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per carnis etiam resurrectionem, zu erklären 15). Die Artikel vom h. Geiste, der Kirche, und der Nachlassung der Sünden überging Tertullian absichtlich; denn sie gehörten dem Montanisten nicht zu der irreformablen Wahrheit, sondern ließen, wie er im letzten Saße: hac lege etc. fagt, eine Neuerung zu. Anders verhielt es sich mit der Auferstehung des Fleisches, deßwegen nimmt er sie auf. Das Wort per war ihm hingegen durch den Gebrauch so geläufig, daß es aus der Feder fließt, obwohl es hier nicht am Plaze war. Oder wollte der sarkastische Mann durch das per recht deutlich an die Kirche erinnern, um durch den Sat: hac lege zu zeigen, daß diese Lehre zu jenen gehöre, welche admittunt novitatem correctionis? 16)

Das Bekenntniß des dreieinigen Gottes bildete das Schema, an das sich die weiteren Artikel des Glaubens anreihten. Dadurch wurde das Symbolum zum kurzen Inbegriff des christlichen Glaubens und zum Wahrzeichen der Gläubigen. Schüler von Apostelschülern (Frenäus) führen seinen Ursprung auf die Apostel zurück, Apostelschüler geben Fragmente aus ihm, die seine Existenz vorausseßen und wenn auch die angeführte Sage, wie die Apostel es verfaßt haben, eine Sage ist: so liegt ihr doch die Wahrheit zu Grunde, daß sich zu ihren Zeiten ein kurzer Inbegriff des Glaubens bildete. Wie der Cult von den Tagen der Apostel an einen Kanon, wie die Lehrer und Bischöfe für die Predigt eine Glaubensregel, so bedurften auch die Gläubigen, in ihrem privaten religiösen Leben, eine Richtschnur, und die gab ihnen das Symbolum.

15) Ich halte diese Tertform für die ursprüngliche und überseße: auch vermittelst der Auferstehung des Fleisches, d. h. auch dies gehört noch zum Inhalt der allgemeinen und unwandelbaren Glaubensregel, daß der Herr das Gericht ́ halten werde über die Todten, erst wenn diese wieder erstanden sind... Neander vermuthet ein Versehen in der Wortstellung, indem er meint, daß wohl ursprünglich da gestanden habe: judicare vivos et mortuos etiam und als Erklärung dieses etiam: per carnis resurrectionem. Demgemäß überseßt er: zu richten die Lebenden und auch die Verstorbenen vermöge der Auferstehung von den Todten. Hahn, Bibliothek der Symbole und Glaubensregeln. §. 32. S. 69.

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16) Aus den Schriften des Origenes ist uns blos Eine hicher gehörende Stelle bekannt, in der er sagt, vor Allem sei zu glauben, daß Ein Gott sei, der Alles erschaffen und vollendet hat, der Alles aus dem Nichtsein in das Sein gerufen. ist zu glauben, daß Jesus Christus der Herr sei und Alles, was über seine Gottheit und Menschheit gesagt ist. Es ist auch zu glauben an den heiligen Geist und daß wir, freien Willens, wegen Sünden gestraft, wegen guter Werke belohnt werden... Gesezt darum, es glaube Jemand, Jesus sei unter Pontius Pilatus gekreuzigt, er läugne aber die Geburt aus Maria der Jungfrau und dem heiligen Geiste, so fehlt ihm das zum Besize des ganzen Glaubens Nothwendige. Orig. in Joan. t. 32. c. 9. p. 508. Sezt man statt der Worte, was über seine Menschheit und Gottheit gesagt ist, die legten geboren aus Maria 2c.“ so ist die Anspielung auf das Symbolum unverkennbar.

§. 24. Wortlaut der ältesten Symbola.

Streng genommen, besißen wir von den Schriftstellern der ersten drei Jahrhunderte kein vollständiges Symbolum 17). Das aposto= lische, das die römische Kirche in der ältesten Gestalt bewahrte, theilt nämlich zuerst Rufin mit.

Ein zweites Glaubensbekenntniß haben die apostolischen Constitutionen (1. 7. c. 41.) aufbewahrt. Der Beisaß: cujus regni non erit finis, der sich in ihm findet, gehört jedoch nicht dem dritten, sondern dem vierten Jahrhundert an; Marcellus von Ancyra lehrte, die Verbindung des Logos mit der menschlichen Natur löse sich am Ende der Welt auf, wenn der Logos wieder in Gott zurücktrete, das Reich Christi habe also ein Ende. Ihm gegenüber wurde dieser Beisatz definirt, der sich in den apostolischen Constitutionen findet. Wenn ihn auch der Herausgeber dieser Schrift, wie manches Andere, eigenmächtig beigefügt hat, so muß man doch einräumen, in der Form, in welcher dieses Symbolum vorliegt, gehört es dem vierten Jahrhundert an.

Dasselbe lautet: Ich übergebe mich Christus und glaube und lasse mich taufen auf den Einen Ungezeugten, den Einen, wahrhaftigen Allherrscher Gott, den Vater Christi, den Schöpfer und Bildner des All, durch den Alles ist und auf den Herrn Jesus Christus, seinen eingebornen Sohn, den Erstgebornen der Schöpfung, den vor den Aeonen durch das Wohlgefallen des Vaters Gezeugten (nicht Geschaffenen), durch den Alles wurde im Himmel und auf Erden, das Sichtbare und Unsichtbare, der in den lezten Tagen vom Himmel herabgestiegen ist, Fleisch ange=

17) Wenn man die erste Formel bei Tertullian auch für ein Symbolum hält, was wir nicht bestreiten, so ist sie doch lückenhaft, wie die des Frenäus. Das Glaubensbekenntniß des Gregor Thaumaturgus, das seither noch nicht berührt wurde, trägt aber nach unserer Ansicht den Stempel einer Privatarbeit an sich und ist gleichfalls nicht vollständig. Dasselbe lautet nach der Uebersetzung des Rufinus: Unus Deus pater verbi viventis, sapientiae subsistentis et virtutis suae et figurae, perfectus perfecti genitor, pater filii unigeniti. Unus Dominus, solus ex solo, figura et imago deitatis, verbum perpetrans, sapientia comprehendens omnia et virtus, qua tota creatura fieri potuit, filius verus veri et invisibilis ex invisibili et incorruptibilis ex incorruptibili et immortalis ex immortali et sempiternus ex sempiterno. Unus spiritus sanctus ex Deo substantiam habens et qui per filium adparuit, imago filii perfecti_perfecta, viventium causa, sanctitas sanctificationis praestatrix, per quem Deus super omnia et in omnibus cognoscitur et filius per omnes. Trinitas perfecta majestate et sempiternitate et regno minime dividitur neque abalienatur. Igitur neque factum quid aut serviens in trinitate, neque superinductum, tanquam antihac quidem non subsistens, postea vero superingressum; neque ita defuit unquam filius patri, neque filio spiritus sanctus, sed invertibilis et immutabilis eadem trinitas semper.

nommen hat, aus der heiligen Jungfrau Maria geboren wurde und heilig nach dem Gesetze seines Gottes und Vaters wandelte, gekreuzigt wurde unter Pontius Pilatus, für uns gestorben ist, nach dem Leiden am dritten Tage von den Todten auferstanden und in den Himmel aufgefahren zur Rechten des Vaters sißt, der wieder kommen wird bei Vollendung der Welt mit Herrlichkeit zu richten die Lebendigen und Todten, dessen Reich kein Ende sein wird. Ich lasse mich auch taufen auf den heiligen Geist, den Paraklet, der in allen Heiligen von Anfang der Welt gewirkt hat, nachher aber den Aposteln vom Vater gesendet wurde, gemäß der Verheißung des Erlösers, unseres Herrn Jesu Christi und nach den Aposteln Allen, die in der heiligen katholischen Kirche glauben an die Auferstehung des Fleisches, die Nachlassung der Sünden, an das Reich der Himmel und das Leben der künftigen Welt 18).

Wenn man auch zugibt, das Symbolum der Griechen sei von Anfang an wortreicher gewesen, so wohl sicher nicht in der Art, wie das voranstehende. Das zeigt das Symbolum in der Liturgie des Jacobus, von dem wir leider blos folgende Anfangsworte besitzen: Ich glaube an Einen Gott, allmächtigen Vater, Schöpfer Himmels und der Erde und an Einen Herrn Jesum Christum, den Sohn Gottes. Und das Uebrige des Glaubensbekenntnisses.

In voller Uebereinstimmung mit den Zeugnissen der ältesten Schriftsteller steht hingegen das Glaubensbekenntniß der römischen Kirche, das Rufin überliefert hat. Credo in Deum 19) patrem omnipotentem. Et in Christum Jesum, unicum filium ejus, dominum nostrum 20). Qui natus est de spiritu sancto ex Maria virgine, crucifixus sub Pontio Pilato et sepultus, tertia die resurrexit a mortuis, ascendit in coelos, sedet ad dexteram patris, inde venturus est judicare vivos et mortuos. Et in spiritum sanctum, sanctam ecclesiam, remissionem peccatorum, carnis resurrectionem.

Diese alt römische Fassung weicht in einigen Punkten von der jezigen ab. Es fehlen die Artikel: descendit ad inferos, communionem sanctorum, vitam aeternam und die Worte: passus, catholicam, Amen. Sie wurden erst im fünften Jahrhunderte aufgenommen,

18) A C. 1. 7. c. 41.

19) Die römische Kirche begann ihr Symbolum mit credo in Deum und nicht in unum Deum nach einer alten Tradition. Das Zeugniß dafür findet sich auch auf alten Inschriften in den Cömeterien, in welchen es heißt: credo in Deum et Christum. Rossi, Rom. sott. II. p. 303.

20) Orientales ecclesiae omnes pene ita tradunt: Credo in unum Deum patrem omnipotentem. Et rursum in sequenti sermone ubi nos dicimus: Et in Christum Jesum unicum filium ejus dominum nostrum, illi tradunt: Et in unum dominum. Ruf. expos. symb. c. 4.

waren aber implicite im alten Symbolum enthalten. Nach Rufin gehört der descensus ad inferos zum Begräbniß, die communio sanctorum lag in dem Begriffe der Kirche, vitam aeternam enthielt der Artikel von der Auferstehung des Fleisches 21). Da sich die römische Kirche als so treue Wächterin dieses Symbolum bewährte, daß sie nicht einmal die Erweiterungen des nicänischen in dasselbe aufnahm, sondern beide neben einander verwendete, so läßt sich schon daraus auf das hohe Alter und den langjährigen Gebrauch desselben in dieser Kirche schließen. Den Schluß vitam aeternam kennt Cyprian, deßwegen muß derselbe jedenfalls vor ihm vorhanden gewesen sein.

Drittes Capitel.

Katechumenat und Katechese.

Erster Artikel.

Das Katechumenat nach der h. Schrift und den apostolischen Vätern.

§. 25. Die heilige Schrift.

In den Anfängen der apostolischen Zeit fand eine längere Belehrung Jener, welche in das Christenthum eintraten, nicht immer statt, wie die alsbaldige Taufe nach der Predigt am Pfingstfeste und die des äthiopischen Eunuchen act. 8. 27. lehrt. Uebrigens seßt die Art und Weise, wie die Taufe des Cornelius act. 10. 48. erzählt wird, voraus, die Taufe sei für gewöhnlich nicht unmittelbar der Predigt gefolgt; denn Petrus zeigte sich erst dann zu ihr bereit, als er die Wirkungen des h. Geistes sah. Ein umfassender Unterricht ging jedoch nicht voraus. Juden, die sich zum Christenthum bekehrten, hatten es auch weniger nöthig, da sie jene Lehren, welche die Katechumenen erhielten, zum Theil mit der Muttermilch einsogen, oder wie Frenäus von dem benannten Eunuchen sagt, qui a prophetis fuerat praecatechizatus 1). Zudem hatten sie den ersten Unterricht während drei Jahre aus dem Munde

21) In dieser Weise erklärt Novatian den Artikel von der Auferstehung in den Worten: qui (spiritus sanctus) id agens in nobis ad aeternitatem et ad resurrectionem immortalitatis corpora nostra producat, dum illa in se adsuefacit cum coelesti virtute misceri et cum spiritus sancti divina aeternitate sociari. de trinit. c. 29. p. 311.

1) Iren. 1. 4. c. 23. n. 2. p. 260.

des Herrn selbst vernommen. Dazu kommen noch die großen Gnadengaben, mit welchen die ersten Gläubigen beschenkt wurden 2).

Anders gestaltete sich die Sache später, besonders mit Rücksicht auf die Heiden, die sich zur Taufe meldeten. Ihnen gegenüber haben diese Gründe, mit Ausnahme der Charismen, keine Geltung und es spricht darum die Vermuthung dafür, ihrer Aufnahme sei eine Prüfung und Vorbereitung vorangegangen, wo diese nicht durch wunderbare Einwirkung Gottes überflüssig oder durch den Drang der Verhältnisse unmöglich wurde. In diesen Fällen taufte man auch im 2. und 3. Jahrhunderte ohne längere vorausgehende Vorbereitung 3). Ferner beschäftigten sich die Apostel vorherrschend mit der Predigt des Evangeliums und überließen die Spendung der Taufe Anderen, I. Cor. 1. 17. von welchen nicht anzunehmen ist, daß sie dieselbe Jedem ohne weitere Prüfung ertheilten, um so weniger als schon Petrus an dem Magier Simon eine traurige Erfahrung gemacht hatte. Den besten Beweis hiefür geben die Vorgänge in Corinth. Die daselbst entstandenen Streitigkeiten hatten ihren Grund in den Lehren, welche den Competenten zum Behufe der Taufe gegeben wurden. Der Apostel gab den Corinthern, als Unmündigen, blos Milch zu trinken, nicht Speise I. Cor. 3. 2. Die höhere Erkenntniß, die sie besaßen I. Cor. 4. 8., erhielten sie durch die Pädagogen 1. c. n. 15. Die Milch, von welcher der Apostel redet, ist das Evangelium, oder die Missions predigt, durch die er sie gezeugt l. c., durch die er gepflanzt I. Cor. 3. 6. und den Grund gelegt hat 1. c. 10. Die Pädagogen aber haben begossen und weiter gebaut I. Cor. 3. 6. 10. und durch die Art und Weise ihres Weiterbauens, oder durch den Vorbereitungsunterricht auf die Taufe, Spaltungen in der Gemeinde hervorgerufen. Daraus folgt die Existenz eigener Lehrer für den genannten Unterricht und die Ertheilung eines besonderen Unterrichtes, der Katechese genannt wurde. Ferner müssen die Pädagogen durch denselben großen Einfluß geübt haben, weßwegen seine Dauer keine unbedeutende gewesen sein kann. Kurz, das Institut des Katechumenates tritt uns bereits in den citirten Worten dieses Briefes entgegen und die Aufforderung des Apostels, die Katecheten durch (zeitliches) Gut zu unterstüßen Gal. 6. 6., bestätigt diese Annahme.

2) Sicher fühlen wir uns jedoch in dieser Beziehung nicht. Von Apollo heißt es: ein alexandrinischer Jude Apollo, xaτnxnuevos tỷv odov tov zvglov, der aber blos die Taufe des Johannes kannte, wurde von Priscilla und Aquila aufgenommen, zai ἀκριβέστερον αὐτῷ ἐξέδεντο τὴν τοῦ Θεοῦ ὁδόν. act. 18. 25. 26. Das κατηχημένος und angißéotegov riecht ganz nach einem Katechumenat.

3) Ruinart, Acta martyr. tom. 2. p. 146. und 202.

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