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Deutschen: Ich Dich kränken!" Verrathen und verkauft!" wird allerdings leicht Ellipse angenommen werden.

8) Enallage der Genera des Verbi.

Der Pseudo- Plutarch (1. c. § 55) bemerkt: Kai Siaθέσεις δὲ ἐναλλάσσονται παρ' αὐτῷ (Hom.) πολλάκις· καὶ τίθεται ἀντὶ ἐνεργητικών παθητικὰ ἢ μέσα, οἷου, Ἕλκετο δ' ἐκ κολεοῖο μέγα ξίφος, αντὶ τοῦ εἷλκε. Καὶ τοὐναντίον τὸ ἐνεργητικὸν ἀντὶ τοῦ παθητικού, Δαφήσω τρίποδα χρυσούατον, ἀντὶ τοῦ δωpoona. Man sehe auch Greg. Cor. (1. c. p. 171) und den ρήσομαι. Grammaticus Meermannianus p. 644, 647. - Bei Donat. (1. c.) ist als soloecismus per significationem bezeichnet: spoliantur eos et corpora nuda relinquunt (Ennius?) statt spoliant, was Pompejus (Comment. p. 435) als soloec. per genera verborum aufführt. Diomedes (1. c.) nennt es soloec. per qualitates verborum, wenn z. B. Virg. Georg. II, 425: hoc pinguem et placidam paci nutritor olivam statt nutrito sich findet. -

Das Verbum zeigt die Form des Activs, wenn sein Subjekt als thätig erscheint, die des Mediums, wenn seine Thätigkeit sich ausserdem auf das Subjekt zurückrichtet. Die als Personalendungen angeschmolzenen Pronominalwurzeln geben nämlich, Einmal (als Nominativ) an das Ende des Verbalstammes gesetzt, die Form des Activum: vagha-ti, vehit; Zweimal an den Auslaut gesetzt (wobei dann das erste Pronomen Objectscasus, das zweite Nominativ), die des Medium: vagha-ta-ti, vehitur. (vide Schleicher, Comp. p. 660.)

Soll das Subjekt nur in dem Verhältniss erscheinen, dass es die Thätigkeit an sich erfährt, so wird dies durch die Form des Passivs ausgedrückt, welche von rhetorischer Bedeutsamkeit ist. (cf. Becker, Organism. p. 598.) Da nun die Medialform nach Einer Seite auch diese Bedeutung des Passivs an sich bezeichnet, so wurde dieses vielfach von jener vertreten, und, während die Formen des Activum und des Medium sich vollständig entwickelten, behauptete sich das Passivum z. B. im Griechischen. mit eigenen Formen nur für Aorist und Futurum. Aus pépouai für 9890-α- ich trage mich, opera für 9898-ra-Ter gepo-a-μ trägt sich erhielt man erst später die passive Bedeutung: er wird getragen, wie etwa bei uns: Es wird sich finden," die Bedeu

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tung vertritt der passiven Form: Es wird gefunden werden." - Das Slavische hat überhaupt keine Passivform, sondern braucht statt ihrer das Reflexivum ssa sich, also datissä sich geben, statt gegeben werden (Becker, Organ. p. 88). Auch im Lateinischen ist die Form des Passivs ursprüngliche Reflexivform, d. h. es ist das Reflexivum sva, se der Activform hinzugefügt: legor lego se, legeris legis-is cet.; - und an diese Reflexivform hat sich die Bedeutung des Passivum gebunden. In den Formen des sogen. Deponens liegt also ursprünglich reflexive Bedeutung vor, die vielfach z. B. in hortor, sequor jetzt abgeschwächt, im usus namentlich bei den Participien auch Schwanken zeigt, wie z. B. adeptus, emensus sowohl Act. als Pass. ausdrückt. Im Deutschen vertritt das Activ mit dem Pron. reflex. die Formen des Medium; das Pron. reflex. bildet dann mit dem Verbum eine Einheit, ist tonlos und kann gegen ein anderes Objekt nicht in Gegensatz treten.

Die Technik, durch welche im Laufe der Zeit die Genera Verbi herausgearbeitet wurden, zeigt, wie man sieht, beständige Uebergänge, Vermischungen, Vertauschungen, wie sie z. B. Bopp (Vergl. Gr. II, p. 254) im Sanscrit in Bezug auf Activ (Parasmai-padam Fremd-Form) und Medium (Atmanê-padam = SelbstForm) bemerkt. Er sagt: „Im Allgemeinen verfügt die Sprache in ihrem erhaltenen Zustande ziemlich willkürlich über beide Formen; die wenigsten Verba haben beide bewahrt, und wo es der Fall ist, tritt selten die primitive Bestimmung beider deutlich hervor. Von den verwandten Sprachen haben nur das Send, Griechische und Gothische diese uralte Reflexiv-Form bewahrt."

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Der usus der Sprache zeigt auch anderweitig häufige Vertauschungen der Formen. Im Deutschen werden z. B. Formen des Medium und des Activ nebeneinander gebraucht: Du irrst, du irrst dich; er flüchtet, er flüchtet sich u. a. m., ebenso des Med. und Pass.: Und Pforten bauen sich aus grünen Zweigen, und um die Säule windet sich der Kranz" (Schiller). „Das Spiel des Lebens sieht sich heiter an" (Sch). Activ geht in Passiv über: schwindelnde Höhe, fahrende Habe, sitzende Lebensweise; frischmelkende Kuh (cf. Schötensack, nhd. Gr. p. 283 sq.). Varnhagen sagt z. B.: eine vorhabende Reise; Lessing: Das ist mir nicht wissend; W. v. Humboldt:

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die unter Händen habende Recension (vide Teipel, die nicht logische Seite d. Spr. in Herrig's Archiv Th. IX, p. 309); ähnlich beim Infinitiv z. B. Wasser, gut zu trinken (cf. Grimm (Gr. IV, p. 57 sq.) und Bopp (vergl. Gr. III, p. 307 sq.), wo dem dtsch. er ist zu strafen, puniendus est, das engl. he is to be punished gegenübergestellt, andererseits an das Frzsch. erinnert wird: cette pomme est bonne à manger; je lui ai vu couper les jambes u. a m. Man hörte von den Bauern den kleinen Töffel sehr bedauern" (Lichtwer). So schon im Gothischen. Im Griechischen zeigen Formen, wie ἥλωκα, ἑάλωκα, ἥλων, Ed eine an aktiver Form haftende passive Bedeutung; intransitive Activa, wie φεύγειν, αποθνήσκειν, τελευτάν u. a. haben Sinn und Construktion von Passivis: αὐτοί γε ἀπέθνησκον Unò inniw (Xen. Cyr. 7, 1, 48). Medium zeigt sich bei Homer neben dem später ausschliesslich angewandten Activ, z. B. Ilias I, 56: κήδετο γὰρ Δαναῶν, ὅτι τα νήσκοντας ὁρᾶτο; 80 ἰδόμην neben εἶδον; ἀκούετο λαὸς αὐτῆς (Ilias 4, 331); und ebenso steht Act. für Med. z. B. bei ɛranée, zu dessen Med. andererseits noch Reflexivpronomen gefügt wird (Lycurg, 42): αὐτῷ μεταπέμψασθαι; die Futurform des Med. hat nicht selten passive Bedeutung, wie (Thuc. 6, 64): únò tŵv inπέων οὐ βλάψονται (obwohl Isocr. 1, 25: βλαβήσομαι); auch bestehen, ohne dass die Bedeutungen sich unterscheiden, mediale und passive Futurformen neben einander, wie eiơou und πεισθήσομαι u. a. m. Im Lateinischen haben die sogenannten neutropassiva (Priscian, VIII, 3) wie vapulo ab aliquo passiven Sinn, die semideponentia (Prisc. VIII, 1) wie gaudeo, zeigen passive Formen, obwohl alt: gavisi, bei aktiver Bedeutung; neben einander bestehen z. B. juratus, der geschworen hat und (Cic. Off. III, 9) quod juratum est; reverti, reversus sum; odi, osus sum u. a. m. Wie in der (oben bei Diom. angeführten) Form, nutritor statt nutrito, ist die Medialform auch z. B. bewahrt Virg. Aen. XI, 660: pictis bellantur Amazones armis; als Activ und Deponens sind überhaupt viele Verba gebräuchlich, wie adulor (Cic. Tusc. 2, 10), conflictor, ludificor, vehor u. a. m., während andere, wie aspernor, medicor, dominor zuweilen in passiver Bedeutung vorkommen. Das Französische hat die lat. Dep. überhaupt in aktive Form gebracht: consoler, imiter, suivre, naître,

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mourir cet. Für den reflexiven Sinn wird Passivform verwandt, wie delector, fallor, commoveor, aber auch die Activform, wie verto, muto, flecto u. a. Virg. (Ge. I, 163) hat solventia plaustra, (Ecl. I, 29): tondenti barba und (Aen. X, 362) saxa rotantia; so (1. c. 240): ne castris jungant in medialer Bedeutung. Auch im Französischen spielen aktive und mediale Formen in einander, wie mourir, se mourir, rire, se rire u. a.; auch fehlt zuweilen das Reflexiv, wie in: notre canon a fait taire celui des ennemis (Acad.); häufig wird Passiv durch Medium vertreten, wie un cri s'entend; le spectacle se donnait en l'honneur des dieux. (M. de Staël) (vide Mätzner, fr. Gr. p. 195). Im Englischen werden besonders die Umschreibungen mit dem Particip auf ing so verwendet, dass Uebergang ins Passiv gefühlt wird: While any favourite air is singing (Sheridan); Dinner was preparing. Viele Verba bedienen sich der aktiven, wie der reflexiven Form, z. B. to assemble, to address, to behave; Uebergang des intrans. Activs in die reflexive Form durch Hinzufügung eines persönlichen Pron. namentlich im Imperativ, wie: Fare thee well, and think of death (Hughes); Go flee thee away into the land of Judah (Bible) (vide Mätzner, engl. Gr. Th. I, p. 313). Aehnlich im älteren Deutsch, z. B. Von libe scheide er sich enzit (Konr. v. Würzb.); Ich säumte mich lang (H. Sachs). (cf. Schötensack, D. Gr. p. 237.)

Im Neger-Englisch giebt es (Fiedler u. Sachs, wissensch. Gr. d. engl. Spr. II, p. 6) gar kein Passiv, da man entweder das Activ setzt oder umschreibt.*)

9) Enallage in der Satzconstruktion

Der im Lautbild der Wurzel angedeutete Seelenmoment

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*) Wie bei den Verbalformen Activ und Passiv in einander übergebn: xuλῶς ἀκούειν, bene audire gelobt werden; κακῶς ἀκούειν, male audire = getadelt werden; wie ein Gespenst sehen," ,,blass sehen," so hietet auch sonst die Sprache Fälle, wo Act. und Pass. in derselben Anschauung aufgehn: ein blinder Schuss, blinder Lärm, blinde Klippen; aliquis latet error (Virg. Aen. 2, 48) = Tauschung; caeca vada; τα τυφλὰ τοῦ σώμα τος = die Rückseite (Xen. Cyr. 3, 3, 45); eine traurige Gegend; ein froher Anblick; sourd ungünstig für Akustik; deaf = gedämpft im Ton; regard das Blicken und der Anblick; spoil das Rauben und das Geraubte u. d. m.

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zeigt sich, nach einer bestimmten Richtung entfaltet, als Satz. Und wie die Bewegung der Seele zu anderen Bildern fortgeht, reihen sich die Sätze an einander; aber auch dies, dass eine einheitliche Kraft diese Bilder erzeugt, sie also nicht einzeln für sich stehn, sondern aus einander hervorwachsen, findet seinen Ausdruck, und Bindewörter deuten, wo es nöthig erscheint, diesen Zusammenhang an. So entsteht die étic ɛigouévŋ, welche Aristoteles (Rhet. III, 9) ἡ ἀρχαία nennt: ταύτῃ γὰρ πρότερον μὲν ἅπαντες, νῦν δὲ οὐ πολλοὶ χρῶνται. Dadurch kommen denn die einzelnen Satzbilder allmählich als blosse Theile grösserer Bilderreihen zum Bewusstsein und drängen sich so wieder in Einen Begriff, in Eine Anschauung zusammen, die nun für die Seele Ausgangs- oder Beziehungspunkt einer neuen, weiteren Entfaltung werden kann. Solcher Satzbegriff giebt dann den Ausdruck seiner Geschlossenheit, das Verbum finitum, auf und stellt sich als ein durch ein Nomen mit Participium, Adjektiv, Apposition gebildetes attributives Satzverhältniss dar, ein Glied eines neuen, somit erweiterten Satzes, wie es zuweilen auch durch ein zusammengesetztes Wort bezeichnet wird. Ein solches Gebilde, durch Congruenz im Genus, Numerus, Casus seine Begriffseinheit darlegend, tritt ebenso zu einem Subjekte eines Satzes, wie zu dessen Objekt. Weder aber die Beiordnung von Sätzen zu einander noch deren Einordnung in einander entspricht der Forderung, dass die angedeuteten Bilder in die richtige Beleuchtung treten je nach dem Grade ihrer Bedeutung, je nach der Art ihrer Beziehung aufeinander, so dass das Gesammtbild durch das Beiwerk in seiner Wirkung nicht gestört, sondern vielmehr gehoben werde. Erreicht wird dies dadurch, dass die erweiternden Bestimmungen sich wieder auflösen zu Sätzen, d. h. von dem verbalen Leben wieder durchströmt, bestimmt und doch flüssig gemacht werden, und dass sie dann durch Fügewörter, Relativa und relativische Conjunktionen, als untergeordnete Sätze dem Hauptsatze sich einfügen. Die Construktion der Periode [λέξις κατεστραμμένη Ev regióɗoi (Arist. 1. c.)] ist das grösste Kunstwerk der Sprachtechnik. (cf. Demetrius de eloc. in Rhet. Gr. Sp. III, p. 262 sq.; Aquila Romanus, 18 in Rhet. Lat. m. Halm p. 27 sq.; Quint. IX, 4, 124, der IX, 4, 22 die Hauptglieder der Periode κώλα = membra und die Nebenbestimmungen κόμματα –

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