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XXII. [XXIII.] Vom Nachtmahl

XXIII. EUCHARISTIA.

des Herrn, oder von der Dankfagung.

Cœnam vero mysticam, in qua

Vom heiligen Nachtmahl halten wir also, daß der Herr in demselben seinen Dominus corpus et sanguinem Leib und sein Blut, das ist, sich selbst suum, id est, seipsum suis vere den Seinen wahrlich anbietet, und zu ad hoc offerat, ut magis masolcher Frucht zu genießen giebt, daß gisque in illis vivat, et illi in er je mehr und mehr in ihnen, und sie ipso. Non quod pani et vino in ihm leben. Nicht, daß der Leib und corpus et sanguis Domini vel das Blut des Herrn mit Brot und naturaliter uniantur: vel hic Wein natürlich vereinbart oder räum localiter includantur, vel ulla lich darein verschlossen werde, oder daß huc carnali præsentia statuaneine leibliche, fleischliche Gegenwär- tur. Sed quod panis et vinum tigkeit hier gesezt werde, sondern ex institutione Domini symbola daß Brot und Wein nach der Ein- sint, quibus ab ipso Domino per sezung des Herrn hochbedeutende, ecclesiæ ministerium vera corbeilige, wahre Zeichen seien, durch die poris et sanguinis ejus commuvon dem Herrn selbst, vermittelst des nicatio, non in periturum venDienstes der Kirche, die wahre Getris cibum, sed in æternæ vitæ meinschaft des Leibes und Blutes alimoniam exhibeatur.1 Christi den Gläubigen gereicht und angeboten werde, nicht zur vergänglichen Speise des Bauches, sondern zur Speise und Nahrung des geistlichen und ewigen Lebens.1

Dieser hohen und heiligen Speise gebrauchen wir oft, daß wir, dadurch erinnert, den Tod und das Blut des gekreuzigten Christus mit den Augen des Glaubens erblicken, und unser Heil mit einem Vorgeschmack des himmlischen Wesens und mit einer wahren Emp findung des ewigen Lebens betrachten.

Matt. xxvi. ;

Hoc sacro cibo idcirco utimur sæpe, quoniam hujus monitu in crucifixi mortem sanguinemque, fidei oculis intuentes, ac salutem nostram, non sine cœlestis vitæ gustu, et vero vitæ æternæ sensu, meditantes, hoc spirituali, vivifico intimoque pabulo, ineffabili

Joh. vi. 14; 1 Cor. x.

Mit dieser geistlichen, lebendig machen- cum suavitate reficimur, ac inden, inneren Speise werden wir mit enarrabili verbis lætitia, propter unaussprechlicher Süßigkeit ergößt und inventam vitam, exultamus, toerquickt, und mit hoher Freude erfüllt, tique ac viribus omnino omnidaß wir in dem Tode Christi unser bus nostris, in gratiarum actioLeben finden. Deshalb wir ganz und nem pro tam mirando Christi gar vor Freude in unserm Herzen froh- erga nos beneficio, effundimur. locken, und mit allen unsern Kräften

desto mehr für eine so theure und hohe Wohlthat, die er uns bewiesen hat, uns in Danksagung ergießen.

Deßhalb beschuldigt man uns sehr Itaque immerito fit nostro unbillig, daß wir auf die hohen Wahr maximo, quod quidam parum zeichen wenig Werth legen; denn diese nos tribuere sacris symbolis puheiligen Zeichen und Sacramente sind tant. Sunt enim hæc res sanctæ heilige und ehrwürdige Dinge, da sie venerandæque, utpote, a summo von Christo, dem hohen Priester, ein sacerdote Christo institutæ et susgesezt und gebraucht sind. So reichen ceptæ, suo quo diximus modo sie in der Art, wie oben davon geredet res significatas exhibentes, testiist, die geistlichen Dinge, die sie bedeu monium rei gestæ præbentes, res ten, dar und bieten sie an. Sie geben tam arduas repræsentantes, et von den geschehenen Dingen Zeugniß. mirabili quadam rerum signifiSie geben uns ein Bild und eine catarum analogia clarissimam Erinnerung so hoher, heiliger Dinge, mysteriis istis lucem afferentes. und mit einer besondern Aehnlichkeit Ad hæc auxilium opemque ipsi der Dinge, die sie bedeuten, bringen suppeditant fidei, ac jurisjuransie ein großes und herrliches Licht in die heiligen, göttlichen Angelegenheiten. Ueberdieß geben sie etwas Hülfe und Unterstüßung dem Glauben, und sind gleichsam ein Eid, mit dem sich die Gläubigen ihrem Haupte und der Kirche verpflichten und verbinden. So hoch und theuer halten wir die heiligen, hochbedeutenden Wahrzeichen; jedoch schreiben wir die leben

di denique vice initiatum capiti Christi et ecclesiæ adstringunt. Tam sancte de sacris symbolis sentimus. At vero vivificantis et sanctificantis vim et virtutem tribuimus ei perpetuo, qui vita

dig machende und heiligende Kraft in est, cui sit laus in sæcula sœcualle Wege allein dem zu, der allein das lorum. Amen.

Leben ist; dem sei Lob in Ewigkeit.

Amen.

XXIII. (XXIV.] Von der heiligen Versammlung und der Zusammenkunft der Gläubigen.

XXIV. CETUS SACRI.

Cœtus autem sacros sic pera

Scripturæ abdita per idoneos ministros quottidie eruantur edisseranturque: sacra Eucharistia

Wir halten dafür, daß die heiligen Versammlungen und Zusammenkünfte gendos esse censemus, ut ante der Gläubigen so sollen begangen omnia verbum Dei in publicum werden, daß man vor allen Dingen dem plebi quottidie propronatur, Volke das Wort Gottes an einem gemeinen und dazu bestimmten Orté vor trage, daß die Geheimnisse der Schrift durch geschickte Diener täglich ausgelegt celebranda piorum subinde fides und erklärt werden, daß man das Nacht- exerceatur, precationi pro omnimahl des Herrn und heilige Danfsa bus omnium necessitatibus assigung halte, damit der Gläubigen due instetur.

Glaube für und für geübt werde, daß man mit ernstlichem Gebet für alles An

Ceteras vero cerimoniarum

liegen aller Menschen ernstlich anhalte. Andere Ceremonien, die unzählbar find, als Kelche, Meßgewänder, Chor- ambages inutiles et innumeraröcke, Kutten, Platten, Fahnen, Kerzen biles, vasa, vela, vestes, faces, und Altäre, Gold und Silber, wie fern aras, aurum, argentum, quatefie die wahre Religion und den rechten nus pervertendæ religioni serGottesdienst zu stören und umzukehren viunt, idola præsertim et imadienen, und besonders die Gößen und gines, quæ ad cultum et scandaBilder, die zur Verehrung und zum lum prostant et id genus omnia Aergerniß gebraucht werden, und was prophana, a sacro nostro cœtu solcher ungöttlichen Dinge mehr sind, procul arcemus.1 die wollen wir aus unsrer heiligen Gemeinde weit hinweggetrieben haben.1

'Act. ii.; 1 Tim. ii.; 1 Cor. xiv.; Ex. xx.; 1 Joh. v.; 1 Pet. iv.; Es. xl.

XXIV. [XXV.] Von den Dingen, die weder geboten, noch verboten, sondern Mitteldinge und frei sind.

Alle Dinge, die man Mitteldinge nennt, wie sie es denn (eigentlich zu reden) sind, kann ein frommer, gläubiger Christ zu allen Zeiten und an allen Orten frei gebrauchen, doch daß er cs thue nach rechter Einsicht und mit Liebe; denn der Gläubige foll aller Dinge also gebrauchen, daß die Ehre Gottes befördert, und die Kirche und der Nächste nicht geärgert werde.2

XXV. [XXVI.] DE MEDIIS.1

Quæ media vocantur, et sunt proprie, iis uti vir pius quamquam libere ubique et omni tempore potest, tamen scienter, et ex charitate, nempe ad edificationem omnibus utetur solum.2

XXV. [XXVI.] Von denen, die XXVI. [XXV.] DE HÆRETICIS ET

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heiligen Gemeinschaft und Gesellschaft clesia sancta societate discedender Kirche trennen und absondern, tes, aliena dogmata vel ingerunt fremde, ungöttliche Lehren in die Kirche vel sectantur. Quo malo Cataeinführen, oder solcher Lehre anhangen, baptistæ hodie cum primis labo-Gebrechen, die zu unsrer Zeit sich am rant. Quos si obstinate monitioni

meisten bei den Wiedertäufern zeigen,wenn sie die Warnung der Kirche und

ecclesiæ et Christianæ eruditioni non obsecundant, per magistra

christlichen Unterricht nicht hören und tum coërcendos, ne contagione

befolgen, sondern hartnäckig auf ihrem

Streit und Irrthum mit Verlegung und Verführung der Kirche bestehn

und verharren wollen, sollen durch

'In the Latin text of the Corpus et Syntagma and of Niemeyer the order of this and the following section is reversed.

Rom. xiv.; 1 Cor. iii., viii., x.

die oberste Gewalt gestraft und unter gregem Dei inficiant, judicadrückt werden, damit sie die Heerde mus.1 Gottes mit ihrer falschen Lehre nicht

vergiften und verlegen oder beflecken.1

XXVI. [XXVII.] Von der weltlichen Obrigkeit.

XXVII. DE MAGISTRATU.

Da alle Gewalt und Obrigkeit von Magistratus omnis a Deo Gott ist, so ist ihr höchstes und vor- quum sit, officium ejus (nisi tynehmstes Amt, wenn sie nicht eine rannidem exercere mavult), præTyrannin sein will, daß sie die wahre cipuum est, religionem omni Ehre Gottes und den rechten Gottes- blasphemia reprimenda defendienst, mit Strafe und Ausrottung dere et procurare, ac qualiter aller Gotteslästerung, schirme und för ex Verbo Domini propheta docet, dere, und möglichen Fleiß anwende, pro virili exequi. Qua quidem daß sie dasjenige, was der Diener der in parte præcipue illi advigilanKirche und Verkündiger des Evange dum, ut purum Verbum Dei liums aus dem Worte Gottes lehrt pure et synceriter ac vere pound vorträgt, fördere und vollstrecke. pulo predicetur, nec ulli homiDamit aber solche Religion, wahrer num veritas evangelica præcluGottesdienst und Ehrbarkeit aufgehe datur. Mox curabit ut inventus und wachse, wird die Obrigkeit vor et pubes tota civium recta et senehmlich allen Fleiß dahin wenden, daß dula institutione ac disciplina ras lautre Wort Gottes der Gemeine formetur, ut justa sit ministrotreulich vorgetragen, und Niemand darum ecclesia provisio, pauperumran verhindert werde, daß die Schulen que solicita cura. Huc enim wohl eingerichtet, die gemeine Bürger- ecclesiastica facultates spectant. schaft wohl gelehret, fleißig unterrichtet

und gestraft werde, daß man fleißig Sorge trage für die Diener der Kirche und die Armen in der Kirche, daß dieselben nach der Billigkeit und ziemlicher Nothdurft versehen werden; denn dazu sollen die Güter der Kirche dienen.

1 Esa. v.; Act. iii.; Rom. xii.

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