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Ihr Löwen, brüllt zu seiner Ehr im Hain!

Singt ihm, ihr Vögel, singt!

Seid sein Altar, ihr Felsen, die er traf,

Eu'r Dampf sei Weihrauch ihm!

von Kleist.

Der Wiederhall lob ihn! und die Natur
Sing ihm ein froh Konzert!

Und du, der Erden Herr, o Mensch, zerfließ
In Harmonieen ganz!

Dich hat er, mehr, als alles sonst, beglückt.
Er gab dir einen Geist,

Der durch den Bau des Ganzen dringt, und kennt
Die Rächer der Natur.

Erheb ihn hoch zu deiner Seligkeit!
Er braucht kein Lob zum Glück.

Die niedern Neigungen und Laster fliehn,
Wenn du zu ihm dich schwingst.

Die Sonne steige nie aus rother Fluth,
Und sinke nie darèin,

Daß du nicht deine Stimm' vereinigst, mit
Der Stimme der Natur.

Lob ihn in Regen und in dürrer Zeit,
Im Sonnenschein und Sturm!

Wenns schneit, wenn Frost aus Wasser Brücken baut,
Und wenn die Erde grünt.

In Ueberschwemmungen, in Krieg und Pest
Trau ihm, und sing ihm Lob!

Er sorgt für dich; denn er erschuf zum Glück
Das menschliche Geschlecht.

1

Und o! wie liebreich sorgt er auch für mich! Er gab, statt Golds und Ruhms,

Vermögen mir, die Wahrheit einzusehn, und Freund' und Saitenspiel.

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von Bleist

Erhalte mir, o Herr! was du verliehst;
Mehr brauch ich nicht zum Glück,

Durch heilgen Schau'r will ich, ohnmächtig sonst,
Dich preisen ewiglich!

In finstern Wäldern will ich mich allein
Mit dir beschäftigen.

Und seufzen, laut, und nach dem Himmel sehn,
Der durch die Zweige blickt.

Und irren ans Gestad des Meeres, und dich
In jeder Woge sehn,

Und hören dich im Sturm, bewundern in
Der Aue Teppich dich.

Ich will entzückt auf Felfen klimmen, durch
Zerrissne Wolken sehen,

Und suchen dich den Tag, bis mich die Nacht
In heilge Träume wiegt.

Uz.

U z.

Auch die der Religion geweihten Gesänge dieses trefflis chen lyrischen Dichters, welche das sechste Buch seiner Oden und Lieder ausmachen, find Früchte der edelsten Begeistes rung und reicher Gedankenfülle. Ihr Eindruck ist unlångst durch die schönen, gefühlvollen Kompofitionen, womit Herr Kapellmeister Schulz in Koppenhagen die meisten versehen hat, noch mehr erhöht und verbreitet worden.

Gott im Ungewitter.

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113.

Wer schüßt mich Sterblichén, mich Staub,

Cramer. Wenn, der im Himmel wohnt,

Und Welten pflückt, wie dürres Laub,
Nicht huldreich mich verschont?

Wir haben einen Gott voll Huld,
Auch wann er zornig scheint;
Er herrscht mit schonender Geduld,
Der große Menschenfreund!

Cramer.

Johann Andreas Cramer, geb. bei Annaberg, 1723, geft. als Kanzler der Universität zu Kiel, 1788, heiligte seiz ne glückliche und fruchtbare Poesie ganz der Religion und Tugend. Ihm war großer Reichthum der Gedanken und des Ausdrucks eigen; sein dichtrisches Feuer ist hinreissend, feine Bildersprache äußerst belebend, und der oft sanftére Ton seines frommen Liedes wohlthätig erwärmend und berus higend für das Herz. Dabei ist sein Versbau ungemein wohlklingend, mannichfaltig und bedeutungsvoll. ganz hieher gehörigen schönen Uebersetzung der Psalmen ist schon oben gedacht; und die noch von ihm selbst gesammelten drei Bånde seiner Gedichte bestehen fast ganz aus geistlichen Oden und Liedern. *)

Geiner

Die

*) Man vermisst vielleicht neben diesem Dichter seinen würdigen Freund Gellert; aber ich übergehe ihn hier, weil seine geistlichen Lieder sich nicht zum Schwunge der Hymne erheben, noch erheben sollten; das auf die Himmelfahrt etwan ausgenommen; und dann auch, weil sie in Jedermanns Händen und Gedächtnisse sind. Sie würden eine der ersten

Die Auferstehung des Erlösers.

Tief im Abgrund erklang

Des Himmels hoher Siegsgefang;
Der Jubel aller Söhne Gottes;
Wo sind die Götter nun?

Die Sieger? die Himmelzerstörer? Sie ruhn!
Es ruht das Jauchzen ihres Spottes!

So schwiegen, so verzagten nie

Der Hölle Fürsten, die Empörer!

Wer geusst dies Schrecken über sie

Die Sieger, die Götter, die Himmelzerstörer?

Nicht ein Rauschen von fern,
Bon dir, Allgegenwart des Herrn!
Kein Donner deines Wolkenthrones!
Schon kömmt die zweite Nacht!

Noch liegt es, von dråuenden Kriegern bewacht,
Das Grab des überwundnen Sohnes.

Und doch!

So tief versanken nie

In ihren Abgrund die Empörer!

Wer geusst dies Schrecken über sie

Die Sieger, die Götter, die Himmelzerstörer?

Singt von Sonne zu Sonne!
Trauert, ihr Pilger der Sterblichkeit nicht!
Jeder der festlichen Himmel sei Wonne!
Jede der seligen Wohnungen Licht!
Der Wiedergeburt erwarteter Morgen,
Uns nur drei Tage verborgen,

2

Cramer.

Geht

Stellen erhalten haben, wenn ich auch von den eigentlichen geistlichen Liedern in dieser Sammlung Proben mittheilen, und nicht lieber, ihrer häufigen Abdrücke wegen, den dazu erfoderlichen, nicht geringen, Raum sparen wollte.

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