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Geschichte

der deutschen Literatur

von

Heinrich Kurz.

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Vol. 1-3. HARVARD COLLEGE LIBRARY $8.90

The sleigh Fernd.
Shapleigh

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Vorwort.

Hat eine Vorrede zunächst den Zweck, das | theile es auch gewähren mag, die gesammte Publikum mit dem Standpunkte bekannt zu Geschichte der Literatur wie ein zusammenhänmachen, den der Verfasser bei der Bearbei- | gendes Gemälde vor den Augen des Lesers zu tung seines Werks eingenommen, so möchte eine solche bei einem Buche ganz unnöthig erscheinen, von welchem schon ein großer Theil in den Händen der Leser ist, da dieselben schon hinlängliche Gelegenheit hatten, die Grundfäße, die bei dessen Abfassung leiteten, kennen zu lernen und zu beurtheilen. Da jedoch bei der Ankündigung des vorliegenden Buchs das Versprechen gegeben worden ist, in einer Vorrede jene Grundsätze zu entwickeln, so glaube ich mich verpflichtet, diese Zusage zu erfüllen: es wird aber aus den angegebenen Gründen eine gedrängte Darstellung der wesentlichsten Punkte vollkommen genügen.

Vor Allem ging meine Absicht dahin, eine Literaturgeschichte für das größere Publifum zu schreiben; dieser Absicht mußte die ganze Behandlungsweise entsprechen. Das größere Publikum will zwar eben so gut, als der Gelehrte, in den Büchern, die ihm dargeboten werden, Wahrheit und richtige Darstellung der ihm vorgelegten Verhältnisse und Thatsachen finden; aber es will nicht auch, wie jener, den mühevollen Weg gehen, den der Verfasser bei seiner Arbeit zurücklegen mußte. Wenn dem Gelehrten daran liegt, zu wissen, wie der Verfasser eines Buchs zu Werke gegangen ist, welche Quellen er hatte, wie er dieselben benut bat, so genügt es dem größeren Publikum, die Ergebnisse dieser Forschungen zu erfahren; aber es verlangt auch zugleich, daß ihm diese Ergebnisse in einer klaren, dem Inhalt entsprechenden Darstellung gegeben werden, welche die Thatsachen mit Wahrheit und Anschaulichkeit vorführt und den Leser so viel als möglich von dem Urtheile des Verfassers unabhängig macht. Ura zu diesem Ziele zu gelangen, schien es nothwendig, die bisher gewöhnliche Weise der Darstellung und Entwickelung zu verlassen. So bedeutende Vor

entfalten, so unverkennbar es namentlich ist, daß auf diesem Wege allein der innere Entwickelungsgang der gesammten Literatur von ihren ersten Anfängen bis auf die spätesten Zeiten zum Verständniß gebracht werden kann ; so ist es eben so sicher, daß der Leser bei dieser Methode ganz in die Hånde seines Führers gegeben ist, der ihm die Thatsachen nur in übersichtlicher Kürze und von denselben auch nur die mittheilt, welche seiner Anschauung entsprechen, da er sich sogar meistens darauf beschrán= fen muß, sein Urtheil auszusprechen, das zwar vollkommen richtig sein kann, aber den Beweis seiner Richtigkeit nicht mit sich führt. Nebrigens haben solche allgemeine Urtheile, so geistreich und gewandt sie auch vorgetragen werden mögen, immer etwas Unbestimmtes, Unsicheres an sich, sie können die lebendige Anschauung mit ihrer Sicherheit in keiner Weise erseßen, und mag sie sich der Leser noch so gut einprågen, er wird doch nichts Bleibendes und Dauerhaftes gewinnen. Diese Darstellungen haben in der That nur für den Werth, der den Stoff schon kennt, nicht aber für den, der ihn erst soll kennen lernen. Ich glaubte daher, um dem größeren Leserkreis und dessen Bedürfnissen zu genügen, einen andern Weg einschlagen zu müssen, und der besteht darin, daß ich jede einzelne Erscheinung im Gebiete der Literaturgeschichte gleichsam selbstständig behandelte, jeden Schriftsteller einzeln vorführte und ein möglichst getreues Bild seiner Leistungen zu geben mich bestrebte, indem ich dieselben je nach ihrer Bedeutsamkeit in gedrängter Uebersicht darstellte oder ausführlicher zergliederte, und diese Zergliederung mit einem darauf begründeten Urtheile begleitete. Doch auch dies schien mir noch nicht hinlänglich, um den angegebenen Zweck zu erreichen. Wer eine Geschichte der Kunst schreiben wollte, ohne seinem Buche Abbildungen der darin be

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