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werbungen aus den zur Versteigerung gelangten Sammlungen von Bücherliebhabern, wie jene von Kaltenböck, Bergenstamm, Feil, Schimmer, Haydinger, Wiser, Posonyi, Graf Enzenberg, Dr. Theodor von Karajan, u. durch zahlreiche Widmungen ganzer Büchersammlungen, wie jene des Bürgermeisters Dr. Zelinka, des Fräuleins Katharina Fröhlich (Grillparzer-Bibliothek) u. s. w., besitzt die Stadtbibliothek heute schon eine Reihe der interessantesten u. seltensten Werke u. Abbildungen. Die zweite Hauptabtheilung besteht zu Zwecken der Verwaltung. Dieselbe enthält Werke über Verfassung, Rechtswissenschaft, Verwaltung, Volkswirthschaft u. Statistik u. Nachschlagewerke, wie Encyklopädien, Wörterbücher, Karten u. s. w. In einer besonderen Unterabtheilung werden Publicationen über die Verfassung, Verwaltung, das Finanzwesen u. die Einrichtungen der bedeutendsten Städte des In- u. Auslandes gesammelt, zu welchem Zwecke ein ununterbrochener Schriftenaustausch mit den Landeshauptstädten, mit Berlin, München, Dresden, Frankfurt a. M., Hamburg, Paris, Brüssel, London, New-York u. s. w. besteht. In einer zweiten Unterabtheilung sind die Statuten u. Rechenschaftsberichte der in Wien bestehenden Vereine u. Gesellschaften aufgestellt. Die Stadtbibliothek hat eine Jahresdotation, welche im Jahre 1856 auf Antrag des Bürgermeisters Dr. Ritter von Seiller auf 500 fl. festgestellt, im Jahre 1862 auf Antrag des Gemeinderathes Dr. Kuranda mit 1000 fl. u. auf Antrag der Bibliotheks-Commission im Jahre 1877 auf 1400 fl. u. im Jahre 1879 auf 1800 fl. zeitweilig erhöht wurde. Diese Dotation wurde bisher grösstentheils für die administrative Abtheilung verwendet. Zu grösseren Erwerbungen für die historische Abtheilung bewilligte der Gemeinderath bisher stets besondere Summen u. gab damit in wahrhaft munificenter Weise seinem lebhaften Interesse an der Pflege der Geschichte der Stadt Ausdruck. Die Stadtbibliothek untersteht unmittelbar dem Bürgermeister u. Gemeinderathe; über die Verwendung der Geldmittel entscheidet auf Grund der Vorschläge des Vorstandes die Commission für das Archiv u. die städtischen Sammlungen, der auch die Ueberwachung der Sammlung obliegt. Eine der Stadt würdige Aufstellung der Bibliothek so wie eine allgemeine Benutzung derselben wird erst in den Räumen des neuen Rathhauses möglich sein. Gegenwärtig ist dieselbe wegen Mangels an Localitäten in verschiedenen Räumen in- u. ausserhalb des Rathhauses untergebracht. Nach der Aufstellung im neuen Rathhause dürfte es auch geboten sein, die Benützung der Bibliothek durch die Drucklegung eines Kataloges über die einzelnen Abtheilungen zu erleichtern." Dr. K. H.

Druck von Joh. Pässler in Dresden.

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Gothaische Schriftsteller. Von A. Schumann. VI. Christian Friedrich Steffani.
VII. Eduard Adolf Jacobi. VIII. Ernst Giese. IX. Adolf Friedrich Wilhelm

Jakob Seyfarth. Der Oettinger-Schramm'sche Moniteur des Dates.
Der Gesammt-Verlags-Katalog des Deutschen Buchhandels. - Zur Elzevier-
Bibliographie. Verzeichniss des Archives des Heroldamtes des Gross-
Ordens von Savoien in Turin. Litteratur und Miscellen. Allgemeine

Bibliographie.

[745.] Gothaische Schriftsteller*).
Von A. Schumann.

VI. Christian Friedrich Steffani.

Quellen: I. J. G. Meusel, Das gelehrte Teutschland. 20 Bd. (1825). S. 586. II. Aug. Beck, Geschichte des gothaischen Landes. Bd. III. Thl. I. Gotha, E. F. Thienemann's Hofbuchhdlg. 1875. gr. 8.o S. 451 u. 369. III. Gefällige Mittheilungen des Pfarrers Jul. Steffani in Laucha. (Biographische Hauptquelle.)

Christian Friedrich Steffani, der Sohn eines Organisten u. Lehrers, wurde den 9. April 1780 in dem Flecken Wandersleben geboren. Anfangs von seinem Vater u. vom Ortspfarrer unterrichtet, besuchte er dann sieben Jahre lang das Gothaische Gymnasium, wo er, da sein Vater frühzeitig starb und seine Mutter nur geringes Vermögen besass, einen Theil seines Unterhaltes durch Singen im Schülerchor u. durch Stundengeben verdienen musste. Nach Vollendung der theologischen Studien in Jena bestand er die Kandidatenprüfung u. übernahm hierauf eine Hauslehrerstelle in Friedrichsanfang, einem einsam gelegenen Forsthause des Thüringer Waldes.

Drei Jahre nachher vertauschte er dieselbe mit einer anderen in Regensburg, wo er die Kinder von vier grossen Kaufund Handelsherren zu unterrichten hatte. 1809 wurde ihm in Gotha das Amt eines sogen. Visitations-Kandidaten übertragen. Als solcher wohnte er im Hause des damaligen Generalsuperintendenten Josias Fr. Chrn Löffler u. begleitete diesen als Protokollführer auf seinen Inpectionsreisen. Zu jener Zeit verlobte er sich mit einer Gothaischen Bürgerstochter u. führte seine Braut als Gattin heim, sobald er im Dezember 1812 Pfarrer in Laucha geworden

*) S. oben Nr. 633.

war.

Hier setzte er zugleich seine erziehende Thätigkeit fort, indem er eine Anzahl Knaben in sein Haus aufnahm u. unterrichtete. In dem benachbarten Hörselgau, wohin er 1833 versetzt wurde, erwarb er sich ebenso wie vorher in Laucha durch seinen lauteren Charakter, seine milde Gesinnung u. echt volksthümliche Predigtweise die allgemeine Liebe der Dorfbewohner. Am 24. November 1846, da eben seine zweite Tochter getraut werden sollte, bereitete ein Schlagfluss seinem thätigen Leben ein unerwartetes Ende.

Schriften:

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1. Historische Fragen und deren Beantwortung für die Jugend. Zur angenehmen und nützlichen Unterhaltung von C. F. Steffani. Gotha, bey C. Steudel. 1811. 8o. 2. Bll. II. u. 198 S. Dasselbe. Zweyte, vermehrte Auflage. Ebda 1816. 8°. VI u. 200 S. 2. Dr. Martin Luthers Leben und Wirken. Hrsg. von C. F. Steffani. (A. u. d. T.: Dr. Martin Luthers Werke. In einer das Bedürfniss der Zeit berücksichtigenden Auswahl. Supplementband.) Gotha, Henning'sche Buchhandlung. 1826. Dasselbe. Neue (Titel-) Ausgabe. Ebda 1831. 16o. 2 Bll. (die beiden Titel) 134 S. Zum grössten Theil nach der seltenen Schrift des M. Joh. Matthesius: Historien von des Ehrwirdigen ine Gott seligen thewern Manns Gottes Doctoris Martini Luthers anfang, Lehr, leben vnd sterben etc. Gedruckt zu Nürnberg, durch die Erben Johann von Bergs 1570. 4°. (Ebert, Allgem. Bibliogr. Lexikon. 2. Bd. S. 69. Nr. 13406.) Vgl. über Steffani's Bearbeitung, in welcher die alterthümliche Sprache des Originals möglichst beibehalten ist: Jen. Allgem. Literatur-Zeitung vom J. 1827. Nr. 63. Sp. 19-20. (— m -- .)

VII. Eduard Adolf Jacobi.

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Quellen: I. Allgemeine Zeitung. (Augsburg.) Nr. 327 vom 23. November 1865. S. 5295b. II. Karl Regel, Eduard Adolf Jacobi. Rede bei der am 3. Februar 1866 zu seinem Andenken veranstalteten Gymnasialfeier. Gotha, Stollbergsche Verlagsbuchhdlg. 1866. gr. 8.0 15 S. III. Programm des Herzoglichen Gymnasium Ernestinum zu Gotha. Gotha, Engelhard-Reyher'sche Hofbuchdruckerei. 1866. gr. 4o. S. 25. (Vom Director Dr. Joach. Marquardt). Vgl. ausserdem: IV. Allgemeine Literatur-Zeitung vom Jahre 1821. 1. Bd. Halle, Expedit. d. L. Z. 1821. gr. 4o. Nr. 56. Sp. 447. V. Allgemeine Schul-Zeitung. 2. Abthl. Hrsg. von Ernst Zimmermann. Jahrg. 1828. Darmstadt, Leske, gr. 4o. Nr. 94. Sp. 776. VI. Neue Jahrbücher für Philologie u. Paedagogik. 3. Jahrg. 9. Bd. 1. Heft. Leipzig, B. G. Teubner. 1833. gr. 8.o S. 116. — VII. Programm des Herzoglichen Realgymnasiums zu Gotha, hrsg. zu Michaelis 1847. Gotha, Engelhard-Reyher'sche Hofbuchdruckerei. gr. 4°. S. 18. VIII. Programm des Gymnasii illustris zu Gotha. Ebda 1848. gr. 4o. S. 17. IX. Programm desselben Gymnasiums. Ebda 1857. gr. 4o. S. 11. (Danach: Zeitschrift

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für das Gymnasial wesen. Hrsg. von Dr. Jul. Mützell. 11. Jahrg. Berlin, Enslin. 1857. 8°. S. 686.) — X. Ph. H. Welcker, Abschiedsworte, nachgerufen dem Herzoglichen Ministerialrath Dr. Eduard Adolf Jacobi. (Gotha 1865.) gr. 8°. 1 Bl. 4 ungez. S. (Gedicht.)

Eduard Adolf Jacobi wurde den 11. Dezember 1796 in Jena geboren, wo sein Vater Joh. Adolf J., zuletzt Superintendent zu Waltershausen, eben damals die Stelle eines Diakonus u. Rektors an der Stadtschule übernommen hatte. Unter der Leitung desselben 1. auf dem Gothaischen Gymnasium erhielt er seine Vorbildung u. bezog dann 1814 die Universität Göttingen. Nachdem er hier gleichzeitig theologische u. philologische Studien betrieben hatte, letztere namentlich unter dem anregenden Einflusse der Professoren Mitscherlich u. Dissen, erwarb er sich die philosophische Doktorwürde u. wurde (1817) als Lehrer des Griechischen am Göttinger Gymnasium angestellt, versah aber daneben noch die Stelle eines Hilfsarbeiters an der Universitätsbibliothek. Zu Ostern 1819 als Oberlehrer an das zwei Jahre zuvor gegründete Gymnasium in Rinteln berufen, entfaltete er nach empfangener Ordination bereits damals jene zweifache Thätigkeit als Schulmann u. Kanzelredner, welcher er sich auch für die Folgezeit mit besonderer Vorliebe hingab. Seit 1828 mit dem Amte eines ersten Hofpredigers in Coburg betraut, lag er nicht nur seinem geistlichen Berufe mit Auszeichnung ob, sondern nahm auch wesentlichen Antheil an der Erziehung der beiden Prinzen Ernst u. Albert, des jetztregierenden Herzogs u. des verstorbenen Prinzgemahls von England. 1832 wurde er zum Oberhofprediger u. Oberkonsistorialrath in Gotha befördert. Bald zog ihn seine pädagogische Neigung wieder zur Schule hin. Denn als im Herbst 1833 der Direktor des Gymnasiums, Fr. Wilh. Döring, infolge zunehmender Altersschwäche von seinem Amte zurücktrat, übernahm J. mit sicherer Hand die Leitung der Anstalt nebst einer Anzahl Lehrstunden in den obersten Klassen. Er blieb in dieser Stellung bis 1839, u. indem er als pietätvoller Schüler Döring's für sich selbst keine Entschädigung verlangte, ermöglichte er es durch seine Uneigennützigkeit, dass sein früherer Lehrer in den bisher gewohnten Verhältnissen fortleben konnte. Ebenso führte er 1845 ein halbes Jahr lang das Directorium des Realgymnasiums u. befestigte in dieser kurzen Zeit den erschütterten guten Ruf der Anstalt wieder. Er vertrat ferner während der beiden Wintersemester von 1847-1849 den Generalsuperintendenten Bretschneider im Religionsunterricht am Gymnasium u. von Johannis 1856 bis Ostern 1857 seinen hingeschiedenen Freund Wüstemann in der Erklärung des Horaz. Bei der Neuordnung der Verwaltungs- und richterlichen Behörden im Herzogthum Gotha (Sommer 1858) wurde er zum Ministerialrath für Kultus u. Schulwesen ernannt u. ihm damit ein Wirkungskreis

zugewiesen, der seiner Neigung voll u. ganz entsprach u. ihm zugleich hinreichende Musse gewährte, sich der Beschäftigung mit der Wissenschaft ungehindert zu überlassen. In diesem Amte verblieb er bis zu seinem Tode, welcher am Morgen des 21. November 1865 nach längerer Krankheit erfolgte. Am 3. Februar 1866 ehrte das dankbare Gymnasium das Andenken des hochverdienten Mannes durch eine Gedächtnissfeier. J. war reich an Begabung u. Wissen, aber auch ein wahrhaft edler Mensch. Der feingebildete Geist, die tiefe Empfindung u. der poetische Hauch, wodurch sich alle seine Vorträge auszeichneten, rissen seine Zuhörer mächtig hin, mochte er nun von der Kanzel oder vom Katheder herab zu ihnen reden.

Schriften:

1. Adnotationes quaedam ad Platonis Phaedonem. (Programm zur Feier des scheidenden Jahres. Rinteln 1820.) 4o. 12 S.

2. Handwörterbuch der griechischen und römischen Mythologie von D. Eduard Jacobi. Erste Abtheilung. A-F. Koburg und Leipzig: in der Sinner'schen Hofbuchhandlung. 1830 (bezw. 1835).

Dasselbe. Zweite Abtheilung. G-Z. Ebda 1835. gr. 8°. VIII S. (Titel, Widmung, Vorrede) u. S. 1-343 (S. 344 leer); IV (Titel, Vorrede) u. S. 347-899 nebst 1 S. Druckfehler. — Handwörterbuch der griechischen und römischen Mythologie von Dr. Eduard Jacobi. Neue (Titel-) Ausgabe. Leipzig, Verlag von Gustav Brauns. (1847.) gr. 8o. VI (Titel, die beiden Vorreden des Verfassers, Zusatz des neuen Verlegers) u. 899 S., worunter wieder S. 345 u. 346 fehlen, nebst 1 S. Druckfehler.

Die Lücke in der Paginirung erklärt sich aus der doppelten Zählung des Titelblattes der 2. Abth., welches dann in der neuen Ausg. weggefallen ist. Nach dem Erscheinen der 2. Abthl. wurde bei den noch auf Lager befindlichen Exemplaren das erste Titelblatt durch ein anderes mit der Jahrzahl 1835 ersetzt. Diese Aenderung hat in Kayser's Index, Thl. 7 (1841). S. 464b, den Irrthum veranlasst, dass in diesem Jahre eine ,,N. Ausg." erfolgt sei. Ebenso unrichtig ist die Angabe im 3. Thle. (1835) des,,Index" S. 226b, wonach die beiden Abtheilungen der ersten Ausgabe das Jahr 1830 auf dem Titel führen sollen. Den Artikel,,Rhea", S. 780-793 des Handwörterbuches, hat laut Vorrede Dr. Georg Rathgeber, Bibliotheksekretär in Gotha, verfasst. Vgl. über die 1. Abthl. der 1. Ausg.: Allgemeine SchulZeitung. 2. Abthl. Hrsg. von Ludw. Chrn. Zimmermann. Jahrg. 1832. Darmstadt, Leske. gr. 4o. Nr. 120 vom 5. October. Sp. 967-968 (Ch.); über beide Abthln derselben Ausg.: Literaturblatt auf das J. 1838. Redigirt von Dr. Wolfg. Menzel. Stuttg. u. Tüb., Cotta. 4°. Nr. 42 vom 23. April. S. 168ab (d.) u. Neue Jahrbücher für Philologie u. Paedagogik. 10. Jahrg. 28. Bd. 2. Heft. Leipzig, B. G. Teubner. gr. 8°. S. 164-168. (Heffter in Brandenburg a. .)

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Französische Bearbeitung: DICTIONNAIRE MYTHOLOGIQUE UNIVERSEL, OU BIOGRAPHIE MYTHIQUE DES DIEUX ET DES PERSONNAGES FABULEUX DE LA GRÈCE, DE L'ITALIE, DE L'ÉGYPTE, DE L'INDE, DE LA CHINE, DU JAPON, DE LA

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