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Im Dienste des Gelehrten, der Sachsens Krone trug,
Und jetzt des Sieg-Geehrten, der Deutschlands Feinde schlug;
Beherrschst Du selbst ein grosses und glänzendes zugleich,
Ein wirklich grenzenloses und unsichtbares Reich.

Das Amt, das Du verwaltest, erfüllt mit hohem Ruhm
Das Reich, in dem Du schaltest, Dein geist'ges Fürstenthum.
Lass dessen mich gedenken, wie sich auf diesem Feld
Die Fasces vor Dir senken in der gelehrten Welt.
Dein ganzes langes Leben hat durch die That gezeigt,
Wie nimmermüdes Streben sein hohes Ziel erreicht.
Vor fremdem Blick verborgen, von Allen anerkannt,

Hast Du stets Fleiss und Sorgen nur auf Dein Werk verwandt.
Acht Lustra sind es heute Dir ward ein seltnes Glück,

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Und voll gerechter Freude schaust Du auf sie zurück.
Auf eine Reihe Jahre der Arbeit, Mühe meist,

Jung noch im Silberhaare*), der Mann voll Kraft und Geist.
Du stehst, wie unsre Eichen, im Stamme kerngesund,
Belaubt mit tausend Zweigen auf gutem, festem Grund.
Was Deinem Lebensgange das Schicksal hat gewährt,
Sei Dir auch noch recht lange vom Glück fortan bescheert.
Mag Dich zu allen Zeiten, bis Deine Stunde schlägt,
Der helle Stern begleiten, der Deinen Namen trägt!
Und neben jenen Kränzen, die Dir die Mitwelt flicht,
Wird er in Zukunft glänzen mit vollem reinem Licht.

[2] Schweizerische Schriftsteller.

Von A. Schumann**).

VII. Franz Xaver Bronner.

Quellen: I. Bronners Leben (s.

unten Nr. 12).

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G. Meusel, Das gelehrte Teutschland. 5. Ausg. 1. Bd. (1796.) S. 450-451; 9. Bd. (1801.) S. 147; 11. Bd. (1805.) S. 106; 17. Bd. (1820.) S. 265; 22. Bd. 1. Lief. (1829.) S. 396. — III. Joh. Jac. Gradmann, Das gelehrte Schwaben, oder Lexicon der jetzt lebenden schwäbischen Schriftsteller. (Ravensburg), Verfasser. 1802. 8°. S. 69. IV. Clem. Alois Baader, Das gelehrte Baiern, oder Lexikon aller Schriftsteller, welche Baiern im 18. Jahrhunderte erzeugte oder ernährte. 1. (einz.) Bd. Nürnb. u, Sulzbach, Seidel.. 1804. 4o. S. 152-155. V. K. H. Jördens, Lexikon deutscher Dichter und Prosaisten. 1. Bd. (1806.) S. 221228; 5. Bd. (1810.) S. 782-783; 6. Bd. (1811.) S. 590. VI.

*) Poetische Licenz; denn trotz meines Alters habe ich noch schwarze Haare.

**) Fortsetzung von Anz. J. 1880. Nr. 222.

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Biographie des hommes vivants. Paris, L. G. Michaud. Septembre 1816. 8°. p. 493b-494 b. VII. Allgemeine Schul-Zeitung. Begründet von D. Ernst Zimmermann, fortges. von D. Karl Zimmermann. 27. Jahrg. Darmstadt, v. Auw. 1850. gr. 4o. Sp. 1500 -1501. VIII. Neuer Nekrolog der Deutschen. 28. Jahrg., 1850. 1. Thl. Weimar, Voigt. 1852. 8°. S. 475-477. (Von Gröger. Nach Nr. VII und Brockhaus' Convers.-Lexikon.) . IX. (Heinr. Kurz) Katalog der Aargauischen Kantonsbibliothek. 1. Thl. 1. Bd. Aarau, Albrecht. 1857. gr. 8°. S. XXX. X. Heinr. Kurz, Geschichte der deutschen Literatur. 3. Bd. Leipzig, B. G. Teubner. 1859. Lex. 8°. S. 558b-559a. (Mit Bronner's Facsimile.) — XI. K. Goedeke, Grundrisz zur Geschichte der deutschen Dichtung. 2. Bd. 2. Ausg. Dresden, Ehlermann. 1862. gr. 8o. S. 585-586. XII. Ein Jesuitenzögling in: Die Gartenlaube. Jahrg. 1871. S. 52-55. (Der Verfasser, der sich „,Fr.“ unterzeichnet, hat aus dem einfach bürgerlichen Bronner einen ,,Franz von Bronner" gemacht.) XIII. J. Müller, Der Aargau. 2. Bd. Zürich, Fr. Schulthess. 1871. gr. 8°. S. 75-79. XIV. Jac. Frey, Ein Idyllendichter in: Die illustrirte Schweiz. Unterhaltungsblatt für den Familientisch. IV. Jahrg. 1874. Bern, Dalp. 1874. gr. 8°. Nr. 8. S. 561-576 u. Nr. 9. S. 627-643. XV. Meyer's Konversations-Lexikon. 3. Aufl. 3. Bd. Leipzig, Bibliogr. Institut. 1874. Lex. 8°. S. 788 b. XVI. ConversationsLexikon. 12. Aufl. 3. Bd. Leipzig, F. A. Brockhaus. 1875. Lex. 8. S. 960. XVI. Frz. Brümmer, Deutsches Dichter-Lexikon. 1. Bd. Eichstätt & Stuttgart, Krüll. 1876. Lex. 8°. S. 93b94 a. XVII. Allgemeine Deutsche Biographie. 3. Bd. Leipzig, Duncker u. Humblot. 1876. Lex. 8°. S. 361. (Von Ant. Steichele.) Franz Xaver Bronner stammt von Höchstädt an der Donau; dort wurde er als der älteste Sohn eines armen Ziegelbrenners am 23. Dezember 1758 geboren. Den ersten Unterricht empfing er in der Klosterfrauenschule und bei dem Ortskantor. Von Letzterem im Gesange tüchtig vorgebildet, fand er 1769 Aufnahme im Jesuitenseminar zu Dillingen, vertauschte dasselbe 1773 mit dem Seminar in Neuburg, trat 1776 als Novize in das Kloster zum heiligen Kreuz in Donauwörth und wurde nach einem Probejahr unter dem Namen Bonifacius als Mönch eingekleidet. 1782 begab er sich auf Kosten seines Klosters nach Eichstätt und bildete sich dort für eine Ordensprofessur in den mathematischen Wissenschaften weiter Nachdem er hier zum Priester geweiht, aber auch in den Illuminatenorden eingetreten war, kehrte er nach Jahresfrist in sein Kloster zurück. Hier, wie schon vorher in Neuburg, las er eifrig die Werke neuerer Deutscher Dichter und versuchte sich auch selbst in Schäferspielen und Idyllen, angeregt durch das Vorbild eines Gessner und das Treiben in einem nahegelegenen Fischerdorfe.

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Aber mit seinem freier gewordenen Denken nahm auch der Widerwille gegen das Klosterleben zu und veranlasste ihn im Sommer 1785 zur Flucht nach der Schweiz. In Zürich fand er eine Anstellung als Setzer in der Notendruckerei der Orelli'schen Buchhandlung, leistete daneben auch Aushilfe bei der Herausgabe der ,,Zürcher Zeitung" und wandte sich infolge Sal. Gessner's ermunternder Theilnahme von neuem der Idyllendichtung zu. Bevor aber die erste Sammlung seiner Idyllen im Druck erschien (1786), liess er sich durch die freundlichen Zuschriften und Versprechungen seiner früheren geistlichen Oberbehörde zur Rückkehr nach Augsburg bewegen, wo er, statt die gehoffte Pfründe eines Landgeistlichen zu erhalten, nur zu geringeren Kirchen- und Kanzleigeschäften verwendet wurde. Er entwich daher im Sommer 1783 zum zweiten Male nach der Schweiz. Von Zürich aus begab er sich noch im Spätjahre nach dem Elsass, um dort eine Anstellung als Weltgeistlicher zu finden. Die Verhältnisse im damaligen republikanischen Frankreich waren einer solchen Bewerbung nicht günstig, so dass er bereits am 4. Januar 1794 nach Zürich zurückkehrte. Hier besorgte er von 1794-98 die Redaktion der Zürcher Zeitung, gab seine Selbstbiographie heraus und lieferte Beiträge in den ,,Helvetischen Calender." Im J. 1799 wurde er Bureauchef des Helvetischen Ministers der Künste und Wissenschaften, nachher des Helvetischen Justizministers und erhielt 1804 die mathematische Professur an der Kantonsschule in Aarau. 1810 folgte er einem Rufe als Professor und Russischer Hofrath an die Universität Kasan, kehrte aber nach sieben Jahren wieder in seine Aarauer Stellung zurück. Hier lehrte er anfangs wieder Mathematik, später Naturwissenschaften. Er trat zum evangelischen Glauben über, erwarb 1820 das Bürgerrecht von Matt und verheirathete sich mit einem einfachen Landmädchen. 1827 ernannte ihn die Regierung zum Kantonsbibliothekar und zwei Jahre darauf zugleich zum Staatsarchivar. Dieses Amt bekleidete er bis 1842, jenes bis 1846, nachdem ihm noch zwei Jahre zuvor in Prof. Dr. Heinr. Kurz ein Stellvertreter beigegeben worden war. Alterschwäche und zunehmende Erblindung nöthigten ihn zum Rücktritt von seinen Stellen, die er, namentlich die letztere, mit bewundernswürdiger Pflichttreue verwaltet hatte. Sorgenfrei, da ihm die Regierung für seine ihm abgekaufte Bibliothek eine jährliche Rate von 1000 Franken auszahlen liess, verlebte er den Rest seiner Tage, immer noch auf's eifrigste mit litterarischen Arbeiten beschäftigt. Er starb am 11. August 1850 in dem hohen Alter von 92 Jahren.

Bronner hat sich nicht nur durch seine Idyllen in der Litteraturgeschichte einen geachteten Namen, sondern auch durch seine geschichtlichen Forschungen um seine engere Heimat, den Kanton Aargau, grosse Verdienste erworben. In dankbarer Anerkennung

derselben hat die Stadt Aarau im sog. Oberholze einen von ihm gern begangenen Weg voll landschaftlicher Anmuth mit dem Namen,,Bronner's Promenade" bezeichnen und an einem Felsblocke eine Marmortafel anbringen lassen, welche in vergoldeten Lettern die Worte trägt: ,,Zur freundlichen Erinnerung an Professor F. X. Bronner, geb. den 23. Dezember 1758, gest. den 11. August 1850. Die Einwohnerschaft von Aarau 1866."

Schriften:

1. Fischergedichte und Erzählungen. Von Bronner. Zürich, bey Orell, Gefsner, Füfsli und Comp. MDCCLXXXVII. (1787.) 8°. 174 S. (Latein. Lettern.) Mit e. Titelvignette (nach,,Bronner") von S. Gessner).

Enthält ausser einem Vorwort von S. Gessner (S. 3-4) folgende 21 Idyllen (S. 5-174): Der Traum, statt der Einleitung. Die Hühner. Die Nacht. Lamon und Elise. Das erste Feuer auf Erde(n). Der Geyer. Irin. Alint am Ufer. Der Knabenstolz. Die belohnte Wohlthat. Die Lüge. Das Bächlein. Der steinerne Wassergott im Platze zu Zürich. Der Dieb. Die Wandrer auf den Berg. Kalmus. Die Hilfe. Die Rache des Redlichen. Der Kuchen. Der Dreyfuss. Die erste Fischerinn. In drey Gesängen. Vgl. Neue Bibliothek der schönen Wissenschaften und der freyen Künste. 33. Bdes 1. Stück. (1787.) S. 37–61. Allgemeine Literatur-Zeitung vom J. 1787. Bd. 2. Nr. 121. S. 357-360. Allgemeine deutsche Bibliothek. Des 74. Bdes 2. Stück. (1787.) S. 434-435. Die ,,Fischergedichte und Erzählungen" kamen nach einer Notiz Bronner's (Schriften III. S. 5) schon im Laufe des Jahres 1786 heraus; nachgedruckt wurden sie, wie Jördens wohl richtig bemerkt, 1789 zu Lauingen, wogegen Meusel,,1785 oder 1786" angiebt.

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Französische Uebersetzungen: a. Idylles et Contes de Bronner, sur la pêche, par M. Holerbach. A Paris, chez la veuve Duchesne & Fils. 1789. in-16o. 4 Bll. (3 Titel, wovon der erste, in Kupfer gestochene mit Symbolen der Liebe und des Gesanges, und Dedicace) 218 S. [Vgl. Neue Bibliothek der schönen Wissenschaften. 42. Bdes 2. Stück. (1791.) S. 305. Als Uebersetzer wird hier,,Holerback," als Jahr 1790" genannt. Beide Unrichtigkeiten wiederholt Jördens I. 227.] b. Choix de Contes pour les Enfants. A Paris chez Louis Janet. (c. 1800.) in18°. obl. 3 Bll. (2 Titel, wovon der erste, in Kupfer gestochene, mit einer der Gessner'schen nachgebildeten Vignette, und Avis de l'éditeur) 90 S. u. 2 S.,,Table." Mit 4 Kupfern. [Enthält S. 9-48 sechs Erzählungen von Bronner, die ihrer Bestimmung gemäss an einzelnen Stellen, auch in den Ueberschriften, geändert, bezw. verkürzt sind. Statt der Griechischen Namen erscheinen moderne; Liebesverhältnisse sind vermieden. Im Einzelnen ist der Inhalt: Le petit Joseph (= Die belohnte Wohlthat). L'Amour-propre (= Der Knabenstolz). Le Mensonge. Le Gâteau. Le Vautour. Les Frères compatissants (= Der Dieb). Den Erzählungen voran geht S. 1-8 ein Gespräch: „Le Papa Bronner, welches die Veranlassung zur Uebersetzung darlegt. Von S. 49 (51)-90 folgen 8,,Contes de (Arnaud) Berquin." Die 4 Kupfer gehören zu den Bronner'schen Erzählungen.]

2. Die Dryas. Auf S. Gessners Tod. In: Schweitzerisches Museum. (Hrsg. von H. H. Füssli.) 1788. 4. Jahrg. 10. Heft. Zürich, bey Orell, Gessner, Füssli und Comp. 8°. S. 797-800. Idylle in Prosa; in den Schriften" (s. unten Nr. 9) 1. Bdchn, S.

233-234 unter dem Titel:,,Die beyden Nymphen" verkürzt wieder abgedruckt.

3. Bronners Klagen beym Tode Salomon Gessners. In: Der Teutsche Merkur vom Jahre 1788. 4. Vierteljahr. Weimar. 8o. S. 50-60.

Gedicht, mit metrischen Veränderungen wiederholt in den „,Schriften" 1. Bdchn, S. 235-246.

4. Der Getröstete. (Eine wahre Geschichte.) Der Frau D. Z. geb. G. gewiedmet (so!) bey ihrer Vermählung. Von F. X. Bron1790. In: Schweitzerisches Museum. 1790. 6. Jahrg. 2. Heft. S. 118-128.

ner.

Idylle in reimlosen vierfüssigen Jamben, wiederholt in den „,Schriften" 2. Bdchn, S. 145-160, wo auch der oben nur angedeutete Name vollständig ausgedruckt ist:,,Dorothea Zellweger, geb. Gessner" (Tochter des Idyllendichters).

5. Lebensplan. An Matthissons Vermählungstage den 9. Sept. 1793. v. Bronner. (Zürich, Orell, Gessner, Füssli u. Comp. 1793.) kl. 8°. 15 S. (Latein. Lettern.) 15 S. (Latein. Lettern.) Mit e. Titelvignette

(nach,,1793").

Idylle in dialogischer Form, wiederholt in den „Schriften" 2. Bdchn, S. 194-208.

6. Die Weinflasche und die Schlossen. Zwey Idyllen. In: Deutsche Monatsschrift. 1794. 1. Bd. Berlin, bey Friedr. Vieweg dem älteren. 1794. gr. 8°. März. S. 278–284.

Am Schlusse verdruckt: F. H. Bronner. Beide Idyllen in Gesprächsform; wiederholt in den ,,Schriften" 1. Bdchn, S. 41-45 u. S. 151-155.

7. Die wahren Reichen. Gedichtet bey der Ansicht von Quinten, am Wallenstatter-See. In: Helvetischer Calender für das Jahr 1794. Zürich, bey Gessner. 16o. 2. Abtheil. S. 53 (54) 66. Idylle in Prosa, wieder abgedruckt in den ,,Schriften" 2. Bdchn, S. 216-234.

8. Schwanau. Ein Schweitzerisches Fischergedicht. Ebdas. 2. Abtheil. S. 87--93.

Zu,,Schwanau" unter dem Text die Anmerkung: „Die grössere Insel im Lauwerzer-See, im Canton Schweitz" (= Schwyz). Theils in Prosa, theils in Versen; aufgenommen in die,,Schriften" 2. Bdchn, S. 299-307.

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9. Franz Xaver Bronners Schriften. 3 Bdchn. (1. u. 2. Bdchn a. u. d. T.: Neue Fischergedichte und Erzählungen. Von F. X. Bronner. 2 Bdchn. 3. Bdchn a. u. d. T.: Frühere Fischergedichte und Erzählungen. Von F. X. Bronner. Mit neuen Gedichten vermehrte und durchaus verbesserte Ausgabe.) Zürich, bey Orell, Gessner, Füfsli und Comp. MDCCXCIV. (1794.) 8°. 248, 310 u. 271 S. (Latein. Lettern.) Mit 3 verschiedenen Vignetten auf den Haupttiteln (nach ,,Bdchn"), gez. von C(onrad) Gefsner, gest. v. J. H. Meyer.

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