Obrazy na stronie
PDF
ePub

[336.] Die Deutschen Augsburger Inkunabeln der Kreis- und Stadtbibliothek in Augsburg*).

Von Bibliothekar J. Kränzler.

Es wäre nicht uninteressant, zu wissen, wie viel Bücher in Augsburg**) bis zum Jahre 1500 gedruckt und verlegt worden sind. Doch das ist nicht mehr herauszubringen. Ohne Zweifel hat sich von vielen kein Exemplar bis auf unsere Tage erhalten. Eine andere Frage ist: wie viele von den in jener Zeit gedruckten Büchern sind noch vorhanden? Wenn wir richtig gezählt haben, führt Zapf 350 Deutsche u. 274 Lateinische, im Ganzen also 624 Drucke auf, von denen sich Exemplare erhalten haben. Ist Zapf auch nicht vollständig und nicht ohne mancherlei Irrthümer, so sieht man sich doch noch immer auf ihn angewiesen, weil es eine andere, bessere Zusammenstellung nicht gibt. Hain's Repertorium wäre wohl vollständiger u. zuverlässiger, aber es ist so wenig glücklich angelegt, dass aus ihm nichts zu entnehmen ist, als die nackten Büchertitel. Man besinnt sich wohl, ehe man daran geht, aus 17,000 Titeln die Augsburger Drucke herauszusuchen.

Wenig im Vergleich mit der Summe des zerstreut noch vorhandenen befindet sich in Augsburg selber. G. C. Mezger liess 1840 bei Himmer einen Quartband drucken: „Augsburgs älteste Druckdenkmale etc., welche in der Kreis- und Stadtbibliothek daselbst aufbewahrt werden." Man findet darin aus der Zeit vor 1500 beschrieben 45 Deutsche u. 44 Lateinische. Das ist nun freilich nicht alles. Mehr als die Hälfte der vorhandenen alten Drucke ist Mezger unbekannt geblieben. Wir geben im Folgenden eine Aufzählung (beschrieben sind sie oft genug) der vorhandenen 75 Deutschen (Lateinische sind es mehr) Inkunabeln.

Hartlieb's Ciromantia, die Mezger auch hat, lassen wir weg, weil es kein typographisches, sondern ein Holzschnittwerk ist. 1. A. Ampigollis (Rampigollis), die guldin Bibel. S. a. & typ. n. 2o.

2. Ursprung und Anfang des heiligen Berges Andechs. 1473, Bämler. 2o.

3. J. Andreae, Baum der gesippten Freundschaft. 1474, Bämler 2o.

4. Historie des Königs Apollonius. 1479, Sorg. 4o.

5. Arnold de Villa nová, Tractat vom Wein. 1479, Bämler 4o. 6. Auslegung der hl. Messe. 1484, (Sorg). 2o.

7. Büchlein von der Beicht. 1491, Schobser. 4o.

*) S. oben Nr. 281.

**) Nach dem früheren Archivar Herberger hatte nebenbei bemerkt Augsburg anno 1460 nicht 25,000 Einwohner; 1510 vielleicht 30,000, 1560 sollen es an 50,000 gewesen sein. Höher war die Einwohnerzahl in den früheren Jahrhunderten nie.

8. Büchlein von der Beicht. 1488, Bämler. 8°.
9. Deutsche Bibel. s. 1. & a. (Pflanzmann) gr. 2o.

(1473-75, Zainer) gr. 2° unvollst.
1477 (Zainer) gr. 2°.

10.

[ocr errors]

11.

99

[ocr errors]
[merged small][ocr errors][ocr errors][merged small][merged small][ocr errors][ocr errors][merged small][merged small][ocr errors]

1487, Schönsperger. 2° unvollst.

15. G. Boccaccio, Cento Novelle. 1490, Sorg. 2o.

16. Sct. Brandons Buch. s. 1. & a. (Sorg). 2o.

17. Seb. Brant, Narrenschiff. 1494, Schönsperger. 8°.

18. B. v. Breydenbach, Reise in's hl. Land. 1488, Sorg. 2o. 19. Buch der Kunst, dadurch der weltliche Mensch mag geistlich werden. 1491, Bämler. 4o.

20. Buch der Natur. 1475, Bämler. 2o.

21. Buch der Natur. 1481, Bämler. 2o.

22. Buch der Natur. 1482, Sorg. 2o.

23. Buch der natürlichen Weisheit. 1490, Sorg. 2°.

24. Büchlein von der Liebe Gottes. 1493, Froschauer. 8o. 25. Büchlein von dem Kloster St. Ulrich &c. s. 1. 1483, Bämler. 4o.

26. Cicero, Von den Pflichten. 1488, Schobser. 2°.

27. Herzog Ernst. s. 1. & a. (Sorg). 2o.

28. Albert de Eyb, ob einem Manne zu nehmen ein ehelich Weib. 1474, Bämler. 2°.

29. Gregorius Magnus, Buch der zwayer red mit einander. 1476, Bämler. 2o.

30. Habicht zu baizen. s. 1. & a. (Sorg). 4o,

31. Hieronymus, Leben der Altväter. 1482, Sorg. 2°.

32. Hieronymus, Leben der Altväter. 1497, Schönsperger. 2o. 33. Historia von den sieben weisen Meistern. 1473, Bämler. 2o. 34. Honorius Augustodunensis, Lucidarius. 1480, Sorg. 2. 35. Hortus sanitátis. 1486, Schönsperger. 2°.

36. Johannes Friburgensis, Summa confessorum. Deutsch. 1472, Bämler. 2o.

37. Jakob von Königshoven, Chronik. 1480, Sorg, 2o.

38. Jakob von Königshoven, Chronik. s. 1. & a. (Bämler). 2o. 39. Stephan Lanzkranna, die Himmelsstrasse 1484, Sorg. 2°. 40. Leben der Heiligen, Summertheil. 1472, Zainer. 2o.

41. Lehenrecht. 1482, Sorg. gr. 2°.

42. Lehenrecht. 1493, Ratdolt. 2°.

43. Leopold von Oesterreich und sein Sohn Wilhelm. (1481, Sorg). 2o unvollständig.

44. Melibey, Unterweisung für Betrübte. 1480, Sorg. 4o.

45. Joh. Nider, die vier und zwanzig goldnen Harfen, s. a. Bämler. 2o.

46. Johann Nider, die vier und zwanzig goldnen Harfen. 1488,

Bämler. 2o.

47. Ortolff von Bairland, Arzneibuch. 1479, Sorg. 2o.

48. Otto von Passau, die 24 Alten. 1480, Sorg. 2o.

49. Fr. Petrarca, von der Griesel s. 1. & a. (Sorg). 2o. 50. Petrus (s. Ludolph) von Suchen, Reise in's hl. Land s. 1. & a. (Sorg). 2o.

51. Plenarium. 1474, Bämler. 2°.

52. Processus juris. 1479, Bämler. 4o.

53. Psalter, Lateinisch und Deutsch. 1494, Ratdolt. 4o. 54. Psalter, Lateinisch und Deutsch. 1499, Ratdolt. 4o. 55. Psalter, Deutsch. 1498, Schönsperger. 8°.

56. Regimen sanitatis. 1475, Bämler. 2o.

[merged small][ocr errors][ocr errors][merged small]

58. Johannes Regiomontanus, Kalender. 1489, Ratdolt. 4°.

59. Ulrich von Reichenthal, Concilium zu Costnitz. 1483, Sorg. 2o

60. Rodericus Zamorensis, Spiegel des menschlichen Lebens. s. L & a. (Zainer). 2o.

61. Rodericus Zamorensis, Spiegel des menschlichen Lebens. 1488, Berger. 2o.

62. Rudolf von Ems, Wilhelm von Orlens. 1491, Sorg. 2o. 63. Sachsenspiegel. 1482, Schönsperger. 2o.

64. Hartmann Schedel, Chronik. 1496, Schönsperger. 2°.

65.

[ocr errors]
[ocr errors]
[ocr errors]

1500, Schönsperger. 2o. 66. Michael Schrick, von "den ausgebrannten Wassern. 1476,

Bämler. 2o.

67. Schildberger's Reise. s. 1. & a. (Sorg). 2°. Erster Druck dieser Reise.

68. Seelentrost. 1478, Sorg. 2o.

69. Kaiser Sigmund's Reformation. 1497, Zeissenmair. 2°. 70. Das guldin Spiel. 1472, Zainer. 2°.

71. Der Seuse. 1482, Sorg. 2o.

72. Jakob de Theramo, Belial. 1472, Zainer. 2o.

73. Jakob de Theramo, Belial 1481, Sorg. 2°.

74. Von der Vision des Tondalus. 1476, (Bämler). 2°.

75. Versehung von Leib, Seele, Ehre und Gut. 1490, Schobser. 4o.

Die übrigen Deutschen (nicht Augsburger) Inkunabeln sind: 1. Altherkommen und Regierung der Fürsten und des Landes Oesterreich. Basel, s. a. & typ. n. 2°.

2. Deutsche Bibel. s. 1. & a. (Nürnberg, Frisner und Sensenschmid). 2o.

3. Deutsche Bibel. Nürnberg, 1483, Koburger. 2o.

4. Breydenbach, Reise in's hl. Land. Mainz, 1486, Rewich. 2o.

5. Buch der 10 Gebote. Venedig, 1483, Ratdolt. 2o.

6. Buch, wie wir Gott sollen lieb haben. s. 1. & a. (Esslingen. Fyner.) 2o.

7. Die goldene Bulle. s. 1. & a. (Nürnberg, Creussner.) 2o. 8. Chronik von allen Kaisern und Königen. Strassburg, s. a. & typ. n. 4o.

9. Chronik von Andechs.

Wessobrunn, s. a. Zeissenmair. 4°. 10. Dionysius Areopagita, vom himmlischen Fürstenthum. Nürnberg,

1491, Koburger. 2°.

11. Erklärung der 12 Artikel des christlichen Glaubens. Ulm, 1485, Dinckmut. 2o.

12. Albert de Eyb, ob einem Manne zu nehmen ein ehelich Weib. s. 1. a. & typ. n. (Nürnberg, Koburger.) 2o.

13. Fasciculus temporum, Deutsch. s. 1. (Strassburg) a. & typ. n. 2°. 14. Gebetbüchlein. s. 1. a. & typ. n. kl. 8°.

15. Der Glaube der Juden als irrig erwiesen. Nürnberg, 1473,

Creussner. 2o.

16. Der Glaube der Juden als irrig erwiesen. Nürnberg, 1474, Creussner. 2o.

17. J. de Mandeville, Reise nach Jerusalem. Strassburg, 1484, Prüssz. 2o.

18. Martyrologium. Strassburg, 1484, Prüssz. 2o.

19. Mirabilia Romae, Deutsch. Strassburg, 1500, s. typ. n. 4°. 20. Peter Niger, der Stern Meschiah. Esslingen, 1477, Fyner. 4o. 21. Otto von Passau, die 24 Alten. s. 1. a. & typ. n. 2o. 22. Plenarium. s. 1. 1470, s. typ. n. 2°.

23. Rechnungsbüchlein. Bamberg, 1483, Petzensteiner. qu. 12o. 24. Riederer, Spiegel der wahren Rhetorik. Freiburg i. Br. 1493, Riederer, 2o.

25. Schatz behalter. Nürnberg, 1491, Koburger. 2°.

26. H. Schedel, Chronik. Nürnberg, 1493, Koburger. gr. 2o. 27. Seelenwurzgarten. Ulm, 1483, Dinckmut. kl. 20.

28. Steinhöwel, Büchlein der Ordnung. Ulm, 1473, Zainer. 4o. 29. Von der Vision des Tondalus. Ulm, s. a. Zainer 4o. 30. Hans Tucher, Reise in's gelobte Land. Nürnberg, 1482, s. typ. n. 4o.

31. Vertrag zwischen Kaiser Friedrich und König Matthias. s. 1. a. & typ. n. 2o.

32. Sct. Vincentius, ord. praed. vom Ende der Welt. s. 1. 1486, s. typ. n. 4o.

33. Warnung vor der falschen Liebe dieser Welt. s. 1. a. & typ. n. 4°.

[337.] Die Lateinischen Augsburger Inkunabeln
der Kreis- u. Stadtbibliothek in Augsburg*).

Von Bibliothekar J. Kränzler.

Die Bibliothek hat circa 1800 Lateinische Inkunabeln (die doppelt etc. vorhandenen auch so gerechnet); darunter sind 119 Augsburger Drucke (die doppelt etc. vorhandenen nur einfach gerechnet). Weiterer Zugang, wenn auch kein grosser, ist wahrscheinlich.

Ehe wir nun die Lateinischen Augsburger Drucke aufzählen, müssen wir einen Deutschen Druck nachholen, der das vorigemal in der Feder geblieben ist, nämlich

Gregorius Magnus, liber dialogorum. Deutsch. s. 1. 1473, s. typ. n. 2o. (Augsburg, Bämler.)

Placidus Braun lässt dieses Buch aus der Druckerei des Klosters St. Ulrich hervorgegangen sein, weil der gleichzeitige Wittwer in seinem Catalogus abbatum erzählt (s. Steichele, Archiv, III. S. 265), es seien daselbst gedruckt worden:

Sermones aurei Leonhardi de Utino,

Speculum naturale (1) Vincentii Bellovacensis,

Dialogi Gregorii papae in vulgari & alia opuscula.

Braun meint: non est, qui negat (dass der Deutsche Gregor bei St. Ulrich gedruckt worden), nisi qui omnem fidem historicam, & coaevorum & domesticorum scriptorum auctoritatem penitus subvertere audet (Notitia de libris impressis &c. I. S. 157).

Es muss aber doch ganz entschieden geleugnet werden. Wittwer's Zeugniss kann nicht aufkommen gegen die inneren Gründe, welche dagegen sprechen. Dieser Druck sieht der Bämler'schen Ausgabe desselben Werkes von 1476 u. den anderen Bämler'schen Drucken so ähnlich, wie ein Ei dem andern. Wittwer schrieb aus dem Gedächtniss, ohne zuvor in der Klosterbibliothek nachzusehen, u. hat sich eben geirrt, wie er sich in derselben Zeile auch darin irrt, dass er Vincentii speculum naturale bei St. Ulrich gedruckt sein lässt, während doch das speculnm historiale dort gedruckt ist. Hier sagt Braun nicht: non est, qui negat, etc. sondern setzt ganz ruhig bei: legendum historiale.

Die Druckerei von St. Ulrich, aus welcher, soweit bekannt, nur Lateinische Drucke hervorgingen, wurde von dem Abte Stamhain, einem eifrigen Verehrer der neuen Kunst, 1472 wider den Willen seines Convents in's Leben gerufen, u. hat ihn († 1474) offenbar nur kurze Zeit überdauert, höchstens ein paar Jahre. Zapf's Annahme (ihm folgte neulich ein Herr Lier in der Zeitschrift des historischen Vereins), sie habe bis 1516 bestanden, wird von ihm etwas sonderbar begründet. Keine Notiz spricht

*) S. oben Nr. 281.

« PoprzedniaDalej »