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bört, dem denckt man nach, wenn er die Red' geendt", als Schluss wirkungslos, da nicht scharf pointiert, viel besser in C:,,Dem denckt man nach, wenn er geendet, Und giebt ihm denn auch noch, wenn er schon schweigt, Gehör“. VII51 ist in B schulmeisterlich-pedantisch aufgebaut, in C einfacher. VIII1 ist wirkungsvoller als in B durch präciseren Schluss. VIII 32 in B feierlicher, hat die leichte Form in C verloren. VIII 51 hingegen ist viel witziger und lebendiger, während wir in B durch die unmotivierte Wendung nicht angenehm berührt werden. VIII 57 bat in B, nur aus zwei Versen bestehend, stumpfen Ausgang, in C um vier Verse erweitert schliesst es mit einem artigen Wortspiel. VIII6 wird erst in C recht eigentlich satirisch, indem das Moment des betrogenen Ehemanns hineingebracht wird. Die Erweiterung ist mit ihrem cynischen Rat an den gehörnten Schulmeister:,,Wilst du hinfort die Hörner meiden, So ziehe deine mehr als seine (des Schülers) Hosen ab", unerfreulich derb.

Die Epigramme, die Wernicke in C überhaupt nicht aufgenommen hat, stellt Elias S. 232 ff. zusammen. Wie frei Wernicke von der törichten Ansicht war, nur die in wenig Zeilen bestehende Kürze mache das Wesen des Epigramms aus, kann uns eine tabellarische Gegenüberstellung der in C verkürzten und erweiterten Epigramme zeigen. Gekürzt sind CI55. II 21. sind CI55. II 21. III 13. 16 22. 37. Erweitert hin

V 38. VI 21. 31. VII55. VIII 1. 42. gegen sind I1. 3. 6. 20. 34. 37. 44. 48. 66.

33.50.55.56. 66. III 31. 33. 54. IV 21.26.

II 14. 16. 18. 31.

V 3. 45. 51. 58.

VI8. 29. 33. 34. 45. 48. VII 3. 8. 12. 13. 17. 24. 35. 39. 41. 45. 49.53. 60. VIII 3. 6. 8. 27. 51. 57. 61.

Abschnitt V.

Stoffe. Tendenzen.

Hier soll ergänzt und ausgeführt werden, was Elias S. 59-66 und S. 106-116 gesagt hat. Aus Opposition gegen seinen verehrten Lehrer Morhof, der die Ansicht geäussert, dass eine Uberschrifft aufzusetzen leicht; aber ein Buch davon zu schreiben, sehr schwer sey. und die Schuld unsrer Muttersprache beigemessen, ist der junge Wernicke zum Epigrammatiker geworden. Er will mit Übersetzungen aus Sannazaro begonnen haben, recht eigentlich als Ehrenretter der deutschen Sprache. Einige seiner ersten formal reifen Versuche bringt er in den Vorreden.

Seinen kritischen Standpunkt kennen wir; über seine Stellung zum klassischen Altertum bleibt noch ein Wort zu sagen. Sie ist wenig erfreulich. Wenn ihm Horaz auch ein bleibender, mit Verständnis und Nutzen ver ehrter Führer geworden war, wenn er, wie die vielen stets am rechten Ort angezogenen Citate beweisen, Cicero. Quintilian und Seneca, Catull, Martial, Juvenal, Persius, Valerius Maximus und Sueton gründlich gelesen hatte, so ist doch sein Verhältnis zu den Griechen beschämend dürftig. Ihre Philosophie kannte er wohl nur dem Namen nach, wie sein schiefes Urteil über Sokrates und die cynische Philosophie beweist. Das Epigramm at Äschylus ist abgeschmackt und roh. Die Antike ist ihr

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kein Geistes-, geschweige denn ein Lebenselement gewesen.

Die historischen Epigrammen sind die unerfreulichsten, besonders die der heiligen Geschichte gewidmeten. Sie entstammen meist seiner Jugend und dem Wunsch der gräflichen Amaryllis. Die Unreife hat er später nicht tilgen können. Alle zeichnen sich durch verstiegene Worte und Bilder, durch gekünstelten und geschmacklosen Schluss aus. Kräftigere Töne bringen allein die Herodesepigramme, bei denen aber die unwahre Form des Heldenbriefs" peinlich wirkt.

Die Überschriften aus der profanen Geschichte. stören durch die Enge der Auffassung und das Fehlen jedes grösseren Zusammenhangs. Da Da hat auch die spätere Redaktion nicht wesentlich gebessert. Selten finden wir echte Begeisterung für eine grosse Gestalt. Attilas Kraft reisst ihn zur Bewunderung hin, Cäsars Grösse erweckt ihm Hochschätzung und Liebe, sodass er in Brutus nur den feigen Meuchelmörder seines Wohlde täters sehen kann. Hier spricht sein starkes Gefühl für das Legitime, Konservative mit, das ihn sogar Tarquins Vertreibung bedauern lässt in einer der völlig verunbri glückten Überschriften auf Lucretia, die sich durchaus nicht über Hofmanns waldaus Grabschriften erheben. Oberflächlich ist in den meisten Epigrammen die Auffassung, oberflächlich und oft gesucht der Schluss. Die Begeisterung für die Helden der römischen Sage, Virginia, Clölia, M. Curtius, Horatius Cocles, wirkt nicht echt, die sondern kalt und erkünstelt. Tief dagegen und ergreifend sind die Epigramme auf Coriolan und seine alte Mutter Veturia S. 2091). Während er sich nicht scheut, den Briefwechseln zwischen Nero und Sabina, Julia und Ovid, Abelard und Heloise in voller Selbstparodie frivole, die Zote streifende Knittelverse gegen Hofmanswaldau nachzusetzen, will er hier nicht bei dem ernsten, grossen

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nd Kunst. Die strenge, protestantischerziehung hat er nie ganz überwunden. ort, der Geburt des erlösenden Menschenterium des Abendmahls steht er gläubig verzichtet demütig, das Wunder mit der lang zu bringen. Aus den zehn Geboten Regel schlichter Frömmigkeit: „Gott über lieben, Wie alle Menschen neben Dir", rte erweitert und erläutert er schwergekünstelten Wortspielen. Starr will er ehen, dass eine feste Überzeugung auch schrocken wie christliche Märtyrer in den e, findet vielmehr hierin ein unwiderlegnt gegen den Atheismus. Denn da diese Menschen", die doch ruhig, um ihr einziges -seitige Leben, zu retten, ihre Überzeugung und vor jedem Götzen die Hände falten r ihren Unglauben sterben, so muss doch Gott lerz verstockt haben, dass also keiner mehr r Gott verleuchnend stirbt, bezeugt es sey ein diesem Epigramm ist er, um recht klar zu schweifiger gewesen als nötig, weil er lieber unästhetischen Losung „ein guter Christ als Poet sein wollen".

eholfen ringt er mit philosophischen und ethischen en. Wohl ist er auch hier prägnant und gedankendringt aber nicht zu anschaulicher Klarheit durch. lten melancholischen Gedanken, dass das Leben ein mn und unsre Träume die grössten Realitäten seien, er fein verwertet, indem er „die Nichtigkeit eines ames durch verstrichene wirkliche Begebenheiten des Dens vorzustellen, und so zu reden die Person dem ide, wie sonst das Bild der Person, gleich zu machen" rachtet und durch die gewählten Beispiele wirksam die grenzenlose Nichtigkeit der Gunst der Grossen zeigt 115. Ist er oft vag und unklar in seinen Überschriften,

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