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2. Der Städtekreis westseits des Rheins oberwårts, oder

Zweyter Clevischer Kreis,

hat ebenfalls einen eigenen Kriegs- und Steuera rath und enthält 9. Städte.

Goch am Fluffe Niers, welcher um die Stadt' fließt, Korns, 2 Dehl:, 1 loh- und 1 Walks mühle treibt, und worüber vor den 4 Haupthoren 5 stefnerne, bey der Mühlenpforte aber eine hölzerne Brücke führen, 3 Stunden von Cleve, ist eine über's aus angenehme und nahrhafte Stadt mit einem fös nig. Richteramte, welche Graf Otto IF. zu Geldern 1291 mit einer Mauer umgeben und zu einer Stadt erhoben hat. Sie lam 1473. nebst der Herrlichkeit Weeze oder Wees und dem Zollhause Lo. bith an Cleve mit aller Landeshoheit, wegen der treuen! Dien. te, die Herzog Johann zu Cleve dem Herzoge Karl von Burgund gegen den Grafen Egmont und dessen Bun. desgenossen geleistet hatte. Hierauf ließ der Herzog Johann zu Bezähmung der Gochschen Bürger 1477 das Castell durch einen starken Thurm, das Zwinggoch genannt, noch mehr `befestigen, welches aber nebst dem Caftell und den übrigen Ves stungswerken in der Folge geschleift, und das Castell besonders vom Churfürsten Friedrich Wilhelm dem Drosten von Hüchtenberg zum Pathengeschenk gemächt und von dem, selben an den von Ruland verkauft wurde. Dieser veräußerte es an den Dozanne, von welchem es an die von Widaws. ký und dann an die ißigen Besiker, die Familie de la Ro. que kam, der auch noch das nahe bey der Stadt gelegene freye und schöne Landgür Schlavonien gehört. Die Stadt litt 1517 durch Brand, von 1611 bis 162; durch die Spanier, 1672 79, 88 und 89 durch die Franzosen, 1719 und 1720 durch Brand, und seit 1793 abermals ungemein durch die Franzosen. 1784 hat die Stadt 481 Hå ufer mit Ziegeldächern,

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To reparirte, 6r Scheunen, 119 Brunnen, mit 2192 Einwohnern, als: 456 Männer, 508 Söhne, 6 Gefellen, 60 Knechte, 12 Jungen, 502 Frauen, 512 Tdch.. ter und 136 Mägde, mit Einbegriff 1 Franzosen und 63 Juden; rechnet man hingegen die Einwohner zu Pfalzdorf auf der Rosheide und aus den zu Goch gehdrigen Bauerschaften mit 1856 Personen hinzu, so haben die hiesigen Kirchspiele 4048 Einwohner. 1765 zählte man 2052 Einwohner, ats: 479 Männer, 535 Frauen, 442 Söhne, 431 Töchter, 21 Gefellen, 11 Diener und Knechte, 14 Jungen, 119 Mägde. Unter den 12 öffentlichen Gebäuden zeichnen wir aus das Schloß oder sogenannte Castell mit adelichen Frey. heiten; das Rathhaus an dem großen viereckigen Markt. plage; die römisch, catholische Hauptkirche, ein von Herzog Arnold zu Geldern 1455 gestiftetes Non. nenklofer nebßt Kirche; das alte Männer und alte Frauenbaus; die reformirte Kirche mitten am Marktplake und das Waisenhaus; und endlich die Men. nonitën kirche, worinnen auch die evangelisch · Lutherischen durch den Vrediger zu Pfalzdorf ihren Gottesdienß an hohen Festen und alle 14 Tage Nachmittags halten. Der Stadts magistrat ist evangelisch und die übrigen Eins wohner meistens römisch - catholisch. Die Eins fünfte der Stadtkammerey find ansehnlich, und bestehen in den Erbpachten aus der großen nuns mehro ganz angebauten Gocherheide. Die Nahrung der Stadt besteht in Handlung und Handwerken, vornehmlich aber im Ackera baue, indem die hiesige Feldmark sehr fruchtbar und schagungsfrey ist. Außer den Feldern sind noch in der hiesigen Gegend viele Gårten, Wiesen, Alleen und Luftwälder. Die Stadt felbft ist übrigens rund umher mit den wohlhabendsten Bauerhöfen und dem Gochschen Berge umgeben, einer Anhöhe, von welcher man die mahlerischften Aussich

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ten theils über die Stadt bis an die Maas, theils über die ganze angebaute Gocher Heide bis nach Cleve und andern kleinern Städten hat. Die hies figen Manufacturen und Fabriken Haben 1784 für 21,6783 Rthlr. Waare geliefert und davon für 11,18c Rthlr. im Lande, für 10,498 Rthlr. aber außerhalb Landes absgesetzt, mit Ausschluß einer schwarzen Seifefabrik, wo z Arbeiter arbeiteten, einer Essigbrauerey mit 2 Arbeitern, des Tischlerhandwerks, welches viel kostbare ausgelegte Arbeit macht, der von 3 Kaufleuten mit 6 und mehr Arbeitern befekten Rauch und Schnupftabackfabrik; des aus 26 Meistern ́ bestehenden Leinweberhandwerks, welches mit 43 Stühlen arbeitète zc. Zu jenen angegebenen Waaren, welche durch 145 Arbeiter ohne die beym Stecknadel klopfen angeßtellten Kinder gefertigt wurden, brauchte inan für 850 Rthlr. ein heimische und für 2325 Rthlr. aus. ländische rohe Materialien. Von dem Waarenquan. tum lieferten

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1

Die 5 Tuchmacher, Huth macher und 14 Wollen: und Strumpfstühle mit 104 Arbeitern aus 500 kleinen Steinen Bolle xc6 Stück Tücher, 910 Ellen Frieß, Boy! und Flanell, 381 Paar Strům pfe, Müßen, Handschuhe, und 972 Stück Hüthe für

6 Weiß, und 5 Lohgerber 2 Stecknadelfabriken

22 Arbeiter in Stahl und Eis fen, an Chatouillen, Caffee mühlen 2c.

3 Oehlmühlen

1 Perlgraupen fabrik

Rthlr.

Rthlr. | Rthlr.

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Die 5 Braustellen verbrauten 87 Wispel 4 Scheffel Malz und die 7 Brandweinblasen verbrannten 38 Wispel 16 Scheffel Schroot. Hingegen im Jahre 1785 betrug das

Fabrikationsquantum_24,650 Rthlr., wovon für 13,000 Rthlr. im Lande blieben und für 11,650 Rthlr. aus dem Lande gingen. Hierzu lieferten nåmlich;

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3000 2000 1000

3000 1000 2000

Grieth am Rheine mit einem fönigl. Richteramte, 1 M. von Cleve, eine Stadt, welche 1250 Stadtrecht erhielt, hatte 1765 überhaupt 501 Einwohner, nåmlich: 117 Männer, 129 Frauen, 102 Söhne, 115 Töchter, 2 Gefellen, 10 Dies ner und Knechte, 8 Jungen und 18 Mägde; 1784 aber in 124 Häusern, worunter 7 mit Strohdächern, nebst 1 wüsten Stelle, und 17 Scheunen, nebst 15 Brunnen, 679 Einwohner, als: 139 Mäuner, 174 Söhne, 15 Gefellen, 3 Knechte, 160 Frauen, 167 Löch ter und 21 Mägde. Außer den Handwerken, der Bierbrauerey, wozu 2 Braustellen 5 Wispel 20 Scheffel Mali, und Brandweinbrennes rey, wozu 4 Blasen 4 Wispel 2 Scheffel Schroot brauchten, haben die Einwohner auch von der Rheinschifffahrt einige Nahrung.

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Calcar, 3 Stunden von Cleve, am kleinen Flusse Leye, nachdem er die Meen aufgenommen hat, bermittelst deffen sie Schifffahrt auf dem Rheine hat. Diese nahrhafte Stadt, wo auch ein königl. Rich;

teca

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