), Diomedes (p. 459), Charisius (IV, 4, 17 sq.) theilten die Homoeosis ein in icon sive characterismos, parabola, paradigma"; ebenso Isidorus (or. I, 36, 31 sq.) der parabola mit comparatio übersetzt, Macrobius (Sat. IV, 5) und Beda (de trop. bei Halm

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p. 618), für welche Aufstellung wohl Tryphon (epi Toоr. Rhet. Gr. Sp. Vol. III, p. 200) maassgebend gewesen ist. (Man sehe das Schwanken in diesen Bestimmungen bei Anderen z. B. Herodian (epi oxu. Sp. Vol. III, p. 104), Polybius Sardianus (regi oznu. 1. c. p. 106 sq.), Kokondrius (1. c. p. 239 sq.).)

προτρο

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Was nun das hier zu besprechende Beispiel betrifft, so`liegt in seiner Beziehung zu dem Allgemeineren, von welchem es ein Besonderes angiebt, begründet, dass es bei dieser Hervorhebung einen bestimmten Zweek verfolge. Es wird nach dem Ausdruck der Alten, z. B. bei Tryphon (1. c. p. 200): 9оs пagαiveσiv προτροπῆς ἢ ἀποτροπῆς ἕνεκεν, oder wenigstens δηλώσεως ἁπλῆς, wie Herodian (1. c. p. 104) hinzufügt, zur Belehrung, aufmunternd oder abmahnend, oder doch die Sache deutlich charakterisirend wirken sollen. Als Beispiel eines apod., welches 90790πῆς ἕνεκεν steht, führt Tryphon an Od. 1, 293: οὐκ αΐεις οἷον κλέος έλλαβε διος Ορέστης, πάντας ἐπ' ἀνθρώπους, ἐπεὶ ἔκτανε πατροφόνῆα, Αίγιστον δολόμητιν, ὅς οἱ πατέρα κλυτὸν ἔκτα, und als παράδ, αποτροπῆς ἕνεκεν Iliad. 6, 131: οὐδὲ γὰρ οὐδὲ Δρύαν τος υἱὸς κρατερὸς Λυκόεργος δὴν ἦν, δς τα πεοῖσιν ἐπουρανίοισιν pice. Donatus hat als Beispiel exempli hortantis" Virg. Aen. 1, 242: Antenor potuit mediis elapsus Achivis Illyricos penetrare sinus, als „ex. deterrentis" Virg. Aen. VII, 363: At non sic Phrygius penetrat Lacedaemona pastor, Ledaeamque Helenam Trojanas vexit ad oras. Als Beispiel δηλώσεως ἁπλῆς" führt Herodian (1. c.) Iliad. 18, 590 an: ἐν δὲ χορὸν ποίκιλλε περικλυτὸς ἀμ φιγυήεις, τῷ ἔκελον οἷόν ποτ' ἐνὶ Κνωσῷ εὐρείῃ Δαίδαλος ήσκησεν καλλιπλοκάμῳ Αριάδνη. Es ist diese Hinweisung auf ein Werk des Dädalus indessen kein Beispiel in dem hierher gehörigen Sinne, durch welches ein Allgemeineres zur Anschauung käme, es vertritt das Angegebene nur sich selbst. Dagegen passt das Beispiel bei Polyb. Sard. (1 c.) Od. 5, 118 sq., durch welches er zeigt, dass das apod. auch anódativ Tir" gebe, denn an Orion, Jason wird der vorausgestellte Satz veranschaulicht. So steht z. B. jedes einzelne Beispiel als pars pro toto bei Göthe (Faust, Th. II.): ,,Nun soll ich zahlen, alle lohnen; Der Jude wird mich nicht verschonen, Der schafft Anticipationen, Die speisen Jahr um Jahr voraus. Die Schweine kommen nicht zu Fette, Verpfändet ist der Pfühl im Bette, Und auf den Tisch kommt

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vorgegessen Brot"; und so bei Hor. Od. III, 1, 18: non Siculae dapes dulcem elaborabunt saporem, da allgemein bekannt war: διαβόητοί εἰσιν ἐπὶ τρυφῇ αἱ τῶν Σικέλων τράπεζαι (Athen. deip. XII, 3). Shylock bei Shakesp. (Merch. of Ven. 4, 1) zeigt an Beispielen, deren Auswahl ihn selbst charakterisirt, dass Hass und Abneigung ohne vollen Grund vorhanden sein können: - it is my humour; Is it answer'd?

What if my house be troubled with a rat,
And I be pleas'd to give ten thousand ducats
To have it baned? What, are you answer'd yet?
Some men there are, love not a gaping pig:
Some, that are mad, if they behold a cat;
And others, when the bag-pipe sings i' the nose,
Cannot contain their urine; For affection,

Mistress of passion, sways it to the mood

Of what it likes, or loaths: Man sehe Hor. Sat. I, 1, 4—12, und denselben Sinn Ep. I, 14, 43: optat ephippia bos piger, optat arare caballus.

Es kann solche Vertretung eines Ausdrucks von allgemeinerer Bedeutung durch ein dessen Inhalt entnommenes Einzelne oder ein Beispiel auch wohl als dessen Umschreibung erscheinen, und so erklärt es sich, dass man bei den Alten z. B. die Periphrasis unter den Tropen aufgeführt findet (vid. oben p. 30 sq.).. Die Umschreibung eines Begriffs ist dem gewöhnlichen Sprachgebrauch nicht fremd (vd. Bd. I, p. 478; 485 sq.), sie kann ebenso rhetorischen Zwecken dienen, für die ästhetischen Figuren jedoch, bei denen es sich um die Bedeutung, nicht um die Form des Ausdrucks, also um das Sprachmaterial, nicht aber um die Spracht chnik handelt, ist es nebensächlich, ob die Darstellung sie anwendet Als solche Umschreibungen führen Tryphon (1 c. p.197), Greg. Cor. (1. c. p 220), Ge. Choerob. (1. c. p. 251), Kokondrius (1. c. p. 238) Ausdrücke ån, wie Hoodάwvos σsivos, gin Ηρακληείη für Poseidon, Heracles, ηβοῶν ἔφθιμα κάρηνα ἀντὶ Tove Bous", wo nach Art der Antonomasie (mit Verkehrung des Subst. und Attrib.) ein Epitheton für das eigentliche Wort steht. Aehnlich bei Theokr. 22, 184: σείων καρτερὸν ἔγχος ὑπ' ἀσπί δος άντυγα πρώτην· ὡς δ ̓ αὐτως ἄκρας ἐτινάξατο δούρατος ἀκμάς Κάστωρ; dass Telemach klug ist, bezeichnet Od. 20,

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