Dürrenmatt und Kierkegaard: die Kategorie des Einzelnen als gemeinsame Denkform

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Böhlau, 2003 - 400
Ohne Kierkegaard bin ich als Schriftsteller nicht zu verstehen. Wiederholt ausserte sich Friedrich Durrenmatt in Interviews und Reden, in poetologischen und autobiographischen Aufzeichnungen zur kierkegaardschen Philosophie. Ohne Zweifel ist die Wirkung der Religionsphilosophie Soren Kierkegaards (1813-1855) nicht nur auf die Theologie und Philosophie, sondern auch auf die europaische Dichtung seit Ende des 19. Jahrhunderts von grosser Bedeutung. Die Autorin weist systematisch nach, dass Parallelen zwischen Kierkegaard und Durrenmatt nicht nur in theologischer und stiltheoretischer Hinsicht, sondern auch im philosophischen wie politischen Denken beider Autoren bestehen. Dabei wird der gemeinsame Nenner der Denkformen Kierkegaards und Durrenmatts benannt: Die Kategorie des Einzelnen. Der Einzelne ist hierbei als Inbegriff des subjektiv Existierenden zu verstehen, dessen Dialektik darin besteht, ebenso der Einzige von Allen wie Jedermann, ebenso Vereinzelter wie Teil der Allgemeinheit zu sein. In der Uberschreitung des rein literaturwissenschaftlichen Diskurses in Richtung Philosophie, Theologie, Geschichte und Soziologie wird zugleich ein grundsatzliches Verstandnis beider Autoren gefordert.

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