Erdbeschreibung der Preußischen Monarchie

Schritte geschehen, so wird eine teutsche Meile in 24 Stunden jurückgelegt. Der Spaßierschritt wird z kürzer gerechnet, und der Botenschritt, womit in 2 Stunden eine teutsche Meile zurückgelegt wird, erfordert in der Minute 100 Schritt, deren jeder 2 Fuß lang ist, wornach also der Bote 12,000 Schritt auf eine teutsche Meile machen würde.

Das Preußische Soldatenmaaß wird in Rheinlandi. schen Fuß und Zoll bestimmt, davon der Zoll wieder in 4 Striche getheilet ist. Fünf Rheinländische Fuß werden ben jedem Mann als das Grundmaaß angenommen, und die darüber gehenden Bolle und Striche in einer Summe bemerkt. So würde also ein Mann, der 5 Fuß 53 Zoll Länge hat, bloß nur 5 Zoll 2 Strich, und ein anderer, der 6 Fuß 21 Zoll lang ist, zu 14 Zoll 1 Strich angegeben werden.

Das Meilenmaaß ist bey Vermessung und Verfertigung der Landcharten auf geographis sche Meilen festgesezt, deren 15 auf einen Grad gehen. Da nun nach des Herrn von Mauper tuis Berechnung die Größe eines Grades auf den 5often Grad Breite 57195 Toisen betras gen, so hålt eine Meile 3813 Toisen oder 1975 Rheinl. Ruthen, oder 23701 Rheinl. Duodecimalfuß. Nimmt man aber, wie es besser ist, für die Preußischen Lans de den 52sten Grad der Breite an, so ist eine teutsche Meile nach Rheinl. Maaß 1976 Ruthen oder 23712 Fuß. Indessen rechnet man der mehrern Bes quemlichkeit wegen volle 2000 Rhein1. Rus then oder 24000 Fuß auf eine teutsche Meile. Hiernach enthält eine Quadratmeis le 4 Millionen Quadratruthen, oder 576 Millionen Quadratfuß.

Eine Meile in Preußen aber betrågt 24,685 Rheinl. Fuß, und eine Preußische Seemeile wird wie die Englischen, Französischen.

und

und Holländischen zu 2850 Toisen gerechnet - 24 teutscher Landmeile, oder 15000 Rheinländischen Ruthen, so daß 20 Seemeilen auf einen Grad des Acquators gehen.

In Ansehung des Acker- oder Feldmaa ßes ist ist der kleine Morgen nach der könig lichen Verordnung in allen Preußischen Staaten zum allgemeinen Feldmaaß angenommen, und enthalt 180 Rheint. Quadratruthen oder 25,920 Fuß, welche 24,197 Franz. OFuß betragen. Der ehemahls gebräuchliche große Morgen betrug 400 Ruthen, jede zu 144 Rheinländische Fuß gerechnet, oder 57,600

Fuß, welche 53,771 Franz. Fuß ausma chen. Die große Hufe Landes hat zo gros ße und 663 kleine Morgen; die Hackenhus fe aber nur zwey, und die Landhufe einen großen Morgen; und 9 große Morgen thun 20 kleine Morgen. Nach Preußischem Provinzial-Feldmaaß betrågt.

1 Oleskoer Morgen 300 Rheint. Rus then und

1 Olezkoische Hufe 9000 Rheinl. □Ruz then

1 Kulmischer Morgen aber 332, 4 Rheinl. Ruthen.

1 Kulmische Hufe aber: 9972 Rheint. Ruthen.

C. Vom Körper oder Cubicmaaße wird sowohl der Berliner, als Rheinländische Cubicfuf

= fuß in 1728 Cubiczoll vertheilet, und der erste zu 14794, der andere aber zu 15583 Französische Cubicjoll gerechnet, so daß sich

25 Rheinl. mit 26 Berliner Cubicfuß

64 Französ. Cubicfuß vergleichen lassen.

Beym Getreidemaaße ist seit 1716 der Berliner Scheffel zum allgemeinen gefeßmäßigen Getreidemaaße gemacht worden, und soll nach Krusens Berechnung 12 Berliner Cubicfuß oder 2621 Französische Cubiczoll enthalten, und gegen 82 Pfund an Roggen wiegen; allein nach neuern Untersuchungen ist dieser Scheffel 30393 Rheinlåndische Cubiczoll befunden worden, welche 2741 Französische Cubice zoll betragen. Gemeiniglich wird beym Getreidemaaße die Last zu 3 Wispel, bey Hafer und Gerste aber nur zu 2 Wispel berechnet, und das allge: meine gefeßmäßige Verhältniß ist fol gendes: