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Ratschlag wegen der disputation zü Bern.

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oder schülmeister a) oder beed in fines gottshus kosten schicke, fye mincn erren gedient.

Stem, daß in die vogtyen emboten werde: man wölle die pfarrer, die gern hinuf wölltind uf jren oder jrer underthanen pfennig, nit verhalten; doch daß sy daheim jre kilchen wol versehind.

a) Heinrich Bullinger.

Zwingli's fämmtl. Schriften II. Bds. 3. Abthlg.

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Zwinglis Entwürfe

auf die erste Synode zu Zürich
acht Tage nach Ostern a) 1528.

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Bullinger berichtet über die erste Synode in seiner Chronik folgendes: "Demnach ein zyt har etwas klågd und mangel etlicher prådikanten leer und lebens halber sich zütrüg, ward für güt und notwendig angesehen, daß man ein synodum, das ist, ein versammlung aller dieneren der kilchen, in die statt Zürich berüfte, da zů raten und handlen, was der kilchendiener und der kilchen selbs notdurft er= forderte. Der ward also usgeschriben mittwochen nach dem palmtag 1528." Das Ausschreiben des Raths gab als Bestimmung der Synode an: Gott zu lob, ouch zu beschirmung und handhabung sines ewigen worts, damit dasselbig by uns allenthalben einhelliglich gehört und gepredigt, ouch by den verkündigeren desselben alle årgernuß, ob die under jnen wåre, abgestrickt und fürgekommen werde." Es sollen jährlich zwey solcher Synoden gehalten werden. Auf derselben sollen alle Prädikanten und Pfarrer erscheinen. Wenn eine Kirchgemeinde Lehr oder Lebens halben über ihren Prädikanten Klage zu führen håtte, soll sie einen oder zwey ehrbare Männer zu derselben verordnen, um dieselbe vorzubringen. Auch die Prädikanten und Pfarrer sollen, je einer von der andern Lehr, Leben und Wesen Nachforschung halten. Von den Verordneten (vom Rath) soll je nach Gestalt und Gelegenheit der Sachen, und was die Religion erfordert, gehandelt werden. Als nun alle prädikanten und pfarrer versammlet uf dem rathus zů vernemen der oberkeit willen, warend von råt und burgeren zu dem synodo (der burgermeister Röust und stattschryber Mangolt mit siben anderen von den råten) verordnet. Dise hieltend für allen pfarreren, warum diser synodus beschriben worden. Demnach wurdend alle und iede pfarrer in eid gefasset. Item alle und iede pfarrer wurdend usgestellt, und jrer leer und lebens halber nachfrag gehalten und kundschaft ufgenommen. Was dann einem zů sagen was, thắt meister Uolrich Zwingli, dann er der präsidenten einer was, und

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a) 21. April.

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Zwinglis Entwürfe auf die erste Synode zu Zürich.

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» Demnach allen geistlich

was im meister Leo Jud behulfen. Was dann für mångel in der kila chen warend, ward ouch angezogen, beratschlaget und gebesseret. Zü end wurdend sy all vermanet jr pflicht zu leisten. “ beschrib man hernach ouch einen anderen synodum genamten personen, caplanen, münchen und allen, die von der filchen verpfründet warend. Dieselben fasset man alle in eid, und zensiert sy, weliche geschickt zur leer und predig geachtet wurdind, vermanet sy sich in dienst zu geben. Menglich ward ouch vermanet sich gebürlich zử halten.

Diese Synode betreffend finden sich drey Stücke von Zwingli als Entwürfe in der Simmlerschen Sammlung von dessen Handschrift abgeschrieben.

1.

Zwinglis Entwurf zur Geschäftsordnung
der Synode.

Nachdem unser herren mandat verlesen und der geleert eid vormeldet ist, fürhalten:

1. Sytmal unser herren ein offen mandat lassen usgon, darin sy alle widerspänigen habend warnen lassen: wo inen etwas wider die verjächnen artikel, die man in statt und land predget, angelegen wäre, sich dieselben uf die disputation gen Bern verfügen, und da jrer meinung rechnung geben und nemen welltind. Und da nieman die artikel dero von Bern prädis kanten widerfochten, sind sy güter hoffnung, es sye nieman, der die understande fürhin zu widerfechten oder darwider zů thün. Wo aber ieman deß gesinnet, wellend mine herren, daß sich derselb oder dieselben harfür stellind und von unseren prädikanten bericht nemind, ouch irer meinung inen rechnung gebind.

2. Daß demnach unser herren die pfarrer, die inen angezeichnet, die da frefenlich irs lebens oder leer halb sind, von einer herrschaft zu der anderen harfür ziehind und ire gebresten erzälind und ir antwurt verhörind, und, nachdem sy verhört, usstandind, und demnach harum gefragt werde, wie man die antwurt ́achte 2c.

3. Und so unser herren jr anzeigen gethon, demnach ouch die prädikanten gefragt werdind, nach lut des eids anzeigen die bresten zc. ouch nach ordnung der herrschaften.

4. Und nachdem die verhören, die von den kilchhörinen kommen sind etwas zu klagen oder anzeigen.

5. Erforschen, ob die eeordnungen in den pfarren trüwlich verlesen werdind, und ob die vier ufseher erwält und verordnet sygind, und, wo nit, unverzogenlich beschehe.

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Zwinglis Entwürfe auf die erste Synode zu Zürich.

6. Verhören und empfelen, daß man der widertöufer sect ernstlich und us gottes wort grundlich widerstande. Item red darvon halten ze. 7. Daß die caplän, münch, brüder und chorherren nüzid weniger dann die pfarrer züchtiget und gestraft werdind, wo sy überträtind.

8. Zum lezten ängstlich vermanen, daß sy alle christenlich, eerberlich und frommlich wandlind.

9. Ratschlagen von der predge in der wuchen.

(Was hier folget, hat der Rathschreiber beygeschrieben.)

Item von des banns wegen, daß etlich nit zu dem tisch gottes gon wend, der bann werde dann ufgericht ze. Regenstorf.

Wo die priester wider die gemeinden beschwerd hättind, soll zu miner herren handen ston.

2.

Entwurf zum Synodaleid für Pfarrer und Prädikanten.

Exceptio ante jusjurandum.

Mit disem eid wellend wir der ordenlichen weltlichen oberkeit vorbehalten haben ire pflicht und eid, die wir iro schuldig sind.

Articuli jusjurandi.

1. Es werdend alle pfarrer oder prädikanten schwören, daß sy das evangelion und wort gottes nach vermög alts und nüws testaments getrüwlich und warlich predgen, die sünd strafen, zucht und tugend leeren wellind, wie das eim getrüwen warhaften leerer und hirten nach vermög gottes worts zůstat, so vil gott gibt.

2. Daß sy aller meinungen und opinionen halb, so iez uf die ban kommen, in jren predigen sich unserer herren in Zürich und andrer stätten, so im christlichen burgrecht sind, predigen glychförmig machen, und kein nüwe meinung noch opinion, die noch nit uf d'ban kommen ist, wie joch die einen jeden ansehen möcht, vor und ee nit harfür ziehen noch predgen wellind, dann sy die vor gemeinem synodo, wenn der ordenlich gehalten wirt, fürgelegt, und die geleerten christenlichen brüder darum verhört habind.

3. Daß ein jeder den erkanntnussen des synodi ghorsam syn welle. 4. Daß ein ieder das, so er zu sagen zů notdurft des synodi erfordret wirt, by finem eid sagen und nüzid verhalten welle.

5. Daß ein ieder alle heimlichkeiten dises synodi (die, so sy usgesagt wurdind, iemannem nachteilig und verleßlich syn möchtind) by finem eid verschwygen welle.

Zwinglis Entwürfe auf die erste Synode zu Zürich. 21 De his episcopis, qui peregre adsunt, statuitur', quemadmodum alias factum est. a)

3.

Entwurf zum Eid für einen, der in die Synode aufgenommen wird.

Daß der angenommen schwöre (das, so mine herren antrifft, nach jrem empfelch zc.) oder sich verschrybe der leer halb:

Daß er die leer und lezgen, zu dero er angenommen und verordnet wirt, getrüwlich welle verwalten nach inhalt der artiklen.

Daß all sin leer zü der eer gottes und gütem des nächsten reiche.

Daß er kein nüw dogma, meinung oder leer, fonderlich für sich selbs und mit etlichen personen, heimlicher wys leeren, ynfüren oder zů sect und rotten ziehen welle.

Daß er aber, so im neißwas ein irrtum dunkte, sölchs der kilchen, vor und er daruf dringe, oder der kilchen verordneten geleerten und wyfen offne, und sich mit gottes wort nüws und alts testaments berichten lasse und belasse richt gebe.

Daß er denen, so zü ufseheren und oberen geordnet werdend, mit der zyt die leer ze schirmen und schicken, gehorsam syn welle.

Daß, wo er nach inhalt der artiklen us ungenügsame oder versumnuß fines amts abgestossen wurd, da ganz und gar gegen menglichen kein rach thun welle.

a) Ein anderes Exemplar hat folgende Zufäße, weil es beym Thurgauischen synodo gebraucht worden: 1) Proponunt legati nostri. 2) Jubent Turgoici eligi præsidentes. 3) Mit disem eid wellend wir vorbehalten haben unsere herren die eid= gnoffen und aller weltlichen oberkeit ire pflicht, die wir jnen schuldig, usferthalb des gloubens und ordnung, die us zwang gottes wortes billich soll vorgon; [darin sich ouch unsre obren vorhar gwalts nit angenommen habend.] a) 4) Daß ouch die, so hie nit schwörend, aber als getrüwe brüder beholfen und beraten ze syn kommen, ouch by jren eiden trüm haltind.

a) Die mit [] eingefaßten Worte hat Zwingli wieder ausgelicht.

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