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longues ou brèves; la rime est donc nécessaire aux vers françois; und: nous avons un besoin essentiel du retour des mêmes sons pour que notre Poésie ne soit pas confondue avec la Prose. Die Deutschen konnten schwanken, ob sich ihre Verskunst nicht vollständige Aneignung des antiken Prinzips zur Aufgabe setzen solle, und schon Friedrich der Grosse (Discours sur la litt. allem.) sagte von den Versen eines Anonymus (Goez) „dont j'ai vu les vers non-rimés": Leur cadence et leur harmonie résultoit d'un mélange de dactyles et de spondées; ils étaient remplis de sens, et mon oreille a été frappée agréablement par des sons sonores, dont je n'aurois pas cru notre langue susceptible. J'ose présumer que ce genre de versification est peutêtre celui qui est le plus convenable à notre idiome et qu'il est de plus préférable à la rime. Il est vraisemblable qu'on feroit des progrès, si on se donnoit la peine de le perfectionner." Von der Englischen Sprache heisst es bei Blair (Lect. on Rhet. IX): The melody of our versification', its power of supporting poetical numbers without any assistance from rhyme, is alone a sufficient proof that our Language is far from being unmusical. (p. 219): Herein we are infinitely superior to the French cet.

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Abgesehen nun von solchen Unterschieden ist im Allgemeinen zu sagen, dass erst im Dienste der Poesie unserer neueren Sprachen die Gleichklänge um ihrer selbst, um ihrer musikalischen Natur willen erstrebt werden, während ihr Gebrauch in allen Darstellungsformen der antiken Literatur, wie bei uns in der Prosa, anderweitiger Motivirung bedarf. Es giebt also bei den Alten eigentlich nur Homöophonien, welche allerdings auch euphonisch wirken, oder ergötzlich, an sich jedoch den klassischen Sprachen natürlich sind und daher der prosaischen Darstellung gern ihre Musik einmischen; bei uns für die Poesie auch besondere Figuren der Euphonie, welche durch ihre Gleichklänge der Rede die Musik zuführen, deren sie in dieser Anwendung bedarf.

a. Figuren des Gleichklangs.

Die Terminologie für die verschiedenen Arten der Gleichklänge ist bei den Alten unklar und unsicher. Auszuscheiden haben wir zunächst von ihr die Bezeichnungen für die Wiederkehr derselben Wörter oder derselben Wortstämme, wenn diese

in derselben Bedeutung wiederholt werden, wie (Göthe): „Süsser Friede, Komm, ach komm in meine Brust"; oder (Schiller): „Und eine Freiheit macht uns Alle frei." Diese nämlich sind der folgenden Klasse, den rhetorischen Wortfiguren zuzurechnen, da sie dann nicht mehr durch ihren Laut wirken, sondern durch ihren an den Wortlaut gebundenen Sinn. Es bliebe dann zu benennen die Wiederkehr des Lautes ganzer Wörter oder Satzglieder unter veränderter Bedeutung, die Wiederkehr der Anlaute, des Sylbenklangs mit und ohne Anlaut, des Sylbenvokals ohne den Auslaut; und es wurde endlich auch jener Rhythmus als Sprachmusik empfunden, welcher durch die Wiederkehr gleichgegliederter Sätze oder Satztheile entsteht, wenn auch deren Wortklänge nicht übereinstimmen. Aristoteles (Rhet. III, 9) nennt dies Letztere παρίσωσις: „ἐὰν ἴσα τὰ κῶλα “; für die Uebereinstimmung der Wortklänge hat er den Namen der παρομοί ωσις, welche stattfinde, wenn die Anfänge oder die Ausgänge zweier Satzglieder gleich seien: ἐὰν ὅμοια τὰ ἔσχατα ἔχῃ ἑκάτερον τὸ κώλον, ἀνάγκη δὲ ἢ ἐν ἀρχῇ ἢ ἐπὶ τελευτῆς ἔχειν. Beim Anfang handele es sich immer um ganze Wörter, beim Ende um die letzten Sylben, Flexionssylben, oder um dasselbe Wort. Beispiele für den Anfang: ἀγρὸν γὰρ ἔλαβεν ἀργὸν παρ' αὐτοῦ; (ebenso benutzt bei Xen. Cyrop. VIII, 3, 37) δωρηταί τ' ἐπέλοντο παραγρητοί τ' ἐπέεσσιν (Ilias IX, 526); für das Ende: ᾠήθησαν αὐτὸν παιδίον τετοκέναι, ἀλλ' αὐτοῦ αἴτιον γεγονέναι; ἐν πλείσταις δὲ φροντίσι καὶ ἐν ἐλαχίσταις ἐλπίσιν. Er giebt auch Beispiele solcher Gleichklänge an den Abwandlungen desselben Wortes (πτώσεις δὲ ταυτοῦ): ἄξιος δὲ σταθῆναι χαλκούς, οὐκ ἄξιος ὢν χαλκού; oder an demselben Worte: σὺ δ' αὐτὸν καὶ ζῶντα ἔλεγες κακῶς καὶ νῦν γράφεις κακῶς; oder an derselben Sylbe: τί ἂν ἔπαθες δεινόν, εἰ ἄνδρ' εἶδες ἀγγόν; Für Falle der letzteren Art hat er auch den terminus: ὁμοιοτέλευτον, wie denn auch Demetr. (de eloc. § 26) für das Homoeotel dies Beispiel (κακώς κακώς) anführt, welches also Dasselbe sei, wie die παρόμοια ἐπὶ τέλους z. B. bei Isocrates (Pan. init.): πολλάκις ἐθαύμασα τῶν τὰς πανηγύρεις συναγαγόντων, καὶ τοὺς γυμνικοὺς ἀγῶνας καταστησάντων. Ebenso gebraucht die ter

mini Anaximen. (Rhet. ad Alex. § 27), der für die παρίσωσις als Beispiel giebt: ἢ διὰ χρημάτων ἀπορίαν, ἢ διὰ πολέμου μέγεθος; und

von der παρομοίωσις sagt: οὐ μόνον ἴσα τὰ κωλα ποιεῖ, αλλα καὶ ὅμοια ἐξ ὁμοίων ὀνομάτων· ὅσον δεῖ σε λόγου μίμημα, φέρε πόρου τέχνασμα. Namentlich zeige sie sich in der Aehnlichkeit der letzten Wörter; diese Aehnlichkeit wird dann sehr anbestimmt definirt: ὅμοια δ' ἐστὶν ὀνόματα τὰ ἐξ ὁμοίων συλ λαβῶν, ἐν οἷς πλεῖστα γράμματα τὰ αὐτά ἐστιν, οἷον, πλήθει μὲν ἐνδεῶς δυνάμει δὲ ἐντελῶς.

Demetrius (de eloc. § 25) nimmt die Bezeichnung der „παρόμοια κωλα“ als die allgemeine für den Gleichklang, von dem dann eine Art das ισόκωλον sei: ἐπὰν ἴσας ἔχῃ τὰ κῶλα τὰς συλλαβάς, ὡς παρὰ Θουκυδίδῃ (I, 5): ὡς οὔτε ὧν πυνθάνονται απαξιούντων τὸ ἔργον, οἷς τ' ἐπιμελὲς εἴη εἰδέναι, οὐκ ὀνειδιζόντων.*) Dionysius Hal (de comp. IX) behält den Terminus der παρίσωσις bei, wenn er zeigt, wie Demosth., Plato, Aeschines Flickwörter eingeschoben haben, um die Kola der Rede gleichförmig zu machen (cf. auch de Isocrate c. 13, 14), ebenso die παρομοίωσις (de Lys. jud. c. 14; Ep. II. ad Amm. c. 17).

Man sieht leicht, wie wenig diese phonetischen Figuren der Alten mit unseren euphonischen sich decken. Zunächst sind die Parisa oder Isokola in den modernen Sprachen, deren Satzbau nach logischen Gesichtspunkten sich bestimmt, ohne wesentliche Bedeutung, während sie in den klassischen, welche die gesammte Vorstellungsmasse der Satzglieder auch äusserlich zu einem in sich geschlossenen Tonganzen zu verschmelzen suchen **), die

*) Demetrius scheint hier doch eine gleiche Sylbenzahl zu meinen (2 mal 16) und so würde bei Spengel (Vol. III, p. 267) statt οἷς τε ἐπιμελές, wie oben zu lesen sein. Gleiche Sylbenzahl für die Parisosis der Kola zählt auch ab Anonym. περὶ σχημ. Sp. Vol, III, p. 132; und so bemerkt Maximus Planudes zu Hermog. περὶ ἰδ. I (Sp. Vol. II, p. 314), dass in der dort citirten Stelle aus Demosthenes (p. 267): τὸ λαβεῖν οὖν τὰ διδόμενα [] ὁμολογῶν ἔννομον εἶναι, || τὸ χάριν τούτων ἀποδοῦναι || παρανόμων γράφῃ jedes der drei Kola 9 Sylben enthalte, die dadurch δι' ὅλων ἴσα würden (Rhet. Gr. ed. Walz Vol. V, p 315).

**) Die Alten fühlten dies sehr wohl. Man lese z. B. bei Demetrius (de eloc. § 11): Αριστοτέλης δὲ ὁρίζεται τὴν περίοδον οὕτως, περίοδός ἐστι λέξις ἀρχὴν ἔχουσα καὶ τελευτήν, μάλα καλῶς καὶ πρεπόντως δρισάμενος· εὐθὺς γὰρ ὁ τὴν περίοδον λέγων ἐμφαίνει, ὅτι ἠρκταί ποθεν καὶ ἀποτελευτήσει ποι καὶ ἐπείγεται εἴς τι τέλος, ὥσπερ οἱ δρομεῖς ἀφεθέντες. καὶ γὰρ ἐκείνων συνεμφαίνεται τῇ ἀρχῇ τοῦ δρόμου τὸ τέλος. ἔνθεν καὶ

Kunstformen der Rede ordnen und gruppiren. Innerhalb der Periode verhilft der namentlich im Griechischen vorhandene Reichthum an verknüpfenden und gegenüberstellenden Partikeln zu merklicher Hervorhebung der Beziehungen und erleichtert die Ueberschau; hierzu gesellt sich dann die Parisosis, deren rhythmische Conformität in Nebeneinander- oder Gegenüberstellung der

περίοδος ὠνομάσθη, ἀπεικασθεῖσα ταῖς ὁδοῖς ταῖς κυκλοειδέσι καὶ περιω δευμέναις· καθόλου γὰρ οὐδὲν ἡ περίοδός ἐστι πλὴν ποιὰ σύνθεσις. εἰ γοῦν λυθείη αὐτῆς τὸ περιωδευμένον καὶ μετασυντεθείη, τὰ μὲν πράγματα μενεῖ τὰ αὐτά, περίοδος δὲ οὐκ ἔσται. Bei Longin (τέχν. ῥητ. Sp. Vol I, p. 309 sq.) sehr gut: ἡ δὲ περίοδος ἐνθύμημα πώς ἐστιν ἀπηγγελμένον, ῥυθμοῖς εὐτάκτοις κώλοις τε καὶ περικοπαῖς, καὶ ἀλλήλας συμμέτροις. καὶ αὐτὴ δὲ ἡ περίοδος κέκληται ἐκ μεταφορᾶς ἤτοι τῶν ἀγώνων τῆς περιόδου, οἳ τῷ ἱκνουμένῳ χρόνῳ ἐπιτελούμενοι τὸ ἴσον ἀεὶ ἀφεστᾶσιν ἀλλήλων, ἢ ἀπὸ τῶν χορευόντων περὶ τοὺς βωμοὺς καὶ τὴν περίμετρον τοῦ βωμοῦ καὶ τὸν κύκλον περιλαμβανόντων ἀπὸ σημείου ἐπὶ τὸ αὐτὸ σημεῖον καθι· σταμένων, ἕως ἂν πληρώσαντες τύχωσι τοῦ κύκλου τὴν χορείαν. τῶν δὲ περιόδων καὶ τὰς ἀσυμμέτρους τοῖς μέρεσι περιόδους ὁμοίως καλεῖν εἰωθαμεν, τῆς κατὰ τὸ ἐνθύμημα διανοίας ἐκτετελεσμένης. — In der gebundenen Rede haben auch die Neueren Isokola und Parisa. So Schiller (Br. v. M): Chor I: Du würdest wohl thun, diesen Platz zu leeren. Chor II: Ich will's, wenn bessre Männer es begehren. Chor I: Du könntest merken, dass Du lästig bist.

Chor II: Desswegen bleiblich, weil es Dich verdriesst; cet

was im Drama der Alten στιχομυθία hiess (Poll. 4,114); so Shakesp. (Haml. III, 4):

Queen: Hamlet, thou hast thy father much offended.
Hamlet: Mother, you have my father much offended.
Queen: Come, come, you answer with an idle tongue.
Haml.: Go, go. you question with a wicked tongue.

In freier Rede, aber ebenso wirkend durch Gleichheit des Klanges und des Rhythmus im Satzbau Molière (L'Av. II. 3): Harp: C'est toi qui te veux ruiner par des emprunts si condamnables! Cléante: C'est vous qui cherchez à vous enrichir par des usures si criminelles! Harp: Oses-tu bien, après cela, paroitre devant moi? Cl.: Osez-vous bien, après cela, vous présenter aux yeux du monde? Wundervoll wirkt der Wechselgesang des Brutus und Cassius durch solche Musik bei Shakesp. (Caes. III, 1): How many ages. How many times cet. und so (ib. V, 1): Brut.: For ever, and for ever, farewell, Cassius! If we do not meet again, why we shall smile; If not, why then this parting was well made. Cass.: For ever, and for ever, farewell, Brutus! If we do meet again, we'll smile indeed; If not, it is true, this parting was well made. (Ueber die Stichomythie des alten Drama cf. Bernhardy, Grundriss der griech. Litt. II, 2, p. 208 sq.)

einzelnen Kola (man sehe über diese Bd. I, p. 566) eine ebenso klare wie harmonische Gliederung hervorbringt. Das Satzgebilde ordnet seine Vorstellungsgruppen durch musikalische Mittel, und desshalb betrachtet auch die Rhetorik der Alten die napora und nagóμola nicht als beliebig zu verwendende Verschönerungsmittel der Rede (Dionysius Hal. ep. II ad Amm. c. 17 nennt sie in solcher Verwendung kindisch: μειρακιώδεις σχηματισμοί), sondern als constituirend für den Satzbau. Daher erklärt sich, dass bei den Alten in Gesellschaft dieser Klangfiguren als dritte die Antithesis genannt wird. Aristoteles nämlich, nachdem er (Rhet. III, c. 8) auseinandergesetzt, dass die Rede rhythmisch sein müsse (ɛúpvdμov dɛi elvai tηv kégi nai un appusuov), bespricht, wie eine Gliederung der Periode zu bewirken sei, und er bezeichnet als Mittel hierfür die Bewegung der Rede in der avriΘεσις, παρίσωσις und παρομοίωσις. Die Antithesis λέξις αντικειμένη) nennt er besonders wegen der Entgegensetzung der Vorstellungen, für welche sie die sprachliche Form giebt; dass er mit ihr nichts meinte, als eine napiowotę bei Gegenüberstellung des Sinnes, ergiebt sich aus den Beispielen, welche er anführt, wie u. Α.: ἢ ζῶντας ἕξειν ἢ τελευτήσαντας καταλείψειν. Cicero (or. 50) sagt: Semper haec, quae Graeci dvriera nominant, cum contrariis opponuntur contraria, numerum oratorium necessitate ipsa efficiunt, et eum sine industria; und allgemeiner (1. c. 52): paria paribus adjuncta et similiter definita itemque contrariis relata contraria - sua sponte, etiamsi id non agas, cadunt plerumque numerose. Ebenso sind αντίθετον, παρίσωσις, παρομοίωσις zusammen bei Anaximenes, Demetrius, Dionysius Hal., Aquila Rom. § 22 sq.; cf. auch Cornif. (IV, 14, 15); Rut. Lup. (12-16); Quint. (IX, 3, 81.). –

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Die Beispiele ferner für die παρομοίωσις, welche Aristoteles giebt, zeigen Wortspiele: dygóv dgyóv, Alliterationen etwa, wie ἐπέλοντο ἐπέεσσιν, Assonanzen, wie χαλκούς – χαλκοῦ; Reime, wie τετοκέναι – γεγονέναι; φροντίσιν — ἐλπίσιν; δεινόν agyóv; reiche Reime, wie xaxus, xaxus, aber man sieht leicht, dass sie in dem Sinne nicht gemeint sind und nicht gemeint sein können, welchen wir mit diesen terminis bezeichnen. Cornific. (IV, 14), welcher verschiedene Arten der Gleichklänge unter dem Namen traductio zusammenfasst, hebt z. B. ausdrücklich deren

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