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Andeutung des Bildes. Der Pest bringende Apoll (Ilias 1, 47) wandelt daher: vuxri dows; Thetis schwebt aus dem Meere καρπαλίμως: ἠύτ' ὀμίχλη - und nun: χειρί τέ μιν κατέρεξεν: Texvov, Ti xhaies; mehr bei weiterer Ausführung, wie z. B. Athene den Menelaus schützt (Ilias IV, 130):

οὐδὲ σέθεν, Μενέλαε, εοὶ μάκαρες λελάθοντο
ἀθάνατοι, πρώτη δὲ Διός θυγάτηρ ἀγελείη,

ἥ τοι πρόσθε στᾶσα βέλος έχεπευκὲς ἄμυνεν. ἡ δὲ τόσον μὲν ἔεργεν ἀπὸ χροός, ὡς ὅτε μήτηρ παιδός ἐέργῃ μυϊαν, ὅς' ἡδέι λέξεται ὕπνῳ. Chénier's letztes Lied beginnt: Comme un dernier rayon, comme un dernier zéphire Anime la fin d'un beau jour, Au pied de l'échafaud j'essaie encor ma lyre. Kriemhilde erscheint (Nibel. 280): Nu gie diu minneclîche alsô der morgenrôt tuot ûz den trüeben wolken. dâ schiet von maneger nôt der si dâ truog in herzen. Bei Schiller (Piccolom) wird

Thekla von der Gräfin gewarnt:

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Tritt vor sein Auge hin, Das fest auf dich gespannt ist, und sag' Nein! Vergehen wirst du vor ihm, wie das zarte Blatt Der Blume vor dem Feuerblick der Sonne; (Wilh. Tell): Gott helf' den armen Leuten! Wenn der Sturm In dieser Wasserkluft sich erst verfangen, Dann ras't er um sich mit des Raubthiers Angst, Das an des Gitters Eisenstäbe schlägt! Lucret. (de nat. rer. III, 87): Nam veluti pueri trepidant, atque omnia caecis In tenebris metuunt: sic nos in luce timemus Interdum, nihilo quae sunt metuenda magis, quam Quae pueri in tenebris pavitant, finguntque futura. Einen leisen Zug seligen Muthwillens geben die Gleichnisse Romeo's und Juliens ihrem Gespräch, nachdem sie die Versicherungen der Liebe getauscht (Shakesp. Rom. and Jul. II, 2) Rom.: Love goes toward love, as schoolboys from their books; But love from love, toward school with heavy looks; Jul.: 'Tis almost morning, I would have thee gone: And yet no further than a wanton's bird; Who lets it hop a little from her hand, Like a poor prisoner in his twisted gyves, And with a silk thread plucks it back again, So loving-jealous of his liberty.

Die Anregung zu einer gewissen Stimmung beruht natürlich nicht bloss auf der Natur des Gebietes, dem das Bild entnommen

ist, sondern auch auf der Art, wie es ausgeführt wird. Die Vergleichung der Menschen mit den Blättern der Bäume wird z. B. nach dem Sinn der Rede auch verschieden gestaltet bei Homer. Handelt es sich nur darum, dass eine unzählbare Menge geschildert werde, wie Ilias 2, 468; Ilias 2, 800; Od. 9, 51, so genügt die blosse Angabe des Bildes: ἦλθον ἔπεις ̓ ὅσα φύλλα καὶ ἄνθεα γίγνεται ὥρη; soll die Vergänglichkeit und der Wechsel der Menschengeschlechter betont werden, so heisst es (Ilias 6, 145): Τυδείδη μεγάθυμε, τί ἦ γενεὴν ἐρεείνεις; οἵη περ φύλλων γενεή, τοίη δὲ καὶ ἀνδρῶν. φύλλα τὰ μέν τ' ἄνεμος χαμάδις χέει, ἄλλα δέ ς' ὕλη τηλεθόωσα φύει, ἔαρος δ' ἐπιγίγνεται ὥρη· ὡς ἀνδρῶν γενεὴ ἡ μὲν φύει, ἡ δ' απολήγει; wird endlich mit Geringschätzung von der Hinfälligkeit der Menschen im Gegensatz zu den Göttern gesprochen, so hören wir Apollo (Ilias 21, 464): ἐννοσίγαι, οὐκ ἄν με σαόφρονα μυή σαιο ἔμμεναι, εἰ δὴ σοί γε βροτῶν ἕνεκα πτολεμίξω δειλῶν, οἱ φύλλοισιν ἐοικότες ἄλλοτε μέν τε ζαφλεγέες τελέθου σιν, αρούρης καρπὸν ἔδοντες, ἄλλοτε δὲ φθινύθουσιν ἀκήριοι.

Das Gleichniss bringt so den Sinn leicht auch in komisches Licht. Jean Paul spricht von einem Stutzer (Werke, Bd. 5, p. 113): „Sein Witz ist unerschöpflich, wenigstens ist es der Witz seiner Büchersammlung; er führet eine fremde Dummheit nie ohne beissende Laune an, und giebt zum Rindfleisch allzeit Meerrettig. Vorjetzt macht er aus Himbeeren Essig, d. h. er satirisiert über die Empfindsamkeit. Sonst trug er mit vielem Vergnügen jeden Logogryph, den er selbst aufgelöst, in seiner Bekanntschaft herum. So legte man die todte Sphynx auf einen Esel. Sobald er sich in einer vornehmen Gesellschaft befindet, so versteht es sich, dass er sein Herz befleckt, um seine Ehre nicht zu beflecken, gleich den Morlacken, die mit blossen Füssen durch eine Pfütze gehen, um die neuen Schuhe nicht zu besudeln" - cet. Dickens (Pickw. ch. XI) sagt: a tear trembled on his sentimental eye-lid, like a rain-drop on a window-frame.

Wie durch Allegorieen (cf. oben p. 105 sq.), so empfängt die gewöhnliche Rede auch durch Gleichnisse sprichwörtlicher oder formelhafter Art Leben und Nachdruck. So z. B. häufig: „Er kriecht

wie ein Hund; Er zittert wie Espenlaub; schnell, wie der Wind, klar, wie die Sonne; falsch, wie eine Katze; listig, wie die Schlange"; (dafür auch: „sonnenklar; hundemässig; eselhaft; katzenartig“ u a.) ,da stehen wir, wie die Ochsen am Berge" u. a. m.

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Mit Bezug auf die oben (p. 73) angeführte Eintheilung der Parabeln bei Polyb. Sardian. und Herodian in agaßolai avtaποδοτικαὶ und απόλυτοι erinnern wir, dass dieselbe Eintheilung auch für die Gleichnisse Geltung hat, da diese im Wesentlichen den Parabeln der späteren Rhetoren entsprechen. Quintilian setzt diese Eintheilung (VIII, 3, 77) auseinander: Es geht bei jedem Gleichniss (parabole) entweder die similitudo" voran, oder sie folgt auf den verglichenen Gegenstand; zuweilen stünde es getrennt für sich (libera et separata), zuweilen, wie es bei Weitem am besten sei: „cum re, cujus est imago, connectitur, collatione invicem respondente, quod facit redditio contraria, quae aranódoots dicitur." Auch Neuere haben von diesem äusserlichen Gesichtspunkt aus Unterscheidungen versucht. Bei Eschenburg (Theorie u. Litt. der schönen Redek. ed. Pinder) heisst es (p. 301): „Die Vergleichung (comparatio) hält zwei ähnliche Gegenstände zusammen, um eine grössere Anschaulichkeit zu erreichen. Hier wird bei der ursprünglichen Vorstellung länger verweilt und auf das Gegenbild derselben nur kürzlich hingewiesen. Hingegen im Gleichniss (simile) wird das Gegenbild sorgfältig ausgeführt und die Hauptvorstellung nur kurz erwähnt. Die Parallele endlich hält die gleichmässig ausgeführten einzelnen Bestandtheile beider ähnlichen Vorstellungen neben einander.“

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VI. Von den phonetischen Figuren oder den Lautfiguren; ihrem Begriff; ihrer Eintheilung.

Die phonetischen Figuren im Dienste der Rede haben das Wort als einzelnen Lautkörper zu ihrem Material. Sie entsprechen. demnach den etymologisch-grammatischen Figuren der Sprache, zeigen sich jedoch, da sie die Sprache als eine abgeschlossene und gebildete voraussetzen, nicht, wie jene, als Abweichungen oder Schwankungen in den sprachlichen Formen, sondern in einer eigenthümlichen Benutzung derselben. Sie erstrecken sich ausserdem weiter. Jene nämlich haben nur Bezug auf die Formation der

bereits gebildeten Wörter, nicht auch auf die Figurirung der Laute, welche der Wortbildung zu Grunde liegt; diese, als dem Bereiche der bewussten Kunst angehörig, greifen zurück und verwenden auch die Mittel, welche der Sprache einerseits zu charakteristischer Gestaltung der Laute, andererseits zu deren euphonischer Darstellung unbewusst dienten, mit Bewusstsein zur Erreichung derselben Zwecke innerhalb der literarisch gebildeten Sprache.

Es ergeben sich also drei Arten phonetischer Figuren. Die erste nimmt wieder auf jenes ursprüngliche Streben der Sprache, den Laut der Empfindung, der Vorstellung entsprechend zu gestalten; sie richtet sich so auf den Wortkörper als ein Ganals das Lautbild eines Seelenmoments. Die zweite Art sieht ab von der Bedeutung, ergreift den Laut als solchen, setzt fort und ordnet im Anschluss an die Zwecke der Rede jene Bemühungen unserer Sprech- und Hörorgane um die Musik, um den Wohllaut der Sprachlaute. Die dritte Art berücksichtigt dagegen den Laut nur als das nothwendige Mittel, einen Begriff bestimmt zu bezeichnen; sie theilt so jene sich zunächst bietende Auffassung von dem Wesen des Worts, welcher auch die Alten bei ihrer Figuren-Aufstellung folgten, zieht also den Laut des Wortes nur sofern in Betracht und benutzt ihn, als sich durch ihn rhetorische Zwecke erreichen lassen.

Als allgemeine Benennung für die Figuration der symbolischen Bezeichnung haben wir den Terminus der Onomatopõie; die Figuration der zweiten Art, durch welche das musikalische Element der Sprache zur Geltung kommt, behandeln wir als: Figuren der Gleich klänge und der Euphonie; für die dritte Art, welche rhetorische Wirkungen erzielt, bleibt uns der Name der Wortfiguren.

VII. Die Onomatopöie.

Die Lautbilder der Sprache sind weder Schallnachahmungen, der äusseren Natur entnommen, noch Empfindungslaute, Naturschrei, wie er aus unserm Inneren hervorbricht; es sind diese beiden Arten von Lauthervorbringungen erweislich nur in ganz seltenen Fällen das Material gewesen, aus welchem die Kunst der Sprache Wurzeln bildete. Schon das erste Sprachschaffen des

Menschen wurde von der ihm eigenen Freiheit getragen, und es bezeichnet gut den Kunstcharakter der Sprache, dass sie uns von Anfang an zwar Laut bilder bietet, uns symbolisch die Erscheinungen der Welt, wie sie uns bewegen, in uns sich spiegeln, durch unsere Laute charakterisirt, zur Nachahmung aber, welche niedriger stehenden Gattungen von Geschöpfen eigen ist, sich nicht wesentlich gereizt fühlt. Anders stellt sich dies im Gebiete der bewussten Sprachkunst, welche für ihre Bildungen sich nicht mehr unmittelbar mit dem Rohstoff der Natur in Verbindung zu setzen hat, vielmehr in den Lauten der Wörter und der Interjektionen ein zu Schallnachahmungen und Empfindungslauten zu verwendendes Material vorfindet.

a. Die rhetorische Interjektion.

Man kann sich die Interjektionen als Wurzeln vorstellen, welche einen vollständigen Sinn ausdrücken, bei denen aber wegen ihrer nahen Verwandtschaft mit den von selbst verständlichen Naturlauten zu weiterer Formirung und Entwickelung keine Veranlassung vorlag. So sind sie zu Worten nicht geworden, ebensowenig aber darf man sie als dergleichen Laute betrachten, wie sie die Natur dem gereizten Organismus unfreiwillig abnöthigt.") Die klingen anders. Vielmehr haben wir auch an ihnen artikulirte Laute, welche in etwas rauher Kürze durch Nachahmung von Schällen einen Seelenmoment malen, und so eindringend, mit einer Tonmimik die Rede begleiten und zuweilen ersetzen. Sie deuten in solcher Nachahmung ebensowohl die Naturtöne der Menschen an, welche aus deren inneren Bewegungen Freude, Schmerz, Staunen u. a. hervorgehn, wie sie einen Wiederhall

*) Uebergang der Interjektionen zur Natur der Wörter ist darin zu sehen, dass sie auch Rektion bewirken können, wie (Nibel.): wê mir dises leides; (Göthe): O weh der Lüge! Vae victis! Heu me miserum! (Xen.): gɛù тov ἀνδρός; ὦ τῆς ὕβρεως; ὦ μοι. Die Volkssprache deklinirt sie wohl auch. Schottel (Von der Teutsch. Haubt-Sprache p. 667) giebt an: (Der) ein we her Fuss; Luther (Apoc. 9, 12): Ein Weh ist dahin; siehe, es kommen noch zwei Wehe nach dem, u. A. Die Interjektionen verändern sich auch wie die Wörter. Grimm (Gr. III, p. 288) bemerkt z. B., dass goth. ô! im Ahd. nicht aufzuweisen ist; jâ, womit Notker das lat. ô vielfach übersetzt, lâ, auch im Ags, sind jetzt verschwunden, ebenso das ahd. wah! u. A.

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