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so mac man einen wilden bern
noch sanfter harfen lêren.
10

Swie daz weter tüeje,
der gast sol wesen früeje.
der wirt hât truckenen fuoz
vil dicke, sô der gast muoz
die herberge rûmen.

swer in dem alter welle wesen

wirt, der sol sich in der jugent niht sûmen.

11

Er ist gewaltic unde starc, der ze wîhen naht geborn wart. daz ist der heilige Krist. jâ lobt in allez dazdir1 ist, niewan der tievel eine: dur sînen grôzen übermuot

so wart ime diu helle ze teile.

12

In der helle ist michel unrât.
swer dâ heimüete hât,

diu sunne schînet nie sô lieht 2,
der mâne hilfet in nieht,
noch der liehte sterne.

jâ müet in allez daz er siht.

ja wær er dâ ze himel alsô gerne. In himelriche ein hûs stât:

ein guldîn wec dar in gât: die siule die sint marmelîn:

die zieret unser trehtîn mit edelem gesteine.

dâ enkumpt nieman in,

ern 3 si vor allen sünden alsô reine. Swer gerne zuo der kirchen gât und âne nît dâ inne stât,

der mac wol frolichen leben. dem wirt ze jungest gegeben der engel gemeine.

wol in, daz er ie wart!

ze himel ist daz leben also reine. Ich hân gedienet lange

leider einem manne

der in der helle umbe gât.

der brüevet mîne missetât, sin lôn der ist bœse.

hilf mir, heiliger geist,

deich mich von sîner vancnisse erlose.

13

Krist sich ze marterenne gap,
er lie sich legen in ein grap.
daz tet er dur die goteheit:
dâ mite lôst er die kristenheit
von der heizen helle.
er getuot ez niemer mêr.

dar an gedenke swer sô der welle. An dem ôsterlichen tage

dô stuont sich Krist ûz dem grabe. künec aller keiser,

vater aller weisen,

sîn hantgetât erlôste.

in die helle schein ein lieht:

dô kom er sînen kinden ze trôste. 14

Wurze des waldes

und erze des goldes und elliu apgründe

diu sint dir, hêrre, künde: diu stênt in dîner hende. allez himeleschez her

dazn möht dich niht volloben an ein ende.

Kaiser Heinrich.

Ich grüeze mit gesange die süezen
die ich vermiden niht wil noch enmac.
deich si rehte von munde mohte grüezen,

ach leides, des ist vil manic tac.

swer nu disiu liet singe vor ir,

der ich sô gar unsenfteclichen enbir,

ez sî wîp oder man, der habe si gegrüezet von mir.

Mir sint diu rîche und diu lant undertân

1

4

dir dar da. daz ich.

3 2 näml. daß sie zu ihm gelangt.

wenn er nicht

Reinmar von Hagenau, der Alte.

swenne ich bi der minneclichen bin;

unde swenne ich gescheide von dan,

sost mir al min gewalt und min rîchtuom dâ hin:
senden kumber den zel ich mir danne ze habe.

sus kan ich an vröuden ûf stigen joch abe,

und bringe den wehsel', wæn ich, durch ir liebe ze grabe.
Sît daz ich si sô gar herzelichen minne

und si âne wanc zallen ziten trage

beide in herzen und ouch in sinne,
underwîlent mit vil manger klage,

waz gît mir dar umbe diu liebe ze lône?

dâ biutet si mir ez sô rehte schône.

ê ich mich ir verzige3, ich verzige mich ê der krône.

Er sündet sich swer des niht geloubet,

4

ich möhte geleben mangen lieben tac,

obe joch niemer krône kæme ûf mîn houbet;

des ich mich âne si niht vermezzen enmac.

verlüre ich si, waz hete ich danne?

då töhte ich ze vröuden noch wîbe noch manne

und wære mîn bester trôst beidiu ze âhte und ze banne.

Reinmar von Hagenau, der Alte.

203

Si jehent, der sumer der si hie, diu wunne diu sî komen,

und daz ich mich wol gehabe als ê.

nu râtent unde sprechent wie.
der tôt hât mir benomen

daz ich niemer überwinde mê.
waz bedarf ich wunneclîcher zît,
sît aller vröuden herre Liutpolt 5 in der
erde lit,

den ich nie tac getrûren sach?
ez hât diu werlt an ime verlorn
daz ir an manne nie

sô jæmerlicher schade geschach. 'Mir armen wîbe was ze wol dô ich gedâhte an in

und wie mîn heil an sîme libe lac.
daz ich des nu niht haben sol,
des gât mit sorgen hin

swaz ich ie mê geleben mac.

mîner wunnen spiegel derst verlorn.

1

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dô man mir seite er wære tôt,
zehant wiel mir daz bluot

von herzen ûf die sêle mîn.

Die fröude mir verboten hât

mîns lieben herren tôt

alsô daz ich ir mêr enberen sol.
sît des nu niht mac werden rât,
in ringe mit der nôt

daz mir min klagedez herze ist jâmers:
vol,

diu in iemer weinet daz bin ich,
wan er vil sælic man jâ trôste er wol ze
lebenne mich.

der ist nu hin. waz töhte ich hie?
wis ime genædic, herre got:
wan tugenthafter gast

kam in dîn ingesinde nie.'

senenden k., Liebeskummer. 2 näml. zwischen Leid und Freude. 3 v. verzîhen. 4 mit ihr. Dies ist Herzog Leopold VI. von Östreich, dessen deutsche Fahne König Richard Löwenherz 1191 in Accon beschimpfte. 6 daß ich nicht.

Hartman von Ouwe.

Dem kriuze zimt wol reiner muot und kiusche site:

sô mac man sælde und allez guot erwerben mite.

ouch ist ez niht ein kleiner haft

dem tumben man

der sîme libe meisterschaft niht halten kan.

ez wil niht daz man sî

der werke drunder frî: waz touc ez ûf der wât,

ders an dem herzen niene hât? Nû zinsent, ritter, iuwer leben und ouch den muot

durch in der iu dâ hât gegeben lip unde guot.

swes schilt ie was zer werlte bereit ûf hôhen prîs,

ob er den gote na verseit,
der ist niht wîs.

wan swem daz ist beschert
daz er dâ wol gevert,
daz giltet beidiu teil,

der werlte lop, der sêle heil.

Diu werlt mich lachet triegent an und winket mir.

nû hân ich als ein tumber man gevolget ir.

der hacken hân ich manegen tac geloufen nach:

dâ niemen stæte vinden mac,

dar was mir gâch.

nû hilf mir, herre Krist,

der mîn dâ vârend ist,

daz ich mich dem entsage

mit dînem zeichen deich hie trage.

Sit mich der tôt beroubet hât des herren mîn,

swie nû diu werlt nâch im gestât, daz lâze ich sîn.

der fröide mîn den besten teil hât er dâ hin,

und schüefe ich nû der sêle heil, daz wære ein sin.

mag ime ze helfe komen
mîn vart diech hân genomen,
ich wil irm halber jehen:
vor gote müeze ich in gesehen.
Mîn fröide wart nie sorgelôs
únz an die tage

daz ich mir Kristes bluomen kôs die ich hie trage.

die kündent eine sumerzît diu alsô gar

in süezer ougenweide lit. got helfe uns dar,

hin in den zehenden kôr, dar ûz en hellemôr

sin valsch verstôzen hât, und noch den guoten offen stât. Mich hât diu werlt alsô gewent daz mir der muot

sich zeiner mâze nâch ir sent: dêst mir nu guot.

got hât vil wol ze mir getân,
als ez nu stât,

daz ich der sorgen bin erlân,
diu manegen hât
gebunden an den fuoz,
daz er belîben muoz

swenn ich in Kristes schar

mit fröiden wünneclîchen var.

Aus dem Lobgesang auf Maria und Christus. Von Gottfried von Strassburg (?).

Text nach M. Haupt (Zeitschrift f. deutsch. Alterth. 1844. S. 519-522 u. 533-539).

Du rôsen bluot, du liljen blat,

du künegîn in der hohsten stat, dar nie getrat

kein frouwen bilde mêre,

du herzeliep für allez leit,

du fröude in rehter bitterkeit, dir sî geseit, gesungen lop und ệrę,

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Du bluomen schîn durch grüenen klê, du bist daz süeze minnetranc

du blühendez lignum âlôê,

du gnâden sê

då man mit fröuden lendet,

du wünneberndez fröuden tach

dâ durch man regen nie gesach, du guot gemach,

des ende niemer endet,

du helfebernder kraft ein turn vor vientlichem bilde,

du wendest manegen herten sturn den an uns tuot durch sînen hurn der helle wurn 3

und ander würme wilde.

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Du bist ein sunne, ein mâne, ein stern, du bist diu elliu guot kan wern und uns entwern

von des viandes stricke:

die kraft die hât dir got gegeben, daz frône lieht, daz lebende leben; des sihet man sweben

dîn lop in êren blicke.

du hâst in reiner reinekeit
daz hæhste lop gewunnen
daz an die werlt ie wart geleit;
ez fliuzet schône ân allez leit

dar in diu goteheit suoze dranc : Sîrênen sanc

nie wart so rehte süeze.

du gâst dur ôren ougen in

ze herzen und ze sinne;
dâ birstu wünnebernden sin
und stœzest alle unvröude hin.
du bist gewin

der herzeclîchen minne.

Ich hân gelobet die muoter dîn, vil süezer Krist und herre mîn, der êren schrîn

in dem du mensche würde:

nu wil ich ouch dich, herre, loben. tæt ich des niht, sô künde ich toben. du swebest oben

ob aller êren bürde.
sibenstunt an dem tage sol
dir lop von mir erklingen:
diu wirde zimt dir, herre, wol,
wan du bist aller tugende vol;
leitliche dol

kanstu von herzen dringen.

Ich lobe dich, vater, herre Krist,

1 statt gebære. 2 v. zaln oder zellen, erzählen. 3 Gr. § 2 A. 1. Gr. § 16, 1.

4 Adverb,

daz dir sô mære der sünder ist; du gîst im vrist

vil lange ûf bezzerunge.

sô sî gelobet naht unde tac

dîn lop, daz mich vil armen sac gein dir enmac

verteilen menschen zunge.
Iwan dir sint elliu herzen kunt
und offen allez tougen,

du weist daz mer unz af den grunt und allez daz ie menschen munt ze keiner stunt

gesprach, dast âne lougen.

Got, aller güete ein anevanc, tief unde hô, breit unde lanc: sî kan gedanc

süez in dem herzen machen;
sî fliuzet ûz der minne lant;
vil wol im dem sî wirt erkant!
dem muoz zehant

sîn herze in fröiden lachen:
swaz im diu werlt ze leide tuot,
daz ist im gar ein wünne;

sô suoze enzündet im den muot dîn süeziu brinndiu minnegluot; du bist sô guot

ob allem menschen künne.

Du bist diu senfte süezekeit,

die man vor senfte unsanfte treit, und herzeleit

wart nie solîchez mêre

alsam diu senfte süeze dîn;

ez ist ir wünnebernder schîn für senden pîn

ein sælde rîchiu lêre.

doch kam dîn süeze niender hin
Iwan in diu reinen herzen:
dâ birt si wünnebernden sin
und ziuhet alle gnâde drin,
und der gewin

vertribet grimmen smerzen.

Du voller mân, du voller stern,

wer möht dîn iemer stunde enbern? der tugende gern

kan unde süezer minne,

der muoz dîn inneclîchen gern,

wan du kanst wunder wünnen wern;

du bist ein stern

in herzen unde in sinne;

du erliuhtest, daz nie sunnen schîn noch stern erliuhten kunde.

sô milte ist dîner minne wîn, swem er kumt in daz herze sîn, des herzen schrîn

wirt fröiden vol von grunde.

Du manges herzen minnebant, du brinndiu minne über elliu lant, ez wart bekant

nie lieberz ûf der erde.

dîn liep in lebendem lîbe lebet: eiâ, wol im swer dar nâch strebet! des herze swebet

in wünneberndem werde.

du blüejest in dem reinen muot, als in der lichten ouwe

ein bernder boum schoen unde guot lachende sîne blüende bluot blüejende tuot

ûf gegen dem morgentouwe.

Tief ist des wilden meres grunt: noch tiefer tûsenthundertstunt (daz ist uns kunt)

ist dîn erbermde reine.

sî reichet von den sternen abe unz ûf die grundelôsen habe; sî ist ein wabe

des lebenden honges seine; sî fliuzet, fliuget unde gât dur mangiu wildiu wunder.

du bist ein visch unz ûf den grât; dîn süeze wandels niht enhât; du bist ein sât

durfrühtic obe und under.

Sô lobe ich dich, vil süezer got, daz alsô reine ist dîn gebot ân allen spot,

số stæte und số getriuwe.

sô lobe ich dich, daz du bist dâ,
swâ man din gert, verr unde nâ,
und daz dir gâ

ist nach des menschen riuwe.
sô lobe ich, daz du, süezer Krist,
versmâhtest nie den armen :
dîn heilic ôre entslozzen ist
gein sîner stimme zaller frist,
wan du der bist,

der sich dâ kan erbarmen.

Du bist diu erbarmherzekeit,

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