Obrazy na stronie
PDF
ePub

3226. språchen: volbråhten, ein bei der genauigkeit des gedichtes auffallender reim. die änderung sprâche hân: volbrâhten sân wäre unbedenklich, wenn nicht der dichter überall die form så im reime brauchte. eher vielleicht die herren ûf bråchen alse si Herôdes bat.

3261. die worte sie sprachen sind besser zu streichen. sie gehören wie häufig dem schreiber an. dann ist herre zu schreiben.

3263. in oberlant (: erkant), verkürzter dativ. ebenso noch von orient (: firmament) 26. occident 6250. in dem lant (: genant) 1498. von der wazzer anfanc 1534. in ir mût (: gût) 2599. in juden lant (:) 3288. 3412. in sinem sin in 4677. dôn (: Syôn) 5738. in dîner mûter lập (: blîp) 1972. zumal (: tribunal) 6257. von Babilôn : trên 5841 gehört hierher.

3275. wîssager, diese form findet sich ein paarmal in der handschrift; vgl. 1170. wîssagern 1704. dagegen wissagen 3270, welche form durch die elision der wissage ouch gekundet håt 1643 allein begründet erscheint.

3281. seht des wil ich verriht sin für das gewöhnliche beriht. ebenso er solt sich wol verrihten sider umb den konic jungen 3454 'kunde einziehen'. anders ist die bedeutung in des wart die edel Marjâ Verrihtet mit der heilikeit 5700 ausgerüstet, begabt. im sinne des nhd. wortes und verrihtet gar den strit 6098. ähnlich daz sie (die sinne) verrihten unser leben, daz man sie verrihte von êrste an der gesihte 6479. 80. der sol verrihten alle lant 1911.

3282. rodel, rotulus, wol auch nach dem lateinischen vom dichter gebildet.

3297. der rede er aber underquam, wie gewöhnlich mit dem genitiv. ebenso ich bin von schrecken underkomen, aber ohne genitiv, 1443. ungewöhnlich ist ein grôzer schrecke in underquam 'kam über ihn' (lat. subiit) 3401, wie überkomen in diesem sinne mhd. gesagt wird.

3315. ist vollenbringent su schreiben.

3317. ir herren ist wol zu streichen, sieh anmerk. zu 3261.

3364. gewalt ist genitiv, also vom femin. diu gewalt, wie es der mundart entspricht; ebenso 5704.

3365. wahrscheinlich der menscheit zu lesen.

3395. ûzer Tarsen lant. ûzer hier gleichbedeutend mit ûz. vgl. noch ûzer habe 6037. ûzer dûfen 1019. ûzer cruft 1020. uzer leide 1022. ûzer quale 1023. und die gewöhnlichen ûzer mâzen frô 3488. ûzer mâzen wê 4508.

3415. mûse; die handschrift gibt dem präteritum immer t: ich habe die ältere form beibehalten, wiewol in mitteldeutschen dialekten zuerst t einzudringen scheint.

3425. zu ergänzen ist das subject ein tac.

3427. daz geschihte (: gerihte), das neutrum neben dem gewöhnlichen femin. hat der dichter nur an dieser stelle. vielleicht auch 5915 und daz jêmerlich geschiht, wo man aber geschiht auch als verbum neh

men kann. die geschikt steht 1456. in der geschiht (: wiht) 4045. dise geschiht 4543. in der geschihte (: gerihte) 5932. unbestimmt ist von geschihte 4768.

3428. wol des im die sune gåben schult.

3457. entleim (: heim). lime leim limen hat das mhd. wörterbuch 1, 998 nur in zwei stellen nachgewiesen. die eine hat wie hier eine zusammensetzung intleim, was Müller in enleim ändert. die bedeutung scheint nach diesen stellen zu sein‘ablassen, nachlassen, aufhören, also gewissermassen vom leime sich losmachen', wie enbinden.

3485. bild, bl. 27cd. die darstellung Christi im tempel. das Jesuskind steht auf dem taufstein, von Maria gehalten, hinter der eine jungfrau mit einer kerze und einem korbe, worin zwei tauben, steht. Maria gegenüber steht Symeon, der die hände nach dem kinde ausstreckt.

3490. selben ist wol zu streichen. die bibelstelle ist Luc. 2, 34 ecce positus est hic in ruinam u. s. w.

3505. gemende froh'.

3514. es fehlt wol und vor loben.

3519. Luc. 2, 29.

3520. 21. nunc dimittis servum tuum domine, secundum verbum tuum, in pace.

3522-24. quia viderunt oculi mei salutare meum, quod parasti ante faciem omnium populorum.

2525-27. lumen ad revelationem gentium et gloriam plebis tuae Israel. 3530. zwein zu schreiben ist nicht nothwendig, denn es braucht nicht mehr von mit abzuhängen.

3544. Math. 2, 13 surge et accipe puerum et matrem u. s. w.
3564. er burret ûf. burren aufladen', ebenso 3703.

3566. in Egipten er

sich liez analog dem gewöhnlichern sus er sich in daz wazzer liez 3953. ûf cristus scheiteln er sich liez 3962. 3570. der barn steht hier vereinzelt.

3576. des windes blach von blæjen 'das blähen, wehen' fehlt im mhd. wörterbuch. ebenso 927.

3583. glimen gleim glimen. dies starke verbum, das gramm. 2, 45 aufgestellt wird, mit der bedeutung 'leuchte, glänze, glimme'. (vgl. glimme glam glummen) wird hier belegt.

3599. vor zorne ich masten niht enkan fett werden, gedeihen'.

3621. bild, bl. 29a. Herodes, mit dem scepter in der hand, und ein knecht in voller plattenrüstung, der ein kind am arme mit geschwungenem schwerte tödten will. auf dem boden die leichen mehrerer kinder.

3622. forderlich vorzugsweise, besonders'.

3650. Sarrazin : schîn, ebenso Sarrazine: Latîne 6070. dagegen Sarrazêne : Kouwerzêne 6516.

3655. verswinden 'gänzlich untergehen, sterben'.

3663. ist Rama zu lesen nach Jerem. 31, 15 vox in Rama audita est lamentationis, luctus et fletus Rachel, plorantis filios suos, et nolentis consolari super eis, quia non sunt. also enwolde 3670 zu lesen.

3679. zu der hellen (: gesellen). helle wird bald stark, bald schwach flectiert. stark im genitiv in der helle pîne 863. von der helle sturme 939. von der helle twange 2236. 2280. und uns der helle machte fri 4972. im dativ. von der helle erlôst 768, wo hellen einen schlechten versschluss gäbe. ûz der helle genomen 951, ebenfalls in letzter senkung, wo man freilich gnomen schreiben dürfte. der helle sint sie gar gegeben 3700. im accusativ. daz man die helle schouwet wol 1823. die reime zeigen nur hellen. zû der hellen (: gesellen) 335. 4186. die hellen fellen (accus.) 1782. in der hellen gesellen 4908. in die hellen gesellen 4978. und auch ausser dem reime der hellen jâmerkeit 727. der hellen rôst 866. der hellen twange 1153. der hellen kint 6524. setzungen helletal 1025. dagegen hellensorgen 868.

3688. vielleicht wand er gefiel den juden wol.
3697. her umbe, ebenso 847. 3615.

3709. Oseae 11, 1 ex Aegipto vocavi etc.

3713. geheischen, vgl. eischet 4086. iesch 4284.
3735. Psalm 104, 15.

[ocr errors]

in zusammen

3736. bild, bl. 29d. Christus im tempel. auf einem erhöhten sitze sitzend, belehrt er, ein buch auf dem schosse, die vor ihm auf hölzernen bänken sitzenden jüdischen gelehrten.

3775. daz ir mich sus gesucht hat. die handschrift liest also. ich habe überall, wo alsô zweisilbigen auftakt oder zweisilbige senkung ergeben hätte, sus geschrieben, welche form dem schreiber des fünfzehnten jahrhunderts nicht mehr recht geläufig war, daher von ihm vertauscht wurde. einigemal kommt es in der form sust vor: nur selten setzt die handschrift sô, vgl. 4184. 4194. beispiele, wo alsô wie hier eine zweisilbige senkung gebildet hätte, sind 918. 1554. 3631. 5807. 6194. 6357. 6584. 6585. vielleicht auch 5494. für alsus 6126 ist wol nur sus zu lesen, weil sonst Osê in den auftakt kommen müsste. beispiele, wo das handschriftliche also zweisilbigen auftakt ergäbe, sind 332. 549. 1024. 1835. 2163. 2264. 2289. 2337. 3315. 3333. 3408. 3433. 3501. 3533. 3555. 3582. 3837. 3859. 3861. 3865. 3953. 3688. 4197. 4218. 4247. 4316. 4330. 4572. 4946. 5043. 5383. 5526. 5606. 5744. 5855. 5993.

3812. solde ein wirtin hân gekouft: über das kaufen der frauen sieh Weinhold, die deutschen frauen im mittelalter, s.

3849. der sunder gotes drût; der genitiv zwischengeschoben, wie 5573 an sunder ir geschefte. sieh anmerk. zu 1901.

3877. sin bette was ein schieme. schieme 'schemel'.

3890. larte bekarte; den übergang des & in a, eine art rückumlaut, der der mundart des dichters gemäss ist, beweist zwar kein reim. larte bekarte 4058. larten bekarten 5514. larte 5390. larten 5553.

karten 4568. verkart gelart 4628. die verkürzung scheint sicher. den übergang von è in a beweist der reim fåre lâre 6064.

:

3898. nach dem siden (: friden) beweist ein schwaches substant. site. ebenso nach dem alten siten (: besniten) 3136.

3901. die mêre schal. mêre als femininum ist mitteldeutsch. sieh Pfeiffer, beiträge s. 195.

3920. dem sinne nach sollte man eher gemeldet oder etwas ähnliches erwarten.

3942. Jesaias 40, 3 vox clamantis etc.

3946. bild, bl. 31b. Jesus, im Jordan stehend, wird von Johannes, der mit einem härenen gewande bekleidet ist, aus einer schale, die er ihm über den kopf giesst, getauft.

4014. Deuteronom. 8, 3 non in solo pane vivit homo u. s. w.
4038. wol då sprach unser herre zû 'darauf erwiderte er'.

4063. frouden sanc, ebenso psaltersange 1330. sanges 1090. lobesanc 4378. ausser diesen stellen schreibt die handschrift immer gesang: ich habe, weil diese form immer zweisilbige senkungen ergibt und gsanc hart ist, überall sanc geschrieben. vergleiche frouden sange 5120. sange 4357. jâmersange 3661. 4693. psaltersange 2928. 3734. 5041. 5754. 4094 ff. übersetzung der bergpredigt, Math. 5, 1 ff.

4116. solnt. diese unorganische form findet sich mehreremal. vgl. 651. 1257. 1319. 1324. 1380. 2422. 3065. 4116. auch in der form solent 1665. 1780. 1923. 2187. 4100. 6522. 6545. ebenso steht sie wollent 6010. 6499. 6336. aber die erste form gehört wol nur dem abschreiber.

4139. verzogen 'verziehen, zögern'. im folgenden verse ist wol ern zu lesen. das einfache zogen steht 3331.

4143. bild, bl. 32b. ein knecht schlägt Johannes das haupt ab. 4144. nu was ez iezû alsó komen, eine ungeschickte wendung zu etwas neuem, die der dichter noch ein paarmal braucht. nu quam ez also verre 349. jâ in der zit quam ez also 5014.

4146. frowe, der accusat. frowe ebenso noch 4156.

4167. lobedanz ein tanz, den man loben muss'. diese zusammensetzung fehlt im mhd. wörterbuch.

4169. sie danzte unde wiherte in. wihern hat nichts mit dem mhd. worte gemein, sondern bedeutet sich rasch hin und her bewegen'. 4178. deller ist im mhd. wörterb. aus dichtern nicht belegt. 4206. die hinken 'hinkenden' ist im mhd. wörterbuche nachzutragen. 4227. waz ist dirre dât? die handschrift hat waz ist dirre nôt 3774. 3905 im reime auf â, was ich nach dieser stelle in dât geändert habe. 4249. des lâzen wir uns allen gâch, zu ergänzen ist wesen. ebenso und uns zu ferten lâzen gâch. auch 3549 là dir die fart niht swêre habe ich sin gestrichen.

4250. verfachen zu ende, zur entscheidung bringen'.

4270. doch wart under in geschrit (: hôchzit). wie von schrîen schrei ein schwaches verbum, neben dem das starke aber auch vorkommt (der

plur. präter. schruwen steht 5005. 5039.), so wird von spîen spei ein schwaches spîen spîte gebildet. verspît steht 4601. verspiet 6070.

4273. grùsen in der gewöhnlichen bedeutung 'grauen' passt dem sinne nach nicht. getrebe von traben ist zusammenlauf".

4310. erwinnen ein verstärktes gewinnen und mit dem nebensinne des feindlichen an dieser stelle, mit dem des mühsamen 970 daz der mensche erwinne reht. 2327 als ob ein man mit arbeit daz dinc erwunnen muse hàn.

4325. frêget, ebenso frêgen 2360. frêgten 3910.

4330. eselnôz eselfohlen', wie 1529 steht. das einfache nôz steht 4352. vgl. altn. naut.

4331. geschôz kleider', vgl. altn. skaut.

4341. bild, bl. 34ab. Christi einzug in Jerusalem. Christus auf der eselin reitend: ihm folgen drei jünger. entgegen kommen ihnen durch das geöffnete thor zwei männer, die die volksmenge repräsentieren: der eine mit grünen zweigen in der hand, die er auf den weg streut, der andre wirft sein kleid zu den füssen des heilandes.

4345. vergl. Math. 21, 9.

4346. sunder gamen eigentlich ohne scherz, dient aber hier nur als flickwort zur ausfüllung des verses. derartige die armut des dichters zeigende redensarten, die die darstellung schleppend machen, begegnen häufig. ähnlich ist in dem selben gamen 2743. und sunder wân 3712. 3846. 4956. 5173. 5213. 6148. sunder allen wân 5275. âne våre 2410. ferner zustunt zustunden (sieh anmerk. zu 3091). iesâ zustede 3381. zustede 3733. 4497. 5273. 5697. så zustede 4497. så zustat 5402. så zuhant 4673. 5229. iesâ zuhant 4383. iesâ 1578. 4400. 4716. 4792. 5054. in den zîden 3818. an der zît 4600. sunderbar 4072. 4385. 3398. mit aller nôt 4709. so getân 2921. 3610. 3640. wol gereit 3524. immer mêr 4803. in frist 4845. alsân 4935. zu handen 5279. iedoch 5934. 6353. så zumâl 6257. sâ zuhant iedoch 6380. einmal auch ein ganzer vers ouch gar tugentlichen nû 4013.

4351. cleiderlin. nur das deminutiv kleiderchin belegt das mhd. wörterbuch 1, 840.

4354. sie namen sin ouch goumen (: boumen). durch den reim ist die form goumen noch nicht ganz gesichert, denn der dichter bindet einigemal ene (sich anmerk. zu 2768). überdiess kommt das gewöhnliche goume nemen 4952 vor.

4357. besser mit sange, sieh anmerk. zu 4063.

4371. mit frouden se in empfingen; der vocal von se ist zu elidieren, ich hätte auch schreiben können frouden sin. ebenso fürte se 5165. lûte se 5515. gênt se im 1390. wie sist 2524. ans verbum angelehnt hattens alle 473. rettens alle 691. eine inclination andrer art ist soler 2614. er seitez im 3212. gaber 4210. magez 4464. heter 4624. an allen diesen stellen gegen die handschrift.

4398. daz in der schrift gesaget ist. auf die schrift, d. h. die hei

« PoprzedniaDalej »