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einer kurzen Vergleichung schon ersichtlich ist. Man sehe z. B. was über Naturalismus S. 33., Rationalismus S. 33., Prophetismus S. 43 ff., Christenthum S. 51., den Kanon S. 262 ff., gesagt ist. Daß Alles, was in der ersten Auflage rücksichtlich der Auffassung und Darstellung gelungen war oder schien, keine Umgestaltung erfuhr und keine Veränderung gemacht wurde, bloß um eben zu verändern, wird von Jedem sicher nur gebilligt werden können. Anlangend die Aufführung der gegensäglichen Ansichten und häretischen Doctrinen, so konnte davon nun ganz Umgang genommen werden, nachdem dieser Gegenstand in der Dogmengeschichte hinreichend abgehandelt worden ist.

Mainz, den 1. October 1839.

Der Verfasser.

Vorrede

zur dritten Auflage.

Es is war ursprünglich die Absicht der Betheiligten und des ehrenwerthen Verlegers die Dogmatik, welcher der Verfañer schon seine ganze Kraft zugewandt und die Er selbst zu beher Vollendung geführt, einem dazu Befähigten zur legten Revision zu übergeben. Da indessen jener ausgezeichnete Mann, auf den beide zuerst ihr Auge geworfen, wegen anderweitiger überhäufter Amtsgeschäfte diese Bitte leider nicht erfüllen konnte und andere Schritte den gewünschten Erfolg nicht hatten, so hielt man es am Ende fürs Beste die Dogmatik in ihrer seitherigen Gestalt in dritter unveränderter Auflage der Oeffentlichkeit zu übergeben. Das theologische Publicum will ja ohnehin Klees Dogmatik in ihrer seitherigen kernhaften und markigen Gestalt, keine von einer andern Subjectivität gefärbte und es ist, ganz abgesehen von unserer Liebe für den theuern unvergeßlichen Mann, auch allgemein anerkannt, daß diese Glaubenslehre mit ihrer durchaus objectiven und positiven Haltung und dem unschägbaren historischen Apparate noch lange ein unentbehrliches Hülfsmittel für das Studium der Theologie seyn wird. Wesentliche Abänderungen wurden daher keine vorgenommen: dagegen

wurden nach dem Manuscripte des Verfassers in dem ersten Bande eine Reihe größtentheils sehr gewichtiger Citate (an die 50) gehörigen Ortes eingeschaltet und die Correctur mit großer Aufmerksamkeit besorgt, wie andererseits der Verleger troß der schöneren Ausstattung sich zu einer angemessenen Preisherabsegung verstand.

So möge denn auch diese dritte Auflage als Denkmal des Verewigten getrost in die Welt hinausgehen und das wirken, was der Selige durch seine ganze literarische Thätigkeit erstrebte: Befestigung im Glauben und treue Anhänglichkeit an die Kirche! Wir aber wollen uns an den Früchten seines Geistes laben und dem getreuen Knechte Gottes, dem, wie wir hoffen und glauben, schon so frühzeitig das Glück zu Theil ward zu den Vätern und Heiligen der Kirche versammelt zu werden,

treues Andenken im Herzen bewahren.

Mainz, 2. November 1844.

stets ein

Fr. S

Lebensabriß des Verfassers.

-

Leider war es dem verewigten Verfasser nicht mehr vergönnt, auch noch diesem Bande ein einleitendes Wort vorauszuschicken. So schmerzlich indessen der ganz unerwartete Fall für das katholische Deutschland und die Wissenschaft gewesen, seine Dog. matik hat durch eine besondere Fügung Gottes nicht darunter gelitten, und der Selige hat, wie er sie denn stets mit besonderer Berliebe pflegte, dieselbe wie ein wohlgeordnetes Hauswesen, des, sen Haupt von dem Herrn über Leben und Tod plößlich abgerus fen wird, in dem besten Zustande hinterlassen. Bis zu dem zwölften Bogen hat der Verfasser die Revision des dritten Bandes noch selbst gelesen, zwanzig Bogen waren bei seinem Tode schon in der Druckerei und der Schluß des Werkes fand sich unter seinem Nachlasse wie er denn bei allen seinen litterarischen Arbeiten mit der größten Energie und seltener Willenskraft zu Werk zu gehen pflegte, - druckfertig und vollkommen ausgearbeitet vor. Was also in Bezug auf die Emendation und neue Gestaltung der beiden ersten Bånde von dem Verfasser selbst ge sagt wurde, gilt auch von dem dritten in demselben Maaße.

Es bleibt uns nun zum Schlusse nichts übrig, als dem Verfasser einstweilen, bis ein seiner würdiges Monument sich erhebt, einen kleinen Denkstein der Erinnerung zu sehen. Was Klee als Gelehrter war, das liegt in seinen Schriften, diesen unvergänglichen Zeugen seiner Glaubenstreue, seines Wissens und seiner Gründlichkeit, der Welt vor. Wie aber sein Inneres aus,

gestattet, was er als Mensch, als Priester und Lehrer erstrebt und geleistet, ist nicht so sehr Allen bekannt geworden, und wir geben darum auch hier jene biographische Skizze, die wir schon an einem andern Orte niederzulegen veranlaßt waren.

Wenn wir, heißt es dort, es unternehmen, das Leben des theuren Mannes hier in wenigen Zügen zu schildern, so leitet uns einerseits der Gedanke, ihm, welchem zahlreiche Schüler und die katholische Theologie im Allgemeinen so viel verdanken, das wohlverdiente ehrenvolle Denkmal zu sehen, und dann der Wunsch, in ihm den Jüngeren ein Muster aufzustellen, wie ein Mann, der allerdings von Gott mit ausgezeichneten Anlagen geschmückt war, sonst aber stets in den einfachsten Verhältnissen lebte, auf den gewöhnlichsten Wegen und ohne besondere außerordentliche Fügungen zu einem so getreuen und ausgezeichneten Sohne der Kirche heranreifen konnte. Wer in Heinrich Klee's Leben eigenthümliche geistige Kämpfe, besondere Bahnen, die sein Geist durchlaufen, bevor er zum Besize der Wahrheit gelangte, mehr oder minder geistvolle Ansichten und Irrthümer, oder gar hie und da sentimentalen Schimmer suchen wollte, würde sich täuschen. Er war und wollte nichts anders seyn, als ein ungeschminkter markiger Sohn der Kirche, der von ihr von Jugend auf an ihren Mutterbrüsten gezogen, in feinem ganzen Leben auch nie ein Haarbreit von ihr abgewichen und, was er im Jugend- und Junglingsalter von ihr empfangen, als Mann ihr reichlich vergolten hat. Unsere Arbeit wird darum nur eine sehr geringe seyn, und nur selten werden wir uns, weil die Thatsachen selbst schon genug sprechen, über das einfache Referiren hinaus zu erheben haben.

Geboren am 20. April 1800 zu Münstermaifeld, einem Städtchen bei Coblenz, von wo seine braven, dem Gewerbstande angehörigen Eltern zuerst nach Andernach und später nach Mainz überzogen, genoß er eine christliche Erziehung, die durch seinen Eintritt in das damalige bischöfliche Seminar (Seminarium puerorum), der schon im Jahre 1809 erfolgte, nur gekräftigt wer

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