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Dir verziehn, verziehen und verziehen?
Und der Himmel hat dir, jener spricht,

Sieg verliehn, verliehen und verliehen!

Rückert (Weisheit des Brahmanen):

Sieh' an den Wasserfall

Er rauscht und rauscht und rauscht, die Gegend hört ihn

rauschen,

Und lauscht und lauscht und lauscht, und wird nicht satt zu lauschen.

Er wühlt und wühlt und wühlt, der Boden fühlt ihn wühlen, Und fühlt und fühlt und fühlt und reicht nicht aus zu fühlen, Er schäumt und schäumt und schäumt, die Blume lässt ihn schäumen

Und träumt und träumt und träumt und hört nicht auf zu träumen.

2) Die Wiederholung derselben Ausdrücke an den bedeutenden Stellen der Sätze oder Satzglieder. a) am Anfange.

Der gewöhnliche Terminus für diese Figur ist αναφορά, wie bei Demetrius (Sp. Vol. III, p. 294), oder ἐπαναφορά, wie bei Hermogenes (περὶ ἰδ. Sp. Vol. II, p. 335). Hermog. findet die επαναφοραί κατὰ κώλον schön, die κατὰ κόμμα aber nur heftig. Ersterer Art ist z. B. bei Dem. (de cor. p. 241): μέχρι τούτου Λασθένης φίλος ὠνομάζετο Φιλίππου, ἕως προὔδωκεν Ολυνθον, μέχρι τούτου Τιμόλαος, ἕως απώλεσε Θήβας; letzterer Art Dem. (παραπρεσβ. p. 344): προσιών μὲν τῇ βουλῇ, προσιών δὲ τῷ δήμῳ; (vide auch Aquila Rom. H. p. 32). Alexander (Sp. Vol. III, p. 20) hat die ἐπαναφορά als σχῆμα διανοίας und (p. 29) auch als σχήμα λέξεως. Für erstere dient als Beispiel παρὰ τῷ Δημοσθένει· ταῦτ ̓ εἶπον ὑπὲρ ὑμῶν, ταῦτ' ἐπρέσβευσα, ταῦτ' ἐδεήθην; die letztere soll sich dadurch unterscheiden, dass sie nachfolgende Sätze beginnt: ὡς ἔχει τὸ Δημοσθενικόν, ἐδίδασκες γράμματα, ἐγὼ δὲ ἐφοίτων· ἐτέλεις, ἐγὼ δ' ἐτελούμην. (Dem. de cor. p. 315.) Das ist wunderlich. Eustathius zu Ilias 5, 740: ἐν δ ̓ ἔρις, ἐν δ ̓ ἀλκή, ἐν δὲ κρυόεσσα ίωκή, ἐν δέ τε Γοργείη κεφαλὴ δεινοῖο πελώρου sagt: τὸ δὲ σχῆμα ἐστὶ περικαλλὲς καὶ καλεῖται ἐπαναφορὰ διὰ το

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τὰ κώλα ἐπαναφέρειν καὶ ἀπὸ τῆς αὐτῆς λέξεως ἄρχεσθαι. cf. auch zu Od. 9, 449. Ebenso Ps. Plutarch (de vit. H. 33); Tiberius (Sp. Vol. III, p. 72); Zonaeus (ib. p. 164); Anonym. лɛgi oxu. (ib. p. 181). Phoebammon (ib. p. 46) nennt лaragoga und dragoga als gleichbedeutend; ebenso Longin (repl youg Sp. Vol. I, p. 271); Herodian (ib. p. 96) ist nach seinen Beispielen (wie Ilias 20, 371) und nach seiner Definition: dois ἐκ τοῦ διπλασιάζεσθαι ἐπίτασιν δηλοῦσα ohne feste Bestimmung. Cicero (Or. 39, 135) führt die Figur an: ab eodem verbo ducitur saepius oratio (vide de or. III, 54, 206); Quintil. (IX, 3, 30): ab isdem verbis plura acriter et instanter incipiunt, z. B. Cic. Cat. I, 2, 1: nihilne te nocturnum praesidium Palatii, nihil urbis vigiliae, nihil timor populi, nihil consensus bonorum omnium, nihil hic munitissimus habendi senatus locus, nihil horum ora vultusque moverunt? Cornificius (IV, 13) nennt die Figur repetitio; ebenso das Carmen de figg. (H. p. 64); ebenso oder relatum Aquila Rom. (H. p. 29 u p. 32); Mart. Cap. (H. p. 481): relatio; Jul. Rufinian. (H. p. 49): iteratio. Er citirt Virg. Ecl. 10, 42; Aen. 4, 369; Aen. 3, 539; Georg. 2, 23 und 1, 289. — Die Römischen Grammatiker nennen Anaphora und übersetzen relatio. So Donatus (III, 5, 2), der Virg. A. I, 664 citirt; Charis. (IV, 6, 8) [Text verderbt]; Diomed. (p. 440), Isidor. (orig. I, 35, 8 und 9) stellt Anaphora und Epanaphora neben einander, jene zu Anfang mehrerer Verse, diese im Anfang mehrerer Versglieder, also wäre Virg. Aen. 3, 157 Anaphora, Aen. VII, 759 Epanaphora; ebenso unterscheidet Beda (H. p. 609); es ist der von Hermog und Aquila Roman. angegebene Unterschied willkürlich durch Namen unterschieden. Endlich bleibt Rutilius Lupus, der die Figur (H. p. 6) ἐπιβολή nennt.

Wir lassen noch einige Beispiele folgen.

Bürger: Und immer höher schwoll die Fluth,
Und immer lauter schnob der Wind,

Und immer tiefer sank der Muth.

Göthe (Faust): Daran erkenn' ich den gelehrten Herrn!
Was ihr nicht tastet, steht euch meilenfern,

Was ihr nicht fasst, das fehlt euch ganz und gar;
Was ihr nicht rechnet, glaubt ihr, sei nicht wahr;

Was ihr nicht wägt, hat für euch kein Gewicht,

Was ihr nicht münzt, das, meint ihr, gelte nicht. Mehr der Sprachmusik dienend bei Göthe (Fischer): Das Wasser rauscht', das Wasser schwoll, Ein Fischer sass daran; oder bei Lessing (An die Leyer): Töne, frohe Leyer, Töne Lust und Wein! Tone, sanfte Leyer, Töne Liebe drein! Shakesp. (Caes. I, 1): And do you now put on your best attire? And do you now cull out a holiday? And do you now strew flowers in his way, That comes in triumph over Pompey's blood? (ib. II, 1): I grant, I am a woman; but, withal, A woman that lord Brutus took to wife: I grant, I am a woman; but, withal, A woman well reputed, Cato's daughter. Victor Hugo: Comme il était rêveur au matin de son âge! Comme il était pensif au terme du voyage! (id.): Donnez! afin que Dieu, qui dote les familles, Donne à vos fils la force et la grâce à vos filles; Afin que votre vigne ait toujours un doux fruit; Afin qu'un blé plus mûr fasse plier vos granges; Afin d'être meilleurs; afin de voir les anges Passer dans vos rêves la nuit! — Die Anaphora kann ganze Sätze ergreifen, dadurch ivónwha herbeiführen und so dem Parallelismus der Gedanken einen treffenden Ausdruck verleihen. Der Art ist z. B. bei Demosthenes (Chers. p. 106): οὐκ ἦν ἀσφαλές λέγειν ἐν Ὀλύνθῳ τὰ Φιλίππου μὴ συνευπεπονθότων τῶν πολλῶν ὈλυνΣίων τῷ Ποτίδαιαν καρποῦσθαι· οὐκ ἦν ἀσφαλὲς λέγειν ἐν Θετταλίᾳ τὰ Φιλίππου μὴ συνευπεπονθότος τοῦ πλήθους τοῦ Θετταλῶν τῷ τοὺς τυράννους ἐκβαλεῖν Φίλιππον αὐτοῖς καὶ τὴν πυλαίαν ἀποδοῦναι· οὐκ ἦν ἐν Θήβαις ἀσφαλές, πρὶν τὴν Βοιωτίαν απέδωκε καὶ τοὺς Φωκέας ἀνεῖλεν: bei Ovid (Met. 1, 325): Et superesse videt de tot modo millibus unum, Et superesse videt de tot modo millibus unam ; bei La Mennais (Paroles d'un Croyant): Il y aura toujours des pauvres, parceque l'homme ne détruira jamais le péché en soi. Il y aura toujours moins de pauvres, parceque peu à peu la servitude disparoitra de la société; bei Dickens (A Tale of Two Cities II, 14): Madame Defarge knew full well that Miss Pross was the family's devoted friend; Miss Pross knew full well that Madame Defarge was the family's malevolent enemy; bei Rückert (Weish. des Brahm.): Du kannst die Lampe nur

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im Licht der Lampe sehn, Du kannst die heil'ge Schrift nur aus ihr selbst verstehn. Meist stellt sich die Anaphora asyndetisch dar, wie Mätzner (Frz. Gr. p. 563) und Krüger (gr. Gr. § 59, 1, A. 3) bemerken. (Auch Demetrius (Sp. Vol. III, p. 319) hebt dies an einem Beispiel der Epanaphora hervor, und Longin (περὶ ὕψους Sp. Vol. I, p. 271) bespricht die Vereinigung der Asynd. und Anaph. als besonders mächtig.) Also z. B. bei Corneille: C'est là tout mon malheur, c'est là tout mon souci; wie im Lat. gewöhnlich (Liv. 4, 3): Quod spiratis, quod vocem mittitis, quod formam hominum habetis, indignantur; bei Xen: ἔχεις πόλιν, ἔχεις τριήρεις, ἔχεις χρήματα, ἔχεις ἀν δρας τοσούτους; weniger lebhaft als eindringlich ist die Anaphora mit μὲν — δέ, wie Od. 15, 392: ἔστι μὲν εὕδειν, ἔστι δὲ τερπομένοισιν ἀκούειν,

b) am Ende.

Die Wiederholung am Ende von Sätzen oder Satzgliedern nannten die Alten Epiphora oder Antistrophe. Der terminus ἐπιφορά, von den Neueren meist aufgenommen, findet sich bei Rutilius Lupus (H. p. 6) und im Carmen de figg. (H. p. 65), wo es mit Desitio übersetzt wird. Hermogenes (περὶ ἰδ. Sp. Vol. II, p. 335) nennt dies σχῆμα: ἀντιστροφή und definirt es als ἐναντίον πως τῇ ἐπαναφορὰ κατὰ τὸ τέλος ἐχόντων τῶν κώλων τὴν αὐτὴν λέξιν. Wie die ἐπαναφορά unterscheidet er die αντιστοφή von der παρίσωσις dadurch, dass diese letztere nur Gleichheit von Sylben fordere, jene von Worten, ein Unterschied, den der Anon. περὶ σχημ. (Sp. Vol. III, p. 131) nur als einen der Klänge versteht.*) Als Beispiel citirt Hermog. u. A. Dem. (eor. p. 294): πράττεταί τι τῶν ὑμῖν δοκούντων συμφέρειν; ἄφωνος Αἰσχίνης. ἀντέκρουσε τι καὶ γέγονεν οἷον οὐκ ἔδει; παρεστιν Αἰσχίνης. Auch von der Antistrophe gilt: εὶ κατὰ κόμμα λέγοιτο, γοργὸν ποιεῖ τὸν λόγον ἀλλ' οὐ καλλωπίζει, οἷον (Dem. Phil. I, p. 47): ταξιάρχους παρ' ὑμῶν, ἱππάρχους παρ' ὑμῶν. Denselben terminus hat Alexander (Sp. Vol. III,

* Aehnlich ist es, wenn Demetr. (Sp. Vol. III, p. 319) in dem Beispiel ἐπὶ σαυτὸν καλεῖς, ἐπὶ τοὺς νόμους καλεῖς, ἐπὶ τὴν δημοκρατίαν και λεῖς die Anaphora zwar bemerkt, die Antistrophe aber als ομοιοτέλευτον fasst.

p. 29), der aus Aeschines (in Ctes. p. 450) citirt: oris d' Ev τῷ συλλόγῳ τὴν ψῆφον αἰτεῖ, ὅρκον αἰτεῖ, νόμον αἰτεῖ, δη pongariav aitei. Aehnlich Tiberius (ib. p. 74); Zonaeus (ib. p. 166); Anon. (ib. p. 182); Eustath. (zu Ilias 13, 546; p.945). Denselben terminus für diese Figur giebt bei den Römern Aquila Rom. (bei Halm p. 33) und übersetzt ihn conversum. Er citirt aus Cic. p. Font.: Frumenti maximus numerus e Gallia, peditatus amplissimae copiae e Gallia, equites numero plurimi e Gallia; ebenso Mart. Capella (ib. p. 481), der conversio übersetzt; Fortunatian erwähnt sie (art. rhet. III, 10). Bei Jul. Rufinian (H. p. 52) lesen wir als Namen der Figur: T909, übersetzt: reversio; Beisp.: Hor. ep. I, 1, 94; Virg. Aen. 8, 396: similis si cura fuisset, Tunc quoque fas nobis Teucros armare fuisset. Die Figur heisst bei Cornific. (IV, 13) conversio; bei Cicero (de or. III, 54): in extremum conversio, oder wird bezeichnet (or. 39): in idem verbum conjicitur oratio; bei Quintilian (IX, 3, 30): plura in iisdem verbis desinunt.

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I

Beispiele zur Epiphora giebt u. A. die Verwendung des identischen Reims (vide oben p. 180 sq.), wie nicht selten in den Ghaselen. So bei Platen:

Der Löwin dient des Löwen Mähne nicht,
Buntfarbig sonnt sich die Phaläne nicht;

Der Schwan befurcht mit stolzem Hals den See,
Doch hoch im Aether hausen Schwäne nicht;
Die Wiesenquelle murmelt angenehm,

Doch Schiffe trägt sie nicht, und Kähne nicht;
An Dauer weicht die Rose dem Rubin,

Ihn aber schmückt des Thaues Thräne nicht;
Was suchst Du mehr als was Du bist zu sein?
Ein andres je zu werden wähne nicht! -
Andere Beispiele sind: Schiller (Wallenstein's Tod):
Vielleicht vor wenig Tagen noch, heut nicht mehr,
Seit der Sesin gefangen sitzt, nicht mehr.
Lass mich weinen,
An deinem Herzen heisse Thränen weinen,
Du einz'ger Freund. Ich habe Niemand, Niemand;
Auf dieser grossen, weiten Erde Niemand.

Ders. (Carlos):

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