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And, after this, let Caesar seat him sure;
For we will shake him, or worse days endure.
Act. II, 3 überlegt Artemidorus:

Here will I stand, till Caesar pass along,
And as a suitor will I give him this.
My heart laments, that virtue cannot live
Out of the teeth of emulation.

If thou read this, o Caesar, thou may'st live:

If not, the Fates with traitors do contrive.

Jungfrau v. Orl. III, 10 zeigt sich die Erscheinung des schwarzen Ritters. Johanna schliesst:

Ein trüglich Bild

Der Hölle war's, ein widerspenst'ger Geist,

Heraufgestiegen aus dem Feuerpfuhl,

Mein edles Herz im Busen zu erschüttern.

Wen fürcht' ich mit dem Schwerte meines Gottes ?
Siegreich vollenden will ich meine Bahn,

Und käm' die Hölle selber in die Schranken,

Mir soll der Muth nicht weichen und nicht wanken. Wilh. Tell II, 2 am Schluss der Rütliscene sagt Stauffacher: Was noch bis dahin muss erduldet werden,

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Erduldet's! Lasst die Rechnung des Tyrannen
Anwachsen, bis ein Tag die allgemeine

Und die besondre Schuld auf einmal zahlt.

Bezähme jeder die gerechte Wuth,

Und spare für das Ganze seine Rache;

Denn Raub begeht am allgemeinen Gut,

Wer selbst sich hilft in seiner eignen Sache.

Da für unsern Reim die Gleichheit betonter Sylben vom Vokal der Sylbe ab Bedingung ist, so ist er für die Neueren in Wörtern wie: Unsterblich er, Ueberwinder; er erblich, verderblich; blessing, writing; useful, painful; finissent, parlassent; salve, brave; rime, rarissime; rammarico, nemico nicht vorhanden. Wenn also z. B. Aristophanes (Ir. 336 sq.) ähnlich wie in den soeben angeführten Stellen die gebundene Rede absichtlich in Homoeoteleuta ausgehn lässt, so ist diese gefällige Klangwirkung nur zufällig in einzelnen Wörtern der unseres Reimes entsprechend:

Μηκέτ' οὖν νυνί γε χαίρετ'· οὐ γὰρ ἴστε πω σαφῶς.
Αλλ' ὅταν λάβωμεν αὐτὴν, τηνικαῦτα χαίρετε,

Καὶ βοᾶτε, καὶ γελᾶτε·

Ηδη δ' ἐξέσται τός' ὑμῖν

Πλεῖν, μένειν, κινεῖν, κατεύδειν,

Ἐς πανηγύρεις θεωρεῖν,

Εστιασται, κοτταβίζειν,

Συβαρίζειν

Ἰοὺ τοὺ κεκραγέναι.

Im höchsten Pathos gesprochen

stehen unserer Empfindung diese Gleichklänge geradezu entgegen. Man lese z. B. bei Aeschylus (Prom. 691) ἔα ἔα, ἀπεχε, φεῦ· οὐπώποτ' οὐπώπωτ' ηύχουν ξένους μολεῖσθαι λόγους εἰς ἀκοὰν ἐμὰν, οὐδ ̓ ὧδε δυςθέατα και δύσοστα πήματα λύματα δείματα κέν

α

του ψύχειν ψυχὰν ἀμφάκει, oder bei Euripides (Or. 1302): φονεύετε, καίνετε, ὄλλυτε, δίπτυχα, δίστομο φάσγανα ἐκ χερός θέμενοι. Es ist uns, als nähme die Seele des Redenden keinen Antheil und liesse sich durch Fremdes, Aeusserliches vertreten.

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Aehnlich (nicht ebenso) wirkt der Reim, wo ihn die Römer einführen, wie z. B. in den Versen des Ennius bei Cicero (Tusc. I, 28): Caelum nitescere, arbores frondescere,

Vites laetificae pampinis pubescere,

Rami bacarum ubertate incurvescere
Haec omnia vidi inflammari
Priamo vi vitam evitari

und (Tusc. I, 35):

Jovis aram sanguine turpari

wozu Cicero (ib. III, 19): Praeclarum carmen! est enim et rebus et verbis et modis lugubre. Wenn uns Verse, wie Plautus (Amph. V, 1, 10): Ita erae meae hodie contigit: nam ubi partuis deos sibi invocat,

Strepitus, crepitus, sonitus, tonitrus: subito ut propere, ut valide tonuit.

oder Hor. (ad Pis. 99):

Non satis est pulchra esse poëmata; dulcia sunto

Et quocunque volent animum auditoris agunto;

mehr zusagen, so haben wir doch eben nur ein Gefallen an pas

send angebrachten Gleichklängen. Fremd bleiben dem Gefühl ähnliche, nicht seltene Klänge, wie Ov. XIII, 377; Virg. Aen. I, 625; IV, 256, cet., für welche wir eine Motivirung durch den Sinn nicht bemerken, und so, wenn, dem Zuge unserer Sprachentwickelung entgegen, Gleichklänge, die wir hören, d. h. die von der Betonung unterstützt werden, sich in unserer Rede einfinden, ohne erwartet zu sein, haben wir die Empfindung, dass ein Unbedeutendes aufdringlich unsere Vorstellung behindere oder doch aufhalte. Mit Recht verlangt Schopenhauer (Welt als Wille u. Vorst. Bd. II, p. 488), dass ein Vers, um glücklich gereimt zu sein, die Empfindung erregen müsse, als ob der darin ausgedrückte Gedanke schon in der Sprache prädestinirt, ja präformirt gelegen und der Dichter ihn nur herauszufinden gehabt hätte." Das Seelengeheimniss des Reims spricht die Persische Sage aus bei Göthe (Divan, B. Suleika):

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Behramgur, sagt man, hat den Reim erfunden,

Er sprach entzückt aus reiner Seele Drang;
Dilaram schnell, die Freundin seiner Stunden,
Erwiederte mit gleichem Wort und Klang.

Und so führt unser Dichter (Faust, II.) den germanischen Reim der griechischen Helena zu:

Hel.: Vielfache Wunder seh' ich, hör' ich an;

Erstaunen trifft mich, fragen möcht' ich viel.
Doch wünscht' ich Unterricht, warum die Rede
Des Manns (Lynceus) mir seltsam klang, seltsam und

freundlich.

Ein Ton scheint sich dem andern zu bequemen,
Und hat ein Wort zum Ohre sich gesellt,

Ein andres kommt, dem ersten liebzukosen.
Faust: Gefällt Dir schon die Sprechart unsrer Völker,
O, so gewiss entzückt auch der Gesang,
Befriedigt Ohr und Sinn im tiefsten Grunde.
Doch ist am sichersten, wir üben's gleich,
Die Wechselrede lockt es, ruft's hervor.

Hel.: So sage denn, wie sprech' ich auch so schön?
Faust: Das ist gar leicht, es muss von Herzen gehn.
Und wenn die Brust von Sehnsucht überfliesst,
Man sieht sich um und fragt

Hel.:

wer mit geniesst.

Faust: Nun schaut der Geist nicht vorwärts, nicht zurück, Die Gegenwart allein

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ist unser Glück.

Hel.:
Faust: Schatz ist sie, Hochgewinn, Besitz und Pfand;

Hel.:

Bestätigung, wer giebt sie?

"

Meine Hand.

Was die Reime betrifft, welche (namentlich häufig im Pentameter) bei den Römischen Dichtern in Menge vorkommen, so finden wir in ihnen Parisa (Isocola), welche ihrem Gleichklang durch Homoeoteleuta einen Abschluss geben. Sie kommen so unsern Reimen nahe, ohne doch sie zu erreichen. (vide oben p. 165 Anmerk.) W. Wackernagel (Gesch. d. deutsch. Hexam. und Pentam. p. IX) meint dies, wenn er den syntaktischen Parallelismus der beiden Hälften, in welche die Caesur den Hexameter und Pentameter theilt", hervorhebt, der nicht bloss zwei verschiedene Sätze ordnet, wie Prop. III, 16, 2: Maxima praeda tibi, maxima cura mihi, sondern die Worte innerhalb desselben Satzes, wie Prop. (III, 13, 29):.Osculaque in gelidis pones suprema labellis; Tib. (II, 4, 48): Annua constructo serta dabit tumulo. Er sagt dann (p. XXV): „Man sieht, wie dieser Parallelismus Reim auf Reim in die Hexameter und Pentameter flicht; dass die Freude an diesem zur Verbindung wie zum Gegensatz gleich geschickten Wiederklang gewiss die fleissige Uebung jenes Parallelismus befördert hat, ist nicht in Abrede zu stellen; darum haben ihn die griechischen Dichter, deren Sprache durch die grössere Mannigfaltigkeit der Endungen minder reich an Reimen ist, nicht mit so entschiedener Vorliebe angewendet als die römischen." Von der Wahrnehmung ausgehend, dass das elegische Distichon der Römer gewöhnlich einen Sinn zu vollständigem Abschluss bringt, vermeidet Eichner (dissert. de poetarum Latinorum usque ad Augusti aetatem distichis quaest. metric. partic. duae) eine gesonderte Betrachtung des Hexam. und Pentam. und weist die sich über das ganze Distichon erstreckende (durch Homoeoteleuta bezeichnete) Satzgliederung nach. Er sagt (p. 2): mihi quidem distichon adeo videtur unum atque integrum quasi orbem conficere, ut sive ovornua sive stropham malueris appellare distichon, rectius fortasse dicatur ex quaternis ordinibus

constare quam ex binis versibus. Quaterni ordines sunt prior hexametri pars (usque ad caesuram primariam) (I), ejusdem versus quae sequitur altera pars (II), bini pentametri ordines (III et IV). Inter singula autem haec hemistichia ea est ratio, ut velut is ordo quem I nominamus, non aliter fere cum II sit conjunctus et cohaereat quam cum III. Wie diese Gliederung sich vollzieht, ist an den von ihm citirten Beispielen zu ersehen:

Ovid (Her. II, 101): Et tamen exspecto. Redeas modo serus amanti

Et tua sit solo tempore lapsa fides. (I et III). (ib. 57): Turpiter hospitium lecto cumulasse jugali

Paenitet et late ri conseruisse latus. (II et III). (ib. 85): Exitus acta probat. Careat successibus opto, Quisquis ab eventu facta notanda putat (I et IV). (ib. 129): Quo magis accedunt, minus et minus utilis ad sto Linquor et ancillis excipienda cado. (II et IV).

(ib. 141): Colla quoque, infidis quia se nectenda lacertis, Praebuerunt, laqueis implicuisse pudet. (I, II, III). (Amor. III, 15, 7): Mantua Vergilio, gaudet Verona Catullo Pelignae dicar gloria gentis ego. (I, II, IV).

(Her. II, 109): Cujus opes auxere meae, cui dives egenti Munera multa dedi, multa datura fui. (II, III, IV). (ib. 55): Nec moveor quod te juvi portuque locoque

Debuit haec meriti, summa fnisse mei. (I, III, IV). (Her. VI, 163): Haec ego conjugio fraudata Thoantias oro: Vivite devoto nuptaque virque toro. (I, II, III, IV). (Her. VII, 119): Urbem constitui, lateque patentia fixi

Moenia finitimis invidiosa locis. (I et II, III et IV). (Her VI, 95): Hanc potes amplecti thalamoque relictus in uno Impavidus somno nocte silente frui (I et IV, II et III). (Her. XVIII, 81): Alcyones solae memores Ceycis amati

Nescio quid vis ae sunt mihi dulce queri. (I et III,

II et IV). Der Reim, ein gern verwendetes, obwohl leicht und meist von selbst sich bietendes Mittel für die Technik des Satzbaues in der gebundenen Rede, drängte sich dann immer stärker vor, je mehr in den späteren Zeiten das antike Formgefühl sich abschwächte. Es kam dazu, dass man in der Unterscheidung von kurzen und

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