burtstag): „Näher und näher kam das Gekling und das Klatschen der Peitsch' und der Pferde Getrampel“ ; bei Racine (Androm.): Pour qui sont ces serpents qui sifflent sur vos têtes ? bei Ovid (Met. XII, 278): (ferrum) stridet et in trepida submersum sibilat unda. Bekannt sind die Homerischen Verse (Od. XI, 598): airis έπειτα πέδονδε κυλίνδετο λάας αναιδής; (Od. IX, 71): εστία δε σφιν τριχθα τε και τετραχθα διέσχισεν ίς ανέμοιο; (lias III, 363): τριχθά τε και τετραχθα διατρυφεν έκπεσε χειρός; (Ilias 2, 465): αυταρ υπό χθών σκιερδαλέον καναβιξε ποδών αυτών τε και itawv; (llias 23, 116): colla s' avavta xaTavta rapavrá T8 Soxucá i resov; für welche in Uebersetzungen bei völliger Lautverschiedenheit doch die Symbolik gewahrt werden kann (Voss): Hurtig mit Donnergepolter entrollte der tückische Marmor; Knitternd sofort und knatternd zerriss sie die Wuth des Orkanes; (Pope): Now here, now there, the giddy ships are borne, And all the rattling shrouds in fragments torn; Knitternd sofort und knatternd zersprang ihm die Kling aus der Rechten; Und ringsum dröhnte die Erd' auf Grau’nvoll unter dem Gang des wandelnden Heers und der Rosse; Lange hinauf und hinab, Richtweg und Krümmungen, ging man. - Die Verse Virgil's (Aen. VIII, 596): Quadrupedante putrem sonitu quatit ungula campum; (ib. XI, 875): quadrupedumque putrem cursu quatit ungula campum; (ibid. IX, 503): At tuba terribilem sonitum procul aere canoro Increpuit, sequitur clamor caelumque remugit; sind nachgebildet (Voss): Es zitschert und zwitschert der Spatzen ihr Dach, Es pfeiffet und schleiffet mit künstlichem Wind. Malmend zerstampfet das Feld in gevierteltem Takte der Hufschlag, (Neuffer): Donnernd zerstampft im Galoppe der Huf das zerstäubende Blachfeld, (Hertzberg): Donnert der lockere Grund vom Gestampf galoppirender Rosse; (Hertzberg): Trabender Rosse Gestampf" durchdonnert das lockere Blachfeld; (Voss): Aber es schmetterte fern aus gellendem Erz die Trompete Grauses Getön; (Hertzberg): Schrecken erweckender Klang vom schmetternden Erz der Posaune Dröhnt aus der Ferne und Schlachtruf folgt, dass donnernd die Luft hallt. Nächst der Griechischen zeigt die Deutsche Sprache hohe Befähigung für die Lautsymbolik, wie Logau schon wusste: „Kan die deutsche Sprache schnauben, schnarchen, poltern, donnern, krachen; Kan sie doch auch spielen, schertzen, liebeln, güteln, kürmeln, lachen;“ „ Wie, dass so kein Volk sonst nicht von dem liebsten Thun der Welt, von der Liebe, lieblich spricht“? Welche Kunst der Sprache auch nach dieser phonetischen Seite offenbart z. B. Schiller's „Glocke“, besonders bei Schilderung der Feuersbrunst! Von Göthe's Worten ist herrlichste Symbolik unzertrennlich; sie ist der tiefere Grund des Wohllauts seiner Verse wie seiner Prosa. Man schlage etwa den „Faust“ auf: Faust: Wie ras't die Windsbraut durch die Luft! Mit welchen Schlägen trifft sie meinen Nacken! Sonst stürzt sie Dich hinab in dieser Schlünde Gruft. Ja, den ganzen Berg entlang Strömt ein wüthender Zaubergesang! Das drängt und stösst, Das rutscht und klappert! Ein wahres Hexenelement ! Horchet! Horcht dem Sturm der Horen! Auge blinzt, und Ohr erstaunet - Wer das Gesicht mir zeigt, der kehrt's nicht ab, Hals, Kopf und Schopf hinschlotternd grass im Nacken. (cf. auch Band I, p. 222 sq.) Blair (Lect. XIII, p. 338) führt an „a remarkable example of this beauty from Milton, taken from two passages in Paradise Lost, describing the sound made, in the one, by the opening of the gates of Hell; in the other, by the opening of those of Heaven. The contrast between the two, displays, to great advantage, the poet's art. The first is the opening of Hell's gates : On a sudden, open fly, Heaven opened wide On golden hinges turning. has been often admired, on account of the imitation effected by sound of the thing represented: Chiama gli abitator' de l'ombre eterne (Cant. IV, Stanz. 3.) Da die verschiedenen Rhythmen verschiedene Empfindungen erregen und damit verschiedene Vorstellungen herbeiziehen, so bietet auch die Tonbewegung in der Rede ein Mittel zur Symbolik. Auch hier verfeinert sich die Figur von einer Nachahmung äusserlicher Bewegung zu rhythmischen Eigenthümlichkeiten, welche dem Sinne, den Seelenbewegungen analog scheinen. Nachahmung ist z. B. Virg. Ge. IV, 174: Illi inter sese magna vi brachia tollunt, (Delille: Tantôt levant, tantôt baissant leurs lourds marteaux Qui tombent en cadence et domptent les métaux), Symbolik durch die gleiche rhythmische Bewegung: (Aen. III, 658): Monstrum horrendum, informe, ingens, cui lumen ademptum. Aebnlich verhält sich Homer (Ilias II, 462): évsa rai évga notwVTOL dyahLópeva itepuyeơơiv zu Virg. (Ge. III, 284): Sed fugit interea, fugit irreparabile tempus. Vortrefflich symbolisirt A. W. Schlegel (Der Hexameter, 10): Wie oft Seefahrt kaum vorrückt, mühvolleres Rudern Fortarbeitet das Schiff, dann plötzlich der Wog' Abgründe Sturm aufwühlt und den Kiel in den Wallungen schaukelnd da hinreisst: So kann ernst bald rubn, bald flüchtiger wieder enteilen, Bald, o wie kühn in dem Schwung! der Hexameter; immer sich selbst gleich, Ob er zum Kampf des heroischen Lied's unermüdlich sich gürtet, Oder, der Weisbeit voll, Lehrsprüche den Hörenden einprägt, Oder geselliger Hirten Idyllien lieblich umflüstert. Häufig malt der Spondens im fünften Fuss des Hexameters: Virg. (Aen. II, 68): Constitit atque oculis Phrygia agmina cir cumspexit; (Ecl. IV, 49): cara Deum soboles, magnum Jovis incrementum; Hom. (Ilias XXIII, 221): buxnv xixi norwv TlaTooxłños Decioio; ebenso deutete oft der Ruck, welchen der Rhythmus dieses Verses durch die Cäsur nach der sechsten Arsis (Thesis) erhält - so dass ihn ein einsylbiges Wort abschliesst -- auf ein Gegenstemmen, wie Hor. (sat. II, 3, 183): Latus ut in Circo spatiere aut aeneus ut stes, oder ein Unerwartetes, wie Hor. (ep. II, 3, 139): parturiunt montes, nascetur ridiculus mus (so Virg. Ge. 1, 181); oder Bedeutendes, wie Hom. (Od. IX, 69): γαλαν οριού και πόντον ορώφει δ' ουρανόθεν νύξ (so Virg. Aen. II, 250). Ueberhaupt bieten sich Gegensätze der Rede gegen den Rhythmus leicht zu malerischer Wirkung, wie wenn ein Wort aus einer rhythmischen Reihe in die andere gezogen wird; so bei Voss (Der Dorfpfaff): Gesättigt neigt dem Herrn Pastori Alrath." Hor. (Ep. II, 2, 93): Quanto cum fasta, quanto molimine circum-spectemus (so Hor. sat. II, 3, 117; 180); der Komiker Eupolis schildert so ein ungeheures Dekret: αλλ' ουχί δυνατόν έστιν ου γαρ άλλο προ- βούλευμα βαστάζουσι της πόλεως Λιέγα. . Der Choliamb ist seiner Natur nach zu ähnlicher Wirkung geeignet, wie sie A. W. Schlegel zeigt: Der Choliambe scheint ein Vers für Kunstrichter, Dem sollte man's mit scharfer Dissonanz abhau'n. Cur tristiorem cernimus Saletanum? |