INHALT. Erstes Buch. Nation, Staat und Weltbürgertum in der Entwicklung des deutschen Nationalstaatsgedankens. Seite Erstes Kapitel. Allgemeines über Nation, Nationalstaat und Welt- I Zweites Kapitel. Nation und Nationalstaat seit dem Sieben- 20 Drittes Kapitel. Wilhelm v. Humboldt in den neunziger Jahren 35 Viertes Kapitel. Novalis und Friedrich Schlegel in den Jahren 58 Fünftes Kapitel. Friedrich Schlegel im Übergange zur politischen 78 Sechstes Kapitel. Fichte und die Idee des deutschen National- 89 Siebentes Kapitel. Adam Müller in den Jahren 1808-1813 121 den Jahren 1812-1815. 152 Neuntes Kapitel. Übergang zur Restaurationszeit; Blick auf die 194 omit Zehntes Kapitel. Haller und der Kreis Friedrich Wilhelms IV. 210 265 Zwölftes Kapitel. Ranke und Bismarck 274 Zweites Buch. Seite Erstes Buch. Nation, Staat und Weltbürgertum in der Entwicklung des deutschen Nationalstaatsgedankens. Erstes Kapitel. Allgemeines über Nation, Nationalstaat und Weltbürgertum. Wer über die Entstehungsgeschichte des nationalstaatlichen Gedankens in Deutschland etwas sagen will, muß sich zunächst eine klare Vorstellung vom Wesen. der Nation und des Nationalstaates und vom Verhältnis beider Begriffe zueinander bilden. Was sondert innerhalb des universalen Rahmens der Menschheitsgeschichte einzelne Nationen voneinander ab? Die Antwort kann nur sein, daß es keine Formel gibt, welche allgemeingültig die Merkmale dafür angibt. Nationen, so sieht man wohl auf den ersten Blick, sind große, mächtige Lebensgemeinschaften, die geschichtlich. in langer Entwicklung entstanden und in unausgesetzter Bewegung und Veränderung begriffen sind, aber deswegen hat das Wesen der Nation auch etwas Fließendes. Gemeinsamer Wohnsitz, gemeinsame Abstammung oder, genauer gesagt, da es keine im anthropologischen Sinne rassenreinen Nationen gibt, gemeinsame oder ähnliche Blutmischung, gemeinsame Sprache, gemeinsames geistiges Leben, gemeinsamer Staatsverband oder Föderation mehrerer gleichartiger Staaten - alles das können wichtige und wesentliche Merkmale einer Nation sein, aber damit ist nicht gesagt, daß jede Nation sie alle zusammen besitzen müßte, um eine Nation zu sein. Meinecke, Weltbürgertum und Nationalstaat. I |