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Anlass. Der Dichter, der seit Jahren sich der ernsten Lyrik zugewendet hat, wird durch die Liebe zu Glycera veranlaßt, aufs neue modos leviore plectro zu singen. Od. I 30 ist ebenfalls an Glycera gerichtet. Erwähnt wird sie noch als spröde gegen Tibull Od. I 33, 2 und als Geliebte des Horaz Od. III 19, 28.

Zeit. Vielleicht weist die Erwähnung der Scythen und Parther auf das Jahr 25 hin, als Tiridates zu Augustus nach Spanien kam.

Inhalt. I. Die neue Liebe. Str. 1-4.

II. Der neue Venusdienst des Dichters.

Str. 5-8.

1. Mater saeva Cupidinum

Thebanaeque iubet me Semelae puer

2. et lasciva Licentia

finitis animum reddere amoribus.

3. urit me Glycerae nitor

splendentis Pario marmore purius,

4. urit grata protervitas

et voltus nimium lubricus aspici.

5. in me tota ruens Venus

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Anlass. Im Jahre 30 erkrankte Maecenas sehr schwer und wurde nach seiner Genesung im Theater vom Volke mit lautem Jubel begrüßt (Od. II 17); der Dichter geriet in demselben Jahre in Gefahr, auf seinem Gütchen von einem stürzenden Baum erschlagen zu werden. Dies Jahr war dem Dichter in doppelter Hinsicht teuer und er lädt darum später einmal seinen Gönner ein, den Wein bei ihm zu trinken, der in jenem Jahre der Gefahren von ihm auf seinem Gute gewonnen ist. Freilich sei der Freund an bessere Sorten gewöhnt und müsse deshalb vorlieb nehmen.

Zeit. Zwischen 30 und 23.

Inhalt. I. Die Einladung.

Str. 1-2.

II. Nimm vorlieb. Str. 3.

1. Vile potabis modicis Sabinum

cantharis, Graeca quod ego ipse testa
conditum levi, datus in theatro

cum tibi plausus,

2. care Maecenas eques, ut paterni
fluminis ripae simul et iocosa

redderet laudes tibi Vaticani

montis imago.

3. Caecubum et prelo domitam Caleno

tu bibes uvam: mea nec Falernae

temperant vites neque Formiani
pocula colles.

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21.

Loblied auf Apollo und Diana.

Form. Nr. 11.

Anlass. Im Jahre 212 wurden zum ersten Male in Rom Spiele zu Ehren des Apollo gefeiert, um die Götter zu bewegen, das durch Hannibal über Rom gekommene Kriegsunheil abzuwehren. Diese Spiele blieben erhalten. Ihre Feier fand vom 6.-13. Juli statt. Zum Feste des Jahres 27 ist dies Lied gedichtet, das die Festchöre der Knaben und Mädchen zum Preise der Latonakinder auffordert, nicht aber bestimmt war, von diesen Chören selbst gesungen zu werden.

Zeit. Im Jahre 27 begab sich Augustus nach Gallien, um einen Feldzug gegen die Britannier vorzubereiten. In demselben Jahre rüstete man in Aegypten den 25 unternommenen, 24 mißglückten Beutezug gegen Arabia felix aus. Nach V. 15 fällt das Gedicht also in dies Jahr.

Inhalt. I. Aufforderung an beide Chöre, Apollo
und Diana und mit ihnen ihre Eltern,
Iuppiter und Latona, zu feiern. Str. 1.
II. Aufforderung an die Mädchen zum Lobe
der Diana. Str. 2.

III. Aufforderung an die Knaben zum Lobe
Apollos. Str. 3. 4.

I. Dianam tenerae dicite virgines,

intonsum, pueri, dicite Cynthium
Latonamque supremo

dilectam penitus Iovi.

2. vos laetam fluviis et nemorum coma,
quaecumque aut gelido prominet Algido,
nigris aut Erymanthi

silvis aut viridis Gragi.

3. vos Tempe totidem tollite laudibus
natalemque, mares, Delon Apollinis
insignemque pharetra

fraternaque umerum lyra.

4. hic bellum lacrimosum, hic miseram famem
pestemque a populo et principe Caesare in

Persas atque Britannos

vestra motus aget prece.

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22.

Ein gute Wehr und Waffen.

An Aristius Fuscus.

Form. Nr. 13.

Anlass. Ein riesengroßer Wolf ist vor dem unbewaffneten Dichter, der im Sabinergebirge spazieren ging, ausgerissen. Das giebt Horaz Anlaß, seine Errettung in heiterer Weise seinem lieben, launigen Freunde Fuscus

(Sat. I 9, 61-72; 10, 83. Epi. I 10) zu erzählen, indem er ausführt, daß ein braver Kerl nicht zu befürchten brauche, durch irgend welche Gefahren seiner süßen Plaudertasche vorzeitig entrissen zu werden. Die bekannte, gries

grämige Melodie paßt zu diesem ausgelassenen Scherzliede wie die Faust aufs Auge.

Zeit. Zwischen 33 und 23.

Inhalt. I. Ein braver Mensch darf sich unbesorgt
in allerlei Fährnis stürzen. Str. 1-2.

II. Auch den guten Dichter, der eben im
Walde seiner Lalage Lob sang, hat der
Wolf nicht gefressen. Str. 3-4.

III. Drum wird er auch in Zukunft allüberall
diese angenehme Thätigkeit, ihr süßes
Lächeln und Plaudern zu besingen, fort-
setzen. Str. 5-6.

1. Integer vitae scelerisque purus
non eget Mauris iaculis neque arcu
nec venenatis gravida sagittis,
Fusce, pharetra,

2. sive per Syrtis iter aestuosas
sive facturus per inhospitalem
Caucasum vel quae loca fabulosus
lambit Hydaspes.

3. namque me silva lupus in Sabina,
dum meam canto Lalagen et ultra
terminum curis vagor expeditis,

fugit inermem,

4. quale portentum neque militaris
Daunias latis alit aesculetis

nec Jubae tellus generat, leonum
arida nutrix.

Q. Horatius Flaccus,

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