Obrazy na stronie
PDF
ePub

[Programm der realschule I. ordnung Nordhausen 1879. 29 ss. 4o.

Eisentraut: Dr. Johnson as an Essayist. in Nordhausen 1879. Progr. no. 225]. Eine klar und fliessend geschriebene abhandlung, welche zwar keine neuen gesichtspuncte aufstellt, aber von der litterarischen bedeutung dieses mannes ein ansprechendes und getreues bild entwirft. Am eingehendsten und selbständigsten ist die erörterung über die 'Lifes of the Poets'.

Albert Verron: The construction or arrangement of words and sentences in the present english language. Part. III. Inverted constructions. [Programm der realschule zu Münster.] Münster 1879.

Das, Engl. st. III, p. 198 über part II dieser arbeit ausgesprochene, günstige urtheil findet auch auf den vorliegenden dritten theil volle anwendung. M. Krummacher: Englische miscellen. I. II. [Vierter und fünfter bericht der städtischen höheren töchterschule zu Kassel.] Kassel 1879-80. 3 und 4 ss. 4°.

Diese miscellen bringen interessante belege über auffälligkeiten im gebrauche des artikels, der bildung des plural, der congruenz; ferner beispiele über das schwanken zwischen sing. od. plural des verbs nach collectiven, wo für die wahl des einen oder anderen nicht immer ein grund auffindbar ist. Unter II hat der verf. für einzelne stellen gelungene motivirung des sing. oder plur. geboten. Eine andre rubrik handelt über auffälligen gebrauch von einzelnen präpositionen.

Dass dergleichen aus sorgsammer lectüre hervorgegangene sammlungen nützlich und dankenswerth und für die vervollständigung unserer grammatiken verwerthbar sind, bedarf keiner besonderen hervorhebung.

Alfons Hayn, ord. lehrer in Pr. Friedland. Ueber Shakespeare's narren. [Beilage zum programm der höheren bürgerschule. 1880. Progr. 41.] Konitz 1880. 12 SS. 4°.

Der verfasser dieser abhandlung ist mit der neueren litteratur über den von ihm behandelten gegenstand nicht im geringsten vertraut. Dasselbe thema ist in den zwei aufsätzen von J. Thümmel: Ueber Shakespeare's narren, Shak. Jahrb. IX, p. 87 ff., und: Ueber Shakespeare's clowns, Shak. Jahrb. XI, p. 78 ff. unvergleichlich besser und vollständiger behandelt. Hätte er die erstere arbeit gekannt, so würde er schwerlich p. 10 den früheren interpreten in betreffs Lear's narr die behauptung nachgesprochen haben, das herzeleid um Cordelia und seinen geliebten könig habe ihm das herz gebrochen; vgl. Thümmel p. 100 f. Hätte er ferner Elze's abhandlung Zu 'Ende gut alles gut', Shak. Jahrb. V, gelesen, so würde er über die frage, ob Parolles für die entwicklung der handlung von bedeutung ist, oder nicht, wahrscheinlich anders geurtheilt haben; cf. Elze p. 229 ff. Seine hauptquelle sind Douce's Illustrations of Shakespeare, aus denen er lange stellen aushebt. Die arbeit ist als werthlos zu bezeichnen.

E. Hano: Some hints about Shakespeare's Othello. [Beilage zum programm des realprogymnasiums zu Schlettstadt für das schuljahr 1879-1880. 1880. Progr. no. 441.] Schlettstadt 1880. 8 ss. 4°.

Der verf. referirt zunächst über die urtheile einiger grosser männer über Shakespeare, bespricht ferner ohne etwas neues beizubringen, die entstehungszeit und quelle des stückes und geht dann über zur charakteristik der einzelnen personen. Dass dieses thema auf 31/2 seite nicht erschöpfend behandelt werden kann, ist selbstverständlich. Immerhin hätte der verf. besser gethan, die neuesten ansichten über die tragische schuld der hauptpersonen des dramas, wie sie Snider,

Dowden u. a. ausgesprochen haben, kurz vorzuführen und zwischen ihnen zu entscheiden, als seine durchaus nicht neuen ideen zu entwickeln, ohne von der über das stück und seine auffassung existirenden litteratur etwas zu wissen oder wissen zu wollen. Wissenschaftlicher werth kann also auch dieser abhandlung nicht zugesprochen werden.

W. J. Rehdans: An exact account and critical examination of Sir Walter Scott's poem: 'The Lady of the Lake'. Continuation. [Wissenschaftliche beilage zum programm des königl. gymnasiums zu Strassburg W.-Pr. Ostern 1880. 1880 Progr. no. 34.] Strasburg W.-Pr. XX. ss. 4o.

Ueber den ersten theil ist Engl. st. III. p. 196 kurz berichtet worden. Es folgt hier zunächst die zweite hälfte von abschnitt VI, der inhaltsangabe des gedichtes, dann als siebenter und letzter abschnitt eine vorführung der charaktere der haupthelden der dichtung, Ellen, Malcolm, Douglas, James, Roderick, Allan.

Das in betreff des ersten theils gespendete lob einer fliessenden und gewandten darstellung kann im ganzen auch auf diese fortsetzung übertragen werden. Wenn aber nach des verfassers idee (p. 5) these characters (sc. abschn. VII) are intended to be taken each of them as a pattern by the scholars of the first classes in composing their treatises on the same or similar themes, so hätte er doch auf die correctur seiner abhandlung ein klein wenig mehr sorgfalt verwenden sollen. Titel (!): Scott] 1. Scott's; p. 1 offording] 1. affording, becauce] 1. because; p. III like like] 1. like; begond] 1. beyond; angr] 1. angry; p. VI knigkt] 1. knight; Jou] 1. You; coufessed] 1. confessed etc. Auch die citate aus dem gedichte selbst sind nicht immer genau.

H. Hilmer: Zur aldnordhumbrischen laut- und flexionslehre. I. Lautlehre. [Beilage zu dem jahresbericht der realschule I. o. zu Goslar 1880.] Goslar 1880.

Eine fleissige und sorgfältige zusammenstellung, die viel specieller und ausführlicher ist als die von Heyne in der Laut- und flexionslehre, schon in sofern, als durchweg die belegstellen angegeben sind.

[ocr errors]

Beeinträchtigt wird der werth derselben jedoch vor allem dadurch, dass der verf., der sich früher schon durch eine abhandlung über den dialekt des me. gedichtes von Genesis und Exodus bekannt gemacht hat, vielfach veralteten grammatischen anschauungen huldigt. So ist nach Hilmer p. 13 eine quelle des e ursprüngliches i; z. b. cneht aus cniht entstanden, sceld aus scild etc.; p. 15: i (y). Durch die brechung eo und den umlaut e hat das gebiet dieses vocals schon im Ws. an umfang verloren Nachfolgendes m und n sowie i und u der endung schützen den bestand des i«. Vgl. Fiedler 12 p. 113-16. Ferner sollte, wer nicht Nordisch gelernt hat, bei der anführung nordischer worte etwas vorsichtig sein; p. 5 dægur] 1. dægr. Mit song stratum war nord. sæing oder sæng eher zu vergleichen als dän. seng, p. 6 mit maccalîc eher das nord. makligr als das dän. magelig. p. 123 höfđ] 1. höfuð. p. 1926) ws. sunu soll altn. sonu entsprechen; vielmehr son oder sonr, sonu ist der acc. plur. p. 28 16 skönn] 1. skömm. p. 395 đripi] 1. pridi u. s. w. Ausserdem ist mir z. b. noch aufgefallen, dass p. 12 heafod, aber p. 32 heáfođ geschrieben wird; das erste mal rangirt es unter kurzem ea, das zweite mal unter dem diphthong. Das letztere ist richtig. hêra audire steht einmal (p. 27) unter ê als verengerung von eá, dann wieder p. 29 unter ŷ, dem umlaute von eá. P. 12 heisst es: »Der Ps. hat für æ mitunter die sonderbare schreibung auch in lateinischen wörtern. Diese schreibung ist aber in mittelalterl. lat. hss. sehr gewöhnlich. Auf derselben seite wird ein inf. hleahhan

=

angeführt, während nur hlehhan, hlihhan vorkommt. p. 16. wird die neue, aber unrichtige ansicht aufgestellt, ws. y, der i-umlaut von u, sei durch altnordischen einfluss hervorgerufen. Ich wüsste nicht, was sich zur begründung dieser ansicht beibringen liesse. Oft sind längenzeichen weggelassen, p. 26 nead] 1. neád; p. 27 hyran] 1. hŷran; fleogan] 1. fleógan; p. 293 eo] 1. eó; p. 3224 deop] 1. deóp. BRESLAU. E. Kölbing.

Brockerhoff: Ueber Shakespeare's Sturm. [Programm der höheren bürgerschule in Rheydt. 1880. Progr. no. 415.] Rheydt 1880.

Der verfasser dieser abhandlung meint, Shakespeare habe in einzelnen stücken vorwiegend die macht des unbewussten im menschenleben geschildert und »Der sturm gehöre zu diesen. Gern wird man einräumen, dass es im grunde nicht viel bedeuten will, was der mensch aus klarer einsicht und mit freiem willen thut; bei weitem das meiste und wichtigste von dem, was im leben der individuen wie der völker geschieht, ist das werk von unbewusst und willkürlich waltenden mächten. Aber sollte der grösseste aller dramatiker diesen an sich wichtigen gedanken zum inhalt auch nur einer einzigen seiner arbeiten erwählt haben? Wohl handelt der mensch stets so, wie sein innerstes wesen es fordert, wohl entzieht sich die beschaffenheit dieses innersten dem unmittelbaren bewusstsein, nur mittelbar, eben durch sein handeln, erfährt ein jeglicher, was eigentlich an ihm ist, diese wahrheit mag zu den ergebnissen eines dramas gehören, nur bildet sie niemals das thema, den geistigen gehalt eines stückes. Herr Brockerhoff erzählt ausführlich die fabel des Sturms, um darzuthun, dass die geister, die in ihm ihr wesen treiben, und die zauber, die hier ihre wirksamkeit üben, eben die kräfte sind, welche sich theils in der natur, theils im menschen, ihm selbst unbewusst, thätig erweisen. < Schwerlich hat der dichter, als das reizende stück seine seele erfüllte, als Prospero und Miranda, Ariel und Caliban, Stephano und Trinkulo vor seiner phantasie standen, an dergleichen gedacht. Wer sich liebevoll mit einem echten kunstwerk beschäftigt, findet immer, je nach der eigenen persönlichkeit, was er sucht. Es liegt auch drin, aber der künstler würde nicht selten ausserordentlich überrascht sein, wenn er vernähme, worin man den eigentlichen kern seiner arbeit erblickt. DRESDEN. O. S. Seemann.

G. Hemeling: Die englischen humoristen des 18. jahrhunderts. I. Komik, humor, satire. [Programm der realschule I. o. in Leer. Ofen 1879.] 12 ss. 4o.

Bevor nicht zu diesem ersten theile ein zweiter oder mehrerer nachfolgende werden erschienen sein, kann die arbeit des herrn verfassers an dieser stelle eigentlich nicht besprochen werden. Die 12 vorliegenden quartseiten handeln gar nicht von den englischen humoristen des 18. jahrh., wenn man davon absieht, dass aus ihnen einige beispiele angeführt werden, um die durchaus allgemeinen philosophischen erörterungen über komik, humor, satire zu illustriren, aus denen die ganze abhandlung besteht.

BRESLAU.

F. Bobertag.

Ueber die herrschaft der französischen sprache in England in der zeit vom XI. bis zum XIV. jahrh. dr. Oscar Scheibner: [Abhandlung zum programm der königlichen realschule I. o. nebst progymnasium zu Annaberg. Progr. 1880. No. 459.] Annaberg 1880. 4°. 33 ss.

In dieser anziehend geschriebenen abhandlung bespricht der verfasser zunächst die sonst bestehenden ansichten über die herrschaft der französischen sprache in England und sucht dann zu zeigen, dass dieselbe in zwei gänzlich verschiedene perioden einzutheilen sei. Während der ersten periode (der zeit von der normannischen eroberung bis zum verluste der Normandie, zweite hälfte des XI. und das XII. jahrh.) ist das Französische in England wirklich heimisch, denn es ist die muttersprache der normannischen eroberer. Das Französische war zu jener zeit die veranlassung zum aufgeben der germanischen flexion im Englischen. Während der zweiten periode (der zeit vom verluste der Normandie bis gegen das ende der regierung Eduard's III — das XIII. jahrh. und die erste hälfte des XIV.), einer zeit der gallomanie, ist das Französische in England eine fremde sprache, zu deren erlernung die Engländer, welcher abkunft sie auch seien, durch die mode veranlasst werden. Der einfluss des Französischen in dieser zeit erstreckte sich hauptsächlich auf vermehrung des englischen wortschatzes durch französische wörter, welche die stelle allmählich verdrängter englischer ausdrücke einnahmen. Die erste periode bezeichnet der verfasser als die normannische, die zweite als die französische.

Bei der obenan stehenden untersuchung der verschiedenen bisherigen ansichten über obiges thema ist mir aufgefallen, dass ten Brink's ausführungen gar nicht in betracht gezogen sind, wogegen zweimal auf seite 1 und 4, Schneider's Geschichte der englischen sprache citirt wird. Hält der verfasser das buch wirklich für werth angeführt zu werden? Freeman's auffassung in seiner History of the Norman Conquest of England kommt des verfassers ansicht am nächsten. Die stellen, welche die verbreitete ansicht unterstützen, dass ein theil der bevölkerung Englands, die Anglo-Normannen, im XIII. jahrh. das Englische nur unvollständig verstanden, oder desselben völlig unkundig gewesen seien, werden einzeln einer ausführlichen kritik unterzogen, und die gegentheilige auslegung derselben widerlegt.

Sonst ist etwa zu bemerken, dass der verfasser vieles nur aus secundären quellen geschöpft hat. Einzelne bücher werden nach alten auflagen citirt, so: p. 4. Fiedler und Sachs in der ausgabe von 1861, p. 12: Gesenius in 4. aufl. Auf seite 6 ist Witena gemot (wie mir scheinen will) ohne grund, übersetzt, dagegen Mickle Gemot auf seite 8 nicht. Aehnlich steht seite 6: »Sieg bei Senlac (Hastings). An druckfehlern ist mir nur aufgestossen p. 3: ètait und p. 4: Alt-England 6 statt 7.

ROSTOCK.

F. Lindner.

MISCELLEN.

WILHELM WAGNER.

Am 15. april d. j. wurde Wilhelm Wagner, professor an der gelehrtenschule des Hamburgischen Johanneums, durch einen jähen tod in der blüthe der jahre seiner rastlosen und erfolgreichen thätigkeit entrissen, ein schwerer verlust für alle freunde alter und neuer philologie.

Geboren am 11. mai 1843 zu Steinau a. d. Kinzig, trat er schon als abiturient des Frankfurter Gymnasiums 1861 mit einer metrischen übersetzung des Trinummus von Plautus hervor, welche sein damaliger director Classen mit einer vorrede begleitete. Nach gründlichen altclassischen studien in Berlin und seit 1862 in Bonn unter Ritschl's und Otto Jahn's leitung ging er 1864, mit einer glänzenden empfehlung Ritschl's versehen, als hauslehrer nach Manchester. Von 1867 an privatisirte er in London, eine zeit lang mit professor Key, einem angesehenen latinisten, an einem lateinischen wörterbuche beschäftigt. Nachdem er sich verheirathet hatte, folgte er ostern 1870 einem rufe an die hamburger gelehrtenschule, deren leitung sein früherer frankfurter director übernommen hatte. Seine bedeutung als schriftsteller und lehrer bewirkte, dass an ihn bald mehrere ehrenvolle rufe an auswärtige schulen ergingen. Nachdem er aber von der hamburger schulbehörde in anerkennung seiner verdienste 1872 zum oberlehrer und 1874 zum professor (mit welchem titel in Hamburg eine wesentliche gehaltserhöhung verknüpft ist) befördert worden war, gab er den gedanken an eine anderweitige schulstellung auf. Auch einen ruf auf einen neusprachlichen lehrstuhl in München wies er zurück. Dagegen würde er wahrscheinlich eine akademische professur der alten philologie selbst mit einer gehaltseinbusse angenommen haben. Sein wunsch nach einer universitätsstellung soll an seinem zerwürfniss mit Ritschl gescheitert sein. Wenn das der fall ist, so muss die empfindlichkeit Ritschl's ausserordentlich stark gewesen sein, denn Wagner bekennt überall seine grosse verehrung für seinen früheren lehrer, ohne allerdings sich seiner dictatur zu unterwerfen. So sagt er in der vorrede zur zweiten auflage des Trinummus: 'Ever since the publication of my edition of the Aulularia, I have considered it an honourable office to make myself a free and independent interpreter in England of German philological study. I am proud to say of myself «nullius addictus jurare in verba magistri». — I venerate Ritschl, whose pupil I once was, even now, though I have been unable to follow the latest development of his Plautine criticism, and though I cannot but disapprove of the acerbity and harshness of some of his expressions; but I do not care whether my works find favour in the eyes of his School. I am gratified to find that Corssen quotes them with approbation in many passages of

« PoprzedniaDalej »