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die Sünden nachzulassen und vorzubehalten. Zu vollkommener und würdigerer Ausübung desselben sei die hierarchische Ordnung der höheren und niederen Weihen eingeseßt. Die Weihe dazu sei ein Sacrament, welches einen unauslöschlichen Charakter einpräge, so daß der, welcher einmal Priester war, nie wieder Laie werden könne. Niemand dürfe daher die Weihe und die Ceremonien derselben als wirkungs- und bedeutungslos verachten.

In dem Reformationsdecret wurde zunächst die Residenzpflicht der Bischöfe und Cardinäle in der angeführten Weise eingeschärft. Darauf folgten ausführliche Vorschriften für Ertheilung der Weihen. Die ordinirten Priester dürften das Bußsacrament erst ausspenden, wenn fie ein Beneficium mit Seelsorge erhalten haben, oder von einem Bischofe dafür besonders approbirt worden sind. Besonders wichtig war die Verordnung in Capitel 18. über die Errichtung von Klericalseminarien zur Erziehung des Klerus in jeder Diöcese, wobei insbesondere die Gründung der Seminaria puerorum dringend gefordert wird: „Weil der Mensch, wenn er nicht von den Jahren der Kindheit an zur Frömmigkeit und Religion angewiesen wird, noch ehe die fehlerhafte Gewohnheit ihn ganz beherrscht hat, nie vollkommen, und ohne sehr große, fast außerordentliche Hilfe des allmächtigen Gottes in der kirchlichen Zucht verharrt." Auch Hielten mehrere Väter dieses Institut für so wohlthätig, daß sie versicherten, wenn sie auch sonst keinen Nußen aus dem Concil ziehen würden, sie sich dadurch für ihre Arbeiten reichlich entschädigt hielten; und der Papst gab in der alsbaldigen Gründung des römischen Seminars das erste anregende Beispiel.

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Die XXIV. Sigung (11. Nov. 1563) verbreitete sich in dem dogmatischen Theile über die Ehe. Auf den Vorschlag des venetianischen Gesandten wurde eine milde Rücksicht auf die unirten Griechen genommen; man modificirte die ausgesprochene Ansicht von der absoluten Unauflösbarkeit der Ehe dahin: Wer die Kirche des Irrthums zeihe, wenn fie die Ehe auch im Falle des Ehebruchs auf Autorität des Evangeliums und der apostolischen Lehre nicht trenne, der sei ausgeschlossen (can. VII.).“ Dieses mußte man mindestens gegen die Reformatoren erklären, welche die Kirche des Irrthums in diesem Punkte beschuldigt hatten. Darauf wurde definirt, daß die Kirche die Gewalt habe, trennende Ehehindernisse zu sehen, und daß zur Beseitigung der clandestinischen Ehen von jezt an nur die vor dem eigenen Pfarrer und vor zwei Zeugen eingegangenen Ehen giltig sei, und die Erkenntniß über Ehesachen den geistlichen Richtern zustehe. Die Hindernisse der Verwandtschaft zur Schließung der Ehe wurden eingeschränkt, dagegen große Vorsicht zur Schließung der Ehen bei solchen geboten, welche unbestimmte Wohnsiße haben. Das Concubinat wird als schwere Sünde erklärt und mit harten Strafen belegt. Die weltlichen Obrigkeiten werden ermahnt und bedroht, die Freiheit der Verehelichung nicht zu hindern. Das Reformationsdecret bringt die Pflichten bei der Bischofswahl in Erinnerung, ermahnt den Papst ausdrücklich, in Zukunft die Cardinäle aus allen Nationen der Christenheit zu wählen; verordnet alle drei Jahre Provincial-Concilien und jährlich Diocesan-Synoden zu halten; schreibt die Art der Kirchenvisitation und der Diöcesanverwaltung während der Erledigung des bischöflichen Stuhles vor, und bezeichnet nochmals die Eigenschaften berer, welche zu den Dignitäten und Canonicaten in den Kathedralkirchen

befördert werden sollen. Schließlich wird die Verleihung der Beneficien geordnet und der Besit mehrerer Beneficien (pluralitas beneficiorum) beschränkt.

Die Sehnsucht nach Beendigung des Concils ward allgemein, und die überhand nehmende Krankheit des Papstes mußte den Einsichtsvollen noch eine besondere Veranlassung zur Beschleunigung sein. So wurde das Concil mit der XXV. Sizung (3.-4. Decbr. 1563) geschlossen, welche Bestim mungen über das Fegfeuer, Verehrung der Heiligen, der Bilder und Reliquien enthält *). In einem Anhange wurde die Lehre über die Ablässe kurz zusammengefaßt: Der Kirche sei die Gewalt, Ablässe zu ertheilen, von Gott ertheilt; der Gebrauch derselben ist für das christliche Volk sehr heilsam; doch sei bei Ertheilung derselben Mäßigung zu beobachten, damit nicht durch zu große Nachgiebigkeit die Kirchenzucht geschwächt werde (ne nimia facilitate ecclesiastica disciplina enervetur). Weiteres war nicht nothwendig, da P. Leo X. schon i. J. 1518 durch eine Bulle die Lehre vom Ablaß erläutert und verkündet hatte; doch durfte dieselbe vom Concil nicht ganz übergangen werden, da mit es nicht schiene, die Väter hätten des Ausganges der Glaubensspaltung ganz vergessen.

Das Reformationsdecret dringt auf durchgreifende Verbesserungen im gesammten Klosterwesen, würdiges, bescheidenes Hauswesen der Cardinäle und Prälaten, nachdrückliche Bestrafung des Concubinats, handelt von Anwendung der Ercommunication, den bischöflichen Visitationen, Verleihung der Beneficien, Verwaltung des Kirchenvermögens, Aufrechthaltung der kirch lichen Rechte der Immunität 2c. Zugleich wurde aber noch verordnet, daß die Arbeiten der hier bereits versammelten Congregation zur Herausgabe eines Katechismus, Missale, Breviers und eines Verzeichnisses der verbotenen Bücher dem Papste zur Vollendung und Publication übergeben werden sollten.

*) Ueber das Fegfeuer: Synodus docet Purgatorium esse, animasque ibi detentas fidelium suffragiis, potissimum vero acceptabili altaris sacrificio juvari. Apud rudem vero populum difficiliores ac subtiliores quaestiones, quaeque ad aedificationem non faciunt a popularibus concionibus secludantur. Ea quae ad curiositatem quandam, aut superstitionem spectant, vel turpe lucrum sapiunt, tanquam scandala et fidelium offendicula prohibeant Episcopi.

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Úeber Verehrung der Heiligen, der Bilder und Reliquien: Mandat sancta synodus episcopis ut juxta catholicae et apostolicae ecclesiae usum fideles diligenter instruant, Sanctos una cum Christo regnantes orationes suas pro hominibus Deo offerre; bonum atque utile esse suppliciter eos invocare; et ob beneficia impetranda a Deo per Filium ejus J. Chr. D. n., qui solus noster redemptor et salvator est, ad eorum orationes, opem auxiliumque confugere. Illos vero, qui negant, Sanctos invocandos esse aut asserunt invocationem esse idololatriam, vel pugnare cum verbo Dei, adversarique honori unius mediatoris Dei et hominum Jesu Christi impie sentire.

Imagines porro Christi, Deiparae virginis et aliorum sanctorum in templis praesertim habendas et retinendas, eisque debitum honorem et venerationem impertiendam: non quod credatur inesse aliqua in iis divinitas vel virtus propter quam sint colendae; vel quod ab eis sit aliquid petendum, vel quod fiducia in imaginibus sit figenda, veluti olim fiebat a gentibus, quae in idolis spem suam collocabant, sed quoniam honos, qui eis exhibetur, refertur ad prototypa, quae illae repraesentant. Noch concretere Bestimmungen über den Gebrauch der Bilder in Kirchen gab P. Urban VIII. i. J. 1642 in der Bulle „Sacrosancta“. Vgl. Af ch= bach's Kirchenlex. Bd. I. S. 738.

Die Fürsten wurden im Namen Gottes aufgefordert, für die allgemeine Annahme und Beobachtung dieser Beschlüsse Sorge zu tragen, aber auch selbst das Beispiel treuer Beobachtung zu geben. Die 255 anwesenden Väter, darunter 4 Legaten, 2 andere Cardinäle, 25 Erzbischöfe, 168 Bischöfe, 7 Ordensgenerale, 7 Aebte unterschrieben die Beschlüsse und Verhandlungen des Concils mit dem Zusaße:,,subscripsi definiendo," die 39 Procuratoren mit,,subscripsi judicando," weil ihnen von Anfang an keine entschei dende Stimme bewilligt worden war 1). Aus Deutschland waren nur die von Constanz und Brixen anwesend; vier andere durch Procuratoren vertreten. Pius IV. bestätigte die Beschlüsse und ließ die Professio fidei Tridentina als verpflichtendes Glaubensgefeß für alle, welche ein geistliches Amt oder eine akademische Würde empfangen, oder vom Protestantismus zur katholischen Kirche zurückkehren, auffeßen *). Unter Sixtus V. wurde

1) Vgl. darüber Pallavicini 1. c. lib. XXIV. c. 8. nr. 13 sq.

*) Wir sehen dieselbe hier vollständig her, weil darin die dogmatischen Gegensäte zu der neuen Lehre der Protestanten fast sämmtlich mit viel Geschick zusammen gefaßt find: Ego N. firma fide credo et profiteor omnia et singula, quae continentur in Symbolo fidei, quo Sancta Rom. Ecclesia utitur, videlicet: Credo in unum Deum Patrem omnipotentem, factorem coeli et terrae, visibilium omnium et invisibilium. Et in unum Dominum Jesum Christum, Filium Dei Unigenitum, et ex Patre natum ante omnia saecula, Deum de Deo, lumen de lumine, Deum verum de Deo vero: genitum non factum, consubstantialem Patri, per quem omnia facta sunt, qui propter nos homines, et propter nostram salutem descendit de coelis. Et incarnatus est de Spiritu Sancto, ex Maria Virgine, et homo factus est. Crucifixus etiam pro nobis sub Pontio Pilato, passus et sepultus est, et resurrexit tertia die secundum scripturas, et ascendit in coelum, sedet ad dexteram Patris, et iterum venturus est cum gloria judicare vivos et mortuos, cujus regni non erit finis. Et in Spiritum Sanctum Dominum et vivificantem, qui ex Patre Filioque procedit, qui cum Patre et Filio simul adoratur et conglorificatur, qui locutus est per Prophetas. Et unam sanctam Catholicam et Apostolicam Ecclesiam. Confiteor unum Baptisma in remissionem peccatorum; et exspecto resurrectionem mortuorum, et vitam venturi saeculi. Amen.

Apostolicas et Ecclesiasticas traditiones reliquasque ejusdem Ecclesiae observationes et constitutiones firmissime admitto et amplector. Item sacram scripturam juxta eum sensum, quem tenuit et tenet sancta Mater Ecclesia, cujus est judicare de vero sensu et interpretatione sacrarum scripturarum, admitto, nec ea unquam nisi juxta unanimem consensum Patrum accipiam et interpretabor. Profiteor quoque, septem esse vere et proprie Sacramenta novae legis a Jesu Christo Domino nostro instituta, atque ad salutem humani generis, licet non omnia singulis necessaria, scilicet Baptismum, Confirmationem, Eucharistiam, Poenitentiam, Extremam Unctionem, Ordinem et Matrimonium, illaque gratiam conferre et ex his Baptismum, Confirmationem et Ordinem sine sacrilegio reiterari non posse. Receptos quoque et approbatos Ecclesiae Catholicac ritus in supradictorum omnium Sacramentorum solemni administratione recipio et admitto. Omnia et singula, quae de peccato originali et de justificatione in Sacrosancta Trid. Synodo definita et declarata fuerunt, amplector et recipio. Profiteor pariter in Missa offerri Deo verum, proprium et propitiatorium sacrificium pro vivis et defunctis, atque in sanctissimo Eucharistiae Sacramento esse vere, realiter et substantialiter Corpus et Sanguinem una cum anima et divinitate Domini nostri Jesu Christi, fierique conversionem totius substantiae panis in Corpus et totius substantiae vini in Sanguinem, quam conversionem Catholica Ecclesia Transsubstantiationem appellat. Fateor etiam, sub altera tantum specie totum atque integrum Christum verumque Sacramentum sumi. Constanter teneo Purgatorium esse, animasque ibi detentas fidelium suffragiis juvari. Similiter et Sanctos, una cum Christo regnantes, venerandos atque invocandos esse, eosque orationes Deo pro nobis offerre, atque eorum reliquias esse venerandas. Firmissime assero

die schon von Pius IV. angeregte Congregation zur Auslegung der Tridentiner Beschlüsse errichtet (1588 interpretes Conc. Trident. †).

Die auf diesem Concile behandelten Materien gewähren die Ueberzeugung, daß nie auf einer Synode so Vieles zugleich entwickelt und entschieden worden ist. Alle Gegensäße innerhalb der Kirche kamen hier zur Sprache; einer hielt den andern in Schranken, wodurch das Gleichgewicht und die wahre Katholicität erhalten wurde. Zur Vermittelung der Gegensäße zwischen der historischen und speculativen Theologie haben besonders die ausgezeichneten spanischen Bischöfe und Theologen gewirkt. Auch wegen der großen Anzahl der durch Frömmigkeit und Gelehrsamkeit ausgezeichneten Cardinäle und Bischöfe und der gründlichen Theologen wird dieses Concil denkwürdig bleiben. Kaum dürfte ein jest zusammenberufenes Concil solche und so viele Celebritäten vereinen 1). Und sieht man dann auf die Reformationsdecrete, welch ein ernstes Streben zeigt sich überall nach einer wahren Reformation! Würde Alles befolgt, die Kirche würde wahrlich in jenen Zustand erhoben werden, in dem ihre besten Repräsentanten sie so sehnlichst zu sehen verlangten.

Die Annahme der Beschlüsse dieses Concils 2) erfolgte nach der Confir mationsbulle (6. Jan. 1564) zuerst in Venedig, in den meisten italienischen Staaten, in Portugal und Polen unbedingt; Philipp II. ließ sie in Spanien, Neapel und den Niederlanden unbeschadet der königlichen Rechte“ promulgiren. Meistens geschah die Verkündigung dieser Decrete

imagines Christi ac Deiparae semper Virginis, necnon aliorum Sanctorum habendas et retinendas esse, atque eis debitum honorem ac venerationem impertiendam. Indulgentiarum etiam potestatem a Christo in Ecclesia relictam fuisse, illarumque usum Christiano populo maxime salutarem esse affirmo. Sanctam Catholicam et Apostolicam Romanam Ecclesiam omnium Ecclesiarum matrem et magistram agnosco; Romanoque Pontifici, beati Petri, Apostolorum Principis, successori, ac Jesu Christi Vicario veram obedientiam spondeo ac juro. Caetera item omnia a sacris Canonibus et oecumenicis Conciliis, ac praecipue a sacrosancta Tridentina Synodo tradita, definita et declarata indubitanter recipio atque profiteor, simulque contraria omnia atque haereses quascunque ab Ecclesia damnatas et reiectas et anathematizatas ego pariter damno, rejicio et anathematizo. Hanc veram Catholicam fidem, extra quam nemo salvus esse potest, quam in praesenti sponte profiteor et veraciter teneo, eandem integram et inviolatam usque ad extremum vitae spiritum constantissime, Deo adjuvante, retinere et confiteri, atque a meis subditis, vel illis, quorum cura ad me in munere meo spectabit, teneri, doceri et praedicari, quantum in me erit, curaturum, ego idem N. spondeo, voveo ac juro. Sic me Deus adjuvet et haec sancta Dei evangelia. Vgl. Liguori, Erläut. der dogmat. Beschlüsse des hl. Concils von Trient, deutsch von Hugues, Regensb. 845. Nampon, Untersuchungen über die Lehre des Concils von Trient, aus dem Frz. Regensb. 854. 2 Thle.; Clarus, das Trid. Glaubensbe: kenntniß durch die Hl. Schrift, die Vernunft und die Geschichte nachgewiesen, Schaffh. 865 ff. 2 Bbe.

+) Bgl. Zamboni, de hujus congreg. institutione, privilegiis atque officio in der praefatio ad collect. declarationum st. congreg. conc. quae a. 1812 sq. prodiit.

1) Der Venetianer Hieronymus Ragosini, Bischof von Nazianz in partibus und Coadjutor von Famagosta, übertreibt nicht, wenn er in der schönen Abschiedsrede über die Repräsentanten des Concils also sprach: Ex omnium populorum ac nationum, in quibus catholicae religionis veritas agnoscitur, non solum Patres, sed et oratores habuimus. At quos viros? Si doctrinam spectemus, cruditissimos - si usum, peritissimos si ingenia, perspicacissimos si pietatem, religiosissimos

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si vitam, innocentissimos.
2) Vgl. Pallavicini lib. XXIV. c. 11 sq.

auf den besonders hiefür versammelten Provinzial-Synoden (1564), wo zugleich die möglichst zweckmäßige Einführung berathen wurde. In den Kaiferstaaten ließ nach Ferdinand's I. Lode (1564) Maximilian II. die Beschlüsse verkündigen; und 1566 nahmen die katholischen Fürsten Deutschlands dieselben auf dem Reichstage zu Augsburg an. In Frankreich wurden die dogmatischen Bestimmungen unbedingt angenommen, die Disciplinar Verordnungen aber fanden erst allmälig Eingang, ungeachtet der ernstlichen Bemühungen der Päpste und Bischöfe. Die Veranlassung der Verweigerung gaben besonders die Bestimmungen über die Geld- und Gefängnißstrafe durch die geistliche Obrigkeit; die Verordnungen gegen den Zweikampf, wie gegen die Duellanten so gegen die Secundanten und Zuschauer (sess. XXV. de reformat. c. 9.); gegen Concubinat, Ehebruch und daß die Bischöfe nur vom Papste gerichtet werden sollten 2c. Dazu kam noch, daß in Frankreich zur Eingehung einer Che die Einwilligung der Eltern unbedingt nothwendig ist, was das Concil nicht verLangte.

§. 344. Die folgenden Päpste dieser Periode.

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Onufrio, Platina restitutus c. additione a Sixto IV. Pium IV. Ven. 562. 4. Raynald. ann. A. Theineri continuat. Baronii annal. T. I-III. A. du Chesne, histoire des papes. Par. 646 f. cont. (bis Paul V.) par Fr. du Chesne. Par. 658. 2 T. f. Ranke, die röm. Päpste im 16. und 17. Jahr: hundert. 4. A. Brl. 854. 3 Bde. *) Reumont, Gesch. d. Stadt Rom Bd. III. Abth. 2. S. 534 ff. Haas, Gesch. der Päpste S. 541 ff. Gröne, die PapstGeschichte. Bd. II. S. 322 ff.

Pius IV. hatte durch die Erhebung seines Neffen Carl Borromeo zur Cardinalswürde und durch die Anfänge zur Errichtung einer Congregation für Auslegung und Vollstreckung der Beschlüsse von Trient (congregatio interpretum Conc. Trid.) der Kirche ein theures Vermächtniß hinterlassen 1). Seinen Nachfolger erhielt er aus dem Dominicanerorden in Pius V. (1566-72), dessen Frömmigkeit und Eifer für das Wohl der Kirche wie strenge Aufsicht über die Bischöfe den Inhaber der päpstlichen Würde also auszeichnete, daß man in ihm sogleich den Nachfolger Petri erkannte 2). Und welches Beispiel der Demuth gab er durch seine persönliche Krankenpflege in den Hospitälern, und wie viel Herrliches hat er in Verbindung mit dem ihm geistesverwandten Carl Borromeo, besonders durch Ausführung der Tridentinischen Bestimmungen zum Segen der Kirche gewirkt! Auch der Sieg, den Don Juan d'Austria bei Lepanto über die Türken gewann (1571), ist zum großen Theil seinem Bemühen zuzuschreiben. Bei seinem religiösen Eifer und seiner Strenge stellte er die Forderung, daß die Bulle ,,In coena Domini“ nicht nur wie früher

*) Bei vielem Schäßenswerthen dieses wie der andern Werke Ranke's zeigt sich das Tendenziöse seiner Geschichtsauffassung u. A. auch in folgender Behauptung: „Unser Vaterland (Deutschland) hat das unsterbliche Verdienst, das Christenthum in reinerer Gestalt, als es seit den ersten Jahrhunderten bestanden, wiederhergestellt, die wahre Religion wieder entdeckt zu haben." Bd. I. S. 129.

1) Leonardi oratio de laudibus Pii IV. Pad. 565.

2) Catena, vita del P. Pio V. Rom. 586. 4. Gabutii de vita Pii V. Rom. 605 f. (Bolland. acta SS. m. Maji T. I. p. 616.) Maffei, vita di S. Pio. Rom. 712. 4. Bzovii Pius V. Rom. 672 f. Chiapponi, acta canonisationis P. Rom. 720.

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