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FONTES RERUM GERMANICARUM.

GESCHICHTSQUELLEN DEUTSCHLANDS

HERAUSGEGEBEN

VON

JOH. FRIEDRICH BOEHMER.

ERSTER BAND.

JOHANNES VICTORIENSIS UND ANDERE GESCHICHTS QUELLEN DEUTSCHLANDS

IM VIERZEHNTEN IAHRHUNDERT.

STUTTGART.

J. G. COTTA'S CHER VERLAG.

1843.

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L

JAN 16 1888

LIBRARY.

Denman H. Ross,
Cambridge

(I., II

Vorrede.

4. Monachi Fürstenfeldensis Chronica de Gestis Principum

1273-1326.

2. Nicolai Botrontinensis Relatio de Heinrici septimi imperatoris
Itinere Italico

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1310-1313..

Seite

V

1.

69.

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10. Vita Karoli quarti imperatoris ab ipso Karolo conscripta

11. Johannes Victoriensis

12. Michaelis Herbipolensis Annotata historica

1079. 1250. 1266. 1332--1354 . . 451.

13. Lupoldi de Bebenburg Dictamen de modernis cursibus regni
et imperii Romanorum

Berichtigungen und zusätze.

(1341). 479. 485.

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VORREDE.

Als ich vor mehreren iahren bei bearbeitung der regesten kaiser Ludwig des Baiern die gleichzeitigen geschichtsquellen durchlas um den geeigneten theil ihres inhalts mit den urkundenauszügen zu verbinden, bedauerte ich die unvollkommenheit die zerstreutheit und die unbequemlichkeit der abdrücke iener quellen um so lebhafter, ie unerwarteter ich mich von dieser zeitperiode angezogen fühlte, und ie mehr ich mich überzeugte, dass auch nach den verdienstlichen leistungen neuerer schriftsteller, namentlich meines landsmannes von Olenschlager, hier noch sehr viel zu thun sei, und dass ein vollständiges und richtiges bild vorzugsweise nur aus der vergleichung der auf verschiedenen standpuncten stehenden mitlebenden beobachter unter sich und mit den urkunden geschöpft werden könne.

Denn iene zeitperiode gehört zwar gewiss nicht mehr zu den grossartigen und eigentlich erfreulichen unserer vaterlandsgeschichte; die drei grossen häuser aus Sachsen Franken und Schwaben, die glorreich an der spitze der nation gestanden hatten, waren dahin. Eine minderiährigkeit und ein dadurch veranlasster thronstreit hatten die kraft des hohenstaufischen hauses schon vor seinem erlöschen wankend gemacht; die landeshoheit, welche sich mit und nach dem zerfall der herzogthümer zu entwickeln begann, enthielt den keim der auflösung des reichs. Vielleicht hätte sich diese noch aufhalten lassen, denn reichbegabt gleich seinen ahnen wuchs endlich Friedrich heran. Aber der verhängnissvolle besitz Siciliens entfernte ihn aus

Deutschland, die bildung einer zwischenmacht im Lombardischen bunde schnitt ihn davon ab, und statt in der heimat die zügel des regiments mit seiner kräftigen hand zu halten und von dort aus zu wirken, verpflanzte sein trauriger streit mit der kirche neue und unheilbarere entzweihung in das verwaisete vaterland.

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Indessen war auch damals noch nicht alles verloren. Gerade iene unwissenheit über die öffentliche verfassung, welche das anmassliche hervortreten sieben ausschliesslicher churfürsten im dritten viertel des dreizehnten iahrhunderts möglich gemacht hatte, diese hatte auch damals und wie lange! den umschwung der dinge minder bemerkbar gemacht und dessen tiefere einwurzelung verhütet. Wilhelm und Richard waren zwar nur könige im Rheingebiet, aber endlich nöthigte doch das verlangen der nation, besonders auch der bund ihrer städte, zu einer einmüthigeren und würdigeren wahl. Nachdem Rudolf die neue macht im Osten gebrochen und die festigung seines hauses in Oestreich vollbracht, alterte er allerdings ohne die kaiserkrone auf dem haupte zu tragen, und die wahl eines kleinen grafen ihm zum nachfolger zeigte was der übermuth der churfürsten wagen mochte. Allein Albrecht hatte wieder macht und willen das reich herzustellen, und wenn ihn auch darum der mordstahl traf, so hatte doch Heinrich von Lützelburg noch einmal die erinnerung alter grösse erneut, und erwartungen geweckt, deren verwirklichung sein früher tod nur aufzuhalten, nicht zu hindern schien.

Damals als es noch zweifelhaft war, ob der strom deutscher geschichte wieder in einheit gesammelt nochmals mächtig durch stufenländer dahin brausen, oder ob er schon zu seinem delta gelangt nun in sand und schlamm sich verlieren sollte: da erfolgte die doppeltwahl Friedrichs und Ludwigs. Nun schwankte die wage ein drittel iahrhundert hindurch zwischen HabsburgOestreich und Baiern und Lützelburg. Es war eine zeit in der viel und zum theil sehr geheim unterhandelt wurde, aber auch noch wurde das schwert geführt. Die verhältnisse zum ausland waren zwar nicht mehr gleichgültig seit Frankreich auf den von keinem kaiser mehr geschirmten päbstlichen stuhl einfluss gewonnen, sie gaben aber noch nicht wie später die entscheidung; diese lag noch in der innern kraft. So wechselvoll aber waren die schicksale, dass dreien zeitgenossen, deren von ein

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