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'ir edelen künige rîch,
daz ist gewonlich,
số gib ich iu min kint,
daz gelobten si sint.

1725 Dô sprach der marcgrâve
als ir nu wider wendet,
heim zuo ziuren landen,
daz ir si mit iu füeret.'
1726 Swaz man dâ schalles hôrte,
man hiez die juncfrouwen
unt ouch die geste slâfen.
do bereite man die spîse:
1727 Dô si nu gezzen hêten,
gein der Hiunen landen,
sprach der wirt vil edele,
wande ich sô lieber geste
1728 Des antwurte Dancwart
wâ næmet ir die spîse,
daz sô manigem manne
dô daz der wirt gehôrte,
1729 Dô sprach der marcgrâve
ze vierzehen nehten wîn
gæbe ich iu völleklîchen

den muosen si doch lân. zir kemenâten gân,

si erbiten an den tac;
der wirt ir minneklîchen pflac.
unt wolden dannen varn
'daz heiz ich wol bewarn,'
'ir sult noch hie bestân;
selten her gewunnen hân.'
ja ne mag es niht gesîn:
daz brôt unt ouch den wîn,
wære hie bereit ?'

ez was im âne mâze leit.
'diu rede ist âne nôt,

unde brôt

mit den, die ir noch hie hât; ir müezet hie belîben, des ist deheiner slahte rât.'

1730 Swie vil si dannen gerten,

si muosen då bestân unz an den vierden morgen. dô wart ouch dâ getân von des wirtes milte, daz verre wart geseit;

er gap den sînen gesten

beidiu wâfen unde kleit.

si muosen dannen varn. vil wênic iht gesparn swes iemen gerte nemen, ez muose in allen gezemen. brâhte für daz tor

1731 Ez mohte wern niht langer,
Rüedegêr der kunde
von der sînen milte:
daz versagt er niemen:
1732 Daz edel ingesinde

gesatelt vil der rosse;
vil der guoten recken,
wande si rîten wolden
1733 Der wirt dô sîne gâbe
ê daz die edelen geste
er kunde milteclîche
die sîne schoenen tohter
1734 Dô gab er Gunthêre,

dô warte ouch in dâ vor
die truogen schilde en hant,
nider in der Hiunen lant.
bôt überal,

komen für den sal;
mit grôzen êren leben.

die het er Giselher gegeben. dem helde lobelich, der edel künic rich,

daz wol truoc mit êren
swie er nie gâbe enpfienge,
dô neic der fürste hêre

1735 Dô gab er Gêrnôte

daz er sît in stürmen

ein wâffenlich gewant: des milten Rüedegêres hant. ein wâfen guot genuoc,

vil hêrlichen truoc.

der gabe im vil wo gunde dâ von der guote Rüedegêr 1736 Dô bốt diu marcgrâvinne

des marcgrâven wip, muose vliesen sît den lîp. Hagnen ir gâbe alsam mit bete minneklîche, sît si der künec nam, daz er âne ir stiure zuo der hochgezît

varn niene solde. der helt gelobt ez âne strît.

der

1737 'Alles, des ich ie gesach,'
'so ne gerte ich niht mêre
niwan jenes schildes,
den wolde ich gerne füeren
1738 Dô diu marcgrâvinne

sprach dô Hagene,

nu ze habene,

dort hanget an der want: mit mir in der Hiunen lant.' Hagnen bete vernam, weinen si began; an Nuodunges tôt:

ez mante si ir leide, do gedâhte si vil tiure den het erslagen Witege; 1739 Si sprach zuo dem degene daz wolde got von himele, der in dâ truog en hende, den muoz ich immer weinen,

des twanc si jæmerlîchiu nôt.
'den schilt wil ich iu geben;
daz er noh solde leben,
der lag in sturme tôt:
des gât mir armen wîbe nôt.'

1740 Diu edel marcgrâvinne von ir sedele gie;
bî dem schiltvezzil si den schilt gevie;

dô brâhte si in Hagenen,

si selbe mit ir hant:

diu gâbe was mit êren an den recken gewant. 1741 Ein hulft von liehtem pfelle ob sîner varwe lac; bezzer schilt deheinen belûhte nie der tac;

von edelem gesteine, swers ze koufen hête gegert,
oder in veil hête, er was wol tûsint marke wert.

1742 Den schilt hiez dô Hagene
do kom sîn bruoder Dancwart

von im tragen dan.
hin ze hove gegân:

dem gap vil richiu kleider des marcgrâven kint,

die er dâ zen Hiunen 1743 Allez daz der gâbe

truoc vil hêrlichen sint. von in dâ wart genomen. wær ir niht bekomen,

in ir deheines hende
wan durch des wirtes liebe,
sît wurdens im so vient,

1744 Volker mit sîner videlen
kom für Götelinde die
er videlte süeze done
dâ mite nam er urloup,
1745 Ir hiez diu marcgrâvinne

von friuntlicher gâbe

derz in số schône erbốt. daz si in muosen slahen tôt. gezogenlichen dan marcgrâvinne stân, unt sang ir siniu liet: do er von Bechelâren sciet.

eine lade tragen; müget ir nu hæren sagen;

dar ûz si nam sehs pouge,
'die sult ir füeren, Volkêr,

unt spiens im an die hant: von mir in der Hiunen lant,

1746 Unt sult durch mînen willen

si dâ ze hove tragen; daz man mir müge sagen, dâ zer hôchgezît."

vil wol gewert er sis sît.

swenne ir wider wendet, wie ir mir habt gedienet des si zem recken gerte, 1747 Dô sprach der wirt zen gesten ich wil iuch selbe leiten daz man iu ûf der strâzen ich sol iuch selbe leiten

1748 Der wirt wart wol bereitet

ze rossen unt ze kleidern,
in vrœlichem muote zuo
der deheiner nimmer mêre

1749 Mit kusse minneklîche

'ir sult dest sanfter varn: unt heizen wol bewarn,

nem deheiniu pfant; in daz Etzelen lant.'

mit fünf hundert man, die fuort er mit im dan der hochgezît,

kom ze Bechelâren sît. der wirt dô dannen schiet; als im diu liebe riet: si trûten schoniu wîp. vil maniger juncfrouwen lîp. unt wît ûf getân;

alsô tet ouch Gîselher, mit umbeslozzen armen daz muose sît beweinen 1750 Vil venster wart entslozzen der wirt mit sînen mannen in wæn1 ir herzen sageten daz si der lieben friunde

1751 Nâch ir lieben friunden

zen rossen wolde gân.
diu krefteklichen sêr,
dar nach gesehen nimmer mêr.
heten genuoge leit.

do weinten âne mâze vil frowen unt manic meit:
doch riten si mit freuden nider über sant,

ze tal bî Tuonouwe, unz in daz hiunische lant.

1752 Dô sprach zen Burgonden Rüedegêr der edele Ezelen disiu mære,

unt ouch mîne frouwen 2:

1753 Ze tal durch Oestirîche

den liuten allenthalben
daz die herren komen
dem Ezelen ingesinde

der ritter unverzaget,

'jâ suln niht sîn verdaget
daz wir zen Hiunen komen,

si ne hânt`sô liebes niht vernomen.'
vil manec bote reit;
wart daz wol geseit,
von Wormez über Rîn:
kunde lieber niht gesîn.
mit disen mæren,
Hiunen wæren

Kriemhilt, frouwe mîn,

1754 Die boten für strichen
daz die Nibelunge zen
'du solt si wol enpfâhen,
dir koment nâch grôzen êren
1755 Dô diu küniginne vernam diu mære,
ir begunde entwîchen

1

her die stolzen brüeder dîn.'

ein teil ir swære;

von ir vaterlande kom ir vil manic man,

dâ von der künic Ezele

1 f. zu 1602,4. 2 d. i. Kriemhild.

vil manigen jâmer sît gewan.

1756 Si gedâhte tougenliche

'noch möhte is werden rât:

der mich an mînen freuden alsô gepfendet hât,

mag ich daz gefüegen,
ze dirre hôchgezîte;

1757 Ich sol ez also schaffen,
in dirre hôchgezîte,
an sînem argen lîbe,

vil der mînen wünne:

ez sol im leide ergân

des ich vil guoten willen hân.
daz mîn râche ergê

swie ez dar nach gestê,
der mir hât benomen

des sol ich nu ze gelte komen.'

XXVIII. Aventiure

wie die Nibelunge ze Ezelen burge komen unt wie si da enpfangen wurden.

1758 Dô die Nibelunge

kômen in daz lant,

meister Hildebrant;

dô vriesch1 ez von Berne

er sagt ez sîme herren; dem was ez grimme leit:
er bat in wol enpfâhen

die küenen ritter gemeit.

1759 Dô hiez der starke Wolfhart bringen in diu marc; dô reit mit Dietriche vil manic recke starc,

dâ si se enpfâhen wolden
dâ hetens ûf gebunden

vil

zuo zin an daz velt;
manic hêrlich gezelt.

verrest komen sach,

der

1760 Dô si von Tronege Hagene
zuo den sînen herren
'nu sult ir snellen degene
unt gêt in hin begegene,
1761 Dort kumt her ein gesinde,
ez sint vil snelle degene
die füeret der von Berne,
ir sultz in wol erbieten,

helt vil balde sprach von dem sedele stân, die iuch hie wellent enpfân. daz ist mir wol bekant, von Amelunge lant,

si sint vil hôchgemuot; daz rât ich,' sprach der degen guot.

1762 Dô stuonden von den rossen, daz was vil michel reht, nider mit Dietriche manic ritter unde kneht;

si giengen zuo den gesten,
si gruozten minneklîche

1763 Dô si der herre Dietrich
beide liebe unt leide

dâ man die helede vant: die von Burgonden lant.

zuo zin komen sach, im dar an geschach;

er weste wol diu mære, ir reise was im leit;
er wânde, ez weste Rüedegêr, daz erz in hête geseit,
Gêrnôt unt Giselher,

1764 'Sit willekomen, her Gunther,

Hagene unde Dancwart, sam si ouch Volker,

1 b. vreischen.

unt allez iwer gedigene:
weinet mîn frou Kriemhilt

1765 'Si mac in vil geweinen,'

den Sîfrides tôt

noch dicke in angestlicher nôt.' sprach dô Hagene,

'er lît vor manigem jâre ze tôde erslagene:

den künec von den Hiunen,

den sol si nu minnen,

den si genomen hât,

Sîfrit sô gâhes niht erstât.'

1766 'Tôt des küenen recken lâzen wir nu stên:

sol leben mîn frou Kriemhilt, noch mac schade ergên,' sô redete von Berne der herre Dieterich,

'trôst der Nibelunge,

dâ von behüete du dich.'

1767 'Wie sol ich mich behüeten,'

sprach der künic her,

'Ezel uns boten sande, wes sol ich vrâgen mêr?

daz wir zuo zim komen
ouch hat uns unser swester

1768 'So wil ich iu wol râten,'
'nu bitet iu diu mære
den herren Dietrîchen

daz si iuch lâzen wizzen

her in sîniu lant;

aller triuwen gemant." sprach dô Hagene,

baz ze sagene

unt sîne helde guot,

1769 Dô giengen sunder sprâchen

der frouwen Kriemhilde muot.'
die drî künige rich,

Gunther unde Gêrnôt unt ouch her Dietrich.
'nu sage uns, von Berne vil edel ritter guot,
wie dir sî gewizzen der frouwen Kriemhilde muot.'

1770 Dô sprach der vogt von

Berne

wan alle morgen früeje hore ich vil jæmerlîche dem rîchen got von himele 1771 Ez ist et unerwendet,'

'waz sol i'u mêre sagen? weinen unde klagen daz Etzelen wîp

des starken Sîfrides lîp.' sprach dô der spileman, 'daz wir vernomen hân: unt suln daz besehen,

müge zen Hiunen geschehen.' hin ze hove riten, nâch ir landes siten;

Volker der vil küene, wir suln ze hove rîten waz uns snellen degenen 1772 Die küenin Burgonden si kômen herrenlîche dô wundert dâ zen Hiunin umbe Hagenen von Tronege, 1773 Durch daz man sagete mære,

daz er von Niderlanden

vil manigen küenen man wie der wære getân. des was im genuoc, Sifriden sluoc,

sterkist aller recken, den Kriemhilde man;

des wart michel vrâgen

ze hove nach Hagenen getân.
daz ist al wâr,
gemischet was sîn hâr
diu bein im wâren lanc,
er hete hêrlichen ganc.

1774 Der helt was wol gewahsen,
grôz was er zen brüsten,
mit einer grîsen varwe;
unt eislich sîn gesihene:

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