zu den Schwertern, und es erhebt sich abermals ein furchtbarer Kampf, in welchem der fröhliche Fideler, Volker, von Hildebrands gewaltiger Hand erschlagen wird; in welchem Giselher und der Gothenfürst Wolfhart, Hildebrands Neffe, sich gegenseitig den grimmen Tod anthun und Hagen, Volkers Tod zu rächen, auf Hildebrand mit so schwertgrimmigen Schlägen eindringt, daß man wohl hört, um des greisen Gothenhelden Haupt saust in mächtigen Hieben Balmung, Siegfrieds Schwert. Hildebrand entflieht vor Hagen mit einer schweren Wunde und kehrt allein, denn alle sind gefallen, zu Dietrich zurück. Im Königssaale stehen einsam über den Leichen ihrer Brüder und Kampfgenossen Gunther und Hagen. XXXVIII. Aventiure wie der herre Dietrich Gunthern unt Hagenen betwane. 2383 Dô suochte der herre Dietrich selbe sîn gewant. dô half, daz er sich wâfent, meister Hildebrant. dô klaget alsô sêre der kreftige man, daz im daz hûs erdiezen 2384 Der helt gewan dô widere in grimme wart gewâfent gein sîner stimme began. rehten mannes muot. dô der degen guot. einen schilt vil vesten den nam er an die hant: nâch schaden in dô trôste der vil küene Hildebrant. 2385 Dô sprach von Tronege Hagene 'ich sihe dort her gân der wil uns bestân den herren Dietrîchen: nâch sîme starken leide, man sol daz hiute kiesen, daz im ist hie geschehen. wem man des besten müge jehen. 2386 Ja ne dunket sich von Berne der herre Dietrich ûzen vor dem hûse sînen schilt den guoten 2388 In leitlîchen sorgen geleinet an den sal: den sazte Dietrich ze tal. sprach dô Dietrich 'wie habt ir sô geworben, Gunther, ein künic rîch? ich ellender recke, alles mînes trôstes waz ist an mir getân? 2389 Iuch en dûhte niht der dô ir uns Rüedegêren volle an der vil grôzen nôt, den recken sluoget tôt; aller mîner man. solher leide niht getân. 2390 Gedenket an iuch selben tôt der iuwer friunde unt ob ez iu guoten degenen owê, wie rehte unsanfte 2391 Ez gescach in der werlde unt an iuwer leit, ir gedâhtet übele an mîn unt iuwer sêr. swaz ich freuden hête, diu lit von iu erslagen: ja ne kan ich nimmer mêre 2392 'Ja ne sîn wir niht sô schuldic,' die mîne mâge verklagen.' sprach dô Hagene, 'ez kômen her zem hûse die iuwern degene 2394 Dô sprach der künec von Rîne 'si jâhen, wolden tragen Rüedegêren hinnen; den hiez ich in versagen, Ezelen ze leide, unt niht den dînen man; unze daz dô Wolfhart 2395 Dô sprach der helt von Gunther, künic edele, so ergezze mich der leide, unt süen ez, ritter küene, 2396 Ergip dich mir ze gîsel, so wil ich iuch behüeten, daz iu hie zen Hiunen dar umbe schelten began. Berne 'ez muose et alsô sîn. durch die zühte dîn, die mir sint getân, so wil ich gar die schulde lân. du unt ouch dîn man', sô ich beste kan, niemen niht entuot: ir sult an mir niht vinden niwan triuwe unde guot.' 2397 'Nu ne welle got von himele,' sprach dô Hagene, 'daz sich dir ergæben zwêne degene, die du sô werliche sihest gewâfent stân: daz hiez ein michel schande, 2398 'Irn sult ez niht versprechen,' unt wær ouch übele getân.' sprach aber Dietrich, 'Gunther unt Hagene, jâ habt ir beide mich số sêre beswæret, mîn herze unt ouch den muot, . welt ir mich ergezzen, daz irz vil pillîchen tuot. unt biut es iu mîn hant, daz ich mit iu rîte heim in iuwer lant; 2399 Ich gibs iu mîne triuwe ich beleite iuch nach den êren, oder ich gelige tôt: ich wil durch iuch verkiesen der mînen græzlichen nôt.' 1 näml. Hagen. 2400 'Nu ne gewähent sîn niht mêre,' 'von uns en zimt daz mære sprach aber Hagene, niht ze sagene, zwêne alsô küene man: nu siht man niemen mêre 2401 Des antwurte Hildebrant bî iu wan Hildebranden stân.' 'iuch möhte wol gezemen, den fride mînes herren, ob ir den ruochet, nemen: ez kumt noch an die stunde vil lîht in kurzer zît, daz ir in gerne næmet, unt in iu danne niemen gît.' 2402 'Jâ næme ich ê die suone,' 'ê ich sô lasterlîche von sprach dô Hagene, eime degene 2403 Dô sprach meister Hildebrant nu wer was, der ûfem schilde dô im von Spâne Walther ouch habt ir noch ze zeigen als ir habt hie getân: 2404 Dô sprach der fürste Dietrich 'zwiu verwîzet ir mir daz? vor dem Waschensteine saz, sô vil der friunde sluoc? an iu selben genuoc.' 'wie zimt daz helede lîp, daz si suln schelten, sam diu alten wîp? ich verbiut iu, Hildebrant, daz ir iht sprechet mêr: 2405 Lât hæren, friunt Hagene,' sprach dô Dietrich, dô ir mich gewâfent zuo ziu sâhet gân: mit strîte woldet mich bestân.' ir jâhet, daz ir eine 2406 'Ja ne lougent iu des niemen,' 'ine welle ez hie versuochen ez en sî, daz mir zebreste mich müet, daz mînes herren 2407 Dô der recke erhôrte den den schilt vil balde zucte wie balde gein im Hagene Nibelunges swert daz guote 2408 Dô wesse wol her Dietrich, vil grimmes muotes wære: der voget von Berne wol erkand er Hagenen, sprach Hagene der degen, mit stichen unt mit slegen, daz Nibelunges swert: unt mîn ze gîsel ist gegert.' grimmen Hagenen muot, der snelle degen guot; von der stiegen spranc! vil lût ûf Dietriche erklanc. daz der küene man schermen im began angestlichen slegen; er was ein ûzerwelter degen. ein wâfen starc genuoc. mit listen wider sluoc, mit strîte doch betwanc. vor 2409 Ouch vorht er Balmungen, diu was tief unde lanc. 2410 Do dâht der herre Dietrich 'du bist in nôt erwigen1, ih hân es luzzil êre, soltu nu tôt geligen. ich wil ez sus versuochen, ob ich ertwingen kan dich mir zeinem gîsel.' daz wart mit sorgen getân. 2411 Den schilt lie vallen Dietrich. sîn sterke diu was grôz, mit beiden sînen armen er Hagenen umbeslôz. 2412 Hagenen bant dô Dietrich, unt fuort in dâ er vant unt gab ir bî der hant dô wart ir liebe genuoc. den küenisten recken, der ie swert getruoc. nâch ir vil starkem leide 2413 Vor freuden neic dem recken daz Etzelen wîp 'immer sî dir sælic dîn herze unt ouch dîn lîp. du hâst mich wol ergezzet nâch aller mîner nôt: ich sol ez immer dienen, mich en wend es der tôt.' 2414 Dô sprach der herre Dietrich 'ir sult in lân genesen, vil edeliu küniginne. ez mac vil wol noch wesen, daz iuch sîn dienst ergezzet, des er iu hât getân: er sol des niht engelten, daz man in siht gebunden stân.' 2415 Dô hiez si füeren Hagenen an sîn ungemach, dâ er lac beslozzen, unt dâ in niemen sach. Gunther der künec edele rüefen dô began 'war kom der helt von Berne? er hât mir leide getân.' der herre Dietrich. 2416 Dô gie im hin begegene daz Gunthêres ellen daz was sô lobelich, ern beite dô niht mêre, er lief her für den sal: von ir beider swerten huop sich ein ungefüeger schal. 2417 Swie vil der herre Dietrich lange was gelobt, Gunther was sô sêre erzürnet unt ertobt, wand er nách starken leiden sîn herzevîent was, daz dô Dietrich ie genas. 2418 Ir ellen unt ir sterke beide waren grôz. palas unde türne von den slegen dôz, sam Hagenen ê geschach. dem helde vliezen sach daz truoc her Dietrich: lobelîche sich. 2419 Sît twang in der von Berne, 2420 Der herre wart gebunden von Dietriches hant, lîden solhiu bant: ungebunden wesen, der niemen liezen genesen. nam in bî der hant: dâ er Kriemhilde vant. ir sorge ein teil benomen; sît mir grôze willekomen.' vil edel swester mîn, genædiclîcher sîn: so zornic gemuot, vil swachez grüezen getuot.' 'vil edel küniges wîp, số guoter ritter lập, an in gegeben hân: mîn vil wol geniezen lân.' dô gie der küene man von in balde dan. daz Etzelen wîp, nam si beiden den lîp. durch ir ungemach, den andern nie gesach. daz vil edele wîp, dô brâht er in gebunden dô was mit sîme leide si sprach 'künic Gunther, 2422 Er sprach 'ich solt iu nîgen, ob iuwer grüezen möhte ich weiz iuch, küniginne, daz ir mir unt Hagenen 2423 Dâ sprach der helt von Berne ez en wart nie gîsel mêre als ich iu, frouwe hêre, nu sult ir die ellenden 2424 Si jach, si tæt iz gerne. mit weinenden ougen si rach sich gremlîche, den ûzerwelten degenen 2425 Si lie si ligen sunder daz ir sît dewedere swie ez verlobt hête si dâht 'ich riche hiute 2426 Dô gie diu küniginne, wie reht erbolgenliche 'welt ir mir geben widere, sô müget ir mit dem lebene mîns vil lieben mannes lip.' dâ si Hagenen sach, si zuo dem recken sprach daz ir mir habt genomen, wider zen Burgonden komen.' 2427 Do sprach der grimme Hagene 'diu rede ist gar verlorn, vil edeliu küniginne, ja hân ich des gesworn, daz ich den hort iht zeige, die wîle deheiner lebe der mînen edelen herren, 2428 Er wiste wol diu mære, wie mohte ein untriuwe er vorhte, sô si hête daz si danne ir bruoder im 2429 'Ich bring ez an ein ende,' unt in niemanne gebe.' si ne1 lieze in niht genesen. lieze heim ze lande komen. dô hiez si ir bruoder nemen så den lîp. 1 daß nicht. bí hâre si ez truoc dô ward im leide genuoc. |