Obrazy na stronie
PDF
ePub

In Regierung der Welt') erscheint Gott als Einer, also ist er Einer.

Mehrere Götter würden entweder zugleich oder abwechselnd die Welt regieren; in beiden Fällen wäre jeder von ihnen ein Theil des weltregierenden Princips, so gegen den andern in seiner Wirksamkeit beschränkt und endlich, so keiner Gott 2).

Die mehreren Götter wären in der Weltregierung entweder uneinig oder einig, im ersten Falle wäre keine Welt, sondern ein lauteres Chaos, im zweiten Falle fragte sich, woher diese Einheit in ihrer Regierung 3)?

II.

Anthropologische Beweise.

1) Ein Gott reicht hin zur Schöpfung, Erhaltung, Regierung des Menschen, zur Harmonisirung der Sittlichkeit und Glückseligkeit. Die Lenkung der Geschichte der Menschheit muß Eine seyn, und kann dieses nur seyn durch Einheit des Causativs, von dem, und des Finitivs, zu dem sie regiert wird. Es ist nicht denkbar, daß das Menschengeschlecht zugleich oder abwechs selnd von mehreren höchsten Principien gelenkt werde*). Geist und Natur sind in dem einzelnen Menschen und in der Welt- und Menschengeschichte vereint, es ist also Ein Herr der Natur und des Geistes.

1) Justin. coh. XVII. Iren. II, 27. n. 2. Minuc. Felix, Octav. XX. Tert. Marc. I, 3. 5. Athan. adv. gent. n. 38. 39. Tit. Bostr. cont. Manich. II, 37. Lactant. div. inst. I, 3. Ir. c. XIII. Victorin. Phys. V. Cyr. in Malach. n. XXV. Abael. introd. in theol. III, 2. Theol. christ. 1. V. Hug. S. Victor. de trinit. summ. per visib. agnit. c. XIX.

2) Thom. summ. adv. gentil. I, 42.

3) Greg. Naz. or. XXXV. Joan. Damasc. Orth. fid. I, 5.

4) Cyp. Unus igitur omnium dominus Deus. Neque enim illa sublimitas potest habere consortem, cum sola omnem teneat potestatem. Ad divinum imperium etiam de terris mutuemur exemplum. Quando unquam regni societas aut cum fide coepit, aut sine cruore desiit? . . . Nec hic de homine mireris, cum in hoc natura universa consentit. Rex unus est apibus, et dux unus in gregibus, et in armentis rector unus. Multo magis mundi unus rector, qui universa, quaecunque sunt, verbo jubet, ratione dispensat, virtute consummat. De idol. vanit.

2) Der Glaube an die Einheit Gottes ist der älteste Völkerglaube und der ursprüngliche Glaube des Menschengeschlechts. Der Polytheismus ist spätern Ursprungs '), und auch von den tiefer denkenden Heiden 2) und selbst vom Volke 3) vielfach verläugnet.

3) In der Tiefe unserer Natur liegt eine unüberwindliche Abneigung gegen die Annahme einer Pluralität und Pluríficabilität Gottes. Als unüberwindlich rührt sie aus der Wahrheit und von dem Urheber unserer Natur, und weist nur auf die Wahrheit und unsern Urheber als Einen.

III.

Ontologische Beweise.

Gott ist ein nothwendiges Wesen, Wesen aus sich, genügt

1) Die ersten Polytheisten waren die Aegyptier (Herod. II, 9.). Die alten Griechen (Athen. leg. XVII.) und Römer (Aug. Civ. Dei IV, 31.) hatten keine Bilder, weil Gott undarstellbar sey. Die nordischen Heiden glaubten an Einen Gott der Götter (Geifer Schwedens Urgeschichte TH. I. S. 195.); die alten Slaven nur an Einen Gott.

2) Arist, mund. VII. Senec. benef. IV, 7. 8. Cfr. Justin, monarch. I. cob. XVIII. XIX. Tryph. c. VI. Athenag. leg. VI. Tert. test. anim. c. I. Minuc. Fel. Octav. XIX. Clem. Strom. V, 14. Lact. inst. I, 6. Cyr. cont. Jul. I. I. Prud.

Consule barbati deliramenta Platonis,

consule et hircosos Cynicos, quos somniat et quos

texit Aristoteles torta vertigine nervos.

Hos omnes quamvis anceps labyrinthus et error
circumflexus agat, quamvis promittere et ipsi

gallinam soleant, aut gallum, Clinicus ut se
dignetur praestare deus morientibus aequum:
cum ventum tamen ad normam rationis et artis,
turbidulos sensus et litigiosa fragosis

argumenta modis concludunt numen in unum,

cujus ad arbitrium sphaera mobilis atque rotunda

volvatur, serventque suos vaga sidera cursus. Apotheos. cont.

Haer. Sabell. vers. 23 sq.

3) Tert. testim. anim. c. II. ad Scap. c. II. Apol. XVII. Min. Fel. Octav. XVIII. Lact. div. inst. II, 1.

fich also selbst, kann also allein existiren, alles Andere kann also nicht existiren, alles Andere ist also nicht nothwendig, somit nicht Gott; Gott also nur Einer.

Einheit ist das Gesez des Seyns "), des Wahren2), Guten3) und Schönen. So ist also Gott einer als das absolute Seyn*), Wahre, Gute, Schöne. Auf den Einwand, daß die Vielheit des Guten gut, wäre mit Abälard zu antworten, daß 1) alss dann unendlich viele Götter seyn müßten, was ungereimt ist; daß 2) die Seltenheit, also die Singularität, den Werth, das Gute erhebe.

Einheit ist der Duell der Zwei, der Vielheit '); Gott ist der Quell des Vielen, also ist er Einheit.

Gott ist das oberste Seyn; das Oberste kann nur als Eins, Gott also nur als Einer gedacht werden "); Gott ist die oberste Herrschaft, die oberste Herrschaft ist nur Eine, Gott so Einer');

1) Duns Scot. sent. l. I. dist. II. qu. II. schol. X.

2) Laet. Qnidquid est verum et bonum, id perfectum esse non po test, nisi fuerit singulare. Inst. div. I, 15. Fulg. Ipsa namque veritas unus est deus, et sicut excepta una veritate non est alia veritas, sic absque uno vero deo non est alius verus deus. Ipsa enim una veritas est, naturaliter una vera divinitas. Et ita non possunt duo veri dei veraciter dici, sicut ipsa una veritas naturaliter non potest dividi. Ad Donatum c. IV.

>

3) Boëth. consol. I. III. pros. X. XI. Anselm. incarn. c. IV. Thom. gent. I, 42. Cfr. Alcinous Theol. Platon. I, 2. Plotin. Enn. I. I. IV. c. VI. E. II. 1. IX. c. I.

4) Eus. Praep. Ev. XI, 11. φαίης ἂν τὸ ἀληθῶς ἄν ἔν εἶναι ἤτοι θεοῦ φύσις. Β. φαίην ἂν

Cyrill. Alex. Α. Οὐ γὰρ, ὦ βέλτιστε, τι καὶ οὐ πολλὰ; τοῦτο δὲ ἐστι Θεός, De trinit. dial. IV.

5) (Pseudo) Hermes. in Pimandro, c. V. Epiph. Haer, XLI. n. 2. Joan. Dam. Orth. fid. I. 5. Dion, div. nom. c. V. n. 13. Cfr. Plotin. Enn. V. I. III. c. XV.

6) Tert, adv. Marc. I, 3. adv. Hermog. IV, Novat. trinit. c. IV. Prudent. adv. Marc. v. 17 sq. Abael. Theol. christ. I. V. Duns Scot. sent. L dist. II. qu. II. schol. X.

7) Thom. adv. gent. I, 42. Summ. P. I. qu. XI. art, III.

Gott ist der erste Grund 1) und das lezte Ziel) von Allem, als vieses kann er nur als Einheit gedacht werden.

Wenn mehrere Götter wären, so hätte entweder jeder Alles, oder er hätte nicht Alles; im ersten Falle wäre einer genügend, die übrigen überflüssig; im zweiten Falle wäre jeder ungenügend, und kein Gott3).

Wären mehrere Götter, so würden sie zusammen der Strebepunct des geordneten Willens, der Einzelne also für sich nicht das höchste Gut, somit nicht Gott seyn *).

Die höchste Macht substantiell in sich haben und sie selbst seyn ist vollkommener, als ihrer theilhaftig seyn. Wären mehrere Götter, so wären sie der höchsten Macht nur theilhaftig, also nicht höchft vollkommen). Die ganze Gottheit kann nur in Einem Gott, Gott also nur Einer seyn®).

Als plurificabel wäre Gott ins Unendliche plurificabel; also

1) Hippolyt. adv, Noët. p. XI. Anselm. Monol. III. IV. Duns Scot, sent. I. dist. II. qu. II. schol. X. Cfr, Sallust. de diis et mundo c. V. 2) Duns Scot. Sent. 1. I. dist. II. qu. II. schol. X. Cfr. Simplic. În cap. 1. Ench. Epictet.

3) Hugo S. Victor. Summ. trinit. tr. I. c. IV.

4) Duns Scot. sent. I. dist. II. qu. III. schol. IV.

5) Iren. Deerit unicuique eorum partem minimam habenti ad comparationem omnium reliquorum, et solvetur omnipotentis appellatio. II, 1. p. 3. Lact. Si autem sunt multi, dum habent singuli potestatis aliquid ac numinis, summa ipsa decrescit, nec poterunt singuli habere totum, quod est commune cum pluribus; unicuique tantum deerit, quantum caeteri possidebunt. Non possunt igitur in hoc mundo multi esse rectores, nec in uno domo multi domini, nec in navi una multi gubernatores, nec in armento aut grege duces multi, nec in uno examine multi reges. Sed nec in coelo quidem multi soles esse potuerunt, nec animae plures in uno corpore. Adeo in unitate natura universa consistit, De Ira dei c. XI. Rich. a. S. Vict. trin. I, 14.

6) Lact. Virtutis perfecta natura non potest esse nisi in eo, in quo totum est, non in eo, in quo pars exigua de toto est. Deus vero si perfectus est, ut esse debet, non potest esse nisi unus, ut in eo sint omnia. Deorum igitur virtutes et potestates infirmiores sint necesse est, quia tantum singulis deerit, quantum in caeteris fuerit. Ita quanto plu res tanto minores erunt. Inst. div. II, 3.

1

auch ins Unendliche plurificirt als Wirklichkeit und Nothwendigkeit und nicht bloße Potentialität; eine unendliche Zahl ist aber eine Ungereimtheit, also ist Gott nicht plurificabel, also nothwendig nur Einer 1).

Mehrere Götter sind nicht denkbar, da weder in einer Zufälligkeit, noch in einer Wesentlichkeit, weder in einer Vollkommenheit, noch in einer Unvollkommenheit ein Unterschied, dadurch eine Anzahl begründet seyn kann 2). Nicht in einer Zufälligkeit, weil 1) in Gott keine Zufälligkeit seyn kann, weil dann 2) mit dem zufälligen Unterschiede die Eristenz Gottes eine zufällige, er fomit nicht Gott wäre. Nicht in einer Wesentlichkeit, weil dann dem andern Gott ein Wesentliches, somit die Gottheit fehlte. Eben so leuchtet ein, daß in einer Unvollkommenheit der Grund des Unterschiedes nicht seyn kann, weil es diese in Gott nicht geben kann.

Zwei nothwendige Wesen hätten den Grund des Unterschiedes in ihrer innern Nothwendigkeit, oder in einer äußern Nothwendigkeit oder in keiner Nothwendigkeit. Das erste kann nicht seyn, weil ihre innere Nothwendigkeit absolut identisch, somit nicht Grund des Unterschiedes seyn kann. Das zweite kann nicht seyn, weil sie dann nicht aus sich selbst, somit nicht absolut nothwendig wären, und diese äußere Nothwendigkeit dann höher als sie, somit allein Gott und sie nicht Gott wären. Das dritte kann nicht seyn, weil dann der Unterschied kein nothwendiger, fie also in ihrer besondern Existenz nicht nothwendig, somit nicht Gott wären.

Wären mehrere Götter, so würde jedem das höchste Gut, nämlich eben der andere für sich bestehende Gott fehlen, mithin würde keiner das vollkommenste, glückseligste Wesen seyn 3). Oder umgekehrt würde jeder sich selbst genügen und ihm so der andere ein überflüssiger und gleichgültiger, somit ihm kein Gott und somit er selbst kein Gott seyn.

1) Duns Scot. sent. I. dist. II. qu. III. schol. IV.

2) Justin. Tryph. VI. Cyr. trinit. c. IV. Joan. Damasc. orth. fid. I, 3. Richard. S. Vict. trin. II, 19. Thom. adv. gent. I, 42. Duns Scot. sent. I. dist. II. qu. II. schol. X. qu. III. schol. IV.

3) Thom. adv. gent. I, 24.

« PoprzedniaDalej »