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Inhaltsangabe.

A. Allgemeiner Theil.

I. Das System der Künste. 1) Vom Wesen der Kunst. p. 1-10. 2) Von der Betheiligung der Menschen an der Kunst. p. 10-15. 3) Vom Ursprung des Kunstwerkes. p. 15-20. 4) Von dem System der Künste. p. 20-42.

II. Von der Sprachkunst im Besonderen.

1) Die Aufstellung der Sprachkunst als einer besonderen Kunstgattung. p. 43–46. 2) Prosa und Poesie; die Prosa der Sprachkunst. p. 46-53. Sprachkunst. p. 53-74.

-79.

3) Poesie und

4) Die Sprachkunst und die Redekunst. p. 74

5) Ueber die Anerkennung der Sprachkunst als einer besonderen Kunstgattung bei früheren Forschern. p. 79-97.6) die Gliederung der Sprachkunst; die Sprache als Kunst; die Sprachkunst in ihrer Selbstständigkeit; die Sprachkunst im Dienste der Sprache. p. 97-113.7) Andeutungen über die Geschichte der Sprachkunst. p. 114-122.

B. Besonderer Theil.

Abschnitt I. Die Sprache als Kunst.

I. Vom Ursprung und vom Wesen der Sprache. p. 123–135.

II. Entstehung der Sprache durch die Wechselwirkung des Lautvermögens mit dem Geiste des Menschen, der hierdurch zu seiner Entwickelung gelangt. p. 135-150.

III. Die natürlichen Vorstufen der Sprache bis zur Schaffung der Sprach-Wurzel, d. h. bis zum Hervortreten der Kunst der Sprache. p. 150 173. IV. Die Sprachwurzel als Werk naiver Kunst. Ihr Wesen im Gegensatz zu den Naturlauten, ihre Gestalt, ihr Lautmaterial; ihre Fähigkeit, der Mittheilung zu dienen. Die Symbolik der Laute. p. 173–229. V. Bedeutung der Wurzel als Satz und Bild.

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Die Bedeutung der Wurzel ist am nächsten der Form des unpersönlichen Verbums zu denken. Das Auseinandertreten der Wurzel zum Wörtergeflecht ist zugleich Sondern und Verbinden. Erzeugung der Wörterklassen und der Beziehungsausdrücke, und wahrscheinliche Reihenfolge in der Bildung dieser Formationen nach Steinthal und Curtius. Fortschritt in der Entwickelung der Seelenthätigkeit zum Urtheilen und zur Begriffsbildung durch die Formirung des Satzes. Der Satz als entfaltetes Bild im Unterschiede vom Urtheil. des abstrakten Denkens; Bezeichnung des Unsinnlichen.

Die Sprache Die Bedeutung

der Worte ist weder individuell, noch allgemein, sondern bildlich. p. 229 -- 252.

- Die

VI. Verhältniss der Sprache zu der menschlichen Entwickelung überhaupt. Sprache als Mittel. - In welchem Sinne die Sprache unser Eigenthum ist. — Das Denken und das Sprechen. Die sogenannte innere Sprachform. Die Sprache des Bedürfnisses, die Sprache der Mittheilung, die Sprache der Prosa, die Sprache der Poesie in Bezug darauf, wiefern sie Sprache als Mittel verwenden. Die Sprache an sich ist Verwirklichung des menschlichen Erkennens durch fortgesetzte Kunstschöpfungen; als Bild des Menschen vereinigt sie in sich sinnliche und geistige Natur, stellt nur eben dieses Mittlere dar, und hat hieran ihre Gränze. Sprache bezeichnet ungenügend das Sinnliche, wie das abstrakt Geistige. Untersuchung, wie der Kunstcharakter der Sprache die gesammte Entwickelung des Menschengeistes, namentlich in der Wissenschaft, bedingt. Anhang: Analogie der Entwickelung von Schrift und Sprache. p. 252-313. VII. Wiefern Lexicon und Grammatik als Darstellung der Technik der Sprachkunst zu betrachten sind. Die Verwirklichung der Sprachkunst, bedingt durch die Natur, d. h. von der Verschiedenheit der Sprachen. Die Entwickelung der Sprachkunst, bedingt durch die Geschichte der Sprache. Die Entfaltung der Sprache, bedingt durch den usus. p. 313

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VIII. A. Das Wort, betrachtet nach seiner Bedeutung und deren Wandel; d. h. von den Tropen. Möglichkeit einer Bedeutungslehre; der Wandel der Bedeutung; alle Wörter sind von Anfang an Tropen; die Tropen als ästhetische Figuren; die sogenannte eigentliche Bedeutung der Wörter; die Synekdoche in der Sprache; die Metapher bei dem Nomen, in der Bezeichnung des Geschlechts, bei den Formwörtern; die Metonymie im Gebiete des Unsinnlichen; die Katachrese. p. 332-391.

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B. Das Wort, betrachtet nach seinem Lautkörper; von den grammatischen Figuren phonetischer Art. Die Kunsttechnik der Sprache vom Standpunkt der vergleichenden Sprachwissenschaft, der historischen Grammatik, vom Standpunkt eines als feststehend angenommenen usus aus.

Die grammatischen Figuren; vitium und virtus orationis; Euphonie und Kakophonie; Hiatus, Gleichklänge, Mundarten, Idiotismus, Fremdwörter, Lehnwörter, Archaismen und Neologismen; Terminologie und Betrachtung der etymologisch-grammatischen Figuren. p. 391-460.

C. Das Wort, betrachtet in seinen Beziehungen; von den syntaktisch-grammatischen Figuren. Analogie der Sprachformationen in der Etymologie und Syntax; Begriff und Terminologie der syntaktischen Figuren; Pleonasmus, Ellipse, Enallage mit ihren Unterarten p. 460–596.

A. Allgemeiner Theil.

I. Das System der Künste.

1. Vom Wesen der Kunst.

Die Werke der Kunst bringen uns Freude, gleichsam eine

Bejahung unserer Natur. Wir aber suchen die Freude, wie das Leben selbst, denn diese ist eben nichts anderes, als der Genuss des Lebens.

Was immer in uns liegt, stellen wir nach und nach, wie unser Leben sich entfaltet, heraus, übergeben es so der Verflechtung in das Getriebe der Welt, so weit sich dies uns erschliesst, und empfinden erst in dieser Wechselwirkung unser Leben, uns selbst.

Leben heisst thätig sein; allein aus der Bethätigung unseres Wesens quillt uns der Strom der Freude. Zwar kann es scheinen, als ergebe sich Freude auch ohne eigenes Thun, als flösse sie uns zu auch aus der blossen Hingebung an das, was ohne uns ist, was die Schöpfung in überströmender Fülle bietet. Aber wenn wir anders das dumpfe Wohlgefühl des gesättigten Thieres von der bewussten Freude des Menschen unterscheiden wollen, so ergiebt sich leicht, dass selbst unser ruhigstes Geniessen, anscheinend in reiner Passivität hingenommen, eines Entgegenkommens von unserer Seite und der Helligkeit des Bewusstseins bedarf, um zur menschlichen Freude zu werden, dass der Menschengeist, woher auch immer angeregt, doch sich Alles erst zu eigen macht, worin er sich versenkt, dass er alles Gegebene sich doch wieder erst nehmen muss, dass er das freilich ohne ihn Geschaffene für seine

Eigenart bestimmt, umgränzt, umwandelt, dass er nicht eher zur Freude kommt, bevor er nicht sich gesucht, nicht sich wiedergefunden hat in dem, was er nicht ist oder nicht zu sein schien. Hört er auf mit der Eigenthätigkeit beim Genusse, so hört auch sein Eigenleben auf; ihn durchfluthet dann der bewusstlose Zug des Naturlebens, er träumt, er entschlummert. Und so ist die Kunst eine Thätigkeit und bringt uns Freude, und, fügen wir hinzu, ihre Thätigkeit will eben nur Dieses: Freude hervorbringen, d. h. das Bewusstsein und den Genuss ihrer selbst.

Die Kunst unterscheidet sich hierdurch von den anderen Arten der Thätigkeit, welche die Freude als natürliche Folge unserer Selbstbethätigung zwar nicht ausschliessen, als Zweck aber ein Anderes, ihrem Thun an sich Fremdes setzen, ohne welches sie überhaupt nicht vorhanden sein würden. Im Gebiete der Kunst würde die Frage, welche Zwecke wir durch unsere Thätigkeit erreichen, welche Vortheile wir aus ihr ziehen, gar nicht entstehen können, in den anderen Gebieten menschlicher Praxis müsste ohne nützliche oder ehrende Erfolge die aufgewandte Thätigkeit und Arbeit für verloren gelten. Es ergiebt sich hieraus die Stellung der Kunst als eine freie gegenüber denjenigen Gebieten unseres Thuns, in welchen wir durch Motive bedingt und bestimmt werden, welche, ausserhalb desselben entstanden, anregend, nöthigend, zwingend auf uns einwirken. Hier erfahren wir unsere Bedürftigkeit, welche uns veranlasst, nach aussen zu greifen, uns durch Aneignung weiteren Stoffes zu stärken, zu ergänzen; in der Kunst proklamiren wir uns als unabhängig, als auf uns selbst gestellt, und indem wir frei, unserer Art gemäss, gestalten und schaffen, dürfen wir uns dünken einer göttlichen Gabe zu walten und zu geniessen.

Wie verläuft denn die Praxis des Menschen? Er kommt aus dem System seiner Bedürfnisse im weiteren Sinne nie heraus. Seine Zwecke werden ihm im Weiterleben wieder zu Mitteln, und die Thätigkeit dieser Art hat darum ihre Erfüllung und Befriedigung immer in einem Anderen; die Freude begleitet zwar dieses Streben, folgt auch der Prosa auf ihrem arbeitsvollen Wege und lohnt redliche Mühe, aber mit Erreichung des Erfolges erlischt sie naturgemäss und erwacht dann nur wieder in und mit dem Triebe zur Fortsetzung der Thätigkeit.

Der Art ist nicht die Freude an den Werken der Kunst. In dieser mögen wir nicht einmal erinnert werden an die Mühe, die Sorgfalt des Künstlers; die Spuren der Arbeit und Anstrengung müssen im vollendeten Werke verwischt sein, unsere Freude ist volle Befriedigung; ausser ihr, der Freude an der Schönheit, wollte unser Schaffen nichts und wollen wir nichts von dem Geschaffenen. Die Thätigkeit bei Ausübung der Kunst ist also zwecklos,. Arbeit, welche doch keine sein soll; sie macht ihre Werke nicht zu Mitteln für Weiteres, ist ohne Nutzen, ist desshalb Spiel, frei vom Dienst, frei von der Strenge des Lebens. Aristoteles (Rhet. 1, 9): καλὸν μὲν οὖν ἐστίν, ὃ ἂν δι' αὐτὸ αἱρετὸν δν, ἐπαινετὸν ᾖ. Kant (Kritik der Urtheilskr. p. 16): „Schön ist, was ohne alles Interesse gefällt."

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Das Wort „Spiel" ist vielfach auf die Kunst angewendet worden. Schiller (Ueber ästhetische Erzieh. Brief 15) sagt in solchem Bezuge: „Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“ „Mit dem Guten, mit dem Vollkommenen ist es dem Menschen nur ernst; aber mit der Schönheit spielt er", und er nennt den Spieltrieb die Quelle der Kunst. Jean Paul (Levana § 47) sagt: „Das Spiel ist die erste Poesie des Menschen". Unter Spiel verstehen wir demnach kein sinnloses Thun, setzen es nicht gleichbedeutend mit dem blossen Scherz, mit nichtigem Spass. Selbst das Spiel der Kinder ist ernstlich gemeinte Thätigkeit. Ihnen dünkt die blosse Willkür des Spasses, welche sich etwa in ihr Spiel mischt, zu läppisch, sie wollen feste Ordnung, d. h. sie suchen Gestaltung durch Form, und sie sind eifrig, diese aufrecht zu erhalten. Je mehr die Menschen reifen, desto mehr Inhalt, Bedeutung, Werth wissen sie dieser Formirung zu geben, und das Werk des Spiels scheint als Kunstwerk endlich seine Dauer zu verdienen, damit es Viele in das Paradies der Unschuld zurückschmeichele.

Wenn nun diejenige Thätigkeit, welche der Kunst eigen ist, sich durch ihr Selbstgenügen, durch die Abwesenheit eines jeden äusseren Zweckes von anderen unterscheidet, so erscheint sie verwandt dem Verhalten des Menschen zur Religion und zur Wissenschaft. Denn auch im Glauben, in der Andacht, in der wissenschaftlichen Forschung finden wir ein Selbstgenügen und erheben uns zu geistiger Freiheit, und was der religiöse Sinn zu Mythen

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