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Handbuch

der

Allgemeinen Kirchengeschichte

von

Dr. Johannes Alzog,

weil. Geistlichem Rathe und Professor der Theologie an der Universität Freiburg.

BATZ MEMORIAL LIBRARY,

THE ABBEY OF

Zehnte Auflage, GE

neu bearbeitet von

GETHSEMANI,

Dr. Franz Xaver Kraus,

o. 3. Professor der Theologie an der Universität Freiburg.

KY.

Erster Band.

Mit zwei chronologischen Tabellen und drei kirchlich - geographischen Karten.

Mainz

Drud und Verlag von Florian Kupferberg.

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Das Recht der Uebersehung in fremde Sprachen wird auch für die jeßige Umarbeitung des Werkes in zehnter Ausgabe vorbehalten.

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BATE MEMORIAL LIBRARY,

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THE ABBEY OF

GETHSEMANI

Vorwort zur zehnten Auflage.

KY.

Die Verlagshandlung ist der Ansicht gewesen, daß ein Handbuch, welches innerhalb zweiunddreißig Jahren neun Auflagen erlebt, so Aussicht wie Recht habe, sich noch einige Zeit auf dem litterarischen Markte zu erhalten. Ich konnte, als mir die Bearbeitung der zehnten Auflage angetragen wurde, mich dieser Ansicht nur anschließen. Da das Rittersche Werk keine zeitgemäße Ueberarbeitung erfahren; da mein eigenes Lehrbuch eine auf das Bedürfniß der Studierenden abgepaßte viel gedrängtere Darstellung bietet; das Hergenröthersche „Handbuch vermöge seiner Weitschichtigkeit und seiner Anlage gerade diesem Bedürfnisse am wenigsten entspricht — ganz abgesehen davon, daß in der katholischen Geschichtsschreibung auch ein anderer Standpunkt als der des gelehrten Cardinals statthaft ist so blieb Alzogs Werk immerhin die einzige einigermaßen ausführliche katholische Bearbeitung der Kirchengeschichte, welche sich als Unterstützung des Vortrags oder des in einem kürzern Compendium Gebotenen den Studierenden, auch dem praktischen Geistlichen, wie dem Weltmann zur Leitung und zum Nachschlagen empfehlen ließ. Der Aufforderung, eine neue Auflage desselben zu bearbeiten, glaubte, ich mich um so weniger entziehen zu dürfen, als mir als Nachfolger und Freund des Dahingeschiedenen 1) eine gewisse Pflicht der Pietät oblag: es schien mir geboten, das Hauptwerk meines Vorgängers nicht verschwinden zu lassen, ohne daß der Versuch gemacht wurde, demselben neue Lebensfähigkeit zu geben.

Es konnte bei diesem Unternehmen nicht die Absicht sein, dem Publicum ein ganz neues Werk vorzulegen; man ging im Gegentheil von der Unterstellung aus, daß Diejenigen, welche zu der zehnten Auflage des Buches greifen würden, im Wesentlichen den alten Alzog wiederzufinden wünschten. Die Thätigkeit des Herausgebers mußte sich demgemäß im Allgemeinen auf eine formale Ueber= arbeitung, auf die Nachtragung der übersehenen oder seit zehn Jahren hinzugekommenen Litteratur, auf Verwerthung der neuesten Forschungen, auf die Ausmerzung offenbarer Fehler und Irrthümer beschränken. Indessen mußten doch auch ganze Abschnitte (so namentlich die §§ 93, 132, 141, 201, 282, 283, 285, 294, 352) durch neue erseßt, andere, zur Fortführung der Geschichte bis auf die Gegenwart, hinzugefügt werden (§§ 414 in seinem zweiten Theil; 420, 426);

1) Vgl. F. X. Kraus Gedächtnißrede auf Joh. Alzog. Freiburg 1878, 2. Aufl.

überhaupt aber ist kaum ein Paragraph ohne zahlreiche Zusäße und Emendationen geblieben.

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Der Herausgeber hat sich weder für befugt noch für verpflichtet erachtet, das Alzogsche Handbuch derart umzugestalten, daß die in demselben vorgetragenen Anschauungen sich stets mit den seinigen deckten. Wie sehr Alzog und ich in unserer Auffassung der kirchengeschichtlichen Entwicklung übereinstimmten, so diffe= rirte dieselbe doch auch vielfach, namentlich in der Beurteilung neuerer Zustände und Begebenheiten. Ich habe an einigen Stellen in den Anmerkungen eine abweichende Meinung geltend gemacht, im Allgemeinen aber Alzog auch da und ich bemerke das besonders hinsichtlich der neuesten Kirchengeschichte berührt gelassen, wo ich sein Urteil nicht zu theilen vermag. Für meine persönliche Auffassung muß ich theils auf mein Lehrbuch' verweisen, theils an die Geduld meiner Freunde wie Feinde appelliren, indem ich sie auf die künftige ,Geschichte des Katholicismus im neunzehnten Jahrhundert', an welcher ich seit Jahren arbeite und in deren Vollendung ich ein Stück meiner Lebensaufgabe glaube erkennen zu dürfen, verweise.

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Die den früheren Auflagen beigegebenen Karten sind durch neue den Anforderungen heutiger Kartographie besser entsprechende ersezt und um eine vermehrt worden. Der Verlagshandlung wird man das Zeugniß nicht versagen können, daß fie Alles gethan hat, um dem Werke bei Beibehaltung eines sehr mäßigen Preises eine bessere Ausstattung zu geben.

Und so möge Alzogs Werk abermals hinausgehen und versuchen, ob es in seiner neuen Gestalt zu den alten Freunden sich neue hinzugewinne! Es hat in schweren Zeiten Vielen Trost und Aufrichtung gewährt; möge es auch ferner redlich Suchenden eine Quelle der Belehrung, Wankenden eine feste Stüße zur Bewahrung Deffen sein, was dem katholischen Christen hienieden das Heiligste und Theuerste ist.

Freiburg i. Br., im Juli 1882.

F. X. Kraus.

Aus der Vorrede zur ersten Ausgabe.

Ueber die Grundsätze, welche mich bei der Bearbeitung dieses Lehrbuches der Kirchengeschichte leiteten, ist in der Einleitung ausführlicher gehandelt wor= den, als es seither in derartigen Werken geschehen ist; ich glaube mich daher auf folgende Bemerkungen beschränken zu dürfen. Stets schwebte mir das Ziel vor, das Werk seiner Bestimmung als ,Lehrbuch entsprechend auszuarbeiten: es soll auf den Vortrag vorbereiten, denselben unterstüßen, aber nicht überflüssig machen, durch Hervorhebung besonderer Momente das Interesse des Zuhörers anregen, und den Lehrer zu mehr begründenden und ausführlicheren Mittheilungen einladen. Nicht weniger war ich darauf bedacht, ein trockenes, ermüdendes Aufzählen von Namen und Facten zu vermeiden, desto bestimmter aber durch Hervorhebung individueller Zustände, Charakterisirung großer Gestalten der Kirche und richtige Gruppirung der verschiedenen Erscheinungen des kirchlichen Lebens den Charakter der Zeit und den Geist, der sie bewegte, zu markiren, ein möglichst treues Bild von derselben zu entwerfen.

Den materiellen Theil dieses Werkes betreffend fühle ich mich zu der Erlärung veranlaßt, daß mir die Dictata der kirchengeschichtlichen Vorträge des allzufrüh verstorbenen Möhler zu einem festen Anhaltspunkte für meine weiteren kirchengeschichtlichen Studien gedient haben, und auch bei Abfaffung dieses Buches benutzt worden sind. Von den neuesten Werken über Kirchengeschichte wurden in einzelnen Partien am meisten die des so gründlichen Döllinger und Ruttenstock, des geistvollen Katerkamp, und von den Protestanten die Arbeiten von Gieseler, Engelhardt, Neander, wie noch des in der Form und Darstellung so gewandten Karl Hase in Jena benut. Eine besondere Aufmerksamkeit widmete ich noch den in der jüngsten Zeit so zahlreich erschienenen, das Studium der Kirchengeschichte am meisten fördernden Monographien, so wie auch den in den theologischen Zeitschriften zerstreuten Bearbeitungen einzelner Gegenstände. Nach der oben angedeuteten Tendenz eines wissenschaftlichen Lehrbuches mußten diese Bearbeitungen mit Auswahl, und vorzüglich die Quellen möglichst vollständig namhaft gemacht werden. Wo es sich um Firirung von Facten oder katholischen Glaubenswahrheiten und katholischen Institutionen handelte, die entweder entstellt oder falsch aufgefaßt, oder deren Bestehen in den ersten Jahrhunderten geleugnet wird, glaubte ich nach der in der Einleitung offen ausgesprochenen Tendenz ausführlichere Quellenaus

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